Volltext Seite (XML)
PAPIER-ZEITUNG Nr. 20 nach bei Vollendung des 60. Lebensjahres die Versicherungs summe zur Auszahlung gelangt, sofern nicht durch früheren Tod die Zahlung der Versicherungssumme bereits nötig geworden ist. Der Versicherte hat bei dieser Art der Lebensversicherung den Vorteil, nach Erreichung des 60. Lebensjahres die Früchte seiner langjährigen Sparsamkeit genießen zu können. Bei früher eintretendem Tode ist die Auszahlung der Versicherungssumme aber erst recht ein Segen für die Hinterbliebenen und ein Trost für den Sterbenden, da er das Bewußtsein hat, seine Angehörigen vor drückenden Sorgen geschützt zu haben. Die Unterstützungskasse des Hilfsvereins erhält für jede ab geschlossene Versicherung, sowie für das Einziehen der Jahres prämien, von der Karlsruher Lebensversicherungs-Gesellschaft eine Vergütung, die den Mitgliedern des Hilfsvereins insofern zugute kommt, als wir diese Beträge zur Unterstützung not leidender Mitglieder verwenden. Im Interesse eines jeden Familienvaters richten wir die dringende Bitte an unsere Mitglieder, den Abschluß einer Lebens versicherung möglichst in den jüngeren Jahren zu bewirken, da der Prämiensatz dann nicht zu hoch ist, und die Prämienzahlung leichter wird. Durch die jährliche Dividende verringert sich dieser Prämiensatz noch von mal zu mal, sodaß derselbe dann im Alter — bei weniger Verdienst — nicht so drückend empfunden wird. Wir hoffen bestimmt, daß unsere Fachgenossen sich unserer Vermittlung beim Abschluß einer Lebens-Ver sicherung bedienen werden, zu ihrem Wohl und zum Nutzen des Hilfsvereins. Fachgenossen, unterstützen Sie uns in unseren Bestrebungen! Penig, im Februar 1907 Der Vorstand des Hilfs-Vereins A. Schinkel Ferd. Münde in Chemnitz Vorsitzender Kassierer * * * Quittung und Dank Von der Firma F L. Woljj 6• Söhne in Rodewisch erhielten wir durch Herrn Kommerzienrat Voith in Heidenheim den Betrag von 100 M. für die Unterstützungskasse des Hilfsvereins. Wir sagen den freundlichen Gebern herzlichen Dank. Der Vorstand des Hiljs-Vereins Sterbekasse Sterbegelder für verstorbene Mitglieder wurden ausgezahlt an die Hinterbliebenen der Herren Schelzig, Moritz, Dresden, geb. 1846, Mitglied seit 1898, gest. n. 1.07 Blum, Robert, Frankfurt, „ 1863, „ » 1002, „ 17.1.07 Michael, Ernst, Chemnitz, „ 1835, „ » 1878, „ 8.2.07 Der Vorstand des Hiljs-Vereins Kalanderwalze Ethelbert A. Rusden mlVarren, Staat Rhode Island, Ver einigte Staaten von Amerika, erhielt das amerikanische Patent 843 700 auf eine Kalanderwalze zum Glätten von Seidenpapier und Geweben. Wie er in der Patentschrift ausführt, wurden verschiedentlich Versuche gemacht, Kalander für die erwähnten Zwecke aus Asbest herzu stellen, sie schlugen jedoch fehl, weil es unmöglich war, die Asbestfasern so fest beisammen zu halten, daß sie nicht im Lauf der Zeit z. T. aus der Walze fielen. Wenn man jedoch nach vorliegender Erfindung Asbest mit Baumwoll fasern in entsprechendem Verhältnis mische, so verhindere die Baumwolle dank ihrer eigentümlichen Zelliorm und sammengepreßt und dann in üblicher Weise auf der Dreh bank rund gedreht. Unseres Wissens verwenden deutsche Maschinenfabriken schon seit Jahren ein Gemisch von Baumwolle und Asbest für Kalanderwalzen zum Glätten von Pergamentpapier. Gewinnung großer Triebkraft aus Torfmoor Prof. Dr. A. Frank in Charlottenburg berichtete im Verein zur Förderung der Moorkultur am 13. Februar 1907 über die von ihm und anderen seit 40 Jahren zur Aus nützung der Moore gemachten Versuche. Direkte Verbrennung hatte wenig Er'olg, wie der Um stand beweist, daß die Steinkohle den Torf sogar in Moor gebieten verdrängt. Aussichtsreicher erscheint die Ver gasung des Torfs und Verwendung der Gase in Gaskraft maschinen, die schon bis zu 5000 PS gebaut werden. Im deutschen Bergbau erzeugen Hüttengase schon in 391 Groß- Gaskraftmaschinen 416000 PS. Der englische Großindustrielle Ludwig Mond, unser Landsmann, baute zur Vergasung geringwertiger Kohlen unter gleichzeitiger Gewinnung von schwefelsaurem Am moniak besonders konstruierte Generatoren und führt das hierbei gewissermaßen als Nebenprodukt gewonnene Kraft- und Heizgas in großen Rohrleitungen den Verbrauchern zu. Dr. N Caro, Mitarbeiter von Prof. Frank, bewirkt die Vergasung geringhaltiger Brennstoife in einem Gemisch von Luft und hoch erhitztem Wasserdampf. Eingehende Versuche, die auf den Mond’schen Werken in Stockton mit diesem Verfahren angestellt wurden, haben gezeigt, daß man dabei nicht nur die geringsten Ablälle der Kohlen wäschen, sondern auch sehr nassen Torf mit einem Wasser gehalt von 50 bis 55 v. H. bei gleichzeitiger bedeutender Steigerung der Ausbeute an schwefelsaurem Ammoniak verarbeiten kann. Nach neuern auf der Zeche Mont Cenis bei Herne, Westfalen, gemachten Versuchen wurden aus 1000 kg Torf masse 30 kg schwefelsaures Ammoniak im Werte von 7 M. und außerdem 2500 cbm Kraftgas erhalten. Mit letzterer Gasmenge lassen sich unter Annahme des für die ärmeren Hochofengase geltenden Gasverbrauches von 4 cbm pro PS-Stunde 600 PS-Stunden in der Groß-Gasmaschine leisten. Daß sich aus Torf gewonnenes Kraftgas zum Maschinen betrieb vollkommen eignet, ist bereits anderweit sicher gestellt. Infolge Verwendbarkeit nasser ungeformter Torf masse zum Generatorenbetrieb fallen die bisherigen Schwierig keiten und Kosten fort, und die große Ausbeute von dem als Düngemittel so wichtigen schwefelsauren Ammoniak sichert guten Ertrag für das ziemlich bedeutende Anlage kapital. In der Nähe großer Städte kann die aus Torfmooren so gewonnene Kraft lohnende Verwendung finden, und in Ostpreußen würde damit die Grundlage für industrielle Entwicklung, Holzschleiferei und Papierfabrikation usw. ge geben. Bei solcher Verwertung von Torfmoor macht der Besitzer nicht nur ein bisher nutzlos ruhendes Kapital flüssig, sondern erhält auch nach der Abtorfung eine für die Kultur geeignete Ackerfläche. andern Eigenschaften das Asbest am Herausfallen. Dabei behalte eine solche Walze die glanzgebende Wirkung des Asbests sowie dessen feuerfeste Eigenschaften, d. h. die Walze wird durch die beim Glätten auftretende Erhitzung nicht zerstört. Vorstehend ist eine solche Walze im Quer schnitt wiedergegeben. Sie besitzt eine durchgehende Eisen- oder Stahlwelle A, welche die aus Asbest und Baumwolle bestehende Fütterung B trägt. Bei Herstellung der Walze werden Asbest und Baumwolle gründlich ge mischt, um die Welle A gelegt, mittels Wasserdrucks zu- Verkaufsbedingungen für Schreibpapier in Amerika Im Anschluß an die Jahresversammlung des amerika nischen Papier- und Papierstoff-Vereins am 7. Februar hielten die Fabrikanten einzelner Papiersorten unter sich Ver sammlungen ab, in welchen teils Preiserhöhungen, teils Verkaufsbedingungen beschlossen wurden. Die von den Schreibpapieriabrikanten angenommenen neuen Verkaufs bedingungen wurden bereits der Kundschaft mitgeteilt und lauten: 1. Der Preis jeder Sonderanfertigung von weniger als einer amerikanischen Tonne (909 kg) bei einem Format wird um mindestens 10 v. H. erhöht. 2. Für besondere Farben oder Farben, welche in der bestellten Sorte nicht regelmäßig erzeugt werden, wird bei Bestellung unter einer Tonne ein Mehrpreis von mindestens 10 v. H. berechnet. Bei Bestellung auf 1—2 Tonnen be trägt der Ueberpreis mindestens 5 v. H. 3. Bei Anfertigungen unter einer Tonne muß der Be Steller bis zu 15 v. H. Mehrlieferung annehmen, bei An fertigung über einer Tonne bis zu 10 v. H.