Volltext Seite (XML)
)APIER=VERARBEITUNG i BÜCH G EWERBE Egi Verband Deutscher Luxuspapierwaren-Fabrikanten Dresden-A. Der Verband versandte an die deutschen Luxuspapier- waren-Fabriken, soweit ihm deren Firmen bekannt sind, ein Rundschreiben, dem wir folgendes entnehmen: Unser Industriezweig steht in seiner Organisation den Ver bänden fast aller anderen Industriezweige nach. Dieser Mangel an Zusammenschluß macht sich in der unaufhörlich sinkenden Tendenz unserer Verkaufspreise sowie in der Bewilligung von langfristigen Zielen und in hohen Skonti, wie sie andere In dustriezweige kaum kennen, bemerkbar, im Gegensatz zu dem fortwährenden Steigen derPreise der Erzeugnisse fast aller anderen Geschäftszweige. Der Zweck unseres Verbandes, welcher auf die Wahrung aller Interessen der Luxuspapierwaren-Industrie gerichtet ist, schließt die Erringung besserer Verkaufspreise für unsere Erzeugnisse, die Begrenzung des Zieles, der Rabatte und Skontobewilligungen, wie ferner die Herbeiführung einheitlicher Bestimmungen über die Bemusterung unserer Waren ein. Wir können unsere Aufgabe nur erfüllen, wenn alle Fabri kanten unseres Faches sich uns anschließen. Angesichts der unausgesetzt steigenden Preise für die Materialien und besonders der Löhne sowie der Bestrebung der Arbeiter, die Arbeitszeit zu verkürzen, ist es ein Gebot der Selbsterhaltung, daß der Eintritt der noch außenstehenden Kollegen in unsere Vereinigung ohne jeden Verzug erfolgt. Die Satzungen ermöglichen jedermann, der Vereinigung bei zutreten. Es soll sich zunächst nur ein loses Band um die Kollegen schlingen, die — trotzdem sie alle durchaus gemein same Interessen haben — sich jetzt im Konkurrenzkämpfe zum Vorteile Dritter befehden. Wir sind nicht der Ansicht, eine Besserung unseres Faches im Handumdrehen herbeizuführen, sondern wir wollen eine langsame, dafür aber um so sicherere Gesundung anbahnen. Es ist unsere Ueberzeugung, daß die Vorteile, die nicht ausbleiben werden, uns alle von selbst fester umschließen und uns zu einem weiteren Ausbau unserer uemeinschaft veran lassen werden. Werfen Sie einen Blick auf die glänzenden Erfolge der vielen Verbände anderer Industriezweige, und Sie werden überzeugt sein, daß die gemeinsame Arbeit der Fachgenossen hervor ragende Vorteile erreichen läßt! Wohl erfordert die Arbeit jedes einzelnen Kollegen in seinem Betriebe schon alle seine Zeit und Kraft, aber die energische Verfolgung der für das ganze Fach gemeinsamen Interessen muß Früchte zeitigen, die jedem einzelnen Betriebe in solchem Maße zugute kommen, daß der darauf gerichtete Aufwand von Mühe sich noch besser lohnt als die eifrigste Arbeit im Einzelbetriebe, deren Lohn bekanntlich durch die im Fach vorhandenen allgemeinen Uebelstände oft zum großen Teil aufgezehrt wird. Insbesondere bezweckt unser Verband auch geschlossenes Vorgehen bei Ausständen. Bei den großen Arbeitseinstellungen, von denen unser Fach vor 2 Jahren in Dresden und Umgegend betroffen wurde, hat der von uns damals erkämpfte volle Erfolg den großen Wert unseres einmütigen Zusammenstehens bewiesen. Unser Verband vertritt auch die allgemeinen Fach-Interessen wie sie insbesondere gefährdet werden durch die neuerdings wieder drohende Ansichts- oder Glückwunschkartensteuer und durch die auf die sogenannte Ablösung der Gratulation gerichteten Bemühungen der Gratulationsgegner usw. — Gemeinsames Vor gehen inZollfragen. Unterschätzen Sie namentlich die Gefahr nicht, die unserem Industriezweige aus der Ansichts- und Glückwunsch- kartensteucr erwachsen könnte! Hier gilt es sfür alle Kollegen, fest zusammen zustehen und alle Mittel anzuwenden, um dem schweren Schlage, der unser Fach treffen kann, vorzubeugen! Der Jahresbeitrag von 12 M. ist im Verhältnis zu den großen Interessen, die uns verbinden, unbedeutend. Die umgehende Erklärung Ihres Beitritts zu unserem Ver- • bande ist uns besonders erwünscht, weil es unsere Absicht ist, eine allgemeine Mitgliederversammlung einzuberufen, und unser Gesamtvorstand bis dahin sich auf Grund des Maßes, der Be teiligung der Kollegen an unseren Bestrebungen über die der Versammlung vorzuschlagenden Maßnahmen usw. schlüssig machen will. Jedweden Vorschlag, der uns dazu aus Kollegenkreisen zu gehen wird, werden wir mit Dank annehmen und in ernste Er wägung ziehen. Wir hoffen, daß die Einsicht von der weittragenden Be deutung gemeinsamen Vorgehens in allen Lebensfragen unseres Faches auch Sie zum Beitritt zu unserer Vereinigung veran lassen wird. Einschneiden von Landkarten und Plänen (Nachdruck verboten) In den meisten Fällen müssen Landkarten, Bilder, Pläne oder sonstige Beilagen für eine Broschüre ent sprechend ausgeschnitten werden, um die Einfalzung der Beilage vornehmen zu können. Diese Arbeit wird mit Lineal und Messer ausgeführt, was natürlich zu recht hohen Unkosten führt und je nach Uebung des Arbeiters mehr oder weniger gut ausgeführt wird. Handarbeit könnte vielfach ganz ausgeschaltet werden. Man sollte sich bei kleinen Formaten an Tütenfabriken wenden, denen gekröpfte Schneidemaschinenmesser zur Ver fügung stehen. Diese Kröpfungen genügen zumeist für einen solchen Ausschnitt, und die Arbeit wird durch die Maschine nicht nur genauer, sondern auch wesentlich billiger aus geführt. Ein findiger Arbeiter wird sich noch anders zu helfen wissen. Auch auf einer Hebel- oder Rad-Schneidemaschine, letztere ohne Kraftbetrieb, lassen sich derartige Ausschnitte ausführen. Um dies zu ermöglichen, muß mittels eines 15—20 mm Locheisens ein Loch da vorgeschlagen werden, wo der Ausschnitt beginnen soll. (Siehe Skizze A1.) Dieses Loch soll den kurzen Einschnitt, welcher sonst mit der Hand ausgeführt wird, ersetzen (Skizze AII), ist aber viel dienlicher als der sonst übliche gerade Eckenschnitt, weil die Rundung keinen Anhalt zum Einreißen bietet. Nachdem das Loch eingeschlagen wurde, bei welcher Arbeit bei mittelstarkem Papier etwa 20 Blatt zunehmensind, legt man die Lage der gelochten Pläne auf eine mindestens 3—5 cm hohe Papp- oder Holzunterlage, und zwar so, daß das nun mehr eingeschlagene Loch mit dem breiter zu lassenden Teil von der Unterlage herunterhängt und dadurch zu tiefer Einschnitt unmöglich ist (Skizze B). Nachdem man den Preßbalken angezogen hat, läßt man den Hebel langsam so weit heruntergleiten, daß das Messer auf die Unterlage gut auftrifft und diese noch leicht einschneidet. Man wird hierbei die Wahrnehmung machen, daß das Messer den Schnitt nur so weit ausgeführt hat, als es von der Unterlage unter stützt wurde, denn da, wo die Unterlage nicht mehr hin reichte, wurde der Einschnitt unterbrochen, und dadurch blieben die Pläne unversehrt. Bei einer Schneidemaschine