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1040 PAPIER-ZEITUNG Nr. 23 ./ In Deutschland patentierte Erfindungen Sämtliche Patentschriften werden, soweit sie noch vorhanden sind, zum Preis« von 1 M. für jede Patentschrift von dem Kaiserlichen Patentamt zu Berlin SW 61, Gitschinerstr. 97—103, an Jedermann abgegeben. Man sende den Betrag an die genannte Verkaufsstelle durch Postanweisung und bezeichne darauf deutlich die Nummer der gewünschten Patentschrift. Einrichtung zur Erzielung hoher Spiegelglätte an Pappen, Kartons und dergl. von Paul Theodor Fabian in Chemnitz. DRP 182 028. (Kl. 55) Bisher war es nicht möglich, auf gewöhnlichen Glätt werken hohe Spiegelglätte auf Pappen, Kartons usw. Bild 1 Bild 2 zu erzielen; solche konnte nur mittels besonderer Einrich tungen, wie z. B. der bekannten, mit hochgespannten Dämpfen erhitzten Hartgußwalzen erreicht werden. Nach der Erfindung wird vor einem gewöhnlichen Glätt werk ein einfacher und verhältnismäßig billiger Apparat angebracht, durch welchen den zu glättenden Pappen vor ihrem Eintritt in das Glättwerk von unten und oben direkter Dampf zugeführt wird. Die neue Einrichtung ist in Bild i in Seitenansicht und in Bild 2 im Grundriß veranschaulicht. Nachdem der an einer Seite des Glättwerkes befindliche, am Gestell befestigte Zuführungstisch abgenommen ist, wird an dessen Stelle die neue, in den freitragenden Seiten wangen a, a gelagerte Einrichtung an den Gestellwänden angeschraubt. Die unteren Transportwalzen b, b liegen in festen Lagern, während die oberen kleineren Walzen c, c in mittels Gewindespindel und Handrad einstellbaren aber federnden Lagerkörpern d, d ruhen. Der Antrieb der Walzen wird von dem Zahnrad e der unteren Glättwerk walze durch ein weiteres am Gestell gelagertes Zwischenrad f auf ein kleineres an der Spindel der zunächst liegenden Walze des Apparates befindliches Rad g übertragen. Der weitere Walzenantrieb geschieht durch zwei gleiche, mittels Zwischenrades h bewegte Zahnräder i, i. Zwischen den beiden Walzenpaaren b, c ist der aus Oberteil k und Unter teil l bestehende Dämpfapparat eingebaut. In dem oberen dacbartigen, durch Seitenwände ge schlossenen Teil liegt unter dessen Scheitelpunkt das mit dem Dampfzuleitüngsrohr D verbundene obere Dampfstrahl rohr m. Unter diesem läuft in dem Dampfgehäuse eine offene schrägliegende Rinne n entlang, welche dem aus Löchern 0 des Dampfstrahlrohres (Bild 2) nach unten entweichenden Dampf als Kondenswasserabscheider dient. Das untere Dampfstrahlrohr m' ist ebenfalls nach unten mit Deffnungen versehen, damit die durch die Einrichtung geleiteten Pappen nicht von Spritzwasser befeuchtet werden können. Um auch das an den schrägen Innenwänden des Dampfraumes sich bildende Kondenswasser aufzufangen, sind zwei weitere seitlich schräg gelagerte Rinnen p } p angeordnet. Aus sämtlichen Rinnen des Oberteils k wird das Kondens wasser durch unter sich verbundene Rohre nach dem mulden artig geformten Unterteil des Dämpfapparates geleitet, von • wo aus es ständig ablaufen kann. Der obere dachartige Teil ist, um die Bildung von zuviel Kondenswasser zu ver hindern, mit Holzverkleidung versehen. Die Pappen werden zwischen dem am freien Ende der Wangen angebrachten Zuführungstisch q und der verstell baren Klappe r eingeführt und gelangen nach Passieren des ersten Walzenpaares durch eine schmale Oeffnung in den Dämpfapparat, woselbst in der beschriebenen Weise der Dampf von zwei Seiten zugleich auf die Pappe wirkt. Am oberen und unteren Gehäuse sind innen zur Führung der Pappen Stege s angeordnet. Patent-Anspruch: Einrichtung zur Erzielung einer hohen Spiegelglätte an Pappen, Kartons und dergl., bestehend aus einem allseitig geschlossenen, nur mit Ein- und Austrittsschlitzen für die Pappen versehenen Behälter (k, l) mit im Scheitel und am Boden angeordneten Dampfstrahlrohren (m, m l ) in Ver bindung mit Kondenswassersammelrinnen, zum Zwecke, den von den Transportwalzenpaaren (b, c) durch den Behälter (k, l) nach den Satinierwalzen gezogenen Pappen von oben und unten direkten Dampf zuzuführen. Verfahren zur Herstellung von Doppelpapier für Abzieh bilder unter Vereinigung einer fertigen Bahn Seidenpapier mit einer fertigen noch feuchten Bahn des Unterlagspapiers von Georg Engelmann jr. in Neustadt a. d. Haardt. DRP 181 932. (Kl. 55) Bei den bisher bekannt gewordenen Verfahren zur Herstellung von Doppelpapier für Abziehbilder vereinigte sich das fertige Seidenpapier schlecht mit dem Unterlags papier, weil bei seinem Auflaufen an der Gautschpresse Faltenbildung kaum zu vermeiden war. Ferner hatte die starke Bindung, welche beim Auflaufen an der Gautsch presse eintritt, die Folge, daß man als bindungshinderndes Mittel Wachs zusetzen mußte. Dieses Wachs aber tritt in schädliche Wechselwirkung mit der Druckfarbe. Nach vorliegender Erfindung läßt man das Seidenpapier auf der zweiten oder ersten Naßpresse zulaufen, und zwar in der Weise, daß die Seidenpapierwalze ohne irgend eine Bremsvorrichtung möglichst dicht an die obere Preßwalze herangebracht wird, das Papier um diese herumläuft und zugleich mit dem Unterlagspapier abgezogen wird. Bei dieser Art der Herstellung bedarf es keiner Zu sätze zu dem Papierstoff, es ist nur gewöhnlich geleimter und gut gemahlener und verfilzter Stoff notwendig. Zweck mäßig wird Hadernstoff oder ein aus Hadern und Zellstoff gemischter Stoff verwendet. Die Abbildung zeigt die Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens. Die Bahn für das Unterlagspapier läuft durch die Gautschpresse a und die erste Presse b und ver einigt sich in der Presse c mit dem Seidenpapier, welches sich von einer Walze d abwickelt.