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3314 PAPIER-ZEITUNG Nr. 75 In Deutschland patentierte Erfindungen Sämtliche Patentschriften werden, soweit sie noch vorhanden sind, zum Preise von i M. für jede Patentschrift, von dem Kaiserlichen Patentamt zu Berlin SW 61, Gitschinerstr. 97—103, an Jedermann abgegeben. Man sende den Betrag an die genannte Verkaufsstelle durch Postanweisung und bezeichne darauf deutlich die Nummer der gewünschten Patentschrift. Mehrfarbendruckschnellpresse von Otto Schlotke in Groß- Lichterjelde und Jacques Mayer in Berlin. DRP 183 454. (Kl. 15) Bei dieser Mehrfarbendruckschnellpresse werden Mehr farbendrucke dadurch hergestellt, daß beim Vorgang so wohl wie beim Rückgang des Druckzylinders oder des Fundaments der Druckzylinder sich je zweimal umdreht und dabei sich bei seinem Vorgänge oder dem des Funda ments auf zwei Druckformen und bei dem Rückgänge auf zwei anderen Druckformen nacheinander abrollt. Unter dem Druckzylinder 1 befindet sich das Funda ment 2, auf welchem vier Druckformen 3, 4, 5 und 6 an geordnet sind, die von je einem besonderen Farbwerke, von welchem in der Zeichnung nur die Auftragwalzen 31, 4, s1 und 61 dargestellt sind, eingefärbt werden. Die vier Farbformen 3, 4, 5 und 6 sind auf einem besonderen Dreh tisch 7 des Fundaments 2 angebracht, während der Druck zylinder derart dreh- und vor- und zurückschiebbar ist, daß er bei seinem Vorgänge sowohl wie bei seinem Rück gänge sich je zweimal umdreht. An Stelle des Drehtisches Bild 1 Bild 2 kann auch das Fundament selbst drehbar sein. Der Dreh tisch wird nach jedem Vor- oder Rückgang des Druck zylinders 1 um 180 0 gedreht, sodaß der Druckzylinder, wenn er sich nach seinem Vorgänge auf den beiden Farb formen 3 und 4 abgerollt hat, bei dem darauf folgenden Rückgänge sich auf den anderen beiden Druckformen 5 und 6 abrollt. Beim Vorwärtsgange druckt somit der Zy linder z zuerst von der einen und, ohne den Bogen loszu lassen, sofort von der andern Druckform. Bevor der Druckzylinder 1 zurückgeht, wird der die Druckformen tragende Drehtisch um 180 gedreht, wodurch die Formen 5 und 6 vor dem Druckzylinder z sich einstellen, sodaß der Druckzylinder z bei seinem nunmehr erfolgenden Rück gänge in derselben Weise wie bei seinem Vorgänge nach einander von den beiden Formen 6 und 5 abdruckt. Jetzt erst wird der Bogen von dem Druckzylinder losgelassen und durch bekannte Mittel auf den Auslegetisch ab gelegt; worauf das Drucken eines andern Bogens beginnen kann. Nach jedem Vor- und Rückgänge des Druckzylinders müssen letzterer sowohl wie die Auftragwalzen und Farb werke angehoben werden, und nach jeder halben Um drehung des Drehtisches 7 muß der Druckzylinder z wieder gesenkt werden, während die Auftragwalzen erst nach jeder vollständigen Umdrehung des Drehtisches wieder ge senkt werden dürfen, damit von den Farbwerken stets immer nur dieselben Druckformen eingefärbt werden. Um gute Verreibung zu erzielen, laufen bei jedem voll ständigen Vorgänge des Druckzylinders die Auftragwalzen zweimal über ihre entsprechenden Druckformen, was da durch möglich gemacht werden kann, daß die Auftrag walzen oder Farbwerke dreh- oder verschiebbar sind in der Weise, daß bei der ersten Hälfte des Vorganges des Druckzylinders die Walzen 31 und s1 sich mit derselben Geschwindigkeit wie der Druckzylinder vorbewegen und bei der zweiten Hälfte des Vorganges des Druckzylinders sich mit vergrößerter Geschwindigkeit zurückbewegen. Die Auftragwalzen 41 und 61 vollführen dieselben Be wegungen wie die Auftragwalzen 31 und s1. Patent-Ansprüche: 1. Mehrfarbendruckschnellpresse, dadurch gekenn zeichnet, daß der Druckzylinder sich abwechselnd je zwei mal hintereinander vorwärts und rückwärts dreht und sich sowohl bei seinem Vorwärts- wie bei seinem Rückwärts gange auf je zwei verschiedenen Druckformen nachein ander abrollt. 2. Mehrfarbendruckschnellpresse nach Anspruch 1, da durch gekennzeichnet, daß das Fundament drehbar ist, oder daß die Druckformen auf einem Drehtisch (7) an geordnet sind, der nach jedem Vor- oder Rückgänge des Druckzylinders oder Fundaments um 180 0 gedreht wird. 3. Mehrfarbendruckschnellpresse nach Anspruch 1, da durch gekennzeichnet, daß das Fundament parallel zur Längsrichtung des Druckzylinders verschiebbar ist oder daß die Druckformen auf einem Tisch vorgesehen sind, der in dieser Richtung verschiebbar auf dem Fundament an geordnet ist. Verfahren zur Herstellung von zur Abformung bestimmt 611 rastrierten Leimreliefs von Hermann Borschei in Dresden. DRP 187 625. (Kl. 57) Der in Wasser lösliche Teil von Kirschenharz wird mit verflüssigtem, warmem Leim gemischt und unter Zu fügung von Bromkali und Chlorammonium und einem sich eignendem Farbstoffe solange bei Siedetemperatur erhitzt, bis die Masse beim Erkalten nicht mehr klebrig ist. Diese Masse wird zur gleichmäßigen Schicht ausgebreitet, nach dem Trocknen mit Kaliumbichromat lichtempfindlich ge- macht ünd unter einem gerasterten Negativ oder Positiv belichtet. Die belichtete Schicht wird in eine kalte, ver dünnte Sodalösung gelegt, unter schaukelnder Bewegung der Lösung vom überschüssigen chromsauren Salz befreit und in warmem Wasser solange weiter bearbeitet, bis das gerasterte Bild sichtbar wird. Da die Form noch weich, unscharf und in den Rastermaschen mit überschüssiger Grundmasse verschmiert ist, so wird die Form in ein Bad gelegt, welches aus gesättigter Lösung von unterschwellig' saurem Natrium besteht. In diesem Bad verbleibt die Form solange, bis die Rastermaschen klar hervorgetreten sind und die stehengebliebenen Druckkegel (Druckkorn) Härte und Schärfe angenommen haben. Nach Abspülung mit kaltem Wasser kommt die Forni in ein Spiritusbad von 80 v. H., und zwar solange, bis die Form entwässert ist. Nach freiwilligem Verdunsten des Spiritus wird die Form mit kaltem Wasser gespült und abermals etwa 20 Minuten in ein Bad von unterschweflig saurem Natron gelegt. Nach Abspülung mit kaltem Wasser wird die Form 20 bis 30 Minuten in eine gesättigt 6 Lösung von Alaun gelegt, wonach sie abgußfähig ist. Die erhaltenen Abformungen eignen sich als Druck formen für den Rotationsdruck und in Form von Kau' schukstempeln für den Handdruck. Patent- A nsprüche: 1. Verfahren zur Herstellung von zur Abformung