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Nr. 75 PAPIER-ZEITUNG noch einen empfindlichen Schaden zu erleiden, well die uns den Schwefelkies liefernde Grube verunglückte und uns durch ständige, aber immer wieder nicht gehaltene Versprechungen zu lange hinhielt, um rechtzeitig Ersatz beschaffen zu können. Außerdem stiegen (bei trotz der Störungen fast gleicher Gesamt erzeugung von Papier und Zellstoff) gegenüber dem Vorjahre die Löhne um etwa 34000 M. Ferner stiegen die Holzpreise von neuem wesentlich und ebenso die Preise aller sonstigen Artikel. Wenn es uns auch gelang, die Zellstoffpreise ein wenig zu erhöhen, ohne damit auch nur annähernd die Mehr kosten zu decken, so zeigten die Papierpreise, im Gegensatz zu wohl allen anderen Industrieerzeugnissen, statt steigender eine weichende Richtung, hervorgerufen durch viele neuerstandene Fabriken, die fast ausschließlich stark holzhaltige Papiere her stellen. Die üblen Wirkungen der Angebote dieser Neuanlagen und ebenso die teilweise jetzt erst zur Geltung kommenden, weiteren Verteuerungen der Materialien aller Art werden sich für die Folge noch mehr fühlbar machen, die Holzpreise sich noch weiter erhöhen. Wie überhaupt mit der Zeit und in An betracht des steigenden Bedarfs alles Holz beschafft werden soll, gibt zu den schwersten Bedenken Anlaß. Für Neubauten verausgabten wir rund 117 000 M. einschließ lich des Ankauf eines Beamtenwohnhauses für 21 000 M., auf dem wir eine mitübernommene Hypothek von 19000 M. zu belassen vorhaben. Der Aufsichtsrat schlägt vor, von dem Fabrikationsergebnis für 1906/07, welches rund, wie alle folgenden Zahlen, 177 000 M. beträgt, 71000 M. abzuschreiben und den Reingewinn von 134000 M. (einschließlich 28000 M. Vortrag) wie folgt zu ver teilen: 5 v. H. Dividende 50400 M., Gratifikationen 500 M., Unter stützungfonds 5000 M, Tantieme für den Aufsichtsrat 5000 M., Gratifikation an Beamte und Arbeiter 5000 M, 5 v. H. Super dividende 50400 M., Vortrag auf neue Rechnung 18000 M. (Im Vorjahr wurden 15 v. H Dividende verteilt.) hauptziffern der Bilans (abgerundet). Aktiva: Gemeinsame Anlagen: Kanal und Wasserkraft 193000 M , Bahnanlage 35000 M., elektrische Anlagen 12000 M. Papierfabrik und Holzschleiferei: Immobilien 365000 M., Maschinen 349000 M. Zellstoffabrik: Immobilien 109500 M., Maschinen 120000 M., Zellstoffkocher 16000 M. Pflegelberg: 34000 M.; Effekten 19000 M., Wechsel 70000 M., Bargeld 6500 M., Bankguthaben 27000 M , Schuldner 278000 M., Vorräte 613000 M., Unterstützungsfonds 87000 M. Passiva: Aktienkapital 1008000 M., Hypotheken 539400 M., Reservefonds I 100800 M., Reservefonds II 300000 M., Gläubiger 167000 M., Unterstützungsfonds 87000 M., Gewinn für 1906/07 106000 M., Vortrag vom Vorjahre 28000 M. Gewinn- und Verlustkonto: Soll: Fabrikationsunkosten >632000 M., Abschreibungen für 1906/07 71000 M., Ueberschuß >34000 M. Haben: Gewinn-Vortrag 28000 M., Waren 1809000 M. Herr Arthur Hedicke hat seine unter der Firma Karl Fischer betriebene Papierfabrik in Ober-Weistritz i. Schl, zum 1. Oktober an Herrn Direktor H. Fischer aus Hugo- hütte bei Tarnowitz verkauft. Herr Carl Berger ist als persönlich haftender Gesell schafter mit vier Kommanditisten in die Firma Richard Ferger, Papierfabrik in Wolkenburg^ Sachsen, eingetreten. K. Unter der Firma Kraft & Knust, Aktiengesellschaft wurde in Berlin eine neue Aktiengesellschaft mit einem Grund kapital von 260000 M. gegründet. Gegenstand des Unter nehmens ist Fortführung des bisher von der Kommandit gesellschaft Kraft & Knust betriebenen Fabrikations geschäftes sowie überhaupt Herstellung und Vertrieb von Pappe und Papier und Vornahme aller damit in Zusammen- hang stehenden Rechtsgeschäfte. Das Grundkapital ist in 5oooo M. Vorzugsaktien und 210000 M. Stammaktien ein geteilt. 7-ellstofffabrik Tilsit A.-G. in Tilsit. Die Dividende für 1906/07, wird voraussichtlich wieder 20 v. H. betragen. Die Aussichten für das laufende Geschäftsjahr werden als günstig bezeichnet. Die Zellstoffabrik Tilsit teilt dem Berliner Tageblatt mit, daß die Verhandlungen bezüglich einer Vereinigung mit der Zellstof/abrik Waldhof zu keinem Ergebnis geführt haben. Die Firma Tapetenfabrik »Europa«. Ottokar Anderlik wurde Von Pappendorf nach Hainichen verlegt. Straßburger Druckerei und Verlagsanstalt vorm. R. Schultz Co. in Straßburg i. E. Nach dem Geschäftsbericht für 1905/07 beträgt der Rohgewinn nach Abzug von 18530 M. p. 18 479 M.) Abschreibungen 1704401)1.(159404 M.) Die innahmen aus Zinsen und Mieten veränderten sich nur wenig: Dagegen hat sich der Gewinn aus dem Bücher- und ormular-Verlag um 5700 M. auf 12956 M. verringert.’ Da 331 sich außerdem die Unkosten von 86421 M. auf 90892 M. steigerten, so wird der Mehrerlös nahezu aufgehoben und der Reingewinn geht nur wenig über den vorjährigen hin aus (159952 M. gegen 159259 M. i. V.) Die Dividende wird wieder mit 71/2 v. H. verteilt. Die übrigen Dotierungen entsprechen ebenso wie der Vortrag den vorjährigen. Die einzelnen Abteilungen haben sich weiter gut entwickelt, besondere Aufmerksamkeit habe die Zweigniederlassung Colmar in Anspruch genommen. Dort mußte infolge Aus dehnung des Geschäftsbetriebes ein eigenes Druckerei gebäude errichtet werden, da die alten Mietsräume nicht mehr ausreichten. Es wurde zu diesem Zweck, vorbehalt lich Genehmigung der Generalversammlung, ein Grundstück erworben. Das Tochterunternehmen, die Saardruckerei in St. Johann, schlägt wieder 51/2 v. H. Dividende (wie i. Vorj.) vor. In der Bilanz stehen die Immobilien mit 250 000 M. (wie i. Vorj.), Druckereianlagen usw. mit 555 247 M. (541 179 Mark), Motor-, Beleuchtungsanlagen usw. mit 45 214 M. (46281 M.), begonnene Arbeiten mit 23000 M. (25241 M.), Büchervorräte, Verlags- und Eigentumsrechte mit 263 286 M. (270995 M.), Formularverlag, Vorräte an Formularen und Papier mit 83665 M. (92802 M.), Filiale Saargemünd mit 100174 M. (107 912 M ), Aktien der Saardruckerei mit 364000 M (wie i. Vorj.), Filiale Colmar mit 253363 M. (172826 M.) zu Buch. Bei Schuldnern standen 327776 M. (302145 M.) aus, wogegen Gläubiger 588838 M. (528778 M.) zu fordern hatten. Die Reserven enthalten ohne die diesjährigen Zuweisungen 193 017 M. Die Aus sichten für das laufende Jahr werden als gut bezeichnet. Wenn auch höhere Arbeitslöhne den Ertrag der reinen Druckereiarbeiten abermals schmälern, so bestehe doch Aussicht auf weiteren Ausgleich in den anderen Ab teilungen, zumal Mutterhaus und Filiale voll beschäftigt sind. (Frankfurter Zeitung) Berliner Verlagsbuchdruckerei, Actiengesellschaft in Berlin. Gegenstand des Unternehmens ist Vertrieb von Verlags- und Druckereigeschäften jeder Art für eigene oder fremde Rechnung. Das Grundkapital beträgt 600 000 M. Der Vorstand besteht aus den Herren Fritz Bohn, Kauf mann in Charlottenburg, und Paul Köhler, Faktor in Berlin. Gründer der Gesellschaft, die sämtliche Aktien über nommen haben, sind die Herren General z. D. Heinrich von Warendorff in Charlottenburg, Rentner Max Wende born in Schöneberg, Oberstleutnant a. D. Eduard von Montowt in Friedenau, Rittergutsbesitzer Julius Peters in Hohenschwarfs bei Rostock und Direktor Paul Neumann in Friedenau. Konkurse. Buchhändlerin Elisabeth Mukke in Colditz. Konkursverwalter ist Herr Lokalrichter Zesewitz, Colditz. Anmeldefrist bis 19. Oktober. Wahltermin 30. September, vormittags 10 Uhr. Prüfungstermin 30. Oktober, vormittags 10 Uhr. Offener Arrest mit Anzeigepflicht bis 1. Oktober. — Elimar Schwenck, Rohproduktenhändler in Lehe. Herr Rechtsanwalt Fiedler in Lehe ist Konkursverwalter. An meldefrist bis 27. September. Wahl- und Prüfungstermin 4. Oktober, vormittags 11 Uhr. Anzeigepflicht bis 1. Oktober. f In Breslau starb der frühere Lithograph und Druckerei besitzer Herr Friedrich Pietsch im 70. Lebensjahre. t In Frankfurt a. M. starb im Alter von 52 Jahren Herr Sinton Wallerstein, Seniorchef und Gründer der Firma Simon Wallerstein, Papierhandlung. M. Treue Mitarbeit. Am 15. September feierte der Direktor Herr Robert Leban sein 25jähriges Jubelfest im Hause Reinh. Tetzer, Chemische Fabrik für Tinten und Siegellack in Berlin. Der Jubilar wurde in dem geschmückten Fabriksaale vor dem versammelten Kontor- und Fabrikpersonal von dem Seniorchef Herrn Kommissionsrat Tetzer durch eine Ansprache begrüßt, in welcher derselbe den Dank der Firma für die Treue und den musterhaften Fleiß, welche der Jubilar der Firma unentwegt bewiesen habe, zum Ausdruck brachte. Herr Rat Tetzer über reichte hierbei dem Jubilar das vom Deutschen Papierverein gespendete Diplom für 25jährige treue Mitarbeit und fügte als Erinnerung eine von der Firma gewidmete goldene Uhr bei. Auch seitens seiner Mitarbeiter und des gesamten Fabrik personals wurden dem Jubilar zahlreiche kostbare Spenden unter Ansprachen überreicht.