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3270 PAPIER-ZEITUNG Nr. 74 In Deutschland patentierte Erfindungen Sämtliche Patentschriften werden, soweit sie noch vorhanden sind, zum Preise von i M. für jede Patentschrift von dem Kaiserlichen Patentamt zu Berlin SW 61, Gitschinerstr. 97—103, an Jedermann abgegeben. Man sende den Betrag an die genannte Verkaufsstelle durch Postanweisung und bezeichne darauf deutlich die Nummer der gewünschten Patentschrift. Verfahren und Vorrichtung zum Versiegeln von Brief schaften, Paketen und dergl. von Henri Desgeorge in Lyon, Frankreich. DRP 183304. (KI. 70) Pastillen aus Siegellack werden auf die zur Aufnahme des Siegels bestimmten Stellen in kaltem Zustande auf gebracht und an Ort und Stelle in richtiger Lage mit Hilfe einer Wärmequelle geschmolzen. Hierdurch sollen Tropf- und Verbrennungsverluste vermieden und die Feuer gefährlichkeit beseitigt werden. Auch fallen die Siegel gleichmäßig und sauber aus, und man spart bei Massen siegelungen Zeit. Die Abbildung veranschaulicht eine Aus führungsform der Erfindung. Eine geschlossene Kammer 1 nimmt Kohle oder einen anderen entzündbaren Stoff 2 auf. Ihre Wandungen weisen zur Zuführung der zur Verbrennung erforderlichen Luft Löcher 3 auf. Die eine Seitenwand 4 ist um ein Gelenk aufklappbar, um die Kammer 1 ent leeren oder mit frischem Brennstoff füllen zu können. Ein Handgriff i dient zur Handhabung der Vorrichtung. Die durch die Verbrennung der Kohle 2 in der Kammer 1 erzeugte Wärme wird mittels des mit dem Siegel g ver sehenen, stärker ausgebildeten Bodens auf die Pastille übertragen. Die Erwärmung des zum Siegeln dienenden unteren Endes der Vor richtung kann auch auf elektrischem Wege geschehen. Patent-Ansprüche: 1. Verfahren zum Versiegeln von Briefschaften, Paketen und dergl. mittels auf die zu versiegelnden Stellen aufzubringender Pastillen aus Siegel lack, dadurch gekennzeichnet, daß die Pastillen auf die zur Aufnahme des Siegels bestimmten Stellen eines Brief umschlages in kaltem Zustande gebracht und dortselbst in richtiger Lage mit Hilfe einer eine Wärmequelle ent haltenden Vorrichtung geschmolzen werden. 2. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein durch mechanische, chemische oder elektrische Mittel geheizter Körper mittels der geheizten Oberfläche das Schmelzen der Pastille und gewünschten Falles gleichzeitig einen Siegel aufdruck bewirkt. (3 weitere Ansprüche betreffen Ausführungsformen). Verfahren zur Herstellung gereinigter Viskoselösungen von Societe Fran^aise de la Viscose in Paris. DRP 187 369. (Kl. 29) Bekanntlich wird Viskose erhalten, wenn man Zellu lose mit einem Alkali, z. B. Natronlauge behandelt und auf das entstandene Produkt Schwefelkohlenstoff einwirken läßt. Die in dieser Weise erhaltene Viskose enthält Zellulose- xanthogenat und verschiedene Verunreinigungen, die ent fernt werden müssen. Das Reinigungsverfahren beruht auf der Löslichkeit der Xanthogenate C12 und C18 in Wasser gegenüber der fast vollkommenen Unlöslichkeit der höheren Xanthogenate C 2i und C M , ferner auf der Unlöslichkeit aller Xanthogenate in Salzlösungen, sowie endlich auf der raschen stufenweisen Umwandlung des Xanthogenats C 4 in die Xanthogenate C ri , C,s, C24 und C36 durch Einwirkung von Wärme. Man erhitzt unreine Viskose etwa 15 Minuten auf 45 bis 50°, wobei die Umwandlung erfolgt. Das Gerinnsel wird dann in dünnem Strahl in eine Salzlösung einfließen gelassen, wobei die Verunreinigungen sich auflösen, während die Xanthogenate ungelöst bleiben. Darauf trennt man das Xanthogenat von der Flüssigkeit, wäscht mit Wasser und löst es von neuem in einer Lösung von Natronlauge. Die auf diese Weise erhaltene Flüssigkeit ist eine Lösung von reinem Xanthogenat, die man nun in bekannter Weise durch die Spinndüsen treten läßt, durch schwefel saures Ammoniak zum Gerinnen bringt und dann mit einer Säure zersetzt, um Zellulosefäden zu erhalten. Patent- A nspt uch: Verfahren zur Herstellung gereinigter Viskoselösungen, dadurch gekennzeichnet, daß man durch Erwärmen von roher Viskoselösung bis zu 50° gewonnene, wasserunlösliche Viskose mit wässrigen Salzlösungen behandelt und nach dem Auswaschen in Alkalilauge auflöst. Verfahren zur Herstellung von Zelluloseerzeugnissen aus in Kupferoxydammoniak gelöster Zellulose von Hanauer Kunstseidefabrik, G. m. b. H. in Hanau. DRP 187 696. (Kl. 29) Das Verfahren beruht auf der Beobachtung, daß Zellu loseerzeugnisse wesentlich widerstandskräftiger gegen Zug und sonstige äußere Einwirkungen werden, wenn man den sich bildenden Faden oder dergl. in der koagulierenden Flüssigkeit nur so lange beläßt, als nötig ist, um der durch die Strangpresse ausgetretenen Lösung die ihr gegebene Form äußerlich zu erhalten, im übrigen aber die Koagulation in der freien Luft vor sich gehen läßt. Das Weitere ergibt sich aus dem Patent-Anspruch. Patent-Anspruch: Verfahren zur Herstellung von Zelluloseerzeugnissen aus in Kupferoxydammoniak gelöster Zellulose, dadurch ge kennzeichnet, daß man die Zelluloselösung in erwärmte Natronlauge leitet, das entstandene Gebilde sofort nach der Entstehung einer das noch flüssig gebliebene Innere ein hüllenden Haut aus dem Bad entfernt und es längere Zeit an der Luft sich selbst überläßt, bis es durchaus fest ge worden ist, worauf man es zum Zwecke der Wiederher stellung des bei der Koagulation an der Luft teilweise ver loren gegangenen Glanzes in an sich bekannter Weise in ein Bad von Natronlauge bringt und es schließlich zwecks Entfärbung der ebenfalls an sich bekannten Einwirkung von angesäuertem Wasser aussetzt. Verfahren zur Herstellung von Druckformen durch Ein ätzen eines photographisch aufkopierten Deckbildes von Johan Axel Holmström in Rom. DRP 187 343. (Kl. 57) Bei der Herstellung einer Druckform auf photo chemischem Wege nach einer Freihandzeichnung, Schrift oder dergl. erzeugt man meist von der Vorlage zuerst ein Negativ und kopiert es auf die eine lichtempfindliche Schicht tragende Druckplatte, worauf die Platte geätzt wird. Dieses Verfahren ist zeitraubend, weil das Aetzen nicht ununter brochen fortgesetzt werden kann, bis die Platte genügend tief geätzt ist, da sonst die feineren Linien des Bildes während des Aetzens zerstört werden würden. Nach vorliegender Erfindung werden die Linien von vornherein dicker kopiert, als sie stehen bleiben sollen- Es wird nämlich das Negativbild vor der mit der licht empfindlichen Schicht überzogenen Druckplatte in einiger Entfernung von dieser angebracht und so der Einwirkung des Lichtes ausgesetzt. Je größer die Entfernung ist, desto breiter werden die Linien und Flächen des kopierten Bildes. Dieses Bild kann jetzt auf einmal geätzt werden, bis die gewünschte Tiefe erreicht ist, weil die Linien durch die seitlich wirkende Strahlung so verbreitert sind, daß die er forderliche Tiefe beim Aetzen zu der Zeit erreicht wird, zu der das Aetzmittel nach den Seiten hin wirkend die Linien annähernd auf die erforderliche Feinheit gebracht hat. Nur wenn das Bild äußerst feine Linien enthält, wird es nötig sein, das Aetzen zu unterbrechen und eine neue Ueberwalzung vorzunehmen. Will man besonders feine Linien erhalten, so wird die Druckplatte sorgfältig gereinigt und von neuem licht empfindlich gemacht, worauf das Negativbild in Berührung mit der Druckplatte derart eingestellt wird, daß seine Linien in die Mitte der etwas dickeren Linien der Druck platte kommen, worauf das Ganze wie gewöhnlich kopiert wird. Die Druckplatte wird alsdann mit kurzem Aetzen fertig geätzt, wobei die feinsten Linien mit voller Klarheit und Schärfe hervortreten. Patent-Ansprüche: 1. Verfahren zur Herstellung von Druckformen durch Einätzen eines photographisch aufkopierten Deckbildes, da durch gekennzeichnet, daß das Negativ beim Kopieren in einem Abstand von der lichtempfindlichen Druckplatte an-