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3096 PAPIER-ZEITUNG Nr. 70 In Deutschland patentierte Erfindungen Sämtliche Patentschriften werden, soweit sie noch vorhanden sind, zum Preise von 1 M. für jede Patentschrift von dem Kaiserlichen Patentamt zu Berlin SW 61, Gitschinerstr. 97—103, an Jedermann abgegeben. Man sende den Betrag an die genannte Verkaufsstelle durch Postanweisung und bezeichne darauf deutlich die Nummer der gewünschten Patentschrift Schnellpresse zur Herstellung von mehrfarbigem Druck von Wilhelm Sommer in Schöneberg b. Berlin. DRP 183145 (Kl. 15) An dem ständig umlaufenden Druckzylinder einer so genannten Eintourenschnellpresse werden ein, zwei oder mehr besondere Hilfsformzylinder 4 und s mit den dazu nötigen Farbwerken 6 und 7 angeordnet und in zwang läufige Verbindung mit einem Zahnkranz des Druckzylinders gebracht. Damit diese Hilfsformzylinder in ständiger Drehung bleiben können, ist es zweckmäßig, eine Schnell ¬ presse für den genannten Zweck zu verwenden, bei der der Druckzylinder sich ständig weiterdreht, aber den Raum der doppelten Druckfläche der Flachform einnimmt. Da nun aber bei den sogenannten Zweitourenschnellpressen die ganze Umfläche des Zylinders als Druckfläche aus genutzt wird, und bei jedem Druckvorgang zwei Um drehungen nötig sind, so wird der Erfindung gemäß ein ständig umlaufender großer Druckzylinder 2 angewendet, bei dem nur die eine Hälfte 3 seines Umfanges zum Drucken ausgenutzt wird, und bei dem also während je einer Um drehung ein Bogen bedruckt und ausgeführt werden kann. Bei je einer halben Drehung des Druckzylinders findet daher die gesamte Druckausfübrung statt, während welcher das Flachfundament unter dem Druckzylinder durchgeführt wird, während bei der nächsten halben Drehung, bei der Bedrucken nicht stattfindet, das Flachfundament wieder unter dem Druckzylinder durch nach vorn zurückgeführt und der mehrfarbig bedruckte Bogen ausgeführt wird. Demzufolge darf auch jeder der zur Aufnahme der ge bogenen Druckformen bestimmten Hilfsformzylinder höchstens den halben Umfang des Druckzylinders besitzen, um dieselbe Druckfläche bedrucken zu können wie die der Flachform. In diesem Falle machen also die Formzylinder zwei Umdrehungen, während der Druckzylinder nur eine macht; bei der ersten Umdrehung der Formzylinder findet die Berührung mit dem Druckzylinder, also die Druck ausführung, statt, während die zweite Umdrehung der Formzylinder für eine nochmalige zweite Auftragung der Farben ausgenutzt wird. Sind nun die Hilfsformzylinder nicht auf dem ganzen, sondern nur auf einem Teile ihres Umfanges mit Druck formen versehen, z. B. nur mit vereinzelt stehendem, farbig zu druckendem Zierwerk, Buchstaben oder dergl., so würde genaues Registerhalten oder Ineinanderpassen der mehr farbigen Drucke schwer zu erreichen sein, wenn nicht für strammes und glattes Anliegen des Papierbogens am Druck zylinder gesorgt würde. Zu diesem Zwecke sind um die Formzylinder herum schmale, außen abgerundete Führungs schienen angebracht, die von den Auftragwalzen nicht be rührt werden dürfen, damit das Papier an] diesen Stellen nicht angeschmutzt wird. 85 : 2e Patent-Ansprüche: 1. Schnellpresse zur Herstellung von mehrfarbige® Druck, dadurch gekennzeichnet, daß an dem fortwährend rotierenden Druckzylinder einer Eintourenmaschine ein, zwei und mehr Hilfsformzylinder mit den dazu nötigen Farbwerken in der Weise zu gemeinsamem Zusammenwirken in Verbindung mit der Hauptdruckform auf dem Karren vereinigt werden, daß die an den Druckzylinder angelegten, ihn nur auf der einen Hälfte seines Umfanges bedeckenden Druckbogen zunächst von den Hilfsformzylindern und hiernach erst von der Druckform auf dem Karren, also bei jeder Umdrehung des Druckzylinders mit mehreren Farben auf einmal bedruckt werden. 2. Schnellpresse nach Anspruch 1, dadurch gekenn zeichnet, daß der Durchmesser der an dem Druckzylinder angegliederten Formzylinder derart gewählt wird, daß jeder derselben eine der Gesamtzahl der Formzylinder ent sprechende Anzahl von Umdrehungen während jeder vollen Umdrehung des Druckzylinders macht. 3. Schnellpresse nach den Ansprüchen 1 und 2, da durch gekennzeichnet, daß um die Formzylinder je nach der Breite der Maschine eine oder mehrere Führungs schienen zu dem Zwecke herumgelegt sind, um auch beim Vorhandensein nur weniger, kleiner, einen geringeren Teil ihrer Oberfläche bedeckender Druckformen auf den Forni zylindern zu erreichen, daß das zu bedruckende Papier ohne Verwendung von Maschinenbändern an den Druck zylinder glatt und stramm angeschmiegt wird. Endverschluß für Walzen aus Papier und dergl. von Joh Albert Henckels in Düsseldorf. DRP 187 205. Zusatz zum DRP 170226. (Kl. 8) [Vergl. Papier-Zeitung 1906, S. 1554 Die beiden hintereinander angeordneten Ringe a und» legen sich gegen die Flächen b' und c’, wie beim Haupt patent. Die Berührungsflächen der beiden Ringe bilden einen ganz flachen Kegel, sodaß der Außenrand des Ringes a und der Innenrand des Ringes b nicht mehr scharfkantig, sondern zylindrisch abgedreht sind. Bild 2 läßt erkennen, daß die radialen Schnittfugen d der beiden Ringe gegeneinander versetzt sind, sodaß da von dem Zapfen her nach der Walze fließende Oel aun dann noch am Weiterfließen gehindert wird, wenn es d1 Fugen d des vorderen Ringes a durchdrungen haben sollte Bild 2 Die Patentschrift erläutert noch eine zweite Aus führungsform. Patent-Anspruch: Endverschluß für Walzen aus Papier und dergl. nach latent 170226, dadurch gekennzeichnet, daß die Flächen, in denen die hintereinander angeordneten Dichtungsringe (a } b) einander berühren, schwach kegelförmig oder eben ausgebildet sind. Matrizentafel von H. Andressen in Hamburg. DRP 187506. (Klasse 15) Zur Herstellung der Matrizentafel taucht man zähes un geleimtes Hadernpapier in eine kalt gesättigte Alaunlösung und läßt es trocknen. Eine so erhaltene Matrizentafel kann sowohl für Naß- als auch für Trockenstereotypie, ferner für Bürstenschlag und Kalanderarbeit Verwendung finden. Für die Naßstereotypie feuchtet man einen Bogen an, formt die Matrize ab und verstärkt die Rückseite durch