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Nr. 63 PAPIER-ZEITUNG 2781 Der Satz von Anzeigen bringt allerdings keine Druck auflage mit sich. Darum ist ein genügender Aufschlag auf Bild 3 die Satzkosten unumgänglich notwendig, der dem Drucker guten Verdienst läßt. Die Arbeit kann lohnend sein, weil dabei die Konkurrenz nicht die Preisstellung wie bei Massen auflagen beeinflußt. Anzeigensatz ist mehr oder weniger eine indi viduelle Arbeit; befriedigt sie den Besteller, so zahlt er gern einen angemessenen Preis. Er kann kein billigeres Angebot ins Feld führen, denn von anderer Seite wird ihm vielleicht eine ähnliche, aber nie die gleiche Arbeit geliefert. Sind schon bei gewöhnlichen Druckarbeiten häufigKorrekturen vorzunehmen, die auf Aenderung des Satzbildes abzielen und sich als notwendig erst dann heraus stellen, wenn der Besteller den Probeabzug gesehen hat, so ist dies noch mehr der Fall bei einer Arbeit, die nur darauf ausgeht, ein befriedigendes Satz bild zu finden, und die oft zu Versuchen nötigt. Die Berech nung kann also nur auf Grund der tatsächlich aufgewendeten Löhne nebst Aufschlag für Ge schäftsunkosten und Gewinn er folgen. Immerhin werden die in reinem Buchdruck oder selbst unter Hinzunahme von Bild klischees hergestellten Anzeigen weniger Kosten verursachen, als wenn der Entwurf einem Zeichner übertragen wird. Da der ge schickte Buchdrucker mit reinen Satzanzeigen bildliche Klischees an Wirkung sogar oft zu schlagen vermag, so wird er sich leicht einen Teil des Gebietes zurück ¬ erobern, das den zeichnenden Künsten zugefallen ist. Zugleich bringt er seinem Auftrag geber in diesem Falle eine Ersparnis. Der Satz dient in zweierlei Weise für die Aufgabe der An zeigen. Sollen die Kosten nicht zu hoch werden, so werden nur genügend Abzüge gemacht, die den Zeitungen als Vorlage anstelle des geschriebenen Manuskriptes zugesandt werden. Hierbei empfiehlt sich, gebräuchliche Schriften zu verwenden, deren Vorhandensein bei der Mehrzahl der Zeitungsdruckereien vorausgesetzt werden kann, und in besonderem Vermerk genaue Befolgung der Vorlage und Verwendung gleicher Schriften vorzuschreiben. Für etwaige wechselnde Ver merke, Vertreter-Adressen und dergl. ist der Raum offen zu lassen, damit sie in der Vorlage schriftlich ausgefüllt werden können. Dies Verfahren gewährleistet immer noch nicht, daß auch wirklich die Anzeigen in den verschiedenen Zeitungen untereinander genau übereinstimmen. Ueberdies werden die Möglichkeiten eigenartiger Ausstattung dadurch be schränkt, daß von der Verwendung moderner Schriften und Ornamente mit Rücksicht auf deren verhältnismäßig geringere Verbreitung abgesehen werden muß. Wer auf vornehme Ausstattung Wert legt, läßt von dem Satz je nach Erfordernis Galvanos oder Stereotypen nehmen. Wenn die Anzeigen einer Firma in einer schönen, im Anzeigensatz sonst wenig oder garnicht verwendeten Schriftgattung gehalten sind, so sichern sie sich schon dadurch Beachtung; an modernen und zum Anzeigensatz geeigneten Schriften ist kein Mangel. Nachfolgend sollen an einigen Beispielen die Grundbedingungen für dies Arbeitsfeld, wie für zweck mäßigen Anzeigensatz über haupt, näher erläutert wer den. Bild 1 zeigt eine ver worrene, wenig übersicht liche Anzeige, in deren typographischem Bilde das Auge keinen Ruhepunkt findet. Aus den vielen, in verschiedenen Schriften ge haltenen Zeilen läßt sich auf den ersten Blick gar nicht ersehen, was die An zeige eigentlich empfiehlt. Die Fabrikansicht und die Firma interessieren den Leser nicht, während ihre Erzeugnisse, die ihn inter essieren sollen, dagegen zurücktreten. Eine weit bessere An ordnung der gleichen An zeige zeigt Bild 2, welche auf die Fabrikansicht verzichtet, wodurch freiere . Anordnung des Textes ermöglicht wird. Der Text ist, abgesehen von un wesentlichen Umstellungen, der gleiche. Der Leser sieht sofort, was die Anzeige will. Die Firma steht un aufdringlich am Schluß, weil sie erst aufgesucht zu werden Bild 4 Bild 5 Empfehlenswert in allen Fällen wo es sich um bessere Ernährung handelt, ist der ärztlich empfohlene Preis bei regelmässigen Bezügen nur 30 CtS. per Flasche. Bild 7 Eptinger Mineralwasser Billigstes, schweizerisches Medizinal- und Tafelwasser der Mineralquelle Ruch-Eptingen (Baselland) Vorzügliches, errischendes u. appetiterregendes uev Falelgetränk -w von angenelmem Gesehmaek Empfiehlt sich vortrefflich zur Mischung mit Wein, Liqueuren, Fruchtsäften etc. Aerztlich sehr empfohlen bei Gicht, Nieren- und Blasenleiden, Rheumatismus, Magen- und Darmbeschwerden, chronischer Obstipation und katarrhalischen liebeln. Depots in Zürich: Mineralwasserhandlung von E. Waldkirch, Sihlquai 55 (Telephon Nr. 4746) und H. Hornberger, -aurenz" strasse 3 (Telephon Nr. 4010), auch erhältlich in Apotheken, Drogerien, Hotels und Restaurants.
