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PAPIER-ZEITUNG Ni 63 2770 Papierfabrikation beschäftigten Arbeiter einen Gesamtlohn von 10 bis 12 Millionen Kronen jährlich haben. Norwegens Ausfuhr in diesem Geschäftszweig hatte im Jahre 1905 einen Wert von 40000000 Kronen. Diese Industriezweige haben günstige Kon junkturen gehabt, aber eine Reihe neuer Fabriken seien ent standen, und die Holzpreise zeigten eine Steigerung. Minderung des Verdienstes sei deshalb bevorstehend. »Moss Avis« weist auf die geringe Teilnahme der Arbeiter an den Abstimmungen hin, welche zum Scheitern der Verhandlungen führten. Die 1414 abgegebenen Stimmen stehen in keinem V 7 erhätnis zu den 4000, die ihr Stimmrecht auszuüben hatten. Das Sekretariat der fachlichen Landesorganisation der Ar beiter hat einen geharnischten Aufruf an alle organisierten Ar beiter erlassen, in der jetzt die Absicht der Arbeitgeber dahin erklärt wird, daß diese nun eine Kraftprobe mit den Fach vereinen veranstalten wollen. Der gesamten Organisation gelte jetzt der Kampf. NeuerStreit und Kampf würden die Folgensein! ft. Arbeiterbewegung in dänischen Papierfabriken (s. Nr. 62 S. 2726). Der Arbeitgeberverein hat dieser Tage eine Ver sammlung von Vertretern des »gemeinschaftlichen Fach verbandes« der Arbeiter, des Arbeitgebervereins, der »Akt.-Ges. Vereinigte Papierfabriken«, der Papierfabrik in Frederiksberg und der Papierindustriearbeiter einberufen, in der man sich darüber einigte, daß die Arbeitszeit in den Papierfabriken durch freie Verhandlung zwischen den ein zelnen Firmen und ihren Arbeitern geregelt werde, zu welcher nötigenfalls je ein Vertreter der beteiligten Ver bände zugezogen werden könne, fi. Papiermaschinen Die Maschinenfabrik und Eisengießerei von Gustav Toelle in Niederschlema, Sa, gab vor kurzem eine Sammlung von Plänen einer Anzahl von ihr gebauter Papiermaschinen heraus. Es ist mit Freuden zu begrüßen, daß in neuerer Zeit Maschinenfabriken solche Sammlungen veröffentlichen, denn besser als die umfangreichsten Beschreibungen zeigen diese Pläne, welche Fortschritte und Neuerungen im Papier maschinenbau geleistet wurden. Dies gilt besonders von der vorliegenden Sammlung, denn die Pläne sind in so großem Maßstabe gezeichnet, daß alle Einzelheiten klar her vortreten, auch wirken dadurch, daß Mauerwerk, Gußeisen, Schmiedeeisen, Metalle, Holz usw. in verschiedenen Farben gehalten sind, die Abbildungen sehr anschaulich. Die Pläne sind zwischen starke, mit Leinen überzogene Pappenbände von etwa 27 :54 cm Größe so geheftet, daß jeder Plan leicht aus der Sammlung genommen werden kann. Viele der Pläne haben das Doppelte oder Vierfache der genannten Größe. Von den meisten Maschinen sind Grund- und Auf riß wiedergegeben. Wir ersehen aus den Bildern, daß die Firma eine große Zahl Papiermaschinen aller Art, nament lich auch Maschinen für einseitig glattes Papier und Selbst abnahmemaschinen, nach allen Papier erzeugenden Ländern Europas geliefert hat. Auch rasch laufende Maschinen von erheblicher Breite und großer Trockenzylinderzahl finden sich hier abgebildet, ebenso Rundsiebkarton-Maschinen und Zellstoff-Entwässerungsmaschinen. Da die Firma außer ihrer Maschinenfabrik auch eine der bedeutendsten Papier fabriken Deutschlands besitzt, für welche sie alle Maschinen baut, steht sie in innigster Verbindung mit den Bedürf nissen der Papiermacherei, und man darf daher wohl an nehmen, daß die Entwürfe sich streng den Bedürfnissen der Praxis anpassen. Eine Abbildung der umfangreichen Ma schinenfabrik ist der Plänesammlung, welche den Abnehmern der Firma gewidmet ist, vorangestellt. Bohnen gegen Packpapier. Seit einigen Jahren verkauft eine Lebensmittelgroßhandlung in Sioux City, Staat Iowa, V. St. v. A., Packpapier zum Selbstkostenpreise oder darunter, um bei ihren Kunden den Glauben zu erwecken, daß auch die Lebensmittel bei ihr billiger seien als anderwärts. Der Packpapierhandel in Sioux wurde durch dieses Vorgehen sehr geschädigt. Die dortige Papiergroßhandlung von Pili Brothers nahm zu folgenden Hilfsmitteln Zuflucht: Sie kündigte an, daß sie auch eine An zahl Lebensmittel führe, und ersuchte um Aufnahme in den Verein der Lebensmittel-Großhändler, wurde jedoch abgewiesen. Darauf kündigte sie an, daß 1 Bushel = 36 1 Bohnen bei ihr für 7 M. zu haben sind, während alle anderen Lebensmittel-Groß händler solche Bohnen für 8 M. verkauften. Das Papierhaus verkaufte ziemlich viel Bohnen, daraufhin gingen die Lebens mittelhändler mit dem Preis auf 6 M. 50 Pf. herab und das Papierhaus wiederum auf 6 M. Der Kampf ist, wie amerikanische Zeitungen melden, noch nicht beendet. Londoner Papiermarkt London, 31. Juli 1907 Das Juli-Geschäft war im allgemeinen lebhaft. In dem Maße, wie die diesjährigen Hundstage von bedrückender Hitze nichts haben verspüren lassen, ist auch die geschäftliche Tätigkeit bisher nicht von der Sommerstille beeinflußt worden. Die vor handene Beschäftigung war indes nicht durchweg lohnend. Die Kauflust und das glatte Zustandekommen von Geschäften ist fast ausschließlich dem Großhandel zugute gekommen, d. h. es waren im großen und ganzen nur Platzgeschäfte, also Aufträge auf greifbare Ware zu sofortiger Lieferung. Der wesentliche Grund hierfür liegt in der eigentümlichen Gestaltung der Markt lage. Zufuhren sind nicht zu erhalten, denn die Arbeiter ausstände haben sich in ungeahnter Weise ausgedehnt, und die Zwistigkeiten wurden nur in vereinzelten Fällen beigelegt. Der Bedarf ist dadurch gewachsen und schließlich so dringend ge worden, daß sich Einkäufe von zu Gebote stehenden Vorräten nicht länger haben verschieben lassen. Dies hat dem Großhandel eine Reihe von Aufträgen zugeführt, auf die er sonst nicht rechnen kann, und die größere Mengen umfaßten, als das Lager geschäft sie unter normalen Umständen kennt. Die Geschäfte dieser Art waren für die Großhändler auch gewinnbringend, denn bei dringendem Bedarf wird nicht viel gehandelt, da es wichtiger ist, einen passenden Posten zu sichern, als durch ver längertes Herumfragen sich der Gefahr auszusetzen, ihn in zwischen zu verlieren. Ferner ist jetzt jedem Käufer die Tat sache bekannt, daß Preiserhöhungen an der Tagesordnung sind, und er ist darauf gefaßt, erhöhte Preise zuzugestehen. Es ist den Großhandlungen nicht zu verdenken, wenn sie vollen Nutzen aus den obwaltenden günstigen Zuständen ziehen und die noch zu niedrigen Preisen eingekauften Bestände jetzt mit so ge steigertem Verdienst wie nur möglich verwerten. Die geschäftliche Tätigkeit der Einfuhrhändler dagegen brachte meist nur Mißerfolge. Es drehte sich alles um die aus bleibenden Lieferungen. Dieses Uebel ist mit der Zeit so pein lich geworden, daß die hiesigen Lieferanten, also die Zwischen händler, nicht mehr aus noch ein wissen. Wenn auch keine rechtliche Verpflichtung besteht, so fühlt sich doch jeder Liefe rant verpflichtet, der drückenden Papiernot seiner Kunden nach Möglichkeit abzuhelfen. Es liegt auch im Interesse jeden Händlers, gute Beziehungen mit seinen Käufern aufrecht zuerhalten und alle Mittel in Bewegung zu setzen, um sie aus der Verlegenheit zu reißen. Für den Fabrikanten bietet »höhere Gewalt« irgendwelcher Art einen stichhaltigen Grund zur Nicht lieferung, weil die Herstellung seiner Erzeugnisse zur Unmög lichkeit geworden ist. Anders verhält es sich mit dem Händler, der als Kaufmann verschiedene Bezugsquellen zur Verfügung hat. Die Agenten mußten daher den ganzen Markt durchstöbern, um das Verlangte zu besorgen. Sie waren hierbei vielfach auf englische Papierfabriken angewiesen, und da gab es recht erheb liche Preisunterschiede. Bei Geschäften dieser Art ist von Ver dienst keine Rede, und obendrein sind die Mühe und Umstände doppelt so groß wie bei der Abwicklung von Geschäften unter normalen Verhältnissen. Besonders hart sind solche Firmen ge troffen, die mit Zeitungsverlegern unter Abschluß stehen. Es wird ziemlich unzweideutig gemunkelt, daß ein oder zwei Firmen, welche das Geschäft in Zeitungsdruckpapier als Sonder heit betreiben, sehr empfindliche Verluste zu erleiden haben. Der Preis von Zeitungsdruckpapier ist, wie erklärlich, un gewöhnlich in die Höhe gefrieben worden. Lieferungen, die zu 1 d. netto das engl. Pfund abgeschlossen waren, sind in Not käufen zu 13/, d. weniger 5 V. II. eingedeckt worden, ein Preis unterschied von rund 25 v. H. Ueberhaupt stehen die holz haltigen Papiere jetzt obenan in der Preissteigerung. Format- Druckpapier weiß und farbig bedingt einen Aufschlag von 5 v. H. Ebenso zeigen Packpapier und Einwickelpapier Neigung zu wei terer Preiserhöhung in naher Zukunft. Unter diesen Umständen liegt kein großes Interesse zum Erteilen von Anfertigungsbestellungen vor; abgesehen von den erheblichen Preisaufschlägen bieten auch die unbestimmten Liefertermine keine Gewähr für Ankunft der Ware, wenn sie benötigt wird, und man zieht deshalb Käufe von der Hand zum Mund vor. A Holzzementpapier Welche Eigenschaften, Stoffzusammensetzung usw. muß Holz zementpapier haben, und genügt im Notfälle maschinenglatt Schrenz als Ersatz? Bei verschiedenen mündlichen Anfragen konnte ich von Papiermachern keine befriedigende Erklärung erhalten. B. Wir bitten um Mitteilung von Erfahrungen.