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PAPIER-ZEITUNG Nr. 60 2674 Uli verarbeitungsfach nicht übertragen. Die Arbeitslöhne Ein Ausstand in Zusammenschluß Arbeitnehmer ein konnte diese Erhöhung auf ihre Kundschaft Der Nutzen ist demnach bescheiden geblieben., nahmen fortgesetzt steigende Richtung ein. der Lithographie dauerte 18 Wochen. Durch der Arbeitgeber wurde dem Verbände der Gegengewicht gegeben. Der Ausstand endete ge- an- der zu- die Neuanlagen war dann volle Beschäftigung der Maschinen in ge wöhnlichem Druckpapier nicht mehr möglich. Die Fabriken mußten teilweise andere Beschäftigung für ihre Maschinen suchen. Insbesondere wurde zur Herstellung satinierter Druck papiere übergegangen. Infolgedessen ließen die Preise für diese schnell nach und sind heute nicht mehr zufriedenstellend. Im letzten Vierteljahr machte sich Mangel an Wagen zur Heran schaffung der erforderlichen Industriekohlen ganz besonders Bestrebungen, durch Zusammenschluß der Druckereien Preis vereinbarung für Druckau.träge zu erzielen, blieben erfolglos. Auch die Bemühungen des neugegründeten Buchdruckervereins führten in dieser Beziehung zu keinem wünschenswerten Er gebnis. Die hochentwickelte Großindustrie zeitigt dauernd be- Packpapier sind die Selbstkosten infolge fortgesetzt gestiegener Löhne und Preise für Holz und für fast sämtliche Rohstoffe friedenstellend, die Fabriken waren gut beschäftigt und Preise auskömmlich. Durch Inbetriebsetzung zahlreicher großer aber infolge der in Rußland noch immer herrschenden schwierigen Verhältnisse waren regelmäßige Lieferungen von dort noch nicht zu billigen Preisen zu haben. Die Preise für Zellstoff sind auf dem normalen Stande geblieben, Holzschliff war genügend im Inlande zu haben, nur bessere Sorten wurden wieder zum Teil aus dem Auslande bezogen. Der Preis dafür wurde infolge größeren Angebotes etwas ermäßigt. Da aber diese Ware in Jahresschlüssen gekauft wird, kann sich ein Vorteil für die Papierfabriken erst später geltend machen. Trotz günstiger Ernte blieb der Preis für Rohstroh hoch. Die Landwirte halten mit dem Verkauf zurück, und viele Papierfabriken verarbeiten deshalb in größeren Mengen Holzzellstoff statt Strohstoff. Preise für Chlorkalk und schwefelsaure Tonerde blieben unverändert hoch, für Glaubersalz mußten noch höhere Preise als bisher be willigt werden. Die schon erwähnte Preissteigerung der Kohle veranlaßte auch Preiserhöhung aller mit der Papierfabrikation in Verbindung stehenden Waren. Für Füllstoffe, China-Clay usw., Siebe, Filze, Riemen mußten höhere Forderungen bewilligt, für Harz Preise angelegt werden, die seit Jahrzehnten nicht vor gekommen sind. Die Schiffahrt konnte infolge warmer Witterung und günstigen Wasserstandes länger als sonst benutzt werden, und die billigere Fracht brachte bei weniger eiligeren Aufträgen kleine Vorteile. Im allgemeinen herrschte Mangel an geeigneten Arbeitern. Das Verhältnis zur Arbeiterschaft war gut; außer gewöhnliche Entlassungen von Arbeitern kamen nicht vor, eben sowenig Ausstandsbewegungen. Die meisten Fabriken sorgen durch Vermehrung der Wohlfahrtseinrichtungen und Neubauten von guten Wohnhäusern für Zufriedenheit ihrer Arbeiter. Papierwaren. Bei guter Beschäftigung nahmen die Papier fabriken im Verhältnis zur Steigerung der Kohlen und Rohstoffe geringe Preiserhöhung ihrer Erzeugnisse vor. Das Papier Handelskammer-Bericht 1906 Oppeln. Zellstoff. Bei lebhafter Nachfrage fand die Er zeugung schlanken Absatz. Preiserhöhungen traten in geringem Maße ein, da die in günstiger gelegenen Gegenden Deutschlands und des Auslands eingerichteten Fabriken dies hinderten. Hinderlich wirkten auch die Zollverhältnisse mit Rußland. Eine in Russisch-Polen gelegene Zellstoffabrik konnte bei dem niedrigen Zollsätze von i M. 25 Pf. für 100 kg große Lieferungen nach Deutschland ausführen, während es umgekehrt deutschen Zellstoffabriken wegen des hohen Eingangszolles von 7 M. 92 Pf. für 100 kg nach Rußland unmöglich ist, dahin Zellstoff zu liefern. Der Gewinn war aber infolge schlanken Absatzes gut. In Schlesien dürfte die Zellstoffindustrie nur in ganz verschwinden dem Maße zugenommen haben, da Absatz- und Holzbezugs verhältnisse zu ungünstig liegen. Die künftige Gestaltung des Geschäftsganges ist noch ungewiß; die Preiserhöhungen in der Kohlen- und Eisenindustrie, des Schwefels und der Zellstoff hölzer werden das Ergebnis jedenfalls beeinflussen. Dazu kommen erhebliche Schwierigkeiten im Holzbezuge. Die Preise hierfür sind bedeutend gestiegen. Die Länder und Gegenden, die früher große Mengen ausführten, sehen innerhalb ihrer Grenzen eine eigene Zellstoffindustrie entstehen, die die früher ausgeführten Hölzer in größerer Masse verbraucht. Hierzu tritt der gewaltige Verbrauch im eigenen Bezirk, der Hand in Hand mit der Vergrößerung der Erzeugung geht. Holzschliff. Die Lage der Holzschleifereien verschlechterte sich. Eine Anzahl neuer Dampfschleifereien entstand, zum Teil hervorgerufen durch die Preispolitik des niederschlesischen Syndikats. Die natürliche Folge war bei wesentlich gesteigerten Holzpreisen Sinken der Preise. Papier. Der Absatz befriedigte bei alten Preisen. Infolge starker Besetzung der Maschinenfabriken und Ausstands der Metallarbeiter kamen verschiedene große Neuanlagen verspätet in Betrieb, und ihr Einfluß auf die Marktlage konnte sich des halb nur zum Teil geltend machen. In der Fabrikation von deutenden Bedarf an Drucksachen aller Art. An Aufträgen hat es den Druckereien daher nicht gefehlt. Lithographie und Steindmckerei. Es wurden fortdauernd bessere Preise erzielt. Eine oberschlesische Kunstanstalt nahm die Fabrikation farbiger Ansichtskarten auf und trat damit in er folgreichen Wettbewerb mit hauptstädtischen Anstalten. Der Absatz war gut. Nicht nur aus Deutschland und den Nachbar ländern liefen Aufträge ein, auch bis Amerika erstreckte sich lebhafte Ausfuhr. Die Mehrzahl oberschlesischer Zeitungs verleger beschlossen angesichts der Steigerung der Herstellungs kosten gemeinsame Erhöhung der Bezugspreise vom 1. Januar 1907 an, die ohne erheblichen Bezieher-Rückgang durchgeführt werden konnte. Der Anzeigenmarkt war lebhaft. stiegen. Diesen gesteigerten Selbstkosten stand keine gemessene Steigerung der Verkaufspreise gegenüber. In Fabrikation von Druckpapier war der Geschäftsgang zuerst nach langen Verhandlungen beider Parteien mit unbedeutendem Erfolge für die Arbeitnehmer. Jedenfalls erforderte er große Opfer auf beiden Seiten. Von der Einführung des neuen Buch druckertarifs am i. Januar 1907 mit einer roprozentigen Lohn erhöhung ist Verschlechterung der Geschäftslage zu erwarten. Pappen. Die Dachpappen-Industriellen konnten nicht, den erhöhten Preisen für Rohstoffe folgend, die Preise für das Eertigfabrikat in entsprechender Weise erhöhen. Der Durch schnittspreis für Dachpappe ist von etwa 2 M. auf 2 M. 50 Pf. die Rolle (71/4 Quadratmeter) gestiegen. Diese den teueren Ge stehungskosten nicht ganz nachkommende Preiserhöhung für das Fertigfabrikat ist nur dadurch erreicht worden, daß der Verband deutscher Dachpappenfabrikanten eine Bewegung eingeleitet hat, die besseren Sorten der Dachpappen zu verbessern. Die im November begründete Vereinigung der Oberschlesischen Dach pappenfabrikanten schloß sich am 1. Juli der ins Leben ge tretenen Vereinigung Schlesischer Dachpappenfabrikanten an, mit dem Zweck, für den Verkauf von Dachpappen und anderen Teererzeugnissen einheitliche Preise zu erzielen und gemeinsame Verkaufsbedingungen zu vereinbaren. Der Erfolg war, daß die bisherigen gegenseitigen Unterbietungen fast vollständig auf hörten und, soweit nicht noch zu früheren Preisen vollzogene Abschlüsse zu erfüllen waren, für neue Verkäufe Preise erlangt werden konnten, welche bei den gegen die Notierungen in 1905 um 50 v. H. teuerer gewordenen Selbstkosten der Rohpappen wenigstens keinen Verlust erbrachten. Der Absatz hielt sich auf annähernd derselben Höhe wie im Vorjahre, beschränkte sich jedoch wieder nur auf den engeren oberschlesischen Industriebezirk, während Verkäufe nach entfernteren inländischen Verbrauchsgebieten wegen hoher Eisenbahnfrachten nur in geringem Umfange zustande gebracht werden konnten. Die in früheren Jahren ziemlich bedeutende Ausfuhr von Dachpappen fabrikaten nach dem benachbarten Auslande ist der hohen Ein gangszölle wegen unmöglich. Die Nachfrage nach Maschinen- -Lederpappen war rege; die bestehenden Fabriken konnten den Bedarf voll decken, sodaß die Verbraucher nicht ins Ausland gehen mußten. Der Bedarf wird sich voraussichtlich nicht merklich erhöhen, da er mit sogenannten Handpappen in Wett- Ibewerb steht, welcher infolge billigeren Angebots, hervor gerufen durch einfacher gebaute Maschinen, weiterem Vor dringen der Maschinenpappen erhebliche Schwierigkeiten macht. Die erzielten Preise befriedigten nicht und waren nicht gewinn bringend. Ungünstig wirkten Arbeitermangel und steigende Kohlen- und Holzpreise. Holz ist um 50 v. H. gegen das Vor jahr teurer geworden. Auch Filze, Siebe, Riemen usw. stiegen stark im Preise. Entsprechende Preiserhöhung für fertige Waren war nicht durchführbar. Druckerei. Maschinenfabriken und Gießereien begegneten der Verteuerung ihrer Rohstoffe durch Teuerungsaufschläge von 10 bis 15 v. H. Weitere Belastung von bedeutend einschneiden der Wirkung brachte die Erneuerung des Buchdruckertarifs, die fühlbar. Hadernpreise stiegen außergewöhnlich; der Ausfuhrzoll nur mit Bewilligung von 10 v. H. Lohnerhöhung zustande kam. für Lumpen aus Rußland nach Deutschland ist zwar aufgehoben, Bestrebungen, durch Zusammenschluß der Druckereien Preis- der kleine Ausschneider Neues zum Patent angemeldete Aus schneidespiel mit Tieren, Dampfern, Wagen, Leuchtturm usw. Die aus- & geschnittenen Teile sind durch die eigenartige Anordnung ohne Klebe- 'mittel sofort fertig aufzustellen und ergeben von beiden Seiten volle plastische Bilder. [191248 2 Preislagen, Detail 50 Pfg. und 1 Mk. Lohnender Nebenartikel für jedes Papiergeschäft Ausführliche Liste nur an Händler durch die alleinigen Fabrikanten: Deutsche Bürobedurfs-Gesellschaft, Goslar am Hort Spezialfabrik f. 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