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Nr. 60 PAPIER-ZEITUNG ——— — Phloro glucid Pentosan Phloro glucid Pentosan Phloro glucid Pentosan 0285 0 2561 0 291 0.2614 0.296 0.2658 0.286 0.2570 0.292 0.2622 0.297 0.2666 0287 0.2578 0.293 0.263 t 0.298 02675 0.288 0.2587 0.294 0 2640 0 299 0 2684 0.289 0.2596 0.295 0.2649 0.300 0.2693 0.290 0 2605 Wenn man nicht im Besitze der Tabelle oder der Formeln ist, erfährt man annähernd die dem Phloroglucid entsprechende Menge Pentosan, wenn man bei größeren Mengen Phloroglucid 1/0 desselben und bei kleineren Mengen etwas weniger abrechnet, bis bei 43 mg Phloroglucid die Pentosanmenge gleich wird und bei noch weniger Phloro glucid ein kleines Mehr an Pentosan sich ergibt. d) Melhyl-Pentosane Eine Komplikation könnte man noch anführen, nämlich den Umstand, daß neben den Pentosanen noch die sog. »Methyl-Pentosane« in den Naturprodukten vorkommen, d. h Stoffe, welche nicht die Zusammensetzung C, H, O 4 , sondern Ca H,o O 4 oder C, H, (CH) O 4 besitzen. Es ist von Ellett und Jollens^ die Methode, die Methyl- Pentosane neben den gleichzeitig vorhandenen Pentosanen zu bestimmen, studiert worden, und es möge, obgleich auch ohne Bestimmung der Methyl-Pentosane eine Beurteilung der Papiermaterialien möglich ist, eine kurze Erläuterung des Prinzips dieser Methode folgen, und dies besonders, weil u. a. Dr. Hans Hofmann * 2 ) im agrikultur-chemischen Laboratorium der Universität Göttingen verschiedene Papiermaterialien und das Pergamynpapier auf Methyl- Pentosane geprüft hat. Wie aus den Pentosanen beim Destillieren mit Salz säure Furfurol entsteht, so bildet sich aus den Methyl-Pen- tosanen auf die gleiche Weise Methyl-Furfurol: c, H, (CH,) O 4 = C 5 H, (CH,) o, + 2 H 2 O Methyl-Pentosan Methyl-Furfurol Das Methyl-Furfurol geht zugleich mit dem Furfurol (aus den Pentosanen) in das Destillat, beide werden mittels Phloroglucin als »gemengtes Phloroglucid« niedergeschlagen abfiltriert, getrocknet, gewogen; wenn man dann den Tiegel inhalt mit Alkohol digeriert, geht nur das Methyl-Furfurol- Phloroglucid in Lösung, während das Furfurol-Phloroglucid, weil es in Alkohol unlöslich ist, zurückbleibt. Es wird wieder getrocknet, gewogen und sein Gewicht von dem Gewicht des »gemengten Phloroglucides« abgezogen. Die Differenz beider Wägungen ist das Methyl-Furfurol- Phloroglucid. Beide Phloroglucide werden dann nach den Tabellen, welche von Kröber für die Pentosane, sowie von Ellett, Lefevre*) und Tollens für die Methyl-Pentosane gegeben sind, auf die betreffenden Stoffe umgerecbnet. Schluß folgt Papiermarkt in Kanada. Nach einem Bericht aus Toronto vom 8. Juli ist man dort allgemein der Ansicht, daß die Preise für Papier und Papierstoff erheblich in die Höhe gehen werden. Eine Fabrik für Bücherpapiere versandte am 1. Juli an ihre Kunden ein Schreiben, wonach sie ge zwungen sei, die bisherigen Preise zurückzuziehen und auf alle Sorten eine Preiserhöhung von 2 bis 4 Pf. das Kilo zu fordern, je nach den zur Herstellung nötigen Faser stoffen. Am meisten habe Sulfitstoff im Preise zugenommen, nämlich um 10 M. die Tonne seit 1. Januar. Die kanadischen Papierstoffabriken begründen diese Erhöhung damit, daß die amerikanischen Papierfabrikanten auf dem kanadischen Holzmarkt sehr stark mitbieten, wodurch der Preis für Fichtenholz seit einem Jahr um 2 bis 4 M. für das Fest meter zugenommen habe. Der Marktpreis für ungebleichten einheimischen Sulfitstoff frei Papierfabrik ist zur Zeit in Kanada 22 Pf. das Kilo. ) Journal f. Landwirtschaft 1905 S. 13. 2 Göttingen, Dissertation 1906. ’) Noch nicht veröffentlichte Untersuchung. 2643 Arbeiterunruhen in schwedischen Papierfabriken. (Vergl. Nr. 58 S. 2560) Die Verhandlungen der Arbeiter mit der Fabrik Skärblacka sind gescheitert, weil über die Wieder einstellung der Ausständigen keine Einigung erzielt werden konnte. Von diesen etwa 150 Mann wollte die Gesellschaft nur etwa 100 wieder einstellen, da die Gesellschaft seit Ausbruch des Ausstandes eine Anzahl neuer Arbeiter be schäftige und nicht entlassen wolle. Die Gesellschaft er klärte indessen, sie wolle bei späterem Bedarf die früheren Arbeiter bevorzugen. Der Arbeiterverband bestand auf sofortiger Wiedereinstellung aller früheren Arbeiter. Hier mit erscheint die Gefahr nahegerückt, daß die in Nr. 58 S. 2560 mitgeteilte Absicht des Papierfabrikanten-Vereins, in bestimmten Fällen alle Papierfabrikarbeiter auszusperren, verwirklicht wird. Es würde sich dann um Aussperrung von etwa 2000 Arbeitern handeln, fi. (Wie aus Nachstehendem hervorgeht, ist die Aus sperrung inzwischen erfolgt. Schriftleitung)) # * # Am 22. Juli wurden gemäß dem oben erörterten Be schluß in 14 schwedischen Papierfabriken die organisierten Arbeiter ausgesperrt. In Kvarnsveden war man während der letzten Woche zu einer Verständigung gekommen, und dort waren auch die ausständigen Arbeiter am 17. Juli wieder zur Arbeit erschienen; aber infolge der Vorgänge in Skärblacka trat die Arbeiteraussperrung auch für die Papierfabrik Kvarnsveden in Kraft, wo etwa 550 Arbeiter ausgesperrt wurden. An der Aussperrung sind unter anderen beteiligt: Papyrus Papierfabrik in Mölndal, Inlands Papierfabrik in Lilia Edet, Trollhättans Papier fabrik und Vargöns Gesellschaft in der Nähe von Vänersborg. Bei Papyrus sind etwa 300 Arbeiter ausgesperrt, in Trollhättans Papierfabrik etwa 70, indem einige in Arbeit bleiben. In Inlands Papierfabrik, wo nur wenige Arbeiter unorganisiert sind, werden gegen 180 Ar beiter und im Werke Vargön über 200 oder etwa zwei Drittel der Arbeiter ausgesperrt. Ferner sind beteiligt: die Papierfabriken in Lessebo, Fiskeby, Stora Kopparberg, Skär blacka, Holmen, Grycksbo, Ställdalen und Klippan. Lilia Edet, Munkedal und Katrinefors bleiben vorläufig von der Aussperrung unberührt. Skärblacka's Papierfabrik wird teilweise mit nichtorganisierten Arbeitern weiter betrieben. Von 362 Arbeitern in Holmens Fabriken sind 250 organisiert, und in Fiskeby gehören von 300 Arbeitern nur etwa 20 nicht dem Fachverein an. Im ganzen sollen bisher 3000 Ar beiter in Papierfabriken ausgesperrt sein. An dieser ganzen Sache dürften nur die Leiter des Arbeiterverbandes die Schuld tragen, da sie trotz aller Aufforderungen seitens der Verwaltung von Skärblacka nicht zu einem festen Be schluß kommen können und immer wieder neue Streit punkte aufschließen, fi. * * * Zu der Aussperrung in der Papierindustrie bemerkt »Stockholms Dagbl.«: Um längere Arbeitsstörung kann es sich kaum handeln, denn der Gegenstand des Streits ist zu gering, als daß die Arbeiter und ihre Organisationen einen langdauernden Kampf beschließen sollten, in welchem sie nicht einmal auf die Sympathie des Publikums rechnen können. Die Zeitungen sollen übrigens gut mit Papier ver sehen sein. fi. Gedenkschrift. Wir erhielten von der Papierfabrik Sacrau G. m. b. H. in Breslau eine dem Andenken des verstorbenen Vorsitzenden des Aufsichtsrats ihrer Firma, des Stadt ältesten Herrn Dr. Heinrich von Korn, gewidmete Gedenk schrift. Diese enthält in schwarzem Kartonumschlag, welcher das Wappen des Verstorbenen und den Wahlspruch seines Hauses »Candide et Caute« in Hochprägung zeigt, das in Heliogravüre vorzüglich ausgeführte Bildnis des Verstorbenen. Der Text bringt eine Lebensbeschreibung, dann die im Trauerhause am 23. März 1907 und bei der Beisetzung in der Oswitzer Kapelle am 24. März gehaltenen Trauerreden, ferner den Aufsatz »Heinrich von Korn und die Papierfabrik Sacrau«, welchen wir nebst dem Bildnis des Verstorbenen in Nr. 29 brachten. Die Ausstattung der Gedenkschrift ist vornehm und würdig.