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NI. 59 PAPIER-ZEITUNG •2636 Die deutschen Handelshochschulen Nachdem die Inhaber großer Firmen vielfach Gelegenheit gehabt haben, junge Leute, die auf einer Handelshochschule ihre Fortbildung erhalten haben, zu beschäftigen, haben sich die maßgebenden kaufmännischen Kreise überwiegend dahin ent schieden, daß durch akademische Studien die praktische Kauf mannslehre in hohem Maße ergänzt werden kann. Während die Mehrzahl der jungen Kaufleute nach wie vor sich an der Aus bildung in Kaufmannslehre und kaufmännischer Fortbildungs schule wird genügen lassen müssen, ist für die führenden Männer in Handel und Industrie außer der Lehrzeit in einem kaufmännischen Geschäft noch eine theoretische Vertiefung ihres Wissens notwendig. Nachdem im Jahre 1898 gleichzeitig in Leipzig und in Aachen die ersten deutschen Handelshochschulen begründet wurden, folgten im Jahre 1901 Köln und Frankfurt a. M., im Jahre 1906 Berlin. Diese fünf deutschen Handelshochschulen sind unter sich nicht gleichartig, sondern stellen verschiedene Typen dar. Die Anlehnung an eine bestehende Hochschulgattung ist für Leipzig und Aachen bezeichnend. Die Handelshochschulen an diesen beiden Orten beschränkten sich in der Hauptsache darauf, die Vorlesungen an der Universität oder am Polytechnikum den kaufmännischen Studierenden zugänglich zu machen; lediglich für solche Fächer, die an den älteren Hochschulen nicht gelehrt werden, hauptsächlich Handelswissenschaften, sind dort be sondere Lehrstühle errichtet. Den entgegengesetzten Weg hat die »Akademie für Sozial- und Handelswissenschaften« in Frank furt a. M. eingeschlagen; sie geht darauf aus, um die beiden Wissenschaftsgruppen, die sie in Ihrem Namen vereint, möglichst viele andere Fächer herumzugruppieren, sodaß sie im Laufe der Zeit eine kaufmännisch angehauchte Universität zu werden ver spricht. Zwischen beiden in der Mitte steht Köln, wo man sich in der Hauptsache von jeder Anlehnung an eine andere Hoch schulgattung fernhält und auch sich selbst im wesentlichen auf kaufmännische Bedürfnisse beschränkt. In eigenartiger Weise ist dieses System in der Reichshauptstadt zur Verwirklichung gelangt, wo sich der in Deutschland einzig dastehende Fall er eignete, daß eine rein kaufmännische Körperschaft, die Aeltesten der Kaufmannschaft von Berlin, eine Hochschule ganz aus eigenen Mitteln begründete und so in voller Unabhängigkeit den innigen Zusammenhang mit der kaufmännischen Praxis gewähr leistete. Das Beispiel der Handelshochschule Berlin beweist, daß die Begründung besonderer kaufmännischer Hochschulen keine Zu- rückdrängung des allgemeinen Bildungsinteresses zur Folge hat. Obgleich die Handelswissenschaften, höhere Buchhaltung und Bilanzkunde, kaufmännische Arithmetik und Kalkulationslehre, Handelsbetriebslehre, durchaus im Mittelpunkt des Lehrplans stehen, ist doch schon durch die Berufung der Lehrkräfte zum Ausdruck gebracht, welch’ hohe Bedeutung der Jurisprudenz, Nationalökonomie, Wirtschaftsgeographie für die Ausbildung des jungen Kaufmanns beigelegt wird. Ein eigenes physikalisches und chemisches Institut sichern der naturwissenschaftlichen und technischen Ausbildung ihren Platz, während das Handelshoch schulseminar für fremde Sprachen die Sprachgewandtheit pflegt und den Unterricht nicht nur im Englischen und Französischen, sondern auch im Russischen, Spanischen und Italienischen ver mittelt. Die Fülle geistiger Kräfte, die Berlin zur Verfügung stellt, kommt in den Vorlesungen nebenamtlicher Dozenten über Literatur, Kunst, Kunstgewerbe usw. zum Ausdruck. Viele ursprüngliche Gegner der Handelshochschulen haben sich in wohlwollende Kritiker verwandelt, die nur vor der Mög lichkeit von Ueberspannungen und Einseitigkeiten warnen. Vielleicht der wichtigste Einwand, der von dieser Seite gegen die Handelshochschulen erhoben wurde, besteht darin, daß es für den Kaufmann in jungen Jahren nicht nur auf allgemeine und allgemein-kaufmännische Ausbildung, sondern gerade auch auf die Erwerbung tüchtiger Kenntnisse in seinem besonderen Geschäftszweig ankomme. Extrafeste, weisse und farbige Kartonpapiere zu Registerkarten vorrätig in zwei Qualitäten Maschinen- und Büttenpapiere für Banknoten, Aktien, Zinsscheine etc. Kontobücher-Papiere In verschiedenen Preislagen, Normalpapiere aller Art Sehreibmasehinen-Papiere (193860 liefern BERLIN W 8, m,L. GL..4 Fabrik Spechthausen Mohrenstr. 13/14, eDT. LDdrI, b. Eberswalde. 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