Volltext Seite (XML)
0) API ER-VERARBEITU N G — BU CH GEWERBE - Berliner Typographische Gesellschaft Vereinslokal: Berliner Buchgewerbesaal, Dessauer Straße 2, III Vorsitzender: G. Könitzer, W Dennewitzstraße 19 Kassierer: C. Rinck, Schöneberg, Bahnstraße 43, link. Aufgang III Schriftführer: E. Baumeister, Gneisenaustraße 16. Der nächste Leseabend in den Ferien wird Dienstag, den 23. Juli, abends 1/29 Uhr abgehalten; weitere Abende finden am 6. und 20. August statt. An allen diesen Abenden sind zugleich Vorstandssitzungen. In 23 Gruppen sind im Buchgewerbesaal die neuesten Erzeugnisse der deutschen Schriftgießereien ausgestellt. Die Bibliothek steht den Be suchern zur Benutzung frei. Täglich geöffnet von 11 bis 2 Uhr. * * * Die Beiträge für das zweite und dritte Vierteljahr sind fällig und werden demnächst durch die Post zur Einziehung gelangen. # Auf Wunsch des Veranlassers ist die für den 13. Juli geplante Fahrt nach Rheinsberg auf später verschoben. Ueber ein auf Versammlungsbeschluß in der Nähe Berlins zu veranstaltendes Sommerfest wird das Weitere demnächst bekannt gegeben. Der Vorstand Zustände im Tütenfach Der Einsender in Nr. 53 aus Holland hat meine Ausführungen in Nr. 51 falsch aufgefaßt. Wenn ich sage, vereinigen wir uns, so heißt das, daß mit dem Ernst, der der Sache gebührt, ge arbeitet wird, um Mindestpreise festzusetzen, die von den der Vereinigung angehörenden Firmen anerkannt und streng durch geführt werden. Der Einsender schreibt: »Vereinigen ist zweck los, sich zu Syndikaten zusammenschließen ist der einzige Weg zur Gesundung«, ein Syndikat ist doch weiter nichts als eine Vereinigung! Selbstverständlich kommen in erster Linie die größeren Betriebe in Frage, und wenn auch nur einer von diesen sich auf einen ablehnenden Standpunkt stellt, dann hat eine Vereinigung keinen Zweck; diese eine Firma würde die Vereinigung zu ihren Gunsten ausbeuten. Außer in Magdeburg, Eutin, Coesfeld, Leer, Ottensen usw. bestehen eine ganze Menge bedeutender Fabriken in fast allen größeren Städten Deutsch lands. Es dürfte sich empfehlen, diese Fabriken in 12 Kreise einzuteilen, wie z. B. der Deutsche Buchdruckerverein. Kreis I umfaßt die Provinz Hannover (ohne Elbinseln), das Großherzog tum Oldenburg (ohne die Fürstentümer Birkenfeld und Lübeck), das Herzogtum Braunschweig, die freie Stadt Bremen und Ge biet, die Fürstentümer Lippe-Schaumburg, Lippe-Detmold und Pyrmont und den Kreis Rinteln. Kreis II. Rheinprovinz ohne die Hohenzollernschen Lande und den Kreis Wetzlar, die Provinz Westfalen und das Fürsten tum Birkenfeld. Kreis III. Provinz Hessen-Nassau ohne die Kreise Rinteln und Schmalkalden, das Fürstentum Waldeck ohne Pyrmont, das Großherzogtum Hessen ohne Wimpfen und Hirschhorn und den Kreis Wetzlar. Kreis IV a. Königreich Württemberg, das Großherzogtum Baden, die Hohenzollernschen Lande, die Pfalz, Wimpfen und Hirschhorn. Kreis IV b. Das Reichsland Elsaß-Lothringen. Kreis V. Königreich Bayern ohne die Pfalz. Kreis VI. Großherzogtum Sachsen - Weimar, die Herzog tümer Sachsen-Meiningen, Sachsen Koburg-Gotha, Sachsen- Altenburg und Anhalt, die Fürstentümer Schwarzburg-Rudol stadt, Schwarzburg-Sondershausen, Reuß ä. L. und j. L., die Provinz Sachsen und den Kreis Schmalkalden. Kreis VII. Das Königreich Sachsen. Kreis VIII. Die Städte Berlin und Charlottenburg. Kreis IX. Provinz Schlesien. Kreis X. Hamburger Staatsgebiet, die Elbinseln, die Pro vinz Schleswig-Holstein und das Herzogtum Lauenburg, die Großherzogtümer Mecklenburg-Schwerin und Mecklenburg- Strelitz, die freie Stadt Lübeck und Gebiet und das Fürstentum Lübeck. Kreis XI. Die Provinzen Pommern und Brandenburg ohne Berlin und Charlottenburg. Kreis XII. Provinzen Posen, Ost- und Westpreußen. Mir fehlt die Zeit, um zu prüfen, ob diese Einteilung inso fern zweckmäßig ist, als in all diesen Bezirken Tütenfabriken sind; es ist jedoch anzunehmen. Diese Einteilung ist auf Grund eingehender Prüfungen der Buchdrucker vorgenommen, und ich glaube wohl, daß sie sich auch für die Tütenfabrikanten zweckmäßig erweisen würde. Wir dürfen nicht vergessen, daß auch die kleineren Fabriken berücksichtigt werden müssen, und diese sind meist in kleineren Städten ansässig. Der Deutsche Buchdruckerverein hat in seinem Preistarif eine ungeheuer wichtige Arbeit geleistet, und wir Tütenfabri kanten können sehr viel durch das genaue eingehende Studium dieses Werkes lernen. Ich muß hierbei leider bedauern, daß der Tütendruck speziell in dem Tarif nicht erwähnt ist, jedoch kann sich jeder Fabrikant auch ohne diese besondere Erwähnung eine Kalku lation entsprechend seinem Betriebe machen. Lassen wir die Gelegenheit, unsere Lage zu verbessern, nicht vorübergehen, und nehmen wir teil an der Versammlung am 12. August zu Nutz und Frommen unserer selbst als auch unserer Angestellten. Nicht in letzter Linie darf dies über sehen werden; verdienen wir mehr, dann können wir die Lage unserer Angestellten ebenfalls verbessern. Nochmals Vor besprechungen, sowohl in der Papier-Zeitung als auch in Ver sammlungen. Y. Z., Tütenfabrikant. Briefumschlagpreise Zur Rechtfertigung und Aufklärung. Den Mitgliedern des Vereins deutscher Briefumschlag- Fabrikanten ist nun schon wiederholt der Vorwurf gemacht worden, daß die jetzige Berechnungsweise unnütz umständ lich sei. Anstatt 15 v. H. Teuerungszuschlag dem alten Preise hinzuzufügen und 10 v. H. Treurabatt wieder abzuziehen, hätte man einfach die sich hierbei ergebenden 31/2 v. H. aufschlagen sollen. Zunächst ist hierauf zu erwidern, daß der nur einigermaßen im Rechnen geübte Kaufmann ohne weiteres bei Prüfung der Rechnung übersehen kann, ob das Endergebnis mit 31/2 v. H. Zuschlag zum alten Preise stimmt, oder noch einfacher: unter 4 v. H. Zuschlag bleibt. Die ganze Mühe ist also nicht der Rede wert. Wo bisher Bruttopreise üblich waren und nach Abzug des Rabattes erst der Teuerungszuschlag auf- und dann der Treu rabatt wieder abgerechnet wurde, ergab sich allerdings eine umständlich aussehende Rechnerei. Zur Erzielung eines genau gleichmäßigen Aufschlages ließ sich dieser Uebergang, der auch in der Form die Einigkeit zum Ausdruck bringen sollte, nicht vermeiden. Mit der demnächstigen Herausgabe der neuge druckten Preislisten verschwindet er selbstverständlich. — Für uns Fabrikanten war bei der bekrittelten Rechnungsart die Hauptsache, den »Treurabatt« klar und deutlich und für den Rechtsweg faßbar in Erscheinung treten zu lassen. Es ist von allen vernünftigen Zwischenhändlern zugegeben worden, daß ein Teuerungszuschlag notwendig war, und daß Beseitigung der Schleuderpreise, besserer Schutz des Zwischenhandels gegen den Verkauf an die Verbraucher usw. nur zur Gesundung des Geschäfts beitragen werden. Da hätte natürlich erwartet werden dürfen, daß alle Fabrikanten der Vereinigung beitreten. Leider geschah das nicht. Die gewöhnliche Folge ist dann er fahrungsgemäß die, daß die »ringfreien« Firmen mit markt schreierischen Anpreisungen den gebundenen Firmen in den Rücken fallen und durch Unterbietungen die Kunden wegzu fangen suchen; sie erhöhen zwar auch unter dem schützenden Dach der Vereinigung ihre Preise fast ebenso wie die Vereins mitglieder, bleiben aber doch immer so viel unter dem Vereins preise, daß sie »das Geschäft machen«. Verlangt man da nun wirklich von den Vereinsmitgliedern ein solches Maß von Selbstverleugnung, oder richtiger gesagt Torheit, daß sie solchem zerstörenden Treiben ruhig zusehen?! Wer weiß aber hiergegen ein einfacheres und ebenso sicher wirkendes Mittel anzugeben als den »Treurabatt«? Man redet von »grober Vergewaltigung der vielen Tausende von Händlern«. Worin liegt denn die Vergewaltigung durch die Treurabatt klausel ?! Bis heute sind sämtliche in Frage kommenden Firmen bis auf eine verhältnismäßig unbedeutende dem Verein