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344° PAPIER-ZEITUNG Nr. 78 Geschäfts-Nachrichten Wir bitten unsere geschätzten Bezieher, uns von jeder Veränderung Kenntnis zu geben die für unsern Leserkreis von Interesse ist; wir werden dieselbe kostenfrei unter dieser Ueberschrift veröffentlichen Dem Geschäftsbericht der Dresdner Papierfabrik in Dresden über das Rechnungsjahr 1906/1907 entnehmen wir folgendes: In dem abgelaufenen Geschäftsjahre haben Papieranfertigung sowie Umsatz nennenswerte Erhöhung gegen das Vorjahr er fahren, sodaß wir, trotzdem die hohen Preise für die ver schiedenen Materialien weiter anhielten, und Lohnerhöhungen erneut bewilligt werden mußten, wieder eine Dividende von 5 v. H. = 15 M. auf jede Aktie zur Verteilung Vorschlägen können. Ungünstig beeinflußt wurde das Gewinnergebnis durch einen Kursverlust am Effektenbestand des Reservefonds im Be trage von rund, wie alle folgenden Zahlen, 6000 M. Der Rein gewinn beläuft sich auf 85 000 M. Das Maschinenkonto ist durch die vorjährige Abschreibung und durch Verkauf ausrangierter Teile von 276000 M auf 250000 M. gesunken. Die Außenstände sind trotz des größeren Umsatzes niedriger als die vorjährigen. Das Delkrederekonto wurde mit 3000 M. in Anspruch ge nommen und dadurch auf 7000 M. vermindert. 3000 M. sind in diesem Jahre als weitere Rückstellung vorgesehen. Vom Er neuerungsfonds wurden 1000 M. verwendet. Das Konto für Unfälle und Unterstützungen wurde um 1000 M. für gewährte Unterstützungen ermäßigt. In diesem Jahre betragen die ge setzlichen Beiträge zur Fabrikkrankenkasse, Unfallversicherung und Invaliditäts- und Altersversicherung 6000 M. Die für In standhaltung der Gebäude, Maschinen und Gerätschaften ver ausgabten 18000 M. wurden aus dem Betriebe gedeckt. Hauptzi^ern der Bilanz (abgerundet). Aktiva: Grundstück 944 500 M., Maschinen 250 000 M., Fabrikutensilien und Gerät schaften 1000 M., Effekten 101 000 M., Kautionen 18000 M., Bar geld 1400 M , Wechsel 60 000 M., vorausgezahlte Feuerversiche rungsprämien 15000 M, Bankguthaben 40000 M., Außenstände 202000 M., Bestände an Fabrikationsmaterialien und Papier, fertig und in Zurichtung 176000 M Passiva-. Aktienkapital 834000 M., Schuldverschreibungen 218000 M, Hypotheken 100000 M., Reservefonds I 100000 M., Reservefonds II 120000 M., Grundstück-Reserve 166000 M., Kautionen 18000 M., noch unerhobene Dividenden 1400 M., noch unerhobene Schuldverschreibungszinsen 4600 M., Schuld verschreibungs-Tilgung 13500 M., Delkrederekonto 7000 M, Erneuerungsfonds 33000 M., Beamten-Pensionsfonds 10000 M., Konto für Unfälle und Unterstützungen 24000 M., Gläubiger 76500 M., Gewinn 85000 M. (Verteilung des Gewinnes: Ab schreibungen 29000 M., Zuweisung an die Beamten-Pensions- kasse 2000 M., Tantieme an Ausschuß, Direktorium und Beamte 9000 M., 5 v. H. Dividende 41700 M., Vortrag auf neue Rech- •nung 4000 M.) Gewinn- und Perlustkonto. Debet: Beiträge für die Kranken kasse 1500 M, für Unfallversicherung 3000 M., für Invaliditäts- und Altersversicherung 1000 M, Schuldverschreibungszinsen 9000 M., Kursverlust 6000 M., Handlungsunkosten 85 000 M., Gewinn 85 000 M. Kredit: Vortrag 400 M., Effektenzinsen 4000 M., Mietserträg nisse 850 M., Rohgewinn 186 000 M. Flender & Schlüter, Papier- und Pergamentpapier- Fabriken, Actiengesellschajt in Düsseldorf. Dem Bericht über das Geschäftsjahr 1906/07 entnehmen wir folgendes: Das schon im Vorjahr bestandene Mißverhältnis zwischen den Gestehungskosten und dem Erlös für das fertige Fabrikat hat in der ersten Hälfte des Berichtsjahres sich noch weiter verschärft, indem die Preise für fast sämtliche Rohstoffe an dauernd stiegen, während die Verkaufspreise für das Fabrikat in den ersten Monaten zurückgingen. Unter dem Druck dieser unhaltbaren Verhältnisse gelang es im Dezember 1906, eine längst erstrebte Einigung unter den deutschen Pergamentpapierfabriken zu Wege zu bringen. Der Abschluß des mit 1. Januar 1907 ins Leben getretenen Syndikats hat auf das Ergebnis der Berichts zeit allerdings nur wenig Einfluß ausüben können, einesteils weil allgemein noch alte Abschlüsse zu früheren Preisen liefen, andernteils, weil die Preiserhöhung für neue Abschlüsse nur gering war. Im Geschäft nach dem Ausland machten sich die Wirkungen der für unsere Industrie so ungünstigen Handels verträge nach wie vor empfindlich bemerkbar. Nach einzelnen Gebieten hat die Ausfuhr infolge der erhöhten Zölle gänzlich aufgehört, nach anderen Gebieten sehr nachgelassen, und auch hier war sie nur durch Preisopfer aufrecht zu erhalten. Es steht zu hoffen, daß es dem Syndikat gelingen wird, die Preise all mählich in das richtige Verhältnis zu den Gestehungskosten zu bringen und Besserung in der Rentabilität herbeizuführen Für uns kommt weiter in Betracht, daß die Grundstücke der früheren Fabrik in Bilk nach Fertigstellung der anliegenden Straßenzüge baureif geworden sind und nunmehr zum Verkauf gestellt werden sollen. Dadurch werden wir in die Lage kommen, den größten Teil der Bankschuld abzutragen und somit das Zinsen Konto erheblich zu entlasten. Der Rohgewinn beträgt ein schließlich 1499 M. Gewinnvortrag aus 1995/06 54 502 M. Wir schlagen vor, hiervon 40949 M. für Abschreibungen zu ver wenden, sodann 2 191 M. dem gesetzlichen Reservefonds zu über weisen und den Rest von 11 362 M. auf neue Rechnung vorzu tragen. Durch vorstehende Ueberweisung hat der gesetzliche Reservefonds die statutarische' Höhe von 10 v. H. des Grund kapitals erreicht. Hauptziffern der Bilanz (abgerundet). Aktiva: Fabrikgrund stücke 185000 M., Fabrikgebäude 546000 M., Maschinen 604000 M., Fabrikate und Halbfabrikate 263000 M., Materialien 34000 M., Schuldner 242000 M., Aval-Schuldner 16000 M., Bargeld und Reichsbank 33000 M., Wechsel 10500 M., Grundstücke der frü heren Fabrik und Wohnhäuser 521 000 M., Hypothekenforderungen 17500 M., vorausbezahlte Versicherungsprämien nooo M. Passiva: Aktienkapital 1100 000 M, gesetzliche Reserve 110 000 M., Gläubiger 1 153000 M., Aval-Gläubiger 10000 M., Aval- Konto 6000 M., Hypothekenschulden 77000 M. , Delkredere 15000 M., Gewinn nooo M. Gewinn- und Verlust-Konto. Soll: Handlungsunkosten 68 000 M., Zinsen 55000 M, Aufsichtsrats-Tantieme 4000 M., Zuweisung zum Reservefonds 2000 M.,’ Abschreibungen 41000 M., Gewinn 11 000 M. Haben: Gewinn-Vortrag aus 1905/06 1500 M, Waren Konto 169000 M, Verschiedenes nooo M. Papier- und Tapetenfabrik Bammenthal vorm Scherei' 6• Dierstein A.-G. in Bammenthal, Baden. Die Tagesordnung der auf 19. Oktober einberufenen ordentlichen Generalver sammlung enthält u. a. den Antrag, die Direktion zu er mächtigen, das Geschäft mit Aktiven und Passiven an den »Verband Tapetenindustrie A.-G.« in Berlin gegen Ausfolgung von Aktien, Obligationen und Genußscheinen der letzteren Gesellschaft zu übertragen, eventuell Beschlußfassung über Liquidation der Gesellschaft, Aufstellung eines Liquidators, Ermächtigung an diesen, das Geschäft mit Aktiven und Passiven auf den »Verband Tapetenindustrie« in Berlin gegen Uebernahme von Aktien, Obligationen und Genuß scheinen dieser Gesellschaft zu übertragen. Eapierfabrik Gebrüder Lein, G. m. b. H. in Heidenau^ Bez. Dresden. Die Gesellschaft ist aufgelöst. Durch Eintritt der Liquidation ist der Fabrikbesitzer Herr Emil Paul Lein als Geschäftsführer ausgeschieden und die Prokura des Fabrikdirektors Herrn Karl Gustav Robert Pirntke er loschen. Zum Liquidator wurde der vereidigte Bücher revisor Herr August Wilhelm Riebel in Dresden bestellt. Tapetenfabrik Coswig, G. m. b. H. in Coswig. Den Herren Friedrich Eduard Rost in Kötitz und Paul Heymann in Coswig wurde gemeinsame Prokura erteilt. IVilh. Munds, Zentral Verkaufsbureau für Zellstoff, Holz stoff und Strohstoff in Dresden-A., Thiergartenstr. 48. Dem bisherigen Mitarbeiter Herrn Hermann Knopf wurde Kollektiv-Prokura erteilt; er wird zusammen mit dem lang jährigen Prokuristen Herrn Krömer die Firma zeichnen. A. Länderer, Papiergroßhandlung und Papierwarenfabrik in Eieilbronn a. N. Der Senior-Chet Herr Richard Länderer hat sich ins Privatleben zurückgezogen. Herr Carl Länderer ist nunmehr alleiniger Inhaber und wird die Firma unver ändert fortführen. Herr Hugo Bosmann in Hamburg hat sein Papier- Agenturgeschäft nach Alsterdamm 2, Charlottenhof, Ferdinandstr. 2, verlegt. Die Pforzheimer Etuifabrik Ernst Keller will in Pfullingen ein Zweiggeschätt errichten, -s Sächsische Maschinenfabrik vorm Richard Hartmann in Chemnitz. Der Abschluß für das Geschäftsjahr 1906/07 weist einen Rohgewinn von 1773007 M. auf. Nach Absetzung der Abschreibungen von 609189 M. (i. V. 664588 M.) bleibt ein Reingewinn von 1 163 818 M. (904 674). Es wird vorge schlagen, hiervon 150000 M. (o) zu wetteren Abschreibungen sowie 85000 M. zu Wohlfahrtszwecken zu verwenden, ferner eine Dividende von 7 v. H. zu verteilen. Für 1905/06 wurden 5 v. H Dividende verteilt. Dabei wurden 150 000 M für Bauzwecke, 60000 M. für Gratifikationen und 25000 M für verschiedene Wohlfahrtsfonds abgesetzt. (Berl, fgbl.) Maschinenbau-A.-G., Golzetn-Grimma. Der Aufsichtsrat hat beschlossen, nach reichlichen Abschreibungen eine Dividende von 6 (7) v. H. für die Stammaktien vorzu schlagen. Die Vorzugsaktien erhalten wieder 5 v. H. Eg- (Vogtl. Anz.) Die Firma E. H. Zimmermann G. m. b. H. in Berlin N 4 verlegt zwecks bedeutender Betriebserweiterung ihre ge samte Fabrikation und Geschäftsleitung am 1. Oktober in