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Verkaufsmappe für Papiere Wer einmal den Schaden beim Verkauf durch Zer knittern, Zerreißen, Zerschnüren und Beschmutzen flach liegender Papiere überschlägt, wird sicher gern einige Mark für eine Verbesserung ausgeben. Die bis jetzt gebräuch lichen Aufbewahrungsmittel für solche Waren sind Regale, Kästen und Pakete. Diese haben sich aber nicht als praktisch erwiesen. Dem Kunden soll man bekanntlich viel zeigen. Bei der unten näher bezeichneten Mappe hat der Käufer mit einem Griff eine ganze Auswahl vor sich. Er kann die Farbentöne einzelner Bogen bequem mitein ander vergleichen und die Stärken prüfen. Man braucht nicht einzelne Bogen aus dem Regal herauszuziehen und mühsam wieder hineinzuschieben oder viele Pakete auf zuschnüren. Das alles nimmt Platz weg, versäumt und er schwert den Verkauf. Jeder Papierhändler hat gewiß seinen eigenen Buchbinder. Er kann sich die Mappen ganz nach seinem Bedarf einrichten und für geringe Kosten anfertigen lassen. Die Herstellung dieser Mappen ist sehr einfach. Man denke sich eine Anzahl in der Mitte gefalzte Bogen starken Papiers (sei es Karton, Manila oder Pappe) über einander gelegt. Die äußeren Deckelseiten, welche auf einander liegen (siehe Zeichnung), klebt man zusammen, Mappen haben sich bereits praktisch und zwar so weit, daß am Rücken noch ein Zentimeter frei eibt. Die einzelnen Bogen hängen somit harmonikaartig usammen, und die Mappe ist fertig. In die einzelnen Fächer pSsen sich nun eine Menge Bogen hineinlegen, da der Fik en infolge seiner eigenartigen Form nachgibt. Man it di e M a pp e nur mit der Menge, die man für den Hand- atrkauf als notwendig erachtet. Die Mappe läßt sich buch- E 18 aufschlagen und ist leicht zu bewegen. Will man die Ragen schneller auffinden, so können vorn noch einige stsister-Ausschnitte angebracht werden. Bei großen und Lakeren Mappen empfiehlt es sich, den Rücken mit senen zu überkleben, da dann Einreißen der Bogen Verhindert wird. Die " - ' bewährt. R. N. Mißstände auf der Leipziger Messe Zu Nr. 74 S. 3253 Straseh glaube kaum, daß das Rauchen im Meßpalast, Peters- mich 44» während der Messe feuergefährlich ist, ich erinnere urs achwenigstens nicht, je von einem durch Rauchen ver- grosenten Brand gelesen zu haben. Es dürfte auch bei der sehr Setzten Anzahl von Verkäufern, welche meist Herren in ge- heraum Alter sind, kaum möglich sein, daß ein großer Brand Streielxommt, denn wenn wirklich durch ein weggeworfenes Herrenholz . etwas in Brand geraten sollte, so werden diese Entsten soviel Kraft und Entschlossenheit haben, den Brand im dem Ren zu löschen. Außerdem habe ich bemerkt, daß mit es fasauchen äußerst vorsichtig zu Werke gegangen wird, sodaß Der Ei ausgeschlossen erscheint, daß hierbei Brände entstehen, recht nender in Mr. 74 hat trotzdem als »Einkäufer« entschieden ’ er sollte sich aber einmal als Verkäufer von Montag bis Sonnabend, morgens von acht bis abends acht Uhr, vor einen Stand stellen, über Mittag vielleicht 20 oder 30 Minuten zum Essen springen, dann wird er die Sache vielleicht anders behandeln. Gerade da die Verkäufer, wie der Einsender aus führt, gebildete Herren sein wollen und zum größten Teil an solche Arbeit nicht gewöhnt sind, dürfte das Rauchverbot hier ungerechtfertigt erscheinen. Die in den Korridoren herrschende Luft, der Staub, den die fortwährend durchgehenden Personen aufwirbeln, und die mitunter fast undurchsichtigen Staubwolken, welche die Gemahlinnen der Herren Einkäufer mit ihren Schlepp kleidern aufwirbeln, machen einem das Leben nicht zur An nehmlichkeit. Wenn dann in den letzten Tagen der Messe die Leipziger Drucksachensammler mit Kind und Kegel durch die Messe ziehen und fortwährend zweifelhafte Gestalten zum Teil mit recht langen Schleppen sich durch die Korridore drängen, wenn man nach Tisch eine Tasse Kaffee getrunken hat, die höchstens im Namen und in der Farbe mit diesem Getränk über einstimmt, wenn man dann unter Umständen von 1—3 Uhr ver gebens auf einen Käufer wartet, dann ist es wahrscheinlich kein Frevel, wenn man sich an dem Genuß einer Zigarre das Leben wenigstens einigermaßen erträglich zu machen sucht. Jeder Aussteller kennt dabei seine große Verantwortung für die Feuersicherheit. Ich bin der Ansicht, daß ein streng durch geführtes Rauchverbot das Grausamste wäre, was gegen die Aussteller geleistet werden könnte. Als große Erleichterung aber wäre es anzusehen, wenn auf irgend eine Art das Publikum, das auf der Messe nichts zu suchen hat, von dort fern gehalten würde. V. Da nunmehr Ein- und Verkäufer, Raucher und Nicht raucher zum Worte gekommen sind, schließen wir die Aus sprache und empfehlen die Ausführungen den Veranstaltern der Papiermesse zur Beachtung. Schriftleitung. Probenschau Die hier beschriebenen Gegenstände können während der nächsten 14 Tage in dex Bücherei des Papierhauses, Dessauer-Str. 2, besichtigt werden. Diese steht wochentäglich von 10 bis 1 und von 3 bis 6 zur Benutzung frei. Herbstneuheiten von Aktien-Gesellschaft Aristophot in Taucha, Bezirk Leipzig. Die umfangreiche Sammlung von Postkarten umfaßt matte Bromsilberbilder in geringer Zahl. Es sind einige Liebesserien und verschiedene Bilder zu viel gesungenen Liedern. Es ist unvermeidlich, daß solchen Bildern, die nach gestellten lebenden Personen hergestellt werden, eine gewisse Steifheit anhaftet, umsomehr, je heftiger die dargestellte Gemütsbewegung sein soll, dafür ist anderseits die technische Ausführung der Bromsilber drucke vorzüglich. Die größte Zahl der Muster sind kolorierte Bromsilberdrucke, die durch Mannigfaltigkeit der Darstellung und große Zartheit der Farben auffallen. Be sonders die Karten mit je einem Kopf in größerem Maß stabe, z. B. mehrere Serien mit großen Kinderköpfen, sind vorzüglich ausgeführt. Die Liebesserien sind auch unter diesen Karten stark vertreten, und man hat alle möglichen Hilfsmittel herangezogen, um sie interessant zu machen. Die Liebespaare sind auf dem Lande, im Garten, im Gast haus usw. abgebildet, gelegentlich hat auch eine recht phantastische Uniform mithelfen müssen, um die Teilnahme der Zuschauer zu gewinnen. Daneben fehlen auch die Karten mit schönen Damen nicht, die durch allerhand Stellung und Kleidung Neid und Bewunderung erregen wolle. Eine wohlfeilere Ausführung sind die lackierten Aristochromkarten, deren Bilder gleichfalls auf photo graphischem Wege gewonnen wurden. Dem Gegenstände nach bilden auch unter diesen Karten die Liebesserien die Mehrzahl. Ansichtskarten vom Verlag Joh. P. Amonn in Bozen. Die Firma läßt von den Tirolerbergen und auch von den oberitalienischen Seen Postkarten in vorzüglicher Aus führung für ihren eigenen Verlag fertigen. Auf diese Weise sind Drucke aus einer ganzen Reihe von deutschen und schweizerischen Kunstanstalten vereinigt, die im ganzen durch ihre Vielseitigkeit überraschen. Neben den schönen