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Handelskammer-Bericht 1905 Oberpfalz und Regensburg. Papierfabrikation. Der Geschäfts gang war flott, die Beschäftigung gut; nur ließen sich die Papier preise mit den Herstellungskosten nicht in Einklang bringen. Sämtliche Rohstoffe stiegen im Preise, aber die Papierpreise blieben unverändert. Erhöhungen waren selten und schwer durchzubringen, da trotz aller Beschäftigung das Angebot die Nachfrage überstieg. Empfindlicher Mangel an baumwollenen Lumpen, welche in Deutschland von amerikanischen Ausfuhr händlern zu höchsten Preisen aufgekauft wurden, beeinträchtigte die Feinpapier-Fabrikation. Die so notwendig gebrauchte Sorte Lumpen mußte mit 50—100 v. H. Aufschlag bezahlt werden. Der Preisaufschlag für Zellstoff und Holzschliff liegt in der Verteuerung des Holzes und der Knappheit beider Stoffe. Zell stoff findet in neuerer Zeit zu besseren Preisen für Kunstseide Verwendung, und Holzschliff ist wegen starker Erzeugung von Zeitungsdruck knapp. Das Verhältnis zu den Arbeitern war gut. Nennenswerte Uneinigkeiten sind nicht vorgekommen. Arbeits einstellungen mußten durch Aufhebung der Nachtschicht in den Beiwerken (der Lumpenfabrikation) vorgenommen werden, weil eben Lumpen nicht zu haben waren. Die älteren Arbeiter haben im Hauptwerk der Papierfabrik Beschäftigung bekommen; einige jüngere Arbeiter, welche später eingetreten waren, wurden ent lassen. Das Kreditwesen ist durch die Verlegerschaft im Buch handel, welcher früher einen Ausgleich durch höhere Preise hatte, zur Last geworden. Die Zahlungsbedingungen sind: Jahreskredit und Zahlung nach der Ostermesse, werden aber durch länger laufende Wechsel bedeutend überschritten, was bei dem heutigen Bankzins zu erheblichen Verlusten führt. Pappenfabrikation. Bei gutem Absatz waren die Preise in folge ausländischen, besonders schwedischen Wettbewerbs ge drückt; der durchschnittliche Verdienst überschritt kaum die Erzeugungskosten. Die Rohstoff-Preise gingen zurück, stehen aber noch nicht im Verhältnisse zu den bisher erzielten Verkaufs preisen. Besserung im Pappengeschäfte ist kaum zu erwarten. Das Weihnachtsgeschäft war flau, auch Nachfrage und Bedarf für Kartonnagen und Buchbinderei befriedigte nicht. Durch un sichere, ausländische Verhältnisse, besonders in Asien und Ruß land, blieb die Ausfuhr mäßig. Feuchte, regnerische Witterung beeinträchtigte die Erzeugungsfähigkeit, ebenfalls die gesetzlich eingeführte Sonntagsruhe in bezug auf schöne sonnige Sonn- und Feiertage zur Trocknungsbenützung. Arbeits- und Lohn verhältnisse blieben unverändert. Buchdruckerei, Perlagsbnchhandel. Trotz reichlicher Beschäf tigung befriedigte der Geschäftsgang nicht. Ausländischer scharfer Wettbewerb und Gesellschaftsdruckereien veranlaßten bedeutenden Rückgang aller Verlagsgeschäfte. Außerdem ist die Ausfuhr nach Frankreich der dortigen kirchlichen Zustände wegen um 75 v. H. zurückgegangen. Ein Zollkrieg mit Amerika würde die Lage unseres Handels noch mehr verschlimmern. Der Hauptbedarf zur Herstellung von Büchern ist das Papier, das für gewöhnliche Sorten spottbillig geworden ist. Bessere aus Hadern gefertigte Sorten sind unverändert im Preise. Leder ist bedeutend im Preise gestiegen und Preiserhöhung für Bücher- Einbände unerläßlich. Frankreich und Belgien habenbilligere Lederpreise. Die Lohnausgaben haben sich um 5 v. H. verhöht. Eine Erhöhung des Buchdruckertarifs steht in Aussicht. 600 Arbeiter Papier-Röhren mit rundem oder □Loch, zum Aufwickeln von Papier oder zum Versand von Plakaten fertigt als Spezialität. Emil Adolff [179435 Reutlingen Leistungsfähigste Papierhülsen-Fabrik. 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