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Nr. 72 PAPIER-ZEITUNG 2983 haupten, daß in fast allen deutschen Papierfabriken mit im In- lande hergestellten Egoutteuren gearbeitet wird, und ich könnte diese Behauptung, namentlich was Wasserzeichen-Egoutteure angeht, mit Zeugnissen der ersten Häuser des Papierfaches be legen. Diese Darlegungen dürften hinreichend sein, um mit dem alten, von Zeit zu Zeit immer wieder aufgefrischten Märchen von den »allein brauchbaren ausländischen Egoutteuren« end- giltig aufzuräumen; unsere deutsche Industrie hat es doch wahrhaftig oft genug bewiesen, daß sie dem Wettbewerb des Auslandes durchaus gewachsen ist, und es müßte sonderbar zu gegangen sein, wenn bei unserer hoch entwickelten Papier industrie die mit ihr in engster Beziehung stehende Egoutteur- fabrikation keine Fortschritte gemacht hätte und nicht auf der erforderlichen Höhe stehen sollte. Andreas Kufferath Metalltuch- und Egoutteurfabrik in Martaiveiler, Rhld. Filzregler für Papiermaschinen Durch diesen Filzregler, für den Thomas Hancock in Holyoke, Staat Massachusetts, das amerikanische Patent No. 813288 erhielt, kann man nach Bedürfnis sowohl den mittleren Teil des Filzes, als die beiden Ränder stärker an spannen, falls der Filz in der Mitte oder mehr an den Rändern zu lose gespannt erscheint, wodurch Falten ent stehen können. Bild 1 zeigt einen Teil der Naßpartic der Papiermaschine mit dem Filzregler. Bild 2 den Filzregler Bild 1 für sich allein. Der Filz A ist in üblicher Weise über eine Anzahl Leitrollen a geführt. In einer der so gebildeten Beugungen oder Falten des Filzes ist der Filzregler unter gebracht. Er besteht im wesentlichen aus zwei Walzen D und E, von denen D in der Mitte dicker ist und nach den Enden sich allmählich verdünnt, während bei E die Ränder dicker sind und die Walze sich von beiden Seiten nach der Mitte etwas verdünnt. Die Abnahme des Durchmessers beträgt etwa 3 v. H. Diese beiden Walzen sind in zwei Rahmen m n gelagert, die ihrerseits auf der Achse C be festigt sind. Die Achse 6 ruht in zwei Lagern d, welche je einen Teil eines Blockes /bilden, der je auf einer hohlen Säule k nach oben und unten verschiebbar ist. Innerhalb der Säulen k läuft je eine Gewindespindel g, die oben aus der Säule k hervorkommt und durch Vermittlung eines Kegelrades j, einer Achse i und eines Handrades h gedreht werden kann. Eine Zunge des Blockes / greift durch einen Längsschlitz der Säule k und ist mit der Gewindespindel g in Eingriff, sodaß durch Drehung dieser Spindel mittels des Handrades h die Blöcke / und infolgedessen auch die Lager d mit der Achse C gehoben oder gesenkt werden, je nachdem die Anspannung des Filzes schwächer oder stärker sein soll. In der in Bild 1 dargestellten Lage be findet sich die Achse D unten, welche in der Mitte dicker ist, als an den Rändern, und es wird infolgedessen der Filz A in der Mitte angespannt. Sollen die Ränder gespannt werden, so dreht man mittels des Handrades G die Achse C um eine halbe Umdrehung, worauf die Achse E unten zu liegen kommt und die Ränder des Filzes anspannt. Sobald die halbe Umdrehung der Achse C geschehen ist, wird die Achse mittels der Stellschraube 0 in dem Block f festgestellt, damit keine unbeabsichtigte Drehung eintreten kann. Zusammenschlüsse in der amerikanischen Papierfabrikation Herr John H. Parks, in New York, welchem es gelungen ist, eine gemeinsame Verkaufsstelle der Pappenfabrikanten unter großen Schwierigkeiten zu begründen, bemüht sich jetzt, in verschiedenen anderen Zweigen der Papierfabrikation Zusammenschlüsse herbeizuführen, welche die jetzt herr schende gegenseitige Ueberbietung verhindern sollen. So berief er dieser Tage die Braunholz- und Zellstoffpapier- Fabrikanten nach New York, die auch in großer Zahl er schienen und mehrere Ausschüsse einsetzten. 90 v. H. der Erzeugung genannter Päpiersorten sollen in der Ver sammlung vertreten gewesen sein. Die Hauptschwierigkeit, welche das Zustandekommen des Zusammenschlusses bisher verhinderte, soll darin liegen, daß sich die Fabrikanten nicht über einheitliche Mindestpreise für jede Sorte einigen können. Ein solcher einheitlicher Preis erscheint auch fast undurchführbar, da eine und dieselbe Sorte an Wert sehr verschieden ist, je nachdem sie von der einen oder der anderen Fabrik erzeugt wird. Mehr Erfolg scheint Herr Parks mit dem von ihm ein geleiteten Zusammenschluß der Sulfitstoff - Fabrikanten zu haben. Mitte August versammelten sich auf Herrn Parks Einladung so viele Sulfitstoff-Fabrikanten in New York, daß sie 85 v. FI. der gesamten Erzeugung in den Vereinigten Staaten und in Kanada vertraten. Auch der Inhaber der größten amerikanischen Fabrik, Herr Burgess, welcher sich bisher allen Einigungsbestrebungen widersetzt hat, war erschienen. Elerr Parks erläuterte seinen Vorschlag. Dieser besteht darin, daß eine neue Vereinigung gegründet werde, und daß jeder Fabrikant an deren Vertrauensmann eine Abschrift jeder Rechnung über verkauften Zellstoff ein sende, damit der Vertrauensmann prüfen könne, ob die vereinbarten Mindestpreise eingehalten werden. Scharfe Strafen werden denjenigen Mitgliedern angedroht, welche unter Preis verkaufen. Auch hier scheiterte das Zustande kommen der Vereinigung vorläufig daran, daß einige Fa brikanten den von der Mehrheit vorgeschlagenen Mindest preis von 40 Dollar für die amerikanische Tonne unge bleichten Sulfitstoffs frei Papierfabrik zu niedrig fanden. Nach einiger Zeit soll eine neue Versammlung stattfinden. Acht Stunden-Schicht in amerikanischen Papierfabriken. Der Vorstand der Lisbon Falls und der Pejepscot Papier stoff- und Papierfabriken in Lisbon Falls bei Brunswick, Me., teilte den Angestellten mit, daß vom 1. September an die Bezüge aller Mitarbeiter um 10 v. FI. erhöht werden, und vom 1. April 1907 an die Acht-Stunden-Schicht bei unver minderten Löhnen eingeführt wird. Den Arbeitern der Papierfabrik von. Finch, Pruyn &Co. in Glens Falls wurde mitgeteilt, daß die Acht-Stunden-Schicht im Holländersaal am 15. September und in den anderen Teilen der Fabrik vom 1. Oktober ab eingeführt wird. Die Maschinenführer arbeiten schon seit Juni in 3 Schichten.