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| | API ER-UER ARBEIT U N G I Buchgewerbe - emeumemmmumanemmmmmemmmemmmmemmemaammzmmommmemmeramemeemmmmmemmmmmmpem-amemmmememermemermmommermemmemamemmammtememprmammaremmmeemmamememumemmmme-emeammememmmmmemmemamemmmmsemamemmmememeumeeammsmazmemmememsm Schutzverband für die Postkarten-Industrie (Sitz Berlin) Wie alljährlich soll auch während der kommenden Leipziger Herbs/messe eine Vereinigung der Mitglieder unseres Verbandes stattfinden. Wir laden zu diesem Zweck unsere in Leipzig anwesenden Herren Mitglieder ein, an einer Versammlung am Dienstag 28. August abends 9 Uhr teilzunehmen. Das Versammlungslokal wird in den Räumen der off. Papiermesse durch Anschlag bekannt gegeben werden. Tagesordnung: 1. Das ständige Schiedsgericht des Verbandes 2. Organisation des Verbands-Bureaus. 3. Anträge aus den Kreisen der Mitglieder. Wir bitten um zahlreiches Erscheinen. Der Vorstand. H. Kraemer, I. Vorsitzender. Tarif-Revision im Buchdruck-Gewerbe Die Kreisversammlungen der Buchdruckergehilfen haben ge sprochen. Wesentlichste Forderungen, deren Durchsetzung den Gehilfenvertretern bei den bevorstehenden Verhandlungen zur Pflicht gemacht worden ist, sind Erhöhung sämtlicher Grund positionen des Tarifs und des Gewißgeldes um 15 v. H., sowie Verkürzung der Arbeitszeit um 1/2 Stunde. Weitere schwer wiegende Forderungen sind die beantragte Herabsetzung der Lehrlingszahl sowie die Regelung der Maschinenmeisterfrage. Man sagt zwar, es werde nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird — auf die vorstehenden Forderungen angewandt, könnte man also sagen, daß sich davon manches abhandeln lasse; immerhin haben aber die Prinzipale damit zu rechnen, daß die Gehilfen energisch auf ihrem, für sie so außerordentlich günstigen Standpunkt bestehen, und daß die unbestreitbar vorhandene Kriegs partei im Gehilfenlager es eher zu Konflikten kommen läßt, als daß sie sich zu wesentlichen Zugeständnissen verstehen wird. Das Bewußtsein der Macht infolge der Stärke der Kriegskasse ist bei einem Teil der Gehilfen zu groß, als daß man sich mit »Brocken« abspeisen lassen sollte. Mit diesen Stimmungen muß jeder Prinzipal rechnen und nicht zu hoffnungsfreudig den bevor stehenden Verhandlungen entgegensehen, wenn auch zugegeben werden muß, daß der besonnene größere Teil der Gehilfenschaft in erster Linie die friedliche Austragung sämtlicher Fragen und Forderungen wünscht. Immerhin muß auf den ersten Blick festgestellt werden, daß die Gehilfen viel auf einmal verlangen. Lohnerhöhung und gleichzeitig Arbeitszeit-Verkürzung will nicht recht zu einander passen. Man mache nur ein Exempel darauf. 15 v. H. bedeuten z. B. für Berlin (bei 28 M. 12 Pf. Gewißgeld) wöchentlich 4 M. 21 Pf., im Jahre aber 218 M. 92 Pf. mehr Lohn. Da aber 156 Stunden weniger gearbeitet werden sollen, als seither, so hat dafür der Prinzipal noch besonders 97 M. 65 Pf. zu zahlen, sodaß die verlangte Lohnerhöhung tatsächlich für Berlin jährlich 316 M. 57 Pf. beträgt — eine Aufbesserung, mit der mancher mittlere Beamte, Kaufmannsgehilfe wohl ebenfalls zufrieden sein würde, wenn er sie auf einmal bekäme. Hat aber ein Buchdruckereibesitzer, sagen wir, ein Dutzend Gehilfen, so muß er jährlich fast 4000 M. mehr an Lohn aus zahlen, die er erst aus seinem Betriebe herauswirtschaften muß. Daß ihm dies bei den gedrückten Preisen und der heutigen starken Konkurrenz schwer, vielleicht garnicht gelingen wird, ist klar. Wie hoch aber die Großbetriebe ihr Lohnbudget be lasten müssen, bedarf gar keiner weiteren Ausführung. Jener Prinzipal mit 12 Gehilfen habe 3 Schnellpressen und 2 Tiegeldruckpressen, die bisher von 2 Maschinenmeistern be sorgt wurden. Durch den neuen Tarif ist er gezwungen, noch einen weiteren Maschinenmeister zum (künftigen) Wochenlohn von 32 M. 33 Pf. einzustellen, er hat also jährlich außer obigen 4000 M. weitere 1689 M. 16 Pf. an Lohn zu zahlen, wozu noch die Beiträge für Kranken- und Invalidenversicherung kommen. Nun durfte dieser Prinzipal bisher 3 Setzerlehrlinge halten; geht der Wunsch der Gehilfen in Erfüllung, so darf er künftig vielleicht nur noch zwei halten, wodurch er gezwungen ist, noch einen jungen Gehilfen einzustellen, den er mit 30 M. 80 Pf. wöchentlich oder 1601 M. 60 Pf. jährlich entlohnen muß. Der Lehrling bekam bisher 6 M. wöchentlich oder 312 M. jährlich, sodaß er auch hier weitere 1300 M. mehr zu zahlen hat. Seine Lohnausgaben sind also um rund 7000 M. höher geworden. Können die Buchdruckereibesitzer diese Belastungsprobe aushalten, oder werden sie energisch den Gehilfenforderungen Widerstand leisten? Erhöhung der Löhne in gewissen Grenzen, sagen wir um etwa 71/2 v. H., wäre in Anbetracht der ge steigerten Lebensmittelpreise wohl zuzubilligen, mehr ist aber ungerecht; die Forderung der Verkürzung der Arbeitszeit muß entschieden zurückgewiesen werden, und auch die übrigen oben angeführten Gehilfenwünsche sollten strikte abgelehnt werden. Dazu gehört aber strammer Zusammenschluß der Prinzipale unter Ausschaltung aller persönlichen und geschäftlichen Gegensätze, sonst brauchen sie sich nicht zu wundern, wenn die Gehilfen aus den Tarifberatungen als Sieger und sie als Besiegte hervor- gehen, die jahrelang die Kriegskosten tragen müssen. Ein Mittlerer Streik Zum Eingesandt von M. in Nr. 65 erhalten wir von einem Bezieher eine längere Entgegnung, aus der wir, unter Fortlassung allbekannter sozialdemokratischer Schlag worte, folgenden Auszug bringen: Es gibt, sagt der Einsender M. in Nr. 65 dem Sinne nach, bezahlte Agitatoren, und diese verhetzen die Leute und machen sie unzufrieden, diese sind an allem schuld. Dies ist unrichtig. Wer die Leute aufklärt und ihnen den Rat gibt, ihr Los mit gesetzlichen Mitteln zu verbessern, der macht doch die Leute nicht unzufrieden! Er folgt den hehren Worten: »Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.« Es ist ein Unrecht, den gewerk schaftlichen Beamten ihre Bezahlung vorzuwerfen. Wer von seiner Arbeit leben muß, kann sie nicht umsonst leisten, übrigens ist bei Leuten, die selbst nichts haben, nicht viel zu holen. Es ist auch kein Vergnügen, im Kampfe in den vordersten Reihen zu stehen, da man den feindlichen Kugeln am meisten ausgesetzt ist. Viel Familienleid hat solche Arbeit gekostet, und die Ge fängnisse können davon berichten. Auch sind die Tausende von Arbeitern nicht Hammeln zu vergleichen, die dem Leithammel blindlings folgen. Handelsbeziehungen zu Norwegen Die Vereinigung für die Zollfragen der Papier verarbei tenden Industrie und des Papierhandels hat in Gemeinschaft mit dem Papier-Industrie-Verein, dem Verein Deutscher Buntpapierfabrikanten, demVerein Deutscher Steindruckerei besitzer, dem Fachverein der Besitzer chromolithographischer Anstalten von Nürnberg und Fürth und dem Verein Deutscher Tapetenfabrikanten eine Eingabe betreffend Neu reglung unserer Handelsbeziehungen zu Norwegen an den Reichskanzler gerichtet. In der Eingabe wird zunächst darum gebeten, daß die Besteuerung der ausländischen Handelsreisenden in Norwegen beseitigt oder doch wesent lich verringert wird. Ferner wird dem Wunsche Ausdruck gegeben, daß ausdrücklich Vorkehrungen getroffen werden, daß bei etwaigen Erhöhungen des autonomen norwegischen Tarifs die unter der Herrschaft der früheren Zölle ab geschlossenen und mit der früheren Zollbelastung kalku lierten Geschäfte zu den alten Zöllen abgewickelt werden können. Bei der letzten Zolltarifrevision ist Norwegen in dieser Hinsicht mit einer Rücksichtslosigkeit ohne Gleichen vorgegangen, und deutsche Fabrikanten der Papierver arbeitung haben bedeutende Verluste erlitten, weil sie große Liefermengen, die zu den alten Zöllen übernommen waren, plötzlich zu einem viel höheren Zollsätze einführen mußten.