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2788 PAPIER-ZEITUNG Nr. 67 Handelskammer-Bericht 1905 Plauen. (Schluß zu Nr. 65.) Kartonnagen. Die Kartonnagen- fabriken für die Spitzen- und Stickereiindustrie waren zuerst leidlich, dann besser beschäftigt. Aufträge für auswärts, für andere Industriezweige, waren nur schwer hereinzubringen, da die Arbeitslöhne im Verhältnis zum Wettbewerb zu hoch waren. Die Kartonnagenfabrikation, welche im wesentlichen für den Bedarf der Wäscheindustrie arbeitet, war gleichmäßig gut beschäftigt. Die Kartonnagen-Preise waren niedrig, da die haupt sächlichsten Rohstoffe dieser Industrie, die Pappen, ebenfalls niedrig im Preis standen. Von den Hilfsstoffen sind die Preise für Leim um 6 M. auf etwa 46—48 M. für 100 kg gestiegen. Die Arbeiterverhältnisse waren unverändert. Auch für die Musik instrumentenindustrie war die Kartonnagenfabrikation zufrieden stellend beschäftigt. Papierhülsen. Die Beschäftigung der Papierhülsen- und Spulenfabrikation Jfür Streichgarn-, Kammgarn- und Vigogne spinnerei war gut, doch die Verkaufspreise waren infolge niedri gen Angebots des süddeutschen Wettbewerbs äußerst gedrückt. An weiblichen Arbeitskräften, auf welche die Papierhülsenfabrikation in der Hauptsache angewiesen ist, nach der Arbeiterzählung vom 1. Mai 1905 beschäftigte sie 107 männliche und 242 weibliche Arbeitskräfte, machte sich Mangel wegen guter Beschäftigung in der Textilindustrie noch fühlbarer als im Vorjahre und nötigte zu beträchtlichen Lohnerhöhungen. Trotzdem waren Arbeits kräfte knapp, da Spinnereien und Webereien die Löhne Über boten. Buch- und Kunstdruckerei. Das Geschäftsergebnis befriedigte. Sinnlose Preisschleuderei seitens einiger Firmen hielt an. Das Glückwunsch- und Vordruckgeschäft bewegte sich in früheren Bahnen. Lohnzulagen wurden gewährt. In der Papierstuckfabrikation ließ das Auslandsgeschäft wieder zu wünschen übrig. Das österreichische Geschäft wird durch die im März 1906 eingetretene Zollerhöhung sehr beeinträchtigt oder ganz unmöglich werden. Ein Absatz nach Rußland erscheint wegen veränderter Zollverhältnisse ausgeschlossen. Die Fabrik von Warenmeßkontrollapparaten, Maßbändern und Rollenpapier für alle industriellen Zwecke sowie für Telegraphie war wieder gut beschäftigt. Nur mit Ueberstunden konnten größere Aufträge pünktlich ausgeführt werden. Der Umsatz ist gestiegen. Der Geschäftsgang in der Herstellung von Notiz- und Konto büchern, von Brief-, Visit- und Kuverttaschen war lebhaft. Nament lich beim Auslandsgeschäft mußte der großen Nachfrage wegen auf längere Lieferungsfristen gedrungen werden. Trotz erhöhten Umsatzes stand der Verdienst nicht im Verhältnis zur Arbeit, weil die Rohstoffe, besonders Druckpapier, zur Herstellung billiger Stapelwaren im Preise steigen. Der Absatz nach Süd afrika hat sich besonders erhöht. Die Lage der Geschäjtsbücherfabrikation hat sich kaum ge ändert. Die Beschäftigung war ziemlich regelmäßig, und Ver änderungen in der Arbeiterzahl und der Arbeitszeit waren nicht zu verzeichnen. Obwohl sich die Preise sämtlicher Rohstoffe in letzter Zeit in steigender Richtung befanden, war Aufbesserung der Verkaufspreise, die wenig Nutzen übrig lassen, nicht zu erzielen. Fabrik in Spechthausen b. Eberswalde SPEZIALITÄT: Wert- und Wasserzeichen-Papiere Kontobücher-Papiere in allen gangbaren For maten und Preislagen Normalpapier aller Klassen 18r317 Farbige Normal-Papiere für die Formulare d. 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