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und unmittelbar nach dem Aufstrich wird das gemahlene Glas mittels eines Siebes auf das Papier gestreut. Dann geht das Papier durch Walzen. Der Ueberschuß des Glas pulvers wird sorgfältig entfernt und dann das Papier ge trocknet. Quarzpapier ist widerstandsfähiger als Glaspapier und wird deshalb zum Glätten der härtesten Gegenstände ver wandt. Zur Herstellung von Schmirgelpapier benutzt man mancherlei Maschinen, welche den Klebstoff und das Schmirgelpulver auftragen, das Papier in Bogen zer schneiden oder auf Spulen rollen. Schmirgelpapier wird oft auf beiden Seiten mit Schmirgel überzogen, solches Papier nennt man wasserdicht, weil es die Feuchtigkeit weniger leicht aufnimmt als auf nur einer Seite mit Pulver versehenes. Es wird auch mit einem wasserfesten An strich überzogen, bestehend hauptsächlich aus Leinöl und afrikanischem Kopal. (Nach »Moniteur de la Papeterie Franaise«) Koloriermaschine Kürzlich wurde ich eingeladen, der Erprobung der ersten brauchbaren, in Deutschland aufgestellten Kolorier maschine beizuwohnen. Sie dient bei der Firma Vögele & Schulze, welche den Alleinverkauf für Deutschland hat, in Leipzig, Kochstraße, dem eigenen Bedarf. Ihre Bauart und Wirkungsweise scheinen mir so anregend, daß ich Schmieren der Farbe unmöglich zu machen. Der ganze Aufbau der Maschine und die vorzügliche Durcharbeitung der Einzelheiten macht aus ihr ein Meisterstück der Er findungskunst. Alfred Freund Ingenieur und techn. Lehrer Flachdruck von Zinkplatten Ein viel umstrittener und oft unehrlich behandelter Stoff ist der Druck von Zink- oder anderen Metallplatten. So wohl ältere wie jüngere Drucker gehen ungern an die Arbeit, wenn von Metallplatten gedruckt werden soll. Trotzdem ist es ganz falsch, sich gegen ein Hilfsmittel zu verschließen, das dem Steindruck nur Nutzen bringen kann, denn über kurz oder lang wird es doch nötig, den Stein durch eine Platte zu ersetzen, die nicht so viel Raum beansprucht wie der Stein, und das ist nur das Zink. Ich meine hiermit solche Platten, welche nach dem Verfahren des Herrn Dr. Strecker hergerichtet sind und unter dem Namen Streckerzinkdruck in den Handel kommen. Der Umdruck, das Schleifen und die Arbeit an der Handpresse ist schon in einem früheren Aufsatz erschöpf end erklärt, und ich komme zur Bearbeitung an den Ma schinen, Zubereitung und Behandlung der Farben in ihrer Stärke und die Anwendung der Hilfsmittel. Die Maschine muß bei Anfang einer neuen Arbeit stets einer genauen und gründlichen Kontrolle unterworfen mir von der Firma die Erlaubnis zur Veröffentlichung der in ihren Einzelheiten patentierten Einrichtung erbat. Wie aus dem Bilde ersichtlich, befindet sich rechts der Einlegetisch und — für den Einleger leicht erreichbar — der Anlasser für den Elektromotor. Unter dem Tische befindet sich vorn und hinten je eine Scheibe, über welchen das breite Stahlband liegt, welches die Mitnehmer klemmen für die zu kolorierende Zeichnung trägt. Von einer Kurbelschleife aus wird ein Gesperre betätigt, welches die beiden Scheiben periodisch so bewegt, daß das ein gelegte Blatt nacheinander unter die auf dem Bilde leicht erkennbaren 7 Zinkschablonen befördert wird und unter jeder dieser Schablonen solange Halt macht, bis die eben falls auf dem Bilde leicht erkennbaren Bürsten, die vorher Farbwalzen passierten, darüber hingefahren sind und die entsprechende Farbe aufgetragen haben (bei dieser Maschine also 7 Farben nacheinander). Der Mechanismus zur Be wegung der Bürsten ist außerordentlich sinnreich und zweckentsprechend. Die Bürsten werden nämlich nicht nur einfach über die Schablonen hingeschoben, sondern außerdem senkrecht dazu in schwingende Bewegung gesetzt, sodaß sparsames und doch sicheres Aufträgen der Farbe gewährleistet ist, wie es mit der Hand kaum erreichbar sein dürfte. Während der Beförderung des zu kolorierenden Blattes zur jeweilig nächsten Schablone wird der gesamte, die Schablonen tragende Rahmen angehoben, und entsprechende 7 Bürsten reinigen von unten die 7 Schablonen, um werden, ebenso müssen Lederwalzen und Wischzeug in gutem Zustand sein. Platte und Fundament sind sauber ab zuwischen, damit keine Unreinigkeiten, z. B. Sandkörnchen, dazwischen liegen bleiben. Sie verursachen Erhöhungen, die sich beim Druck unangenehm bemerkbar machen. Die Platte muß plan auf dem Fundament aufliegen, dies ist jedoch nur möglich, wenn so verfahren wird wie nachstehend beschrieben: Der Spannblock oder das Funda ment müssen von allen Unreinlichkeiten, z. B. Rost, kleinen Teilchen von Putzlappen oder sonstigem Schmutz und Un ebenheiten vollständig gesäubert werden. Hierauf wird dasselbe mit gewöhnlichem Oel leicht eingefettet um An setzen von Rost, was namentlich bei größeren Auflagen vorkommt, zu verhindern. Dasselbe ist natürlich bei der Zinkplatte nötig; auch an ihr dürfen sich keine Uneben heiten und Unreinigkeiten befinden. Es kommt vor, daß die Zinkplatten auf der Druckseite ausgebröckelte Flecke oder Löcher aufweisen, welche beim Aufziehen des Um drucks nicht bemerkt werden, oder denen man nicht aus weichen konnte. Da sie tiefer liegen, würden sie nicht mit drucken, man nimmt dann einen sogenannten Stifttreiber, der eine sehr kleine Aufsatzfläche haben muß und setzt ihn auf die vorher genau bestimmte Stelle auf der Rückseite, wo sich auf der Vorderseite das Loch befindet und treibt durch leichte Hammerschläge das Metall durch, bis die Druckseite wieder geschlossen ist, und sich das Loch auf der Rückseite zeigt, wo es den Druck nicht beeinträchtigt. Jedoch muß dieses Herausklopfen stets auf einer eisernen