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2758 PAPIER-ZEITUNG Nr. 67 gespart werden. Bei Zellstoff, namentlich Sulfit, ist die Ausscheidung der harzigen Substanzen durch geeignete Behandlung im Kocher besonders zu erstreben. Da dies aber nicht vollständig gelingt, so muß es durch ent sprechende Bleichung erzielt werden. Dieser Bleichung muß aber wieder durch die Kochung vorgearbeitet werden, vor allem durch reichliche Zugabe von SO.,, welche die chlor- oder bleichfeindlichen harzigen Bestandteile nach Kräften ausscheidet. Ein Vorkämpfer der Papierprüfung Am ii. August feierte die hochangesehene Firma Louis Schopper in Leipzig ihr 25 jähriges Bestehen. (Vergl. Nr. 65 S. 2700.) Weit über Leipzig und die Grenzen Deutschlands hin aus reicht der hohe geschäftliche Ruf und das Ansehen, welches die von Louis Schopper in kleinem Umfange begründete und zu ansehnlicher Ausdehnung geführte Anstalt für Präzisions mechanik gewonnen hat. Ihre großen Erfolge verknüpfen sich in erster Linie mit der streng zuverlässigen Arbeit, die allezeit den Erzeugnissen dieses Hauses den Stempel aufdrückte, und mit der hervorragenden Leistungsfähigkeit in der Herstellung von . Prüfungsapparaten, von Präzisionsinstrumenten für die Papier-, Textil- und Zementindustrie, von Getreidequalitäts wagen, von Getreideprobern, chemischen und technischen Wagen. Diese wissenschaftlichen und technischen Apparate gehen zum erheblichen Teil nach dem Ausland. Die Firma befaßte sich in ihren bescheidenen Anfängen mit der Anfertigung von Brief- und Papierwagen sowie mit Repara turen von Nähmaschinen. Als die amtliche Papierprüfung ins Leben gerufen wurde, suchte die neue Wissenschaft neue Hilfsmittel und Männer zu deren Ausbau. Ihr kam die Firma künstlerischer Auffassung und in feinsinniger Arbeit das lebens treue Reliefbild des Jubilars wieder. Sie wird einen Platz im Hause des Gefeierten finden. Unter den zahlreichen folgenden Gratulanten erschienen dann die Abordnungen des Vereins selbständiger Mechaniker und Optiker der Kreishauptmannschaft Leipzig mit Herrn G. Schmager an der Spitze, der Loge »Eiche« mit dem Sprecher Herrn Emil Böhme und eine Reihe persönlicher Freunde, so auch Herr Dr. Klemm im Namen der Fachpresse. Sie alle rühmten den Mann, der von wohlwollendem Geiste gegen alle seine Mitarbeiter erfüllt, eine gewisse herzliche Kameradschaft zu diesen pflege, der, ein genialer Sinner und Erbauer, Erfolge in rüstigem Schaffen und mit offenem Blick für das technisch Erprobte suche und mit Ueberwindung aller Hindernisse vor wärts strebe. Seinem herzlichen Dank für die ihm in so reichem Maße gewordenen Ehrungen lieh Herr Louis Schopper seinem Per sonal gegenüber in der Stiftung eines Jubiläumsfonds in Höhe von 10000 M. Ausdruck, wie er auch die Verleihung von Ehren diplomen des Papier-Industrie-Vereins an seine langjährigen treuen, bewährten Mitarbeiter, die Herren Obermeister Ernst Föhring und die Meister Paul Wendland, Carl Rückriem und Felix Hünsch sowie die Erteilung der Prokura an seinen Sohn Arthur Schopper verkündete. Feierlicher Gesang beschloß den Festakt. Auch die wissenschaftliche Welt brachte ihrem »technischen Mitarbeiter« Beweise ihrer Anerkennung dar. Höchstes Lob spendeten ihm unter Anderen der Direktor des Kgl. Preußischen Materialprüfungsamts Geheimrat Professor Ad. Martens und der Vorsteher der Papierprüfungs-Abteilung an diesem Amt, Pro fessor W. Herzberg. Dem festlichen Akt im Fabrikgebäude folgte ein Festmahl im Zoologischen Garten. Auch hier erneuerte die gesamte Mit arbeiterschaft des Hauses in Wort und Lied das Gelöbnis treuer Anhänglichkeit an die Firma und gab ihren dankbaren Gefühlen gegen den Geschäftsherrn in sinnigster Weise Ausdruck. Von hervorragender Seite wurde bei dieser Gelegenheit in festlicher Stunde der Begründer und Inhaber der Firma mit beredten Worten als Träger des Prinzips der Zuverlässigkeit gefeiert. Die Arbeit, die ein Mann verrichte, lobe ihn selbst, adle und erhebe ihn. So sei die Präzisionsmaschine gleichsam das Sinnbild der geistigen Arbeit des Jubilars und seines regsamen ehrlichen und streng zuverlässigen Wirkens innerhalb eines Vierteljahrhunderts. V. M. Alle die vielen Papierfachleute, welche die Schopper- sehen Prüfer täglich benutzen, werden sich den Wünschen für das weitere Gedeihen des Hauses und seines Begrün ders von Herzen anschließen. Harzleim Zu Nr. 63 S. 2590/91 Wenn den Papierfabriken empfohlen wird, sich den Harz leim selber herzustellen, so geschieht es eben, weil man wünscht, daß der Leim rein und hell ist, und daß der Fabrikant die Zu sammensetzung seines Leimes genau kennt. Wollen also die Leimlieferanten ihren Absatz behalten und vergrößern, so tun sie doch am besten, offen obige Punkte darzulegen und die Richtigkeit ihrer Angaben zu gewährleisten. Dann überlassen ihnen sicher viele Abnehmer gern die Arbeit, auf welche diese Leimlieferanten eingerichtet sind, und die sich die Verbraucher mit Mühe, Kosten und Mißerfolgen erst einrichten müßten. O. L. Louis Schopper mit ihren Erfindungen und ihren Apparaten zu Hilfe. Heute ist sie in allen Ländern, wo Papier erzeugt und verbraucht wird, mit ihren Erzeugnissen vertreten; sie hat auf dem Gebiete des Materialprüfungswesens einen Weltruf ge wonnen und innerhalb eines Vierteljahrhunderts eine an Er folgen reiche Entwicklung genommen, sodaß sie heute über um fangreiche technische Werkstätten mit einem Personal von rund 100 Köpfen gebietet. Ihre Erzeugnisse, denen zum größten Teil die Erfindungen und eigenen Bauarten des Firmeninhabers zu Grunde liegen, sind vorwiegend durch Patente geschützt und vielfach mit hohen Auszeichnungen bedacht. Die Feier am 11. August brachte dem Firmen-Inhaber Louis Schopper mannigfache Ehrungen und Anerkennungen seitens geschäftlicher und persönlicher Freunde. Die gesamte Mitarbeiterschaft des Hauses bekundete ihrem Geschäftsherrn erneut ihre treue Anhänglichkeit. Nach er hebendem Chorgesang sangeskundiger Mitarbeiter des Hauses und einem vom Lehrling Otto Härtel gesprochenen Prolog überbrachte Herr Obermeister Ernst Föhring die herzlichen Glückwünsche des Personals und übergab dem Jubilar im Namen aller Mitarbeiter eine prächtige bronzene Votivtafel, deren Abbildung vorstehend abgedruckt ist. Diese, von dem hei mischen Bildhauer Paul Stuckenbruck modelliert, gibt in feiner Kupferzellstoff. Fäden aus Lösungen von Zellstoff in Kupferoxydammoniak werden schon seit geraumer Zeit zu Glühstrümpfen für Gaslampen verarbeitet. Sie dienen mit Erfolg als Ersatz für Baumwoll- und Ramie-Fäden, denn die aus Kupferzellstoff hergestellten ergeben Strümpfe, die in abgebranntem Zustand viel stärkere Erschütterungen ver tragen. Die Verwendbarkeit von Kupferzellstoff für den erwähnten Zweck hat jetzt erheblich zugenommen, da es möglich geworden ist, die fertigen Fäden mit dem Leucht stoff zu tränken, während man bisher diesen der Masse zu geben mußte, aus welcher die Fäden gepreßt wurden. Die Stoßfestigkeit der Strümpfe hat sich dadurch verzwanzig facht. Das neue Verfahren beruht darauf, daß man als Leuchtstoff nicht Thoriumnitrat, sondern Thoriumhydroxyd verwendet, und ist der Cerofirm G. m. b. H. in Berlin N 4 geschützt. (Nach Dr. W. Bruno in Heft 32 der Zeitschrift f. angew. Chemie.) Verein Deutscher Papierfabrikanten. Das soeben er schienene Mitglieder-Verzeichnis weist 325 Mitglieder nach.