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Um wirtschaftlich zu arbeiten, ist ferner möglichste Verkürzung der Mahldauer erwünscht. Die Bemühungen der Erbauer von Holländern sind also auf folgende Ziele gerichtet: a. Treiben des Stoffes derart, daß er regelmäßiger Be arbeitung durch die Walze zugeführt wird und die Unterschiede ausgeglichen werden, welche daraus entstehen, daß die einzelnen Stoffteilchen je nach ihrer Entfernung von den Trogwänden verschieden lange Zeit zu einem Umgang brauchen. b. Steigerung der Umlaufsgeschwindigkeit des Stoffes. Die Mittel zum Erreichen dieser Ziele müssen sich dem zu mahlenden Stoff, seiner Zusammensetzung und Dichte anpassen. Alleiniges Werkzeug zum Mischen und Umtreiben war lange Zeit der Hand-Rührscheit; dann erschien der mecha nische Rührer, der gleichzeitig als Stofftreiber wirkt. Beim Rühren von Hand ist jedoch der Fabrikant vom guten Willen des Holländermüllers abhängig, auch wird der Stoff leicht durch Holzsplitterchen, die sich vom Rührscheit ab vorerwähnten konischen Walze oder besonderer Quer schnitte; im letzteren Falle aber hat man häufig ledig lich erreicht, daß sich Stoff auf den Boden des Troges ablagert. Bei Wasserkraft-Anlagen wählt man für Kanäle und Leitungsrohre möglichst denjenigen Querschnitt, bei welchem die benetzte Fläche des Kanals usw. am geringsten ausfällt, denn man will die Reibung des Wassers an den Wänden möglichst verringern und dabei möglichst große Quer schnittsfläche erzielen. Dieser Gesichtspunkt ist auch für den Papierstoff-Holländer wichtig. Ferner verdient dabei derjenige Querschnitt den Vorzug, der die Stoffteilchen möglichst zur Mitte des Stromes treibt, wo die Geschwindig keit am größten ist und die Reibungsverluste am geringsten sind. Diese Erwägungen führen zunächst zur halbrunden Form. Wenn diese indessen aus dem Grunde vorteilhaft ist, daß sie Stoffansammlungen vermeidet, so ist sie es aus dem Grunde nicht, daß der höchste Querschnitt erst er reicht ist, wenn der benetzte Teil des Querschnitt-Umfangs lösen, verunreinigt. Anderseits macht der mechanische Rührer den Betrieb verwickelter, erschwert das Ein trägen von Papierstoff in Pappenform, sowie das Reinigen des Holländers in Fabriken, die farbige Papiere herstellen. Es ist besonders wichtig, daß Ganzzeug-Holländer möglichst einfache Bauart haben. Manche Erfinder haben, um die genannten Ziele zu er reichen, die Lage der Grundwerke sowie die Stellung der Walzenmesser geändert, so kam man z. B. zur kegelförmigen Walze. Geändert wurde ferner der Höhenunterschied der Messer und Zwischenmesser, die Entfernung X der Walzp vom Sattel, s. Bild 1 (diese Entfernung sollte für jede Stoffdicke wechseln), die Eintauchtiefe und der Durch messer der Walze usw. usw. Es gibt indessen einen Teil des Holländers, den man in unveränderter Form für alle Bauarten festlegen könnte, das ist die geometrische Form des Querschnitts der Kanäle. Betrachten wir den Stoffumlauf in einem Holländertrog, dargestellt durch Bild 2. Er ist mit einer Walze versehen, deren Messer parallel zur Antriebsachse liegen. Die Inan spruchnahme dieser Walze ist also gleichmäßig auf ihre ganze Breite verteilt. Man könnte nun schließen, daß die auf der Strecke 1 in Bild 2 gelegenen Stoffteilchen öfter unter der Walze hindurch gehen als diejenigen der Strecken 2 und 3. Die Erfahrung hat das Gegenteil be wiesen. Es finden am Sattel und in den Biegungen der Strecken Vermischungen statt, und die vorerst auf der Strecke 1 angekommenen Stoffteilchen können sehr wohl das folgende Mal die Strecke 3 durchlaufen, nachdem sie den punktierten Umlauf beschrieben haben. Mehrere Maschinenbauer und Papiermacher haben versucht, diesen Stand der Dinge zu bessern, sei es durch Anwendung der einem Kreiswinkel von 308° entspricht (Bild 3), was nicht zweckmäßig ist. Trapezförmiger Querschnitt \ yZ der Kanäle, der sich allmählich zum Boden des Holländers hin verengt, würde der geometrischen Form bei A—B (Bilder 2 und 4) am nächsten kommen und bei C—D, dem Eintritt unter die Walze, in abgerundete Form übergehen. Mit diesem Querschnitt wurden Versuche gemacht, die zu befriedigenden Ergeb nissen führten. Jedoch muß noch die günstigste Form des Trapezes ermittelt werden, die sich als Querschnitt für möglichst viele Stoffarten eignet. Diese Form kann er fahrungsmäßig nur durch Versuche festgelegt werden, da die für Wasser berechneten Formeln und Reibungskoeffizienten auf den Wandflächen für Papierstoff nicht benutzt werden können. Fortsetzung folgt. Maschinenführers Erfahrungen Fortsetzung zu Nr. 56 Yankeemaschine. Wir hatten beständig Klagen darüber, daß die Abdrücke des Filzes in Form von 3 bis 4 Linien nebeneinander — wie Notenlinien — das Aussehen des Papiers verunschönten. Da feine gewobene Filze wegen ungenügender Wasserdurchlässigkeit unverwendbar waren, so wurde auf meinen Rat ähnlich wie bei der Oechelhäuser- Maschine eine Vorpresse gemacht. Dadurch wurden wir den Fehler zwar los, allein ein neuer stellte sich ein: die Kunden klagten darüber, daß die Glanzseite matter sei. Wir stellten den unzufriedenen Abnehmern nun frei, entweder das eine oder das andere in Kauf zu nehmen, worauf sie