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2560 PAPIER-ZEITUNG anzusehen und haben eine Einlage mit Doppelblatt, das links neben dem zum Abreißen bestimmten Rande ein geklebt ist. Die Vorzüge dieser Neuheit sind folgende: Fünf Seiten sind beschreibbar, die Briefe sind bequem für die Reise; sie schließen, da sie mit dem Kuvert verbunden sind, die Gefahr der Verwechslung aus, der Umschlag bietet eine Schreibunterlage, die Briefe sind leicht zu öffnen, und der Abgangs- und Ankunftsstempel bleibt er halten Zwei Papiersorten sind verwendet: fein weiß und farbig, hochfein weiß und farbig. Sehr vornehm ist elfen beinfarbenes, starkes Papier mit rauher Oberfläche, Rand von drei lichtgrauen Linien umzogen, in den abgerundeten Ecken Schachbrettmuster. Von den farbigen Papieren dieser Art sind hervorzuheben: Graue Holzmaser mit schmaler roter Einfassung, Leinenpressung graublau mit hellgrüner Randverzierung; hellblau mit Wasserzeichen und schachbrettartigem Randschmuck in dunkelblau; Bütten papier, karriert, von bunten Fäden durchzogen; weiße Bogen, außen grau Leinen mit farbigem Rand. Die überseeischen Expreßbriefe bieten dem Schreiben den 4 Blätter, denen zum Schutze des Briefgeheimnisses ein Seidenblatt vorgelegt ist. Auch hier erneut sich das Spiel der Farben, das mittels der durchscheinenden dunk leren Seidenpapiere noch lebhafter wirkt. Gegenüber diesem Reichtum an Neuheiten hat die Kunstanstalt von F. Stange verhältnismäßig wenig zu bieten, aber was sie bietet, zeugt von vornehmem Ge schmack und künstlerischem Verständnis und — von einem Publikum, daß diese Werte zu schätzen weiß. Die Anstalt bevorzugt Papiere, welche eine Nachahmung von Geweben bedeuten. Die Vertiefungen der Gewebemuster bewirken leichte Schatten, welche den Ornamenten mehr Plastik und Lebendigkeit des Ausdrucks verleihen. Eine Probe ergab, daß auch stärker geprägte Gewebe der Feder keinen Wider stand leisten. Blumenschmuck wird sparsam verwendet. Die Farben sind in zarten Tönen mit der Hand leicht aufgemalt. Reiz volle Neuheiten sind folgende Muster: Ueber grauem kanevasartigem Gewebe spannt sich ein Bogen aus lose gewundenen Rosen, der von grauen, leicht umrissenen und schattierten Schleifen gehalten wird. Elfen beinfarbenes Hardangerpapier trägt lebhafter gefärbte Blüten: Ein Rahmen aus Dornenzweigen, der in leichten, schwarzen Umrissen aufgesetzt ist, legt sich quer über den oberen Rand und läßt auf beiden Seiten ein Rosenbüschel herabhängen. Grün gestrichener Rand stimmt zum Grün der Blätter. Dasselbe zierliche Format hat gelblich ge töntes Leinen mit Goldrand. Gold umzieht die stilisierten Kleeblattranken, welche die Ecken der rechten Längsseite schmücken. Rosengezweig auf grauem Grunde mit vier feinblättrigen kleinen Blüten schließt sich zu einem gotischen Spitzbogen als Schmuck der Ecken. Papier Pompadour trägt einen Empirerahmen in grüner Konturprägung mit zarter Rosengirlande. Ein fein ge prägter Rand umgibt gelbliches Leinengewebe, das eine Goldleiste mit zartem Blütenrelief schmückt. Kleeblattmuster überzieht die ganze Fläche des »Lise- Lotte« genannten Papiers. Resedafarbener Grund wählt weiße Kleeblättchen und dreifarbigen Rand; weißer Grund trägt grüne Blätter mit zweifarbig gestrichenem Rand in hell und dunkelgrün. Gestickte Mädchenkleider müssen ihre Muster hergeben, um die Ecken gelber Leinenpapiere mit bunten Kreuzstichen zu füllen. Die einfachen Leinenpapiere weisen Briefhüllen mit andersfarbigem oder dunkler getöntem Futter: Bleu ä la mode — lichtblau mit tiefdunklem Innendruck, blau mit Silber, weiß mit grün; auch Metallglanz, eisen-, stahl- und bronzefarben, einfach und moiriert, schmückt die Innen seite. Zum einfachen Leinen gesellt sich Toile Etamine in Beigefarbe, bunte Fäden durchziehen den Stoff, Bogen und Umschlag tragen doppelfarbige Rändchen in Gold und Violett; das Bändchen, das beide zusammenhält, zeigt die selben Farben. Ist der Rand dreifarbig gestrichen, so hat das Bändchen schottisches Muster. Der Biedermeierstil ist nur durch ein Muster vertreten. Der Rand des weißen Leinenpapiers trägt grobe Stepp stiche. Rote Linien, die sich in den Ecken kreuzen, bilden einen Rahmen, schwarz, rot und gold fügen sich zu einem Bilde, das eine Postkutsche der guten alten Zeit darstellt. Die Briefumschläge bieten eine originelle Neuheit: Ueber den Hochschluß legen sich schräg geschnittene Klappen, welche die farbigen Einfassungen der Briefbogen wiederholen. Der Vorrat an weißen, gediegenen Papieren für den Herrenschreibtisch hat keine Bereicherung durch Herbstneuheiten erfahren. »Alabaster« und »First Class Paper« bilden neben anderen weißen Papieren und Karten den Inhalt der Ausstattungskassetten. Die weißen Damen papiere zeigen außer Goldschnitt gesteppte und geprägte Ränder in Langettenform; farbige Papiere finden in diesen Ausstattungskassetten keine Aufnahme. Die Außenfläche ist mit Darstellungen im Biedermeier- und Empirestil ge schmückt. Auch die kleinen Kassetten zeigen reiche äußere Ausstattung, die gewöhnlich mit dem Schmuck der Brief bogen in Einklang gebracht wird. Eine Kassette mit Ueber- zug in Borkenspritzung und bildlicher Darstellung für Sportzwecke umschließt starkes weißes Papier ohne jeden Schmuck. A. L. Probenschau Diplomat, Rollenpapier-Notizblock mit Lochvorrichtung von Schiller <S* Co. in Berlin S 42, Ritterstr. 96. Ein sehr gefälliges, teils vernickeltes, teils schwarz lackiertes Metall gestell trägt eine Papierrolle unter einem Blechdeckel. Das Ende des aufgerollten Papierstreifens ist vorn durch einen Schlitz und dann über einen schrägen Tisch gezogen, an Bild 1 Tisch-Notizblock dessen unterer Kante sich eine metallene Schneidleiste be findet, mit deren Hilfe man das Papier bequem abreißen kann. Der schräge Tisch ist weiß und mit Schreiblinien versehen (siehe Bild 1), die durch das Papier sichtbar sind. An der linken Seite der Schreibfläche ist eine Loch vorrichtung angebracht, mit deren Hilfe der Zettel vor dem Abreißen gelocht werden kann, so daß er sich auf einem Bild 2 Telephon-Notizblock Zettelhaken aufbewahren läßt. Eine für den Gebrauch am Fernsprecher bestimmte Ausführung des Blockes zeigt Bild 2. Das Gestell hat solche Form erhalten, daß es an zwei Haken gehängt als Schreibpult benutzt werden kann, und die Schreibfläche ist nach vorn über die Schneidleiste hinaus verlängert, um der schreibenden Hand eine Stütze zu bieten. Nach Verbrauch der Papierrollen sind Ersatz rollen von der oben angegebenen Firma zu beziehen.