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wurde den Mitgliedern häufig auf Anfragen Auskunft erteilt. Ueberhaupt war der Verkehr zwischen den Mitgliedern des Vereins und der Geschäftsstelle sehr lebhaft und machte einen umfangreichen Briefwechsel notwendig. Ebenso war der Verkehr mit den Reichs- und Staatsbehörden im abgelaufenen Jahre recht lebhaft. Unter anderem machten wir, wie alljährlich, dem Kaiserlichen Statistischen Amt die ge wünschten Angaben über die Durchschnittspreise für Zellstoff und Holz zur Zellstoffabrikation im Jahre 1904. Die vom Reichsamt des Innern herausgegebenen Nachrichten zur Förderung des auswärtigen Handels, namentlich die Nach richten für Handel und Industrie, wurden von der Geschäfts stelle stets aufmerksam verfolgt. Für die Mitglieder wertvolle Artikel wurden diesen übermittelt. Neue Preiserhöhung für Filztücher Nürnberg, 17. Juli 1906 Seit unserem Rundschreiben vom 19. März 1906 (vgl. Nr. 23 S. 973 d. Bl.) hat eine weitere Steigerung unserer Herstellungs preise stattgefunden. Insbesondere sind die Preise der für unsere Fabrikation unentbehrlichen deutschen Wollen wiederum be deutend gestiegen. Um uns vor Verlusten zu schützen, sehen wir uns daher zu unserem Bedauern gezwungen, eine Heraufsetzung unserer Verkaufspreise eintreten zu lassen. Diese Erhöhung steht indessen in keinem Verhältnis zu der seit Jahrzehnten nicht dagewesenen Wollteuerung. Hochachtungsvoll! Die vereinigten deutschen Filztuchfabriken (folgen die Unterschriften von 15 Fabriken) Zellstoff-Chemie Die Herren C. F. Cross und E. J. Bevan in London gaben dieser Tage den zweiten Band ihrer Untersuchungen über Zellstoff »Researches on Cellulose« heraus Der erste Band war 1900 erschienen. Der neue Band kostet 7 sh. 6 d. und ist bei Longmans, Green & Co. in London verlegt. Clayton Beadle widmet dem Werk eine ausführliche Besprechung in »Paper and Pulp« und bezeichnet dessen Inhalt als äußerst wertvoll und für jeden Papier-Chemiker wichtig. Sobald wir ein Exemplar des Werkes erhalten, werden wir für ausführliche Besprechung sorgen. 8 Stunden-Schicht in amerikanischen Papierfabriken In einigen großen amerikanischen Zeitungspapierfabriken ■ist an den Tag und Nacht laufenden Maschinen seit längerer Zeit die 8 Stunden-Schicht eingeführt, wobei sich täglich 3 Mannschaften ablösen. Die International Paper Co. in New York, welche eine große Anzahl von Druckpapier- Fabriken betreibt, wurde von ihren Arbeitern schon lange gedrängt, gleichfalls die 8 Stunden-Schicht ein zuführen. Jetzt hat sie diesem Drängen nachgegeben und beschlossen, in allen ihren Fabriken die 8 Stunden-Schicht einzuführen und dabei die jetzt bezahlten Schichtlöhne beizubehalten. Die neue Einteilung soll jedoch am 1. Ja nuar 1907 nur in den Fabriken in Livermore Falls, Maine und Palmer Falls in Kraft treten, in South Glens Falls und Fort Edward erst am r. Mai 1907 und in den anderen Fabriken der Gesellschaft nach dem 1. Mai 1907, sobald als tunlich. In New Yorker Börsenkreisen nimmt man an, daß dieses Zugeständnis der International Paper Co. die Lohn ausgaben wesentlich erhöhen wird, ohne die Erzeugung ent sprechend zu heben, und daß infolgedessen die Gesellschaft auch fernerhin keine Aussicht hat, auf ihre Stammaktien Dividende zu zahlen. Papiermacher-Berufsgenossenschaft Dem von der Sektion V, umfassend die Rheinprovinz und das Fürstentum Birkenfeld, veröffentlichten Jahresbericht 1905 entnehmen wir folgendes: Die Sektion zählte am Schlüsse des Jahres 1904 92 Betriebe. Im Jahre 1905 kamen 2 Betriebe hinzu, 1 Betrieb wurde ge löscht, sodaß Ende 1905 93 Betriebe mit 117 Betriebszweigen vorhanden waren. Die Zahl der versicherten Personen betrug 8702 gegen 8164 im Vorjahre. Dieselben bezogen an anrech nungsfähigen Löhnen und Gehältern 7280304 M. gegen 6804515 Mark im Jahre 1904; also 475789 M. mehr. Die Betriebszweige verteilen sich mit Arbeitern und Lohn summen wie folgt: 1905 0 Lumpensort.-Anst. mit — Arbeit, u. — M. Löhnen 1904 0 » » — » » — ff ff 1905 3 Strohstoffabriken 167 ff » 164 936 ff ff 1904 3 » » 158 ff ff 157 006 » » 1905 68 Papierfabriken » 7104 ff ff 5 728 108 ff ff 1904 68 » ff 6719 ff ff 5 38o 173 ff ff 1905 3i Pappenfabriken ff 807 ff ff 716 924 ff » 1904 3i » ff 792 ff ff 687 657 » 1905 6 Holzschleifereien ff 57 ff ff 39808 ff » 1904 7 » ff 73 ff ff 55 212 ff ff 1905 I Zellulosefabrik ff 366 ff ff 484 595 ff ff 1904 I » ff 246 ff ff 402 207 ff ff 1905 8 Nebenbetriebe ff 200 ff » 145 933 ff ff 1904 8 » ff 176 ff ff 122 260 ff » 1899: 49517 M. 82 Pf. Entschädigungen wurden geleistet im Jahre 1905 an 1903: 78 126 M. 53 Pf. 1902: 72034 „ 61 „ 1901: 67 701 M. 10 Pf. 1900: 57824 „ 84 „ Davon erledigten sich: Durch Heilung innerhalb der ersten 13 Wochen 225 195 180 154 167 Durch Gewährung einer Ent ¬ schädigung 63 (2 55 58 53 Unter letzteren waren Todesfälle .73365 Durch Ablehnung der Ent ¬ schädigungspflicht 39 30 23 17 12 Entschädigungspflichtige Unfälle. Die Zahl der Unfälle, für welche im Jahre 1905 erstmalig eine Entschädigung festgesetzt wurde, betrug 65 gegen 49 im Vorjahr. Höhe der geleisteten Entschädigungen. Die gezahlten Unfall- Entschädigungen verteilen sich folgendermaßen: Kosten des Heilverfahrens 1384 M. 36 Pf. (i. Vorj. 1791 M. 41 Pf.), Renten an Verletzte 66184 M. 84 Pf. (61 353 M. 80 Pf.), Sterbegeld 220 M. 95 Pf., (336 M. 42 Pf.), Renten an Witwen von Getöteten 4838 M. 90 Pf. (4205 M. 67 Pf.), Abfindung an Witwen im Falle der Wiederverheiratung 996 M. (350 M. 34 Pf.), Renten an Kinder von Getöteten 6158 M. 2 Pf. (4948 M. 21 Pf.), Renten an Aszendenten von Getöteten 1122 M. 60 Pf. (1122 M. 60 Pf.), Renten an die Ehefrauen in Krankenhäusern untergebrachter Verletzter 298 M. 85 Pf. (166 M. 24 Pf.), Renten an Kinder in Krankenhäusern untergebrachter Verletzter 908 M. 70 Pf. (328 M. 93 Pf.), Renten an Aszendenten in Krankenhäusern untergebrachter Verletzter 166 M. 7 Pf. (60 M. 56 Pf.), Kur- und Verpflegungs kosten an Krankenhäuser gezahlt 5149 M. 17 Pf. (3324 M. 52 Pf.), Kapitalzahlungen an Inländer 145 M. 80 Pf. (792 M.), zusammen 87 574 M. 26 Pf. (78 780 M. 70 Pf.). In den vorhergehenden Jahren betrug die Summe der ge zahlten Entschädigungen: 1905 117 Betriebszweige mit 8701 Arbeit, u. 7280304 M. Löhnen 1904118 » „ 8164 „ „ 6804515 „ Angemeldete Unfälle. Bis Ende 1905 gelangten 4286 Unfälle zur Anmeldung. Das Ergebnis der letzten 5 Jahre ist folgendes: Zusammen Heilverfahren. Die Sektions-Verwaltung hat dem Heilver fahren wieder unausgesetzt die nötige Sorgfalt gewidmet. Im Berichtsjahre wurde das Heilverfahren in 9 Fällen übernommen (6 Knochenbrüche, 3 sonstige Verletzungen), die einen Kosten aufwand von insgesamt 428 M. 25 Pf. verursachten. Hierauf sind von den Krankenkassen I36 M. 73 Pf. erstattet, sodaß von der Genossenschaft zu tragen sind 291 M. 52 Pf. Anstalts behandlung erfolgte in 7 Fällen, ambulante Behandlung in 2 Fällen, sämtliche Fälle waren von günstigem Erfolge. Bescheide. An Bescheiden wurden im Jahre 1905 erlassen: erstmalige 92, andere 84, zusammen 176. Berufungen. Am 1. Januar 1905 waren an Berufungen bei den Schiedsgerichten unerledigt 2, im Jahre 1905 kamen neu hinzu 44, es waren also 46 zu erledigen. Davon wurden er ledigt: durch Bestätigung des Sektionsbescheides 32, durch Abänderung des Sektionsbescheides 8, durch Vergleich, An erkenntnis, Zurücknahme oder Abweisung wegen verspäteter Berufungseinlegung 1, zusammen 41; also blieben unerledigt 5, zusammen 46. Rekurse. Am 1. Januar 1905 waren an Rekursen bei dem Reichsversicherungsamt unerledigt und zwar: Rekurse der Ge nossenschaft 1, Rekurse von Verletzten 3, zusammen 4. Im Jahre 1905 kamen neu hinzu: Rekurse der Genossenschaft 5, Rekurse von Verletzten 12, zusammen 17. Es waren also zu er ledigen: Rekurse der Genossenschaft 6, Rekurse von Ver letzten 15, zusammen 21. Von den durch die Genossenschaft eingelegten Rekursen 1905 1904 1903 1902 1901 327 287 258 229 232 225 195 180 154 167 63 € 2 55 58 53 7 3 3 6 5 39 30 23 17 12 Die Zahl der Unfälle, für 458 Verletzte 29 Witwen ) 48 Kinder Getöteter 8 Aszendenten ) 9 Ehefrauen 1 während 19 Kinder der Krankenhaus- 4 Aszendenten ) behandlung 575 Personen