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3270 PAPIER-ZEITUNG Nr. 78 Handelskammer-Berichte 1905 Straßburg i. E. Papier. Löhne und Rohstoffe sind im Steigen begriffen, trotz starker Nachfrage ließen sich aber die Erzeugnis preise nicht entsprechend erhöhen. Die Erzeugung der Holz stoff-Fabriken war infolge ausnehmend günstiger Wasserverhält nisse groß; durch Einfluß des Druckpapier-Syndikats trat für holzstoffhaltige Papiere kein Preisrückgang ein. In der Weiß papierfabrikation waren die Verhältnisse günstig, wenn auch die Preise für holzfreies Papier ihren niedrigen Stand behielten, wobei Erhöhung der Rohstoffpreise, wie Lumpen, Kohlen und dergleichen schwer ins Gewicht fiel. Die Arbeiterverhältnisse befriedigten. Beim Lumpensortieren machte sich Mangel an weiblichen Arbeitskräften fühlbar. Die Preise photographischer Papiere mußten wegen scharfen Wettbewerbs herabgesetzt werden. Die Roh- und Hilfsstoffe, besonders Aether, Alkohol und Kollodium, stiegen bedeutend im Preis. Die Ausfuhr wurde durch die ostasiatischen Kriegs wirren wenig gestört, dagegen veranlaßten die russischen Un ruhen zeitweise völlige Einstellung des Verkehrs. Solange Bahn- und Postverkehr nicht unterbrochen waren, blieb der russische Bedarf an photographischem Papier unver ändert, während des Krieges wurde eher mehr als weniger nach Rußland geliefert. Papierabfälle und Hadern. Von Papierabfällen waren nur die besseren Sorten glatt abzusetzen, die geringeren Sorten brachten nur wenig Nutzen. In Papierlumpen trat in der letzten Hälfte des Jahres erhebliche Preissteigerung ein. Die gegenwärtige Unsicherheit des Marktes gestattete nur Abschlüsse in be scheidenen Grenzen. Die Heranziehung weiblicher Arbeits kräfte machte beträchtliche Schwierigkeiten. Dachpappen. Die Geschäftslage war mittelmäßig; große Lumpenausfuhr nach Amerika hatte Preissteigerung der Roh pappe und auch der übrigen Rohstoffe zur Folge. Die stetige Steigerung der Lohnansprüche bei verminderter Arbeitsleistung machte Erhöhung der Erzeugnispreise unvermeidlich. Papiertüten und -beutel. Die Geschäftslage war im allgemeinen schlecht. Die Rohstoffe werden ständig teurer, die Papier fabriken müssen infolgedessen mit ihren Preisen ebenfalls in die Höhe gehen, und infolge starken Wettbewerbs läßt sich besserer Preis kaum erzielen. In Straßburg allein sind im letzten Jahre drei neue Papierwarenfabriken und Papiergroßhandlungen ent standen, die sich natürlich um jeden Preis einführen wollten. Papierwaren und Schreibgeräte. Der Geschäftsgang war für den Kleinpapierhandel infolge scharfen Wettbewerbs der Waren häuser beklagenswert. Durch die Neujahrsglückwunsch-Enthebungen mittels Ein zahlung zu wohltätigen Zwecken ist der Verkauf von Neujahrs- und Besuchskarten sowie der zugehörigen Briefumschläge zurück gegangen, und die billigen Karten werden fast ausschließlich in den Warenhäusern gekauft. Der Verkauf von Straßburger An denken während des Fremdenverkehrs litt unter ungünstiger Witterung. Polygraphische Gewerbe. Die Lage der Druckerei war be friedigend. Die Arbeitslöhne blieben meist unverändert. Die Lage des Lithographie- und Buntdruckgewerbes war ziemlich die gleiche wie im Vorjahre. Buchhandel. Das verflossene Jahr war für den deutschen Buchhandel besonders wichtig; es brachte den lange erstrebten Abschluß der neuen Verkaufsbestimmungen. Mit der allgemeinen Verteuerung, der auch Arbeitslöhne und Rohstoffe, soweit diese für Herstellung der Bücher in Betracht kommen, unterworfen waren, hat die Preisansetzung fertiger Bücher nicht gleichen Schritt gehalten, da der Buchhandel noch immer mit zu geringer Bewertung der Bücher seitens des Publikums zu rechnen hatte. Ein Uebelstand, der vornehmlich in der Uebererzeugung des literarischen Marktes zu suchen ist, bewirkt, daß zahllose, zu Originalpreisen nicht gangbare Werke in ihren Restauflagen oft unter Herstellungspreis verschleudert und durch den Anti quariatshandel zu Spottpreisen einzeln vertrieben werden. Der Verdienst infolge allgemeiner Verteuerung ist geringer geworden. Dadurch wird der buchhändlerische Zwischenhandel, das Sortiment, der überdies noch in den letzten Jahren mit dem Wettbewerb der Warenhäuser, Bazare und ähnlicher Geschäfte zu kämpfen hatte, in erster Linie betroffen. Eine Reglung des an die Behörden zu gewährenden Abzuges der namentlich in Groß- und Universitätsstädten in unverhältnismäßiger Höhe be willigt werden mußte, erschien deshalb notwendig. Sämtliche Kreis- und Ortsvereine des deutschen Buchhandels, welche auf der am 17. Oktober 1905 in Weimar stattgehabten außerordent lichen Abgeordnetenversammlung zusammentraten, einigten sich über die Aufstellung neuer Verkaufsbestimmungen und die end- giltige Festlegung des auch für die Universitäts-Institute zu ver ringernden Abzugsatzes. Vom 1. April 1906 ab erhalten sämt liche Behörden und öffentlichen Anstalten in Elsaß-Lothringen durchgehend nur 5 v. H. Ermäßigung, mit Ausnahme der Kaiser lichen Universitäts- und Landesbibliothek in Straßburg, welche auf alle Lieferungen von Büchern, statt wie bisher 10 v. H. 71/2 v. H. erhält. Der internationale Verband zum Schutze von Werken der Literatur und Kunst, dem das Deutsche Reich als Mitglied angehört, veranstaltete in Berlin eine ifernationale Urheberrechtskonferenz. Der das deutsche Ansehen schwer schädigende Literatur-Vertrag mit den Vereinigten Staaten von Amerika vom Jahre 1892 wird hoffentlich aufgehoben werden. LichtpuuS-Pupiere u. Leinen Grosse Photogr. Mattpapiere Aeusserst einfach I Neuheit! 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