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3264 PAPIER-ZEITUNG Nr. 78 Geschäfts-Nachrichten Wir bitten unsere geschätzten Bezieher, uns von jeder Veränderung; Kenntnis zu geben, die für unsern Leserkreis von Interesse ist; wir werden dieselbe kostenfrei unter dieser Ueberschrift veröffentlichen Dem Geschäftsbericht der Dresdener Papierfabrik in Dresden für das Rechnungsjahr 1905/06 entnehmen wir folgendes: Obwohl auch in diesem Geschäftsjahre die Preise der Roh stoffe, besonders der Hadern und verschiedener Chemikalien, noch nie gehabte Höhe erreichten, als auch die Löhne wesent liche Erhöhung erfuhren, ohne daß wir in den Verkaufspreisen entsprechenden Ersatz finden konnten, können wir doch die gleiche Dividende von 5 v. H., wie im Vorjahre, verteilen. Der Reingewinn beläuft sich auf rund, wie alle folgenden Zahlen, 79000 M Das Maschinenkonto ist durch die vorjährige Abschreibung und durch Verkauf ausrangierter Teile von 287000 M. auf 261000 M. gesunken und erhielt in diesem Jahre einen Zugang von 15000 M. für Neuanschaffungen und Ver besserungen an den Maschinen. Vom Erneuerungsfonds sind 5000 M. verwendet worden. Das Konto für Unfälle und Unter stützungen wurde mit 1000 M. für Unterstützungen in Anspruch genommen. Vom Delkrederekonto wurden 390 M. für eine nach träglich eingegangene, bereits abgeschriebene Forderung zu geführt. Um unsere Betriebsmittel zu stärken und uns vom Bankkredit zu befreien, nahmen wir eine Hypothek von 100000 M. auf. In diesem Jahre betragen die gesetzlichen Beiträge zu der Fabrikkrankenkasse, zu der Unfallversicherung und zu der Invaliditäts- und Altersversicherung 6000 M. Die für Instand haltung der Gebäude, Maschinen und Gerätschaften verausgabten 15000 M. wurden aus dem Betriebe gedeckt. Hauptziffern der Bilanz (abgerundet). Aktiva: Grundstück 945000 M., Maschinen 276000 M., Wasserkläranlage, elektrische Beleuchtung, Kontorutensilien, Pferde und Wagen, Brunnenbau je 1 M., Fabiikutensilien und Gerätschaften 2000 M., Effekten 108000 M., Kautionen 18000 M, Bargeld 5000 M., Wechsel 37000 M., Außenstände 245000 M., Inventurbestände 176000 M. Passiva: Aktienkapital 834000 M., Schuldverschreibung 230000 M., Hypotheken 100000 M., Reservefonds I 100000 M., Reservefonds II 120000 M., Grundstück-Reserve 166000 M., Kautionen 18000 M., noch unerhobene Dividenden 1500 M., noch unerhobene Schuldverschreibungszinsen 5000 M., Schuld ¬ verschreibungstilgung 13000 M., Delkrederekonto 10000 M., Er neuerungsfonds 34000 M., Beamten-Pensionsfonds 10000 M., Konto für Unfälle und Unterstützungen 25000 M., Gläubiger 65000 M , Gewinn 79000 M., (Verteilung des Gewinns: Ab schreibungen 26500 M., Zuweisung an die Beamten-Pensions- kasse 2000 M., Tantieme an Ausschuß, Direktorium und Beamte 8000 M., 5 v. H. Dividende 41 700 M., Vortrag auf neue Rechnung 400 M.). Gewinn- und Verlustkonto. Debet: Beiträge für die Kranken kasse 1500 M., Beiträge für die Unfallversicherung 3000 M., Bei träge für die Invaliditäts- und Altersversicherung 1000 M., Schuldverschreibungszinsen 10000 M., Effekten, Kursverlust 1500 M., Regie 84000 M., Gewinn 79000 M. Kredit: Bilanzkonto 1000 M., Effektenzinsen 4000 M., Miets erträgnisse 1000 M., Rohgewinn 174000 M. Dem Geschäftsbericht der Papierfabrik Baienfurt in Baienfurt^ Württemberg, über das Geschäftsjahr 1905/06 ent nehmen wir folgendes: Bericht des Vorstandes. Im Gegensatz zum Vorjahre hatte uns das abgelaufene Geschäftsjahr ganz ungewöhnlich gute Wasser stände gebracht, infolgedessen stieg die Erzeugung der Schleife reien sehr hoch. Die Nachfrage nach Papier und Zellstoff war lebhaft, die Preise blieben annähernd auf dem alten Stand. Aus diesen Gründen, und weil die Leistung des neuen Zellstoff kochers voll zur Geltung kam, hat sich das Ergebnis wieder recht erfreulich gestaltet. Die Holzpreise steigen indessen leider noch unausgesetzt, und die neuerlichen Erhöhungen werden sich im nächsten Jahre empfindlich geltend machen. Ebenso stehen wir wegen der Aufstellung zahlreicher neuer Papiermaschinen, zunächst in Druckpapier, vor großer Uebererzeugung. Durch den Brand, durch welchen am 16. Juni 1906 die oberen Stock werke der Papierfabrik und hauptsächlich Warenvorräte zerstört wurden, brauchten wir mit den Papiermaschinen blos 6 Tage, mit den übrigen Werken garnicht stillzuliegen; die erforderlichen Neubauten sind seit etwa Ende August im Rohen fertig gestellt. Nach Beseitigung der feuergefährlichen hohen Dachräume und deren Ersatz durch Eisenbetondecken sind wir jetzt vor ver heerenden Wirkungen in einem Brandfalle in der Papierfabrik geschützt. Die infolge des Brandes verringerten Vorräte wurden in diesem Abschluß schon berücksichtigt, nicht aber die Schäden an Gebäuden und Utensilien. Für Neuanlagen verausgabten wir in diesem Jahre rund 23000 M.; es wurde eine zweite, stärkere Lokomotive angeschafft und noch einige Ergänzungen in der Zell stoffabrik vorgenommen. Wir beantragen diesmal, neben be sonderen Geschenken an Beamte im Betrage von 3000 M. dem Unterstützungsfonds 10000 M. zu überweisen, von welcher Summe ein Teil Verwendung finden soll für den Umbau eines Hauses, in dem wir im Verein mit der Gemeinde eine Klein kinderbewahranstalt einzurichten vorhaben. Wir haben auch eine dauernde Unterstützung für zunächst zwei und später drei Krankenschwestern zugesichert, die das Kloster Reute der Ge meinde überlassen hat. Bericht des Aufsichtsrates. Am 2. November 1905 ist der Vor sitzende des Aufsichtsrates, Herr F. J. Fuchs, gestorben. Der Verstorbene hat der Gesellschaft als Mitbegründer und lang jähriges Mitglied des Aufsichtsrates und seit drei Jahren als dessen Vorsitzender wertvolle Dienste geleistet. Mit dem Bericht des Vorstandes erklären wir uns einverstanden. Wir schlagen vor, von dem Fabrikationsergebnis für 1905/06, welches rund, wie alle folgenden Zahlen, 291000 M. beträgt, 76000 M. zu Ab schreibungen zu verwenden. Gewinnverteilung: 5 v. H. Dividende (wie im Vorjahr) 50 400 M., Unterstützungsfonds und Kleinkinder bewahranstalt 10000 M., besondere Gratifikationen an Beamte 3000 M., Tantieme für den Aufsichtsrat 15000 M., Tantieme und Gratifikation für Direktion, Beamte und Arbeiter 15000 M., 10 v. H. Superdividende (wie i. V.) 100800 M., Vortrag auf neue Rechnung 28000 M. Hauptziffern der Bilanz (abgerundet). Aktiva. Gemeinsame Anlagen: Kanal- und Wasserkraft 196 000 M., Bahnanlage 36000 M., Elektrische Anlagen, Pferde und Wagen je 1 M.; Papierfabrik und Holzschleiferei: Immobilien 320000 M., Maschinen 362000 M.; Zellstoffabrik: Immobilien 108000 M., Maschinen 128000 M., Zellstoff - Kocher 20000 M.; Pflegelberg: 35000 M.; Effekten 21000 M., Wechsel 96000 M., Bargeld 5000 M., Bankguthaben 46000 M., Schuldner 288000 M., Vorräte laut Inventur 585000 M., Unterstützungsfonds 75000 M. Passiva. Aktienkapital 1008000 M., Hypotheken 520000 M., Reservefonds I 100800 M.. Reservefonds II 300000 M, Gläubiger 96000 M., Unterstützungsfonds 75000 M., Gewinn 223000 M. Gewinn- und Verlust-Konto. Soll. Fabrikationsunkosten 1525000 M., Abschreibungen 76000 M., Ueberschuß 223000 M. Haben. Gewinn-Vortrag 7000 M., Waren-Erlös 1817000 M. Die Schlesischen Cellulose- und Papierfabriken Akt.-Ges. in Cunnersdorf erzielten im Geschäftsjahre 1905/06 einen Reingewinn von 181489 (i. V. 133658) M. Es werden 71/2 v. H. Dividende gegen 5 v. H. i. V. vorgeschlagen. K. Papierfabrik am Baum A.-G. in Miesbach (Oberbayern). Der Abschluß für das am 30. Juni beendete Geschäftsjahr weist einschließlich des Vortrages einen Reingewinn von 200891 M. aus. Der Aufsichtsrat schlägt der am 20. Oktober stattfindenden Generalversammlung vor, 50800 M. für Ab schreibungen zu verwenden, 72000 M. als Dividende von 9 v. H. (wie im Vorjahr) zu verteilen und den Rest für Rückstellungen, Tantiemen und Vortrag zu verwenden. M. Gebrüder Heller, Karton- und Kartonnagenfabrik in Leipzig. Herr Adolf Robert Alex Große ist als Gesell schafter ausgeschieden und Herr Friedrich Hugo Ziegler ist in das Geschäft eingetreten. K. Galvanische Metall-Papier-Fabrik- Aktien-Gesellschaft in Berlin. Fräulein Margarete Herzberg wurde derart Prokura erteilt, daß sie ermächtigt ist, in Gemeinschaft mit einem Vorstandsmitgliede die Gesellschaft zu vertreten. Vereinigte Stralsunder Spielkartenfabriken Akt.-Ges. in Stralsund. Die Verwaltung erklärte dem Berliner Tagebl., daß die Dividende des am 30. Juni abgelaufenen Geschäfts jahres mindestens wieder 7 v. H. betragen werde. Herr Paul Bartsch hat in Berlin W p6, Jägerstraße 25, eine Papier-Großhandlung gegründet. Herr Carl Koch in Bochum verlegt am 1. Oktober seine Papier- und Papierwaren-Großhandlung zwecks Vergröße rung des Betriebes von der Hohenzollernstraße 5 nach Korten pfad 6. Die Schriftgießerei Heinrich Hoffmeister G. m. b. H. in Leipzig-Plagwitz ist nunmehr für 100000 M. verkauft wor den. Wie das »L. T.« hört, erhalten die Gläubiger 40 v. H. ihrer Forderungen, während die Credit- und Sparbank sich zugunsten der Gläubiger mit 30 v. H. begnügt. K. Kunstanstalt B. Grosz, Aktiengesellschaft in Leipzig. Der Abschluß für das am 30. Juni abgelaufene Geschäftsjahr 1905/06 ergibt nach Abschreibungen von rund 85000 (75000) Mark einen Reingewinn von rund 134000 (99000) M. In Anbetracht des günstigen Ergebnisses soll der General versammlung vorgeschlagen werden, den Delkrederefonds durch eine außerordentliche Zuwendung von 20000 M. auf 70000 M. zu erhöhen und eine Dividende von 9 (8) v. H. zu verteilen. Der derzeitige Geschäftsgang ist durchaus befriedigend. K. (L. T.) Hans Seyler, Lithographische Kunstanstalt; in Herford. Herr Wilhelm Hüsemann ist in das Geschäft als persönlich haftender Gesellschafter eingetreten, und die Firma wurde