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Nr. 54 PAPIER-ZEITUNG 2239 nur den bestehenden Werken die Möglichkeit jedes Verdienstes nehmen und selbst das verlieren, was sie beim Holzverkauf hätten gewinnen müssen. Darum Taschen zu! S. Farbänderung in Pergamynpapier Auf unserer vor kurzem in Betrieb gesetzten neuen Papier maschine fertigten wir vor einigen Tagen mattblau gefärbtes Pergamynpapier und mußten die Erfahrung machen, daß das Papier in der Mitte die Farbe vollständig verlor, und — wie Sie an den beifolgenden Musterbogen sehen — gelbgrau geworden ist. An den beiden Seiten dagegen ist die Farbe so geworden, wie sie durch und durch ausfallen sollte. Wir können uns nach allen Untersuchungen, die wir dieserhalb vorgenommen haben, nicht erklären, worauf diese Erscheinung zurückzuführen ist. Sie hatten vielleicht schon Gelegenheit, dies kennen zu lernen. Könnten Sie uns sagen, wo der Fehler zu suchen wäre? X. Das im Holländer mattblau gefärbte Pergamynpapier zeigt sich in der Mitte der Papierbahn gelbgrau, d. h. farb los, an den Seiten aber bläulich wie beabsichtigt. Es scheint daher, daß die in den Stoff gemischte (Anilin?) Farblösung aus der Mitte der Papierbahn herausgepreßt wurde, während sie in den Seiten verblieb. Dies kann bei der neuen Maschine durch bombierte Gautsch- oder Preß walzen bewirkt worden sein, die in der Mitte viel stärkeren Druck ausüben als an den Seiten. Aussprache erbeten. Knotenfangsieb Die Entfernung der gröberen Stoffteile und Unreinig keiten von den Papierstoffsieben verursachte bei ebenen Sieben bisher manche Schwierigkeiten. In der Regel ver wendete man einen Schaber, der von Zeit zu Zeit die Un reinigkeiten, Splitter und dergl. von der Sieboberfläche abstreifte, worauf man diese mit der Hand aus dem Tröge entfernte. Dabei wird jedoch immer ein Teil der gröberen Maschen oder Schlitze hat. Die durch dieses zweite Sieb gelangenden Stoffteilchen werden mittels einer Pumpe noch mals über das erste Sieb 2 geschafft, damit die darin ent haltenen brauchbaren Fasern noch gewonnen werden. Unterhalb der Siebe 2 und 4 finden sich die in Amerika üblichen auf und ab bewegten Saugplatten 10, 11 und 12, die mittels elastischer und biegsamer Streifen, sogenannter Diaphragmen 8, 9, gegen die Trogwände abgedichtet sind und den Stoff durch das Sieb saugen. Die Auf- und Ab bewegung dieser Platten geschieht mit Hilfe der Welle I5 und auf dieser angebrachter Daumenscheiben 14 in üblicher Weise. Papierfabrikation in Amerika Einige Zollämter der Vereinigten Staaten hatten 10 v. H des Wertes erhoben auf Papierholz, welches in entrindetem Zustande aus Kanada eingeführt wurde. Die Papier fabrikanten beschwerten sich darüber, und es ist jetzt end- giltig entschieden worden, daß entrindetes Papierholz frei nach den Vereinigten Staaten eingeführt werden kann. Das Entrinden fällt demnach nicht unter die Arbeiten, durch welche die Stämme zu »bearbeitetem Holz« werden und dann verzollt werden müssen. In letzter Zeit haben mehrere Versammlungen statt gefunden, in welchen Vereinigungen der Fabrikanten von Zellstoff-Packpapier und besserem Druckpapier sich zu sammenschließen sollten, um die Erzeugung und damit auch die Verkaufspreise zu regeln. Beide Versammlungen blieben jedoch wegen ungenügender Teilnahme ohne Ergebnis. Es scheint, daß viele Fabrikanten sich durch die Höchst- gerichts-Entscheidung gegen die General Paper Co. ein schüchtern lassen, und daß andere unter keinen Umständen ihre Erzeugung vermindern wollen. Obwohl auch in den Vereinigten Staaten wie in Europa die Preise von Holz, Bild 1 Bild 2 Fasern und Unreinigkeiten von dem Schaber durch die Schlitze der Siebplatte gepreßt und verschlechtert die Be schaffenheit des durchgesiebten Stoffes. Gegenstand der vorliegenden Erfindung, für welche Edward J. Pope in Holyoke^ Staat Massachusetts, das amerikanische Patent Nr. 800 594 erhielt, ist ein Knotenfangsieb, dessen Reinigung ohne Zuhilfenahme eines Schabers erfolgt. Bild 1 zeigt eine Seitenansicht mit dem oberen Teil im Schnitt, Bild 2 einen Querschnitt nach x-x in Bild 1. Das Sieb 2 ist hier nicht eben, sondern dachförmig gestaltet (siehe Bild 2), d. h. es senkt sich von der Mitte nach beiden Seiten. Der darüber angeordnete Stoffzuführungstrichter s wird mittels eines Kurbelarmes 7 um seine Achse 6 beständig hin und her bewegt, sodaß die gröberen Stoffteile und Unreinig keiten, welche nicht durch die Maschen oder Schlitze des Siebes 2 gehen, in die seitlichen Rinnen 3 gespült werden, um von hier über ein zweites, seitlich und etwas tiefer angeordnetes Sieb 4 zu gelangen, welches etwas weitere Kohlen usw. erheblich gestiegen sind, ist es den dortigen Papierfabrikanten noch nicht gelungen, höhere Preise für ihre Erzeugnisse zu erzielen. Bei unbegrenztem Wett bewerb ist sogar zu befürchten, daß Papier noch billiger verkauft wird als bisher. Kisten und Bretter aus Holzschliff Im westlichen Amerika sind neuerdings Kisten sehr beliebt geworden, deren Bretter nicht aus gewachsenem Holz bestehen, sondern aus Holzrahmen, auf welche etwa 11/2 mm starke Holzpappen genagelt sind. Diese Holz pappen bestehen aus Holzschliff, der mit Stoffen vermischt ist, welche die Pappe elastisch machen. Sie werden in Platten von etwa 125X150 cm angefertigt und an der Luft getrocknet. Für diesen Zweck kann minderwertiges Holz verwendet werden, dessen Schliff nicht ganz weiß, also