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3220 PAPIER-ZEITUNG Nr. 77 Geschäfts-Nachrichten Wir bitten unsere geschätzten Bezieher, uns von jeder Veränderung Kenntnis zu geben, die für unsern Leserkreis von Interesse ist; wir werden dieselbe kostenfrei unter dieser Ueberschrift veröffentlichen Winter'sehe Papierfabriken Aktien-Gesellschaft in Hamburg. Aus der Papiererzeugung der Fabriken Altkloster, Wertheim und Niederkaufungen von 9,75 Mill, kg (i. V. 9,66 Mill, kg) im Werte von 3,53 Mill. M. (3,44 Mill. M.) und der Zellstoff- erzeugung in Fulda von 1,83 Mill, kg (1,49 Mill, kg) im Werte von 0,31 Mill. M. (0,27 Mill. M.) erzielte die Gesell schaft 3,838704 M. (3707400 M.) Rohgewinn. Durch Her absetzung des Aktienkapitals von 2 977 500 auf 1,95 Mill. M. standen nach Abzug der Kosten 1419411 M. Buchgewinn zur Verfügung, aus dem die von 147 140 M. auf 1,16 Mill. M. erhöhten Abschreibungen gedeckt und 257 534 M. (599 M.) der Reserve überwiesen wurden. Der Reingewinn von 12000 M. (11993 M.) wird für Tantiemen verwendet. Dividende kommt somit, wie seit einer Reihe von Jahren, auf keine der beiden Aktiengattungen zur Verteilung. Nach dem im abgelaufenen Jahre die finanzielle Reorganisation vorgenommen wurde, ist man jetzt mit der technischen be schäftigt. Die für die Verbesserung der Fabriken not wendig erachteten Neubauten in Altkloster und Wertheim wurden begonnen, die Vorteile hieraus werden aber erst dem letztem Viertel des neuen Geschäftsjahres zugute kommen. Der Preis des für die Fabrikation außerordentlich wichtigen Rohstoffes Stroh sei infolge der diesjährigen günstigen Ernte gesunken, sodaß Verminderung der Herstellungskosten zu erwarten sei. Der mit der Akt.-Ges. Niederkaufungen übernommene Prozeß wurde durch Ver gleich beendet, der daraus entstandene Verlust von 36859 M. abgeschrieben. CI. (Frkf. Ztg.) Flender & Schlüter, Papier- und Pergamentpapier- Fabriken, Aktiengesellschaft in Düsseldorf Das erste Ge schäftsjahr der im vorigen Jahre gegründeten Gesellschaft umfaßt nur die Zeit vom 1. Dezember 1905 bis zum 30. Juni 1906 und ist daher laut Rechenschaftsbericht nicht geeignet, vom Geschäftsbetrieb des Unternehmens ein ganz voll kommenes Bild zu gewähren. Die Gesellschaft hatte mit Erhöhung der Kohlen- und Zellstoffpreise als auch be sonders mit sehr beträchtlicher Preiserhöhung der Lumpen zu rechnen, die das Geschäftsergebnis umso nachteiliger beeinflussen mußte, als zugleich in den Verkaufspreisen der Erzeugnisse des Unternehmens anhaltender Rückgang zu verzeichnen war. Dieser Rückgang ließ es dem Vorstande angemessen erscheinen, verschiedene große Aufträge abzu weisen und den Betrieb dementsprechend einzuschränken. Der Preisrückgang ist vornehmlich darauf zurückzuführen, daß die Bestrebungen, das frühere Syndikat der deutschen Pergamentpapier-Fabriken auf einer allen Teilen gerecht werdenden Grundlage zu erneuern, bisher keinen Erfolg gehabt haben. Für Waren wurden 82394 M. und außerdem noch 7958 M. vereinnahmt, wovon für Handlungsunkosten 37 026 M. und für Zinsen 27 655 M. abzuziehen sind. Nach 21839 M. Abschreibungen und Verrechnung von 2333 M. Gewinnanteilen bleiben 1499 M., die vorgetragen werden. Bei einem Grundkapital von 1 100000 M. und einer Hypo thekenschuld von 77 000 M. stehen die Fabrikgrundstücke Düsseldorf-Derendorf, Bracheln und Hardenburg mit 185012 Mark, die Fabrikgebäude mit 547367 und die Maschinen mit 617832 M. zu Buch. Grundstücke, die frühere Fabrik und Wohnhäuser werden mit 508 533 M. aufgeführt. Die fertigen und halbfertigen Erzeugnisse wurden mit 267365 M. und die Materialien mit 31686 M. bewertet. In Bar waren 1123 M., in Wechseln 6467 M. und in Hypothekenforde rungen 20003 M. vorhanden. Den laufenden Ausständen von 259969 M. standen 1159634 M., also mehr als das Aktienkapital, schwebende Verbindlichkeiten gegenüber. Die gesetzliche Rücklage enthält 107 809 M. und ein Siche rungsbestand 15000 M. (Köln. Ztg.) Galvanische Metallpapierfabrik, Aktiengesellschaft in Berlin. Herr Diplom ingenieur William Gerb, bisher Pro kurist der Gesellschaft, wurde zum Vorstandsmitglied er nannt, wodurch seine Prokura erloschen ist. Coin Handling Paper Company, G. m. b. H. in Berlin, ist die Firma eines Unternehmens zur Herstellung und zum Vertrieb von Geldrollenpapier für den Gebrauch der Bat- dorfschen Geldzählmaschinen außerhalb Deutschlands aus schließlich Amerikas. Das Stammkapital beträgt 100000 M. Geschäftsführer sind die Herren Franz Rakenius und Armand Frey, beide in Berlin. Die Gesellschafterin, Handelsgesellschaft Armand Frey & Co., bringt in die Ge sellschaft ein das Recht, das Geldrollenpapier für die sämt lichen Geldzählmaschinen nach dem System Batdorf zu liefern, welche auf Grund erworbener oder zu erwerbender Patente außerhalb Deutschlands, jedoch mit Ausschluß von Amerika, zur Aufstellung kommen. Der Wert dieser Ein lage wird auf 90 000 M. festgesetzt und auf die Stammeinlage angerechnet. Die am 20. September stattgehabte Generalversammlung der Aktien-Gesellschaft für Cartonnagenindustrie in Dresden- Loschwitz genehmigte die Verteilung von 9 v. H. Dividende für die Aktien und 50 M. für den Genußschein-Anteil. Der Vorstand teilt mit, daß der Brand in der Meißner Zweig fabrik (vergl. Nr. 74 S. 3090) 117000 M. Schaden verursachte, der durch Versicherung gedeckt ist. Wegen des Konto Schklow (Russische Pappenfabrik A.-G.) berichtete die Direktion, daß die mehrfachen Versuche, es durch eine Pauschalablösung aus der Welt zu schaffen, erfolglos blieben. Für etwaige Verluste hieraus dürften die für das Konto gemachten Rückstellungen nur unbedeutend her angezogen werden. Die Firma Berliner Celluloidwaaren- una Luxuspapier- kabrik, G. m. b. H. in Berlin, wurde durch Beschluß vom 12. September geändert und lautet jetzt M. Croner 6 Co., G. m. b. H. Friedrich Schneider, Verlags- und Kommissions-Buch handlung, Papier- und Schreibwaren-Großhandlung in Leipzig, Thalstr. 15. Den Mitarbeitern Herren Carl Hetz- schold, Richard Heinrici, Otto Keil und Albert Kaps wurde derart Prokura erteilt, daß je zwei derselben zur Zeichnung der Firma berechtigt sind. Die Westpfälzische Verlagsdruckerei, Aktiengesellschaft in St. Ingbert, schließt das Geschäftsjahr 1905/06 bei 21 632 M. 62 Pf. Einnahmen und 23654 M. 37 Pf. Ausgaben für Löhne, Unkosten und Abschreibungen mit einem Verlust von 2021 M. 75 Pf. ab, der sich durch den Verlust-Vortrag aus 1904/05 von 16240 M. 78 Pf. auf 18262 M. 53 Pf. erhöht. Das Aktienkapital beträgt 17 240 M. Aktiengesellschaft Münchner Chromolithographische Kunst anstalt in München. In der Generalversammlung vom 22. September wurden Geschäftsbericht nebst Bilanz sowie Gewinn- und Verlustrechnung einstimmig genehmigt und Entlastung erteilt; von dem Reingewinn von 19307 M. (i. V. 19650 M.) wird antragsgemäß eine Dividende von 4 v. H. (31/2 v. H.) verteilt, 14 892 M. (14 920 M.) dienen zu Abschreibungen und der Rest zu Rückstellungen. Der Ge schäftsbericht erwähnt, daß im September 1905 seitens der Münchner Steindruckereibesitzer mit den Arbeitern eine Tarifvereinbarung abgeschlossen wurde, die den Arbeit nehmern zwar wesentliche Vorteile, den Unternehmern aber Frieden im Betriebe brachte. Der Stand an unerledigten Aufträgen sei höher als je zuvor, weshalb bauliche Er weiterungen vorgenommen werden sollen. Herrn Hans Wiesner wurde am 19. September derart für die Firma Albrecht & Meister, Aktiengesellschaft, Chromo lithographische Kunstanstalt in Berlin SO 16, Köpnicker- straße 37, Prokura erteilt, daß er berechtigt ist, gemein schaftlich mit einem der Vorstandsmitglieder die Gesell schaft zu vertreten. Die frühere Dietz’sche, jetzt BessePsche Hofbuchdruckerei in Koburg ging mit den Grundstücken Judengasse 6 und Mauer 2 durch Kauf für den Preis von 280 000 M. an Herrn H. Klebert über. Die Uebernahme erfolgt laut Kob. Tgbl. am 1. Oktober, und dieser Betrieb wird getrennt von der Thüringer Kunstanstalt (A. Klebert) weitergeführt. K. Aus der Firma G. HubePs Buchdruckerei Anton HubePs Erben in München, Schönfeldstr. 12, ist der Mitinhaber, Herr Josef Huber, geschieden. M. Th. Wulfert, Buchdruckerei und Verlag in Schönebeck, Elbe. Herr Theodor Wulfert ist in das Geschäft als per sönlich haftender Gesellschafter eingetreten. J. W. Fasbender in Bochum. Der Buchdrucker Herr Georg Fasbender und der Kaufmann Herr Wilhelm Speck sind aus der Gesellschaft geschieden. Das Geschäft ist auf den Verleger, Herrn Gustav Friedeheim, übergegangen, der es unter der alten Firma weiterführt. Franz Xaver Pradarutti, Buchdruckerei in München, Lilienstr. 22. Frau Marie Pradarutti erhielt Prokura. M.