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3178 PAPIER-ZEITUNG Nr. 76 Berichtigung zu Nr. 69 Seite 2871. Die Firma P. Herzog bokbinderi och bokförlags aktiebolag in Stockholm befindet sich nicht im Konkurse. Die Gläubiger werden nicht auf gefordert, ihre Forderungen bei dem Rathaus-Gericht in Stockholm anzumelden, vielmehr werden nur die unbe kannten Gläubiger hierzu aufgefordert, da die Gesellschaft ihr Aktienkapital erhöhen und einen anderen Namen an nehmen will. Brand. Am 17. September früh 4 Uhr brach in der Druckerei des »Staats-Anzeigers« in Dessau Feuer aur, das in dem Druckereisaal großen Schaden verursachte. Eine Rotationsmaschine, mehrere Schnellpressen, ein Gasmotor und viele Drucksachen wurden teils vernichtet, teils er heblich beschädigt. Das Feuer ist vermutlich durch den Defekt eines Abzugrohres der Stereotypie entstanden. Der Betrieb ist nicht gestört. Eg. (Grz. Ztg.) Unfall. Ein Unglück, das zwei Menschenleben zum Opfer forderte, ereignete sich am 19. September mittags in der Papierfabrik zu Weißenfels a. S. Daselbst hielten sich im Kesselhause mehrere Arbeiter zum Trocknen ihrer nassen Kleider auf. Plötzlich erfolgte aus unbekannter Ursache die Explosion eines Kupferrohres am Dampfkessel. Durch den ausströmenden Dampf wurden zwei Arbeiter namens Geck und Klein getötet, während drei andere Verletzungen erhielten, pk. Ausstand. Der Ausstand in der Strohstoffabrik zu Arad dauert an. (Vergl. Nr. 75 S. 3109). Die Arbeiter fordern: 1. Entlassung eines mißliebig gewordenen Aufsehers. 2. Abschaffung der Akkordarbeit. 3. Erhöhung der Löhne um 40 v. H. Der Generaldirektor der Neusiedler Papier fabrik Akt.-Ges., Inhaberin der Arader Strohstoffabrik, ist in Arad eingetroffen und erklärte sich bereit, die Löhne um 10 v. H. zu erhöhen, lehnte aber alle anderen Forderungen ab. (Nepszava). Selbstmord. Der 53 Jahre alte Kartonnagenfabrikant Moritz Nachmann in Berlin, Dresdenerstr. 41, machte durch Erhängen seinem Leben ein Ende. Nachmann hatte früher mit einem Kompagnon zusammen gearbeitet und sich vor etwa einem Jahre von diesem getrennt. Im Laufe der letzten Monate batte er im Geschäft große Geldverluste zu be klagen und geriet in Schulden. In der Verzweiflung beging er Selbstmord. (Berliner Lokal-Anzeiger) Zusammenschluß zweier Tapetenfabriken. Die Firma H. Engelhard in Mannheim hat ihre Fabrikliegenschaft ver kauft, weil sie keine Ausdehnungsmöglichkeit mehr bot, und weil das Grundstück, welches vor 63 Jahren bei Grün dung der Fabrik außerhalb der Stadt gelegen war, durch die Entwicklung Mannheims heute zu wertvoll für einen Fabrikbetrieb geworden ist. Die Firma stand nun vor der Frage, entweder in der Umgebung Mannheims eine neue, große Fabrik zu errichten, oder im Anschluß an eine andere, schon bestehende Fabrik ein Werk größten Um fanges schaffen zu helfen. Sie wandte sich an die Rheinische Tapetenfabrik, Tilger & Cie. in Beuel, wo sie Bereitwilligkeit für ihren Plan fand. Beide Fabriken werden nun derart zusammengelegt, daß der bisherige Engelhardsche Betrieb nach Beuel auf das Gelände von Tilger & Cie. verlegt wird. Beide Firmen werden in einer neuen gemeinsamen Firma aufgehen, welche die Form einer »Kommandit-Gesellschaft« haben wird. Offene Teilhaber werden sein die Herren Aug. Schleu und Rob. Engelhard jr., Kommanditisten die Herren Rob. Engelhard sr. und Emil Engelhard, welche in Mannheim wohnen bleiben, aber dennoch mit ihrer ganzen Erfahrung für das neue Werk tätig sein werden. Die neue Firma wird alle Arten Tapeten herstellen. Sie verfügt über eine eigene Papierfabrik, wo auf einer neuen Maschine Papier bis zu 2,10 Meter Breite erzeugt wird, ferner über 30 Leim- und Oeldruckmaschinen, 9 Grundiermaschinen, 15 Präge maschinen und sämtliche Hilfs- und Spezialmaschinen in entsprechendem Verhältnis. (Tapeten-Ztg.) Neue Harzleimfabrik. In Theißen bei Weißenfels a. S., Bahnstation der Linie Weißenfels-Zeitz, errichtet Herr Paul Schiller neben dem Bahnhofe eine größere Fabrik anlage zur Herstellung von Harzleim für Papierfabriken. Herr Schiller hat von dem langjährigen Papierfabriks-Be triebsleiter Louis Fröhlich in Wehlitz bei Schkeuditz ein von diesem erfundenes Harzleimverfahren erworben. Herr Fröhlich beteiligt sich an dem neuen Unternehmen, das am 1. Januar 1907 den Betrieb aufnimmt, derart, - daß er die Fabrikation des neuen Harzleims persönlich leitet und über wacht. Von Fachleuten und Sachverständigen wird der neue Harzleim günstig beurteilt. Die Fabrik erhält eigenen Bahnanschluß und liegt günstig im Kohlengebiet, pk. Verhaftung. In München wurde vor einigen Tagen der Inhaber des Monachia-Verlages Dr. Ludwig von Ganting wegen Wechselfälschung verhaftet. M. Zeitungswesen. In Frankfurt a. M. erscheint vom Oktober an eine -»Frankfurter Musik- und Theater-Zeitung«. Sie erhält eine ständige Beilage »Frankjurter Sängerzeitung«. CI. Die katholische Monatsschrift für Literatur und Kunst »Die Warte« muß mit dem letzten Heft des siebenten Jahrganges der »Frkf. Ztg.« zufolge wegen mangelnder Teilnahme und Unter stützung ihrer Bestrebungen ihr Erscheinen einstellen. CI. Nach dem Ableben des Zentrumsabgeordneten Ludwig Pleß in Mülheim a. Rhein wird die »Rheinische Volkseitung«, welche Herr Pleß jahrelang leitete und verlegte, am 30. September ihr Erscheinen einstellen, nachdem das Verlagsrecht des genannten Blattes auf die vor kurzer Zeit gegründete »Mülheimer Volks zeitung G. m. b. H.« übergegangen ist. Das neue Zentrumsorgan wird vom 1. Oktober ab täglich zweimal erscheinen. CI. In Offenburg i. Baden ist die erste Probenummer einer neuen Zeitung »Volksblatt«, Wochenblatt für das arbeitende Volk in Stadt und Land, erschienen, -s- Die Verlagsanstalt Dr. Ed. Rose in Neurode (Schlesien) gibt demnächst eine neue humoristische Wochenschrift unter dem Titel »Die lustige Woche« heraus. M. Zwickauer Gewerbe- und Industrie-Ausstellung Liste der Auszeichnungen aus dem Papier- und Buchgewerbe Die am 31. Mai in Zwickau i. S. eröffnete Industrie- und Ge werbeausstellung für das Erzgebirge und Vogtland hat am 17. September, an welchem Tage sie ihre Pforten schloß, die Liste der von ihr Ausgezeichneten veröffentlicht. Darunter be finden sich folgende: Die Silberne Staatsmedaille erhielten: Graphische Kunstanstalt von Förster & Borries in Zwickau i. S. Diplome zur goldnen Medaille: Maschinenfabrik für graphische Betriebe von Dietz G Listing in Leipzig-Reudnitz. Gasmotorenfabrik Deutz in Deutz-Köln. Kunstanstalt für Lichtdruck von Paul Knäbchen in Zöblitz i. S. Mergenthaler Setzmaschinenfabrik in Berlin. Holzstoff-, Pappen- und Kartonnagenfabrik von Ernst Siegel in Falkenstein i. V. Verlag des Deutschen Reichs-Adreßbuchs G. m. b. H. in Berlin. Die Silberne Medaille: Lithographische Kunstanstalt von C. W. Baum in Chemnitz. Papierfabrik von C. Th. Landmann in Lauter i. S. Monoline-Setzmaschinenjabrik A.-G. in Berlin. Setzmaschinenfabrik »Typograph« G. m. b. H. in Berlin. Verlag der Zeitschrift »Unsere Heimat« in Zwickau i. S. Ehrendiplome erhielten: Dresdner Schnellpressenjabrik Hauß, Sparbert & Dr. Michaelis in Koswig i. S. Buch- und Steindruckerei und Verlag des »Zwickauer Tage blatt« C. A. Günther Nachfl. in Zwickau i. S. Buch- und Steindruckerei und lithographische Kunstanstalt von Robert Raab in Krimmitschau. Buchdruckmaschinenfabrik von E. Zeiners Nachfl. in Leitels heim bei Krimmitschau. Druckerei der Zwickauer Neuesten Nachrichten (Th. Toelle) in Zwickau i. S. Druckerei der Zwickauer Zeitung, Firma R. Zückler in Zwickau in Sachsen. Außer Preisbewerb stand: Die Maschinenfabrik von Ph. Swidersky in Leipzig-Plagwitz. -tz.