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lichung gefunden. Die Gesellschaft führt den Namen »Graphische Vereinigung Dresden« und verfolgt die gleichen Zwecke, wie die andern deutschen graphischen Fachvereinigungen. Zu sammenkünfte finden an jedem 1. und 3. Freitag im Monat im Vereinslokal des Volksbildungsvereins, Dresden-A., Amalien straße 12, statt. Die Ortsgruppe Dresden des Deutschen Faktoren-Bundes wählte in ihrer letzten General-Versammlung den bisherigen aus den Herren Kupfer, Schluckwerder, Wolff, Knobloch und Kops bestehenden Vorstand wieder. Des weiteren wurde be schlossen, im Juli dieses Jahres das 10jährige Stiftungsfest fest lich zu begehen. In den 10 Jahren des Bestehens stieg die Mitgliederzahl von 16 auf 64. Der Dresdener Verein ist neben den Berliner, Leipziger und Stuttgarter Ortsvereinen der stärkste. Der am Schlüsse des 10. Geschäftsjahres vorhandene Kassen bestand betrug 160 M. Der aus Anlaß der am 19. und 20. Mai in Halle a. S. gemeinsam mit dem Kreise VI (Thüringen und Provinz Sachsen) stattfindenden Kreistage erschienene Kassen bericht des Vorstandes des Kreises VII weist eine Einnahme der Kreisbundeskasse von 5305 M. auf, der eine Ausgabe von 2750 M. 22 Pf. gegenübersteht, sodaß an die Hauptkasse in Berlin 2554 M. 78 Pf. abgeliefert werden konnten. Von den Ausgaben entfallen auf Invaliden-Unterstützung 1560 M., Witwen-Unter- Stützung nebst Sterbegeld 840 M., Waisen-Unterstützung 90 M. und Umzugs-Unterstützung 160 M. 20 Pf.. Die besonders ver waltete Kreiskasse hatte einen Bestand von 806 M. 45 Pf. Die Mitgliederzahl betrug am 1. April 1905 218, am 1. April 1906 222. Eingetreten sind n, zugereist 10, invalide geworden 3, ab gereist 9, ausgetreten 2, gestrichen wurde 1, und gestorben sind 2 Mitglieder. H. Kn. Eingänge Umschlagpapiere und Kartone von H. H. Ullstein in Leipzig. Wir erhielten eine große Sammlung farbiger Papiere, die zum größeren Teil in mehreren Farben getönt sind; viele der darin enthaltenen Umschlagkartone sind auch mit Prägung versehen. Die Muster sind in sieben starke Mappen, alle im Breitformat von 32X151/2 cm, ein geteilt. Das erste trägt die Aufschrift »Bütten« und ent hält kalikoähnlich gepreßte Kartone, die auf beiden Seiten teils gleichmäßig, teils verschieden gefärbt sind. Das Heft umfaßt 61 verschiedene, meist recht kräftige, lebhafte Färbungen und bildet eine Auswahl der etwa 200 auf Lager gehaltenen Farben. »Holzfrei Calica« nennt sich das zweite Heft mit Papieren und Kartonen, die auf der einen Seite farbigen Leinendruck und -prägung, auf der andern ein Vorsatzmuster tragen. Die 62 Muster dieses Heftes sind in Gewicht und Stärke sehr verschieden; vom dünnen Vorsatz papier bis zum kräftigen Umschlagkarton sind alle Zwischen stufen vertreten. In dem Heft »Ododendron« haben alle Muster feine, gewebeähnliche Pressung. Die Farben sind ähnlich wie in den vorbeschriebenen Heften und die Kar tone ziemlich gleichmäßig in Stärke und Gewicht. Das Heft »Allen Voran« enthält nur Papiere in feinen ab getönten Farben, die teils leicht wolkig, teils mit un bestimmten Blattmustern versehen, teils auch marmorartig geadert sind. Die Rückseite dieser Papiere ist meist glatt und etwas heller als die Vorderseite. Das folgende Heft, »Das Buch im neuen Kleide«, umfaßt Umschlagkartone in gleicher Prägung und Färbung wie die vorbeschriebenen Papiere. In der Sammlung »Imitiert« sind bunte Kartone in vielerlei Phantasieprägungen vereinigt. Neben tapetenartigen Mustern enthält es z. B. solche mit Baumrinden-, Holz- und ähnlichen Nachahmungen. Das letzte Heft mit »Papier, das von selbst wirkt«, ist aus sehr mannigfaltigen farbigen Papieren, mit Marmor-, Wolken-, Gewebemuster- oder anderer Färbung zusammengestellt. Meistens ist die Rück seite anders gemustert als die Vorderseite, zum Teil wurde sie weiß gelassen, nur bei wenigen Proben sind Vorder- und Rückseite in Färbung und Prägung einander gleich. Zu diesen Musterbüchern hat die Firma 3 Hefte mit Druckproben herausgegeben, die einerseits die Druckfähigkeit der Kartone erweisen sollen, anderseits als Vorbilder für wirkungsvolle Ausstattung von Buchumschlägen dienen können, denn die mit verschiedenen längeren und kürzeren Texten versehenen Titel sind sehr modern und wirkungs voll. Einzelne sind vorzügliche Proben moderner Druck arbeiten. Vielfach sind bei diesen Arbeiten moderne Vig netten verwandt, die zu dem jeweils gewählten Titel be sonders gezeichnet sind und daher vorzüglich in das Ge samtbild passen. Ein großer Teil der Wirkung ist auf die eigenartigen Papiere zurückzuführen. J. G. Scheiter & Giesecke in Leipzig veröffentlichten ein neues Probenheft mit Anwendungen der Negativschrift »Radiums, die in Nr. 102 von 1905 abgedruckt und be schrieben wurde. Diese neuen Anwendungen zeigen die Eigenart der Schrift recht deutlich. Sie muß sparsam an- gewendet werden, wirkt dann aber auch umso auffallender durch den Gegensatz. Eine lange Reihe charakteristischer Zierstücke zu dieser Negativschrift ermöglicht, solche ein zelnen Zeilen in zweckentsprechender Weise auszustatten. Dem Heft sind einige lose Blätter beigefügt, auf denen die AVallenstein«. und -»lichte Wallensteins, »Hispanias und »Rousseaus abgedruckt sind. Auch eine neue Schrift »Schelter-Antiquas findet sich in 12 Graden, von Nonpareille bis 5 Cicero. Sie ist eine Antiqua mit Ecken, die Ge meinen zeigen die der Fraktur eigentümlichen winkligen Ausladungen, trotzdem die allgemeinen Formen der Buch staben sämtlich der Antiqua angehören. Da die Schrift breit geschnitten und kräftig ist, sowie alle Schnörkel und feinen Striche beseitigt sind, liest sie sich sehr leicht und eignet sich durch ihre gefällige moderne Form zu wert volleren Drucksachen. Auch Versaliensatz aus der Scheiter- Antiqua wirkt durch die gedrungene monumentale Form der Versalien günstig. Bei den Versalien A, • und Ü sind die Punkte in die Schriftlinie gebracht, bei A stehen sie rechts und links neben der Spitze, bei O haben sie in dem ■ oberen Teil des Innenraums Platz gefunden, ebenso bei U. Dieser schon oft versuchte Ausweg hat den Nachteil, daß er nur dem Buchdrucker und Schriftgießer Vorteile bringt, aber nicht dem Leser, der sich mit einer ganz neuen Buch stabenform abgeben muß, die jedoch schöner ist als die bisherige. Ein anderes Erzeugnis der Firma, das gleich falls auf einem besonderen, dem Probenheft beigelegten Blatte angezeigt wird, ist Adhäsol, ein Bindemittel zum Be festigen der Walzenmasse an den Spindeln ohne Ein- f kerbungen oder Umwicklung. Unfälle in Buchdruckereien. Am 7. Mai 1906 geriet der Druckerlehrling Willy Klitzke in einer Buchdruckerei in Berlin bei dem Versuche, während des Ganges der Schnellpresse mit einem Schraubenschlüssel Spieße herunterzudrücken, mit der ! rechten Hand zwischen Form und Walzen, wodurch Zer trümmerung der letzten drei Finger erfolgte. Der Verunglückte , hatte das an der Maschine befindliche Warnungsplakat sowie die ihm aus Anlaß eines anderen Unfalls erteilten Vermahnungen unbeachtet gelassen. Ein weiterer schwerer Unfall ereignete sich in einer anderen Druckerei in Berlin. Dort war der Arbeiter August Sobottke mit Aufstapeln von Papierrollen beschäftigt; er rutschte hierbei aus, fiel rückwärts etwa 80 cm in den Maschinensaal hinab und blieb dort besinnungslos liegen. Er fand in der Heilanstalt für j Unfallverletzte, am Mariannenufer, Aufnahme. In einer Buchdruckerei in Spremberg wollte die Anlegerin Martha Opitz einen in die Walzen der Schnellpresse geratenen I Bogen zurückziehen; sie geriet hierbei mit der Hand in die Walzen und erlitt einen Bruch des rechten Handgelenkes, -e- Büchertisch Meißler’s Agenten-Kalender, herausgegeben und verlegt von der Gesellschaft für direkte Handelsauskunft-Erteilung vorm. J. Meißler & Co. G. m. b. H. in Berlin S 42. Preis , in Karton-Umschlag 3 M. Das Buch beabsichtigt, Geschäftsleuten, welche an irgend einem Ort einen Vertreter suchen, solchen nachzuweisen. Zu diesem Zweck sind die größeren Städte und eine Reihe kleinerer Orte Deutschlands in alphabetischer Reihenfolge aufgeführt nebst den dort wohnenden Agenten, die nach Geschäftszweigen geordnet sind. Dieser Hauptteil füllt 154 weitläufig bedruckte Kleinquartseiten des Buches. Dann kommen in ähnlicher Weise behandelt eine Reihe ausländischer Städte. Der ausländische Teil füllt 25 Seiten. Schon aus diesen Raumverhältnissen ist zu sehen, daß keine erschöpfende Aufzählung sondern nur eine Auswahl der Agenten gegeben wird. Agenten des Papierfachs finden wir nach diesem Buch nur in Großstädten. In Berlin sind z. B. nur drei Agenten für Papier und Pappen, vier für Buntpapier und vier für Papierwaren angegeben, während sich doch wohl an hundert Agenten in Berlin mit Waren dieser Ge schäftszweige befassen. Im ganzen soll der Kalender 4500 Agenten an 425 Orten angeben. Von jedem aufgeführten Agenten wird mitgeteilt: der Geschäftszweig, die Adresse, ob er im Kleinen oder im Großen verkauft, und das Gründungsjahr der Agentur. Dem Verzeichnis gehen kleine Aufsätze über die wirt schaftliche Bedeutung der Agenten, Rechte und Pflichten aus dem Agenturverhältnis und die Organisation von Agenturen, voraus.