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4°34 PAPIER-ZEITUNG Nr. 104 d) Neues und vorteilhafteres Verfahren zur Wieder gewinnung von Soda aus den Ablaugen der Natron zellstoffabrikation. e) Zweckmäßigstes Verfahren zur Gewinnung von Harz bei der Verarbeitung von Hölzern zu Zellstoff (ohne Sodaverlust). f) Feststellung des spezifischen Gewichts von Zellstoffen in verschiedenen Lösungsmitteln. g) Trennung der Bestandteile von in Wasser aufge schlemmtem Papier-Ganzstoff durch Absitzenlassen in drei Stufen (Fraktionen). Prüfung dieser Stufen a) auf durchschnittliche Faserlänge, b) auf papiertechnischen Wert. h) Ursachen der chemischen Verluste bei der Sulfitlaugen bereitung (Oxydation, Thionsäurenbildung). Verhütung solcher mit besonderer Berücksichtigung der Ein wirkung von Thionsäuren auf die Ergebnisse der Kochung, wie sie Mitscherlich in den Geheimschriften behauptete. i) Wodurch erklärt es sich, daß mit Harzleim und freier Schwefelsäure geleimtes Papier, das leimfest ist, mit unter und im Lauf kurzer Zeit die Leimfestigkeit ver liert? Neugestellte Aufgaben 1908 k) Die Verwertbarkeit der organischen Substanzen in den Zellstoffabwässern, unter besonderer Berücksichtigung der einschlägigen Veröffentlichungen. 1) Wie verhalten sich Halbzellstoffe verschiedener Her kunft gegen Holzstoffreagenzien? m) Auch Arbeiten über selbstgewählte Aufgaben werden zur Preisbewerbung zugelassen. Die beste unter den preiswürdigen Bearbeitungen einer jeden Frage wird mit einem Preis von 250 M. ausgezeichnet. Außerdem steht dem Preisgericht das Recht zu, den Vor stand zu ersuchen, für besonders wertvolle Arbeiten einen Zusatzpreis bis zur doppelten Höhe zu bewilligen. Ebenso ist er berechtigt, für Arbeiten, welche nicht voll preis würdig sind, aber zur Klärung der gestellten Frage bei tragen, Teilpreise zu beantragen. Jedes Ausschreiben bleibt solange bestehen, bis ein voller Preis erteilt ist oder der Vorstand dasselbe zurück zieht. Nächster Ablieferungstermin für die Arbeiten ist der 1. Oktober 1909. Die preisgekrönten Arbeiten werden in den Vereins zeitschriften veröffentlicht. Diese bezahlen dafür an die Verfasser das übliche Honorar. Die nicht mit einem Geldpreis bedachten Arbeiten werden den Verfassern zur Verfügung gestellt, doch wird das Preisgericht den Vereinszeitschriften die Veröffent lichung auch solcher Arbeiten, selbstverständlich gegen Zahlung des üblichen Honorars, empfehlen, welche ihm für die Veröffentlichung wertvoll genug erscheinen. Solche Arbeiten können außerdem mit einer »ehrenvollen Er wähnung« als Preis ausgezeichnet werden. Die Arbeiten müssen bis spätestens 1. Oktober 1909 an den Geschäftsführer des Vereins und Obmanns des Fach ausschusses, Prof. Dr. Carl Schwalbe in Darmstadt, Roß dörferstraße 86, eingeliefert, mit einem Kennwort versehen sein und dürfen den Namen des Verfassers nicht enthalten. Jeder Arbeit ist ein verschlossener Umschlag, mit dem selben Kennwort versehen, beizufügen, in welchem Namen und genaue Adresse des Verfassers anzugeben sind. Die Oeffnung der Umschläge erfolgt für die preis gekrönten Arbeiten durch das Preisgericht. Die Verfasser der nicht preisgekrönten Arbeiten er halten diese nach gehörigem Ausweis vom Geschäftsführer zurück. Zum Preisausschreiben von igoy Für die Preisbewerbung waren 2 Arbeiten eingelaufen. Die eine mit dem Kennwort »Norm« batte die Aufgabe a) »Normen für Kauf und Prüfung von Füllstoffen« zum Gegen stände, die andere mit dem Kennwort »Schwefelsäure« be faßte sich mit der Frage i) »Wodurch erklärt es sich, daß mit Harzleim und freier Schwefelsäure geleimtes Papier, das leimfest ist, mitunter und im Laufe kurzer Zeit die Leimfestigkeit verliert?« Das aus dem Fachausschuß unter Ausscheidung der Mitglieder, denen die Person des Verfassers bekannt ge worden war, bestehende Preisgericht hat die Arbeiten ordnungsgemäß geprüft, doch hat es keine der beiden Arbeiten für preiswürdig erachtet. Betreffs der Arbeit mit dem Kennwort »Norm« hat das Preisgericht beschlossen, den Vereinszeitschriften die Ver öffentlichung zu empfehlen, da sie beachtenswerte Beiträge zur Lösung der Aufgaben enthält. Die Arbeiten stehen den Verfassern zur Verfügung und werden durch den bisherigen Geschäftsführer des Vereins, Dr. Paul Klemm, Gautzsch bei Leipzig, nach gehörigem Ausweis über die Verfasserschaft zurückgegeben. Nach Ablauf eines Jahres nicht zurückgeforderte Ar beiten werden vor Zeugen vernichtet. Normalpapier in Schweden In Nr. 88, S. 3414, wurde kurz erwähnt, daß in der Oktober sitzung der Schwedischen Chemikergesellschaft (Kemistsam- fundet) der Einfluß der Leimung auf die Haltbarkeit und Lebens dauer des Papiers erörtert wurde. In Svensk Pappers Tidning wird jetzt darüber ausführlicher berichtet. Nachdem der Vor steher der Materialprüfungsanstalt an der Technischen Hoch schule in Stockholm, Ingenieur Roos af Hjälmsäter, die kgl. Verordnung über Normalpapier vom 12. Juli 1907 besprochen und die zur Papierprüfung verwendeten Apparate vorgezeigt hatte, sprach Ing. Edlund über die wichtigsten Eigenschaften des Papiers und führte Skioptikonbilder von Papierfasern ver schiedener Art vor. In der nachfolgenden Aussprache bemerkte Direktor Bosäus, es sei in der Praxis schwer, alle Vorschriften der Verordnung zu erfüllen, besonders die über das Rlesgewlcht: ein ganzes Ries zu wägen sei leicht, aber es hapert, wenn man aus dem Gewicht von 10 Bogen das Riesgewicht berechnen soll. Uebersehen sei In der Verordnung, daß die Haltbarkeit des Papiers auch auf der Leimung beruhe, denn über die Leimung sei nichts vorgeschrieben. Harzleimung sei schlechter, aber billiger als tierische Leimung, und komme daher wahr scheinlich immer mehr zur Anwendung. Die Prüfungsanstalt sollte das verschiedene Verhalten harzgeleimter und tierisch ge leimter Papiere eingehend untersuchen. Herr Ekstrand hatte gehört, daß tierisch geleimtes Papier die Tinte mehr durchlasse als harzgeleimtes, was Herr Bosäus bestätigte. Herr Roos erklärte, das Einzige, was die Prüfungsanstalt in der Frage über den Einfluß der Leimung auf die Haltbarkeit des Papiers bisher hätte tun können, sei, Proben sämtlicher ein gegangenen Papiere aufzubewahren. Das Verfahren, das Ries gewicht durch Wägen von 10 Bogen zu bestimmen, lasse sich verteidigen, indem dadurch die Fabriken veranlaßt werden, auf möglichst glelchfö' miges Gewicht der einzelnen Bogen zu sehen. Herr Hertzberg hat die Erfahrung gemacht, daß stark barz geleimtes photographisches Papier sich nach längerer Zeit weniger haltbar erwies als tierisch geleimtes. Dir. Vennersten hielt die Frage der Dauerhaftigkeit harz geleimter Papiere für sehr wichtig für Archive und Bibliotheken und forderte die Gesellschaft auf, Mittel zu finden gegen die erwähnten Mängel. Auf Vorschlag von Ingenieur J. Landin be schloß die Chemikergesellschaft, dem Verein der Schwedischen Papier- und Zellstoif-Ingenieure die geführte Erörterung mitzu teilen, Ihn zu einer Aeußerung über die Frage aufzufordern und nach Eingang seiner Antwort die Frage von neuem zu be handeln. bg. Zusammenschluß der Berliner Papieragenten. Veranlaßt durch die Mitteilung in Nr. 99 unseres Blattes Titelseite über den Zusammenschluß der Berliner Papier- und Papierwaren- Agenten hat der Verein der österreichischen Papier-Inter essenten in Wien an die Papier- und Papierwaren-Gruppe des Vereins Berliner Agenten E. V. unterm 10. Dezember nachstehendes Schreiben gerichtet: »Der gefertigte Verein erfährt von dem engeren Zusammen schlusse, den die Fachkollegen unter den Berliner Vertretern und Agenten ins Leben gerufen haben, und gestattet sich, Sie zu dieser moralischen Errungenschaft zu beglückwünschen. Der Verein Interessiert sich auch sehr für die weitere Entwicklung Ihres Verbandes und wäre Ihnen sehr verbunden, wenn Sie ihm Gelegenheit geben würden, der etappenweisen Aus gestaltung Ihrer Organisation mit Aufmerksamkeit zu folgen. Für das erste wäre unserem Vereine eine Abschrift des Be richtes Ihrer heutigen Versammlung im Gebäude der Handels kammer sehr erwünscht und der gefertigte Präsident gestattet sich daher, Sie um eine solche höflichst zu bitten.« Der Einfuhrhandel Ecuadors in 1907 (1906) betrug in Papier waren 313943 (291449), Sucres (ä 2,04 M). (Nach einem Bericht des Kaiserl. Konsulats in Guayaquil.)