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4028 PAPIER-ZEITUNG Nr. 103 In Deutschland patentierte Erfindungen Sämtliche Patentschriften werden, soweit sie noch vorhanden sind, zum Preise von x M. für jede Patentschrift von dem Kaiserlichen Patentamt zu Berlin SW 61, Gitschiner Str. 97—103, an Jedermann abgegeben. Man sende den Betrag an die genannte Verkaufsstelle durch Postanweisung und bezeichne darauf deutlich die Nummer der gewünschten Patentschrift Federhalter gegen Schreibkrampf von Wilhelm Rittwes'er in Großbreitenbach i. Th. und Richard Otto Speitel in Neu stadt a. Rstg. DRP 203 180. (Kl. 70) Dieser Federhalter weist die Form eines Pfropfens auf, dessen abgesetzter Teil zur Auflage von Mittel- und Gold finger dient, während in den zur Auflage des Zeigefingers dienenden, verstärkten Kopfteil des Halters die Feder klemme eingesetzt ist. Der Halter soll die Muskeln des Zeigefingers sowie die des Daumens entlasten. Am abgesetzten Teil a des zweckmäßig aus Kork her gestellten Halters ist eine federnde Klemme b befestigt, welche den Mittel- und Goldfinger übergreift und gegen seitliches Abgleiten sichert. Der Zeigefinger liegt frei in einer Auskehlung f des verstärkten Kopfteils des Halters. Der Halter wird zwischen Daumen und kleinem Finger gehalten, wobei sich der Daumen in eine am Stirn ende des Halters angebrachte Aus kehlung g und auf eine Rast c legt, die über der Feder klemme d ange ordnet ist. DieFederklemmea kann, um "der Feder bei gleicher Haltung des Halters be liebige Lagen zur Schreibfläche geben zu können, mit einem Kugelgelenk ausgerüstet oder mit einem solchen in dem Halter angeordnet sein. Zu dem gleichen Zweck kann unter Umgehung des Kugelgelenkes die Federklemme d auch auswechselbar im Halter angeordnet sein und ent sprechend gekröpfte Form aufweisen. Der Halter a und die federnde Klemme b, sowie alle mit der Hand in Berührung tretenden Teile des Halters können mit Baumschwamm, Handschuhleder, Stoff o. dgl. überzogen sein, wodurch das durch die blanken Metallteile erzeugte kalte Gefühl fortfällt. Statt der Federklemme kann auch ein Bleistift oder Bleistiftgriffel in den Halter eingesetzt werden. Patent A nspruch: Federhalter gegen Schreibkrampf, dadurch gekenn zeichnet, daß der Halter die Form eines Pfropfens aufweist, dessen abgesetzter Teil (a) zur Auflage von Mittel- und Goldfinger dient, während in den zur Auflage des Zeige fingers dienenden, verstärkten Kopfteil des Halters die Federklemme eingesetzt ist. Schön- und Widerdruck-Rotationspresse für veränderliche Bogenlängen von Maschinenfabrik Johannisberg Klein } Porst 6 Bohn Nachf. in Geisenheim. DRP 202 504. (Kl. 15) Bei dieser Rotationspresse kann das Schmutzpapier un beschädigt mehrere Male gebraucht werden und der Druck bogen geht ohne Beschädigung durch die Maschine. Die Einzelheiten sind aus der Patentschrift zu ersehen. Verfahren zur Herstellung künstlicher Fäden von Dr. Friedrich Todtenhaupt in Harburg, Elbe. DRP 203820. Zusatz zum DRP 17005 t. (Kl. 29) Nach dem Hauptpatent 170 051 erhält man aus alkali schen Kaseinlösungen durch Fällen mit Säuren künstliche Fäden verschiedener Stärke als Ersatz für Naturseide und Naturhaare. Bei der Herstellung dieser Lösungen mittels Basen zum Zwecke ihrer Verarbeitung auf Fäden müssen die Lösungen genügend viskos, d. h. fadenziehend sein, was man bisher nur bei wässerigen Lösungen erreichen konnte. Je nach der Reinheit des benutzten Kaseins waren dabei auf 1 Teil trockenes Kasein 3, 4 bis 7 Teile Wasser nötig. Das Vorhandensein dieser Wassermengen in den Spinn lösungen hat nun den Nachteil, daß das daraus in Faden form gefällte Kasein ebenfalls sehr wasserhaltig ist, und daß die erhaltenen Fäden beim Trocknen aneinanderkleben. Versuche haben nun ergeben, daß die im Handel be findlichen reinen, in Wasser mehr oder weniger klarlös lichen Kaseine, insbesondere die mittels Aetzalkalien oder basischer Salze gereinigten oder auch nur mit diesen be handelten Kaseine mit Basen oder basischen Salzen und Wasser bei Zusatz von Alkoholen oder deren Gemischen dickflüssige Lösungen geben, die sich gut verspinnen lassen, weil sie weit viskoser als die rein wässerigen Lösungen sind. Bei passender Wahl der Alkoholmenge, z.B. 80 Teile Alkohol auf 20 Teile Wasser, kann man Lösungen her- steilen, die auf 1 Teil Kasein nur 1,5 Teile Flüssigkeit ent halten. Patent-Anspruch: Eine Ausführungsform des Verfahrens gemäß Patent 170 051, dadurch gekennzeichnet, daß zur Herstellung von Kunstfäden wässerig alkoholische Kaseinlösungen verwendet werden. Halter für Zeitungen und lose Blätter von Heintze & Blanckertz in Berlin. DRP 202 165. (Kl. 11) Der Halter besteht aus zwei übereinandergelegten Klemmschienen, die durch ein seitlich aufgeschobenes Schloß zusammengedrückt werden. Am Schloß sind zwei federnde Druckflügel angeordnet, die sich in der Längs richtung der Schienen ohne seitliche Verschiebung der Druckpunkte strecken. Die Einzelheiten sind aus der Patentschrift zu ersehen. (S. Beschreibung unter »Probenschau« in Nr. 100 S. 4028.) Verfahren zur, Herstellung von Druckformen durch Be lichtung in der Kamera von Max Ullmann in Zwickau i. S. DRP 204 462. (Kl. 57) Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Druckformen für Strichzeichnungen, Autotypien und andere nach Art von Strichzeichnungen in Linien oder Punkte zerlegte Halbtonbilder, bei dem die Herstellung durch direkte Belichtung in der photographischen Kamera erfolgt, derart, daß das Objekt, z. B. eine Zeichnung, ein Plan u. dgl, direkt mittels Objektiv und Kamera auf der Druckplatte, die mit einer lichtempfindlichen Schicht von der unten angegebenen Zusammensetzung überzogen ist, aufge nommen wird. Die Platte wird nach der Belichtung in be kannter Weise entwickelt und dient dann selbst als Druckform. Die Metalldruckplatten werden mit einer Mischung aus vorher verflüssigter Gelatine und doppeltchromsaurem Ammonium mit einem Zusatz von Ammoniak dünn über zogen. Nach der Belichtung wird die Platte in einem aus 4prozentiger Salpetersäure bestehenden Bad entwickelt und ist als Druckform verwendbar. Zu diesem Zwecke wird die Platte getrocknet, mit Ueberdruckfarbe eingewalzt und dann gewaschen. Die Stellen, welche vom Licht getroffen wurden, nehmen Farbe nicht an, während an den vom Licht nicht getroffenen Stellen die Farbe haften bleibt, sodaß der direkte Druck mit den Platten vor sich gehen kann. Soll die Druckplatte für lithographischen Druck ver wendet werden, so kann sie unmittelbar in Gebrauch ge nommen werden; will man sie im Buchdruck benutzen, so ist sie in bekannter Weise nach der Einfärbung zu ätzen. Patent-Anspruch: Verfahren zur Herstellung von Druckformen durch Be lichtung in der Kamera, gekennzeichnet durch die Ver wendung von mit einem dünnen, erstarrten Ueberzug aus verflüssigter Gelatine, doppeltchromsaurem Ammonium und einem Zusatz von Ammoniak versehenen Metallplatten. Hart kopierende Silbersalzpapiere von Chemische Fabrik auj Actien (vorm. E. Schering) in Berlin. DRP 203 373. (Kl. 57) Man erhält hart kopierende Papiere von weißer Farbe, wenn man den Präparationen der Silbersalzkopierpapiere Vanadinsäuren, vanadinsaure Salze oder komplexe Ver bindungen der Vanadinsäuren, wie z. B. Phosphorvanadin säure, Arsenvanadinsäure, in geringer Menge zusetzt. Diese farblosen Papiere brauchen nicht viel mehr überkopiert zu werden als die gewöhnlichen Auskopierpapiere. Die weitere Behandlung des kopierten Bildes geschieht wie üblich im Tonfixierbad. Patent-Anspruch: Hart kopierende Silbersalzpapiere, gekennzeichnet durch einen Zusatz von Vanadinsäuren, vanadinsauren Salzen oder komplexen Verbindungen der Vanadinsäuren zur Emulsion.