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M. Pf. Ueberfrag 537.— Ueberdruck zu 2 Stck. 6 Tage .... 6’.— 36.— Druck 2600 Bg. 12 Tage Maschine . . 20/.— 240.— Steinschleifen 15.— Farbe und Material 45.— Schneiden 1 Tag 6.— 5000 Paar Blechleisten m. Schnur. . 17/.— 85.— Anschlägen derselben, Akkordpreis für 1000 Stck. 6 M. 30.— Schnur heranmachen, Akkordpreis für 1000 Stck. 2 M. 10.— Verpacken einschl. Papier 10.— 1014.— 40 v. H. für Generalunkosten 40560 1419.60 25 v. H. Aufschlag für Verdienst 354 90 I774-5Q Verkaufspreis 36 Pf. d. Stck. 3. 25000 Wein-Etiketten 71/2XII cm 4farbig auf Chromopapier, stehende Lithographie M. Pf. 900 Bg. Chromopapier weiß 51/61 cm zu 30 Stck. 28/.— 25 20 Originalmachen von stehender Lithographie . 5.— Ueberdruck zu 30 Stck 3 Tage .... 6/.— 18.— Druck 2 Tage Maschine 20/.— 40.— Steinschielfen 4.— Farbe und Material 15.— Winkeln und Leimen, 1 Mädchen 2 Stdn. zu 25 Pf- —50 Schneiden 2 Stdn 6/.— 1.20 Einpacken einschl. Papier —.80 109.70 40 v. H. für Generalunkosten 43 9° 15360 25 v. H. Aufschlag für Verdienst 38 40 192 — Verkaufspreis 8 M. das Tausend 4. 500000 Reklamekärtchen, Vorderseite lofarbige figürliche Darstellungen, Rückseite 1 färb, kleiner Text, 5 verschiedene Sujets und Texte, Format 9X5 cm M. Pf. 4100 Bg. zweiseit. Chromokarton 70x100 cm zu 130 Stck. 160/.— 656.— 5 verseh. Entwürfe zu 28/.— 140.— 5 Lithographien zu 70.— 350.— Andruck usw. 3 Tage 6/.— 18.— Ueberdruck 5X26 Stck. = 130 Stck. 12 Tage 6/-— 72.— Druck 18 Tage Maschine 20/.— 360.— Steinschleifen . 15.— Farbe und Material 85.— Winkeln und Leimen, 1 Geh. 2 Tage . 5/.— 10.— Schneiden, 1 Geh. 9 Tage 6/.— 54.— Bündeln zu 100 Stck 110 Tage einschl. Pack- Einpacken » 1000 „ j papier 1 Mädchen . 28.— 1788.— 40 v. H. für Generalunkosten 71520 2503.20 25 v. H. Aufsoblag für Verdienst 625.80 3129.— Verkaufspreis 6 M. 50 Pf. das Tausend Bei gemischten Betrieben läßt sich dieses Verfahren auch sehr gut für die Preisstellung von Buchdruck- und Buchbinderarbeiten anwenden. Stets weiß man: unter dem Betrag einschließlich der Generalunkosten darf nicht ver kauft werden, sonst wird an dem Artikel Geld zugesetzt. Wird im Preise gedrückt, so hat man stets die Grenze, in wieweit man mitmachen kann. In der toten Zeit, also für die Steindruckereien im Sommer, kommt es leicht vor, daß es an Aufträgen mangelt. Dann nimmt man vielleicht ausnahmsweise einen Auftrag an, bei welchem ohne Reinverdienst gearbeitet wird. Stecken im erzielten Preis die vollen Generalunkosten, so bringt solcher Auftrag keinen Verlust, es sind wenigstens die laufenden Unkosten verdient, und bei vorübergehendem schlechten Geschäftsgang müssen die geschulten Arbeiter nicht entlassen werden. Immerhin sollen solche Fälle möglichst vermieden werden. H. Kösters Die Sortiments-Buchbinderei Zweiter Teil Fortsetzung zu Nr. 91 Beim Kaptalen der Bücher wird oft der Fehler ge macht, das Kaptalband nicht straff genug anzuziehen und seine Wulst zum Teil auf den Rücken statt nur auf den Schnitt zu bringen. Die Folgen sind dann beim fertigen Buch unrunde, zusammengedrückte und vom Rücken ab stehende Kaptalbänder. Die Enden der Bänder müssen an den Buchfälzen glatt abschneiden und weder umgekippt noch fasrig sein, natürlich auch nicht zu kurz. Das um- stochene Kaptalband halte ich heute, wo wir sehr schön gewirkte Kaptalbänder haben und diese auch fest auf den Buchrücken kleben können, für zwecklose Spielerei und Zeitvergeudung. Es gehört wie manches andere aus einer früheren Buchbindertechnik Uebernommene zu den Not behelfen der Alten, mangels Werkzeugen und Arbeits stoffen, welche aber die in der Technik konservativen Franzosen und Engländer, denen unsere deutschen Kunst buchbinder und »Bibliophilen« ja so gern nachbeten, als Kunst der Alten übernommen haben und ausgeben. Diese Art Kunst war wirklich nicht groß, und wir Modernen sollten uns von alten Zöpfen, wir Deutschen aber auch vom Auslande, frei machen. Ein Zeichenbändchen dagegen sollte jedes Buch besitzen, das ist für das Buch hinsichtlich dann verschwindender Blattbrüche nützlich, für seinen Be sitzer bequem und für uns zur Anbringung unserer Reklame praktisch. Denn für einfachere Bände verwenden wir die bekannten billigen Reklamebändchen mit unserer Firma, für bessere aber schmale Seidenbändchen, auf welche wir unsere Firma schwarz oder in Gold drucken. Mich dünkt das vornehmer als ins Buch geklebte Zettel, welche oft recht störend wirken. In manche Bücher gehören je nach Bestimmung und Gebrauch zwei und mehr Bändchen, und diese können am Ende mit einer Quaste versehen oder äusgefranzt sein. Das letztere machen wir selbst und setzen die Franze mit einem vergoldeten Lederstreifchen oder Goldlinien auf dem Band selbst ab. Der Buchblock wäre hiermit fertig und wir kommen zur Anfertigung der Decke. Wie der Block durch schlechte Heftung, Schießen der Blätter und Bogen, schlechte oder übertriebene Rundung, schlechtes Abpressen, zu hohe Fälze, verschnittene Stege, abgerissene Ecken, unschöne Schnitte usw. mißraten kann, so die Decke durch falsch gewählte Pappendicke, unverhältnismäßige oder schiefe Kanten, zu enges An- oder zu weites Absetzen der Deckel, zu schmale oder zu breite Rückeneinlage u. dgl. Gute Regeln bei Herstellung der Buchdecke sind: Deckel in der Stärke, daß ihre Oberfläche und der Buchfalz in gleicher Ebene liegen. Ist letzterer also flach, denn es können und sollen auch nicht alle Bücher einen scharfen Falz haben, dann nur dünne bis mittelstarke Deckel, bei kräftigeren Buchfälzen aber entsprechend stärkere. Erhalten die Bücher, z. B. Zeitschriften, gebrochene (Pappband-) Rücken, so müssen die Buchfälze niedriger sein als wenn nur Rücken »eingelegt« werden, weil sonst die Fälze der Papp band-Rücken selbst starke Deckel noch überragen. Sind aber kräftige Deckel erforderlich und doch nur »Einlagen« möglich, wie z. B. bei allen Lederrücken, so müssen die Buchfälze genau so hoch sein, daß sie die Deckeldicke gerade aufnehmen. Um aber in jedem Falle ein Sperren der Deckel und Spannen der Vorsetze zu vermeiden, setze man die Deckel bei falzlosen Büchern, welche dann aber Ansetzfälze von kräftigem, wenig nachgiebigem Papier haben müssen, 5—7 mm vom Rücken ab. Bei Pappband rücken breche man die Fälze 5—7 mm breit und setze die Deckel dicht am letzten Bruch an. Bei solchen abgepreßten Büchern, welche nicht auf tiefen Falz angesetzt werden, sollen die Fälze nicht ganz steil sein, sondern zwischen ihrem Kamm und den Schnittkanten der Deckel etwa 2 mm Abstand bleiben. Bei allen Büchern aber,, welche auf tiefen Falz angesetzt werden sollen, werden vor dem Abpressen Streifen irgend eines Material in der ungefähren Dicke des später zum Ueberkleiden der Fälze verwendeten Papiers, Stoffes oder Leders bis scharf an den Buchrücken unter die Ansetzfälze geschoben, die Buchfälze steil angepreßt, die Deckel beim Ansetzen dicht daran geschoben und die eingelegten Streifen erst beim