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3778 PAPIER-ZEITUNG Nr. 97 5. steht dem Käufer bei schuldhaft mangelhafter Lieferung auch noch allgemein das Recht auf Schadenersatz zu. Ein Recht des Käufers auf Verbesserung besteht nur im Falle besonderer Vereinbarung. Hieraus erhellt also, daß der Verkäufer kein Recht hat, dem Käufer Nachbesserung oder Lieferung anderer Ware anzubieten. Durch das Anbieten bestimmter Ware ist der Gattungskauf zum Spezieskauf geworden. Zwar hat dies nicht die Bedeutung, daß der Verkäufer nicht bei Annahmeverzug des Käufers Ersatzware liefern könnte, auch ist zuzugeben, daß der Verkäufer die zu- rQckgewiesene fehlerhafte Ware verbessern und nun als ver tragsmäßige anbieten kann, wenn der Käufer sie annimmt. Hat der Käufer aber die Ware einmal als mangelhaft abgelehnt, so gibt es keine Nachlieferung von Ersatzware. Ein Nachbesserungsrecht ist nur dann begründet, wenn nach dem Vertragsinhalt ein solches Recht vertraglich eingeräumt werden sollte. Ein Nachbesserungsrecht kann insbesondere nicht mit Unbedeutendheit des Mangels oder damit begründet werden, daß der Mangel nur einen kleinen Teil betreffe, der sich rasch beseitigen lasse, oder damit, daß der Käufer ein Interesse an Versagung einer Nachbesserung nicht habe, es wäre denn, daß eine Schikane nach § 226 des BGB. vorläge. Hat der Käufer die Nachbesserung jedoch gestattet, so kann er sie nicht grundlos zurückwefsen. M. Sonntag Imitierte Lederpappe Zur Frage 965g in Nr. 95 Sogenannte imitierte Lederpappe wird nicht aus braunem Holzpapier oder alter brauner Holzpappe hergestellt, da diese Stoffe zur Herstellung von I a Lederpappe wieder Verwendung finden und ein gleiches Fabrikat wie aus braunem Holzstoff hergestellte Lederpappen ergeben. Imitierte Lederpappen werden aus gewöhnlichen Altpapierabfällen hergestellt, die im Holländer künstlich gefärbt werden. Zum Beweise der Richtigkeit unserer Angaben fügen wir Muster von aus alten braunen Holzpappen hergestellter Leder pappe und sogenannter imitierter Lederpappe hier bei, aus denen der Unterschied der natürlichen und künstlichen Färbung deutlich ersichtlich ist. Pappenfabrik Naßpresse an Papier- und Pappenmaschinen Bei dieser Naßpresse, für welche George M. Galt in Malden, Staat Massachusetts, das amerikanische Patent Nr. 891985 erhielt, wird das Papier oder die Pappe zwischen drei über einanderliegenden Walzen ausgepreßt, von denen die oberste auf die mittlere mit nachgiebigem Druck, die mittlere auf die unterste mit starkem (hydraulischem) Druck einwirkt. Die Abbildung zeigt die Einrichtung bei einer Pappenmaschine, die aus zwei symmetrisch angeordneten und zusammenwirkenden Rundsieb-Entwässerungsmaschinen besteht. Auf der wie üblich in einem Stoffkasten umlaufen den Siebwalze A bildet sich die Papierstoffbahn, die von der Gautschwalze C und dem um diese geführten Filz B abgenommen und in der Richtung des Pfeiles zu den Preß walzen D, E, F geführt wird. Filz- und Papierstoffbahn gehen zwischen der obersten und der mittleren und darauf zwischen der mittleren und untersten Walze hindurch. Der Filz läuft dann zur Siebwalze A zurück, während die Papier- so trägt man auf die eine Bahn mittels der in einem Klebstofftroge laufenden Walze U Klebstoff auf. Die unter ste der drei Preßwalzen D, E, F ruht in feststehenden Lagern, die Lager L der mittleren Walze E sind um einen am Gestell, befestigten Zapfen M drehbar und am anderen Ende an eine Stange N angeschlossen, die durch den zwei armigen Hebel O mit dem Kolben P eines hydraulischen Druckzylinders Q in Verbindung steht. Die Lager H der obersten Walze D können am Walzenständer J auf- und abgleiten und werden durch Schraubenfedern G mit nach giebigem Druck nach untengepreßt. Die nasse Papierstoff bahn erhält daher zwischen den beiden oberen Walzen einen verhältnismäßig schwachen, zwischen den beiden unteren einen sehr starken Druck. Ein zwischen der ober sten und der mittleren Preßwalze angeordneter Schaber V nimmt das ausgepreßte Wasser auf und leitet es durch das mit einer Säugpumpe verbundene Rohr W ab. Zubringer für Holzabfälle Im Anschluß an unsere Veröffentlichung hierüber in Nr. 95 S. 3729 wird uns mitgeteilt, daß Herr Wigger beider praktischen Ausführung des Zu bringers folgende Aenderung ge troffen hat: Nicht die Exzenter welle e, e wird gehoben und gesenkt, sondern die Gleitlager bei d. Dagegen werden die Gleit lager bei d gehoben und gesenkt, und dadurch wird dasselbe er zielt, wie bei der in Nr. 95 be schriebenen Ausführungsweise, nämlich: daß der Zubringer kasten nach Bedarf mehr oder weniger konisch gestaltet wird. Stoffbahn R nach dem Passieren der beiden unteren Walzen von dem Filz abgelöst und zu den Walzen S, T geführt wird, wo sie sich mit der von der zweiten Zylinder-Papier maschine kommenden Papieistoffbahn R' zu einer einheit lichen Bahn von doppelter Dicke vereinigt Sind die Bahnen nicht mehr feucht genug, um genügend aneinander zu kleben, Papierholzmarkt Nach dem »Holzmarkt« in Berlin haben die Sägemüller in Niederschlesien beim Rundholz - Einkauf große Zurückhaltung beobachtet, und Infolgedessen sind die Preise auf der ganzen Linie zurückgegangen. Nach derselben Quelle ist Papierholz in den Reichslanden