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3068 PAPIER-ZEITUNG Nr. 79 oder nach dem Five o'clock tea »shopping« gehen, nicht auch demagogische Einflüsse mitgewirkt haben. Bei der Sonntags ruhe kann auch keine Rede davon sein, daß der allgemeine Ver brauch eingeschränkt werde und somit die einzelnen Geschäfte eine Einbuße an ihrer Einnahme erleiden würden. Der Bedarf besteht fort, und wird er nicht an einem Sonntag gedeckt, so geschieht es an einem anderen Tage. Man hat auch vielfach gegen den 9- oder 8 Uhr-Schluß der Ladengeschäfte angekämpft und ihn geradezu als eine Unmöglichkeit hingestellt. Heute sind die Ladeninhaber froh darüber, daß es zu der Einrichtung gekommen Ist. Aehnlich verhält es sich mit den Bureaus der Rechtsanwälte. Die großen Verkehrsanstalten wie Eisenbahn und Post haben für die Sonntage wesentliche Einschränkungen eingeführt. Obgleich sie seinerzeit für nicht durchführbar ge halten wurden, bestehen sie dennoch ohne jeden Schaden für unser Verkehrs- und Erwerbsleben fort. Die Banken arbeiten durchweg Sonntags nicht. Dasselbe ist der Fall mit den meisten Bureaus größter industrieller Firmen und Handelshäuser trotz täglicher umfangreicher Korrespondenz. Es kommt eben hin sichtlich der Sonntagsruhe nur darauf an, sich in die Organisation hineinzufinden. Glücklicherweise denken die meisten Chefs in dieser Beziehung genau wie die Handlungsgehilfen selbst, und in den Fällen, wo es ohne Sonntagsarbeit nun einmal nicht gehen kann, wird ein jeder vernünftig und menschenfreundlich denkende Chef auf Einrichtungen bedacht sein, welche eine Ent schädigung für die Sonntagsarbeit bieten. Und es ist auch an zunehmen, daß, soweit eine gesetzliche Reglung angestrebt ist, die Handlungsgehilfenverbände sich einer vernünftigen, allen Interessen gerecht werdenden Verständigung nicht verschließen werden. Eine solche Verständigung wird aber schwerlich erreicht mit politisch so rückständigen Aufsätzen wie derjenige, welcher den Anlaß zu diesen Aeußerungen gegeben hat. Z. Z. Erweiterte Arbeiterfürsorge Bei der Firma Günther Wagner werden am 15. September, dem Jahrestag der Einweihung der Fabrik Hannover, all jährlich Diplome des Deutschen Papier-Vereins als ehrende Anerkennung für zehnjährige treue Dienstleistung über reicht, in diesem Jahre an 4 Arbeiter. Bei gleicher Gelegenheit kündigte der Inhaber der Firma, Herr Senator Fritz Beindorff, den Ausbau der früher schon eingeführten Wohlfahrtseinrichtungen an. Bisher fanden jährlich Zuweisungen in Höhe von 100 M. an Arbeit nehmer mit 25jährigem Dienstalter, und von 200 M. bei 4ojährigem Dienstalter statt. Fortan sollen auch Arbeiter und Arbeiterinnen, die 10 Jahre in Diensten der Firma stehen, jährlich am gleichen Gedenktag den Betrag von 30 M. erhalten. Diese Zuweisungen sollen, wie in einer Ansprache ausgeführt wurde, als Rücklage für die Tage des Alters und für dringende Fälle aufgefaßt werden, denn sie bieten die Möglichkeit, für spätere Tage ein kleines Kapital anwachsen zu lassen. Beispielsweise würde ein Arbeitnehmer, der mit seinem 16. Jahr in die Fabrik ein tritt, in seinem 60. Lebensjahr bei der von der Firma ge währten Verzinsung über ein Kapital von über 5500 M., in seinem 65. Jahr über mehr als 8200 M. verfügen können. Im Anschluß daran kamen 38 Anweisungen über 30 M. und ferner Gutschriftskarten über Beträge von 200 M. und 100 M. zur Verteilung. Berechnen der Einrahmungspreise Fachgenossen, die Bilder für ihre Kundschaft ein rahmen oder Bestellungen auf Einrahmungen annehmen, können bei Benutzung der soeben erschienenen Preisliste für Einrahmungen in Leisten jeder Preislage Zeit und Mühe ersparen. Dieses Werkchen kostet 1 M. 50 Pf. und ist im Verlag von F. Flothmann G. m. b. H. in Kettwig, Essen, Kupferdreh, erschienen. Es zeigt in übersichtlicher An ordnung die Preise für Einrahmungen in Leisten zum Preis von 12 M. bis 200 M. für die 100 m. In 90 Spalten sind die Rahmenpreise gruppiert, diese ermöglichen die Preise für Einrahmungen für fast jedes vorkommende Leistenmuster. Auch lassen sich die berechneten Preisansätze — sollte dies wünschenswert oder notwendig sein — leicht wesent lich vermehren, indem man Mittelpreise zwischen zwei Spalten wählt. So kann jeder vorrätigen oder neu ein zulegenden Leiste ohne weiteres ein ihrem Wert genau entsprechender Einrahmungspreis gegeben werden. Jede der 9 Tafeln gilt für Leisten bestimmter Breite (2—10 cm). Auf jeder Tafel sind die Preise für das addierte Lichtmaß in den für die jeweilige Breite gangbaren Größen, in Ab ständen von je 10 cm, unter Berücksichtigung des Einkaufs preises berechnet. Die 9 Tafeln geben den Großhandels preis an. Auf der letzten Seite des Heftes sind empfehlens werte Wiederverkäuferpreise für Glas, Pappe und Arbeit für jede gangbare Größe mitgeteilt. Dicke Geschäftsbücher Der Block eines Buches muß zu dessen Größe passen. Sehr dicke Bücher (es gibt solche, die fast dicker sind als breit) sind nicht zu empfehlen, denn sie sind unhandlich und schwer. Auch leidet der Einband leicht, denn be wahrt man dicke Bücher stehend auf, so senkt sich auch bei bester Arbeit der Buchblock infolge seiner Schwere, indem die obere Heftung sich etwas löst, und das Papier steht bald mit dem Deckel gleich. Wenn aber solche Bücher liegend aufbewahrt werden, so wird der Einband infolge des Hin- und Herschiebens bald unansehnlich und schließlich zerreißt der Ueberzug. Der Schreibwaren händler sollte seine Kunden hierauf aufmerksam machen und ihnen empfehlen, daß sie anstatt eines starken zwei Bücher in halber Stärke anfertigen lassen. Die wenigen Mehrkosten des zweiten Einbands decken sich durch längere Gebrauchsfähigkeit. Man vermeide ferner, dicken Büchern Register anzu binden, denn der Buchblock wird viel häufiger hin und her geschlagen, wenn hinten ein Register vorhanden ist. Auch ausschlagbare Register sind bei dicken Büchern nicht zu empfehlen. Selbständige Register haben auch den Vor teil, daß man bei Anlegung eines neuen Buches die An legung des Registers erspart, weil das für das alte Buch benutzte auch für das neue verwendet werden kann, fall 5 die Seitenzahlen verändert werden. R. N Verein der Papierhändler von Hamburg, Altona und Umgegend. Der Verein hielt in seinem Vereinslokal, »Hotel Holstenthor Holstenwall 1, eine Versammlung ab. Eingegangen war eine Antwort der Oberschulbehörde auf die Beschwerde des Vereins über Verkauf von Schulwaren durch die Schuldiener. Es wurde darin ausgedrückt, daß derartiger Verkauf mit wenigen Ausnahmen für die Zukunft verboten würde. Ferner lag vo der Versammlung eine Antwort auf die Eingabe an den Senat betr. die Ausführungsbestimmungen zum Achtuhr-Ladenschla. seitens der Polizeibehörde. Diese steht auf dem Standpunkte, daß alle Geschäfte, in denen außer Lebensmitteln noch Neben waren geführt werden, um 8 Uhr abends geschlossen werden müssen. Damit steht fest, daß die Konkurrenten der Vereins mitglieder, wie Krämer, Zigarrenhändler usw, die nebenbei Papier und Postkarten führen, auch in Hamburg um 8 UD abends zu schließen haben. (Hamb. Fremdenbi.) Probenschau Postkarten der Neuen Photographischen Gesellschej^ Aktiengesellschaft in Steglitz-Berltn. Die Meßneuheiten der Firma, die zugleich als September Neuheiten gelten, um fassen mehrere sogenannte Liebesserien, z. B, zwischen einem Seekadetten und einer Japanerin, daneben sind au, andern Serien Kinder auf dem ersten Schulgange sehr drollig dargestellt. Schöne Frauen in Phantasiegewändern als Matrosen mit der Flagge oder als Tänzerinnen I Kleid der Biedermeierzeit usw. sind in großer Zahl ver treten. Eine Serie niedlicher Kinderköpfe im Blumen schmuck ist durch ihre schöne Ausführung in vollen Farben und Hochglanz sehr anziehend. Die übrigen Karten sin größtenteils in Bromsilber, mit oder ohne Hochglanz, aus geführt, einige Serien sind auch in dem zartbraunen TOp! mit Hochglanz, gefertigt, der Gesichtern und Stoffen b sondere Weichheit gibt. Farbenlichtdruckpostkarten von Martin Rommel 6 C in Stuttgart. Die Firma veröffentlicht eine neue Fortsetzung ihrer mehrfach an dieser Stelle beschriebenen schöne Blumenpostkarten in farbigem Lichtdruck. Außerdem 15 eine Serie Hundebilder im gleichen Verfahren nach Naten aufnahmen fertig gestellt. Diese Karten tragen "in Sammelnamen »Unsere Freunde«; sie stellen mehrfach > hübschen Gruppen junge Hunde in Gesellschaft von Kati dar, andere tragen charakteristische Rassenbilder. Ei weitere Kartenserie ist nach Originalen eines französisc Malers gefertigt und zeigt hübsche Mädchenköpfe. Ae diese sind sehr zart und duftig in farbigem Lichtdruck b gestellt.