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Zwecks Anbringung kürzerer Nasen und zum weiteren Verstellen derselben bei großen Beutelsorten setze man den beigegebenen wagerechten Befestigungsbügel ein, welcher auf einer Welle hinter dem oberen Bruchblech P gelagert ist. Dieser Bügel reicht weiter nach vorn in die Maschine hinein und ermöglicht dadurch weiteren Abstand der Nase mit ihrer Spitze von dem Kleistermuster P. Das Einstelhn der Falzschiene. Nachdem der Beutel schlauch auf die Falznase aufgeschoben ist, schiebt sich die Falzschiene n unter das an der Falznase hochgestiegene obere Schlauchteil, geht damit unter der Falznase über den Falztisch hinweg und schiebt den Beutel der Kleistermuster walze zu. In diesem Vorschub bildet sich das Boden- quadrat. Hierbei ist zu beachten, daß die beiden zu sammengelegten Schlauchkanten in der Mitte etwa 2 mm von einander abstehen, um Stauchen derselben unter der Falznase zu verhüten. Die Gabel »5 des Falzschienen-Exzenters n* ist in der Lyra n3 so hoch zu stellen, daß die Falzschiene den Beutel soweit an die Kleistermusterwalze l heranschiebt, bis diese oder auch das Kleistermuster l' den Boden genügend er faßt hat und kurz nach dem Erfassen wieder zurücktritt. Nach dieser Gabelstellung in der Lyra n3 wird das Ex zenter n4 der Falzschiene gelöst und um so viel verschoben, bis der Bodenschluß, wie angegeben, mit etwa I—2 mm Abstand in der Mitte erfolgt. Legt sich der Boden zu weit übereinander, so kommt das Exzenter n* zu spät, wie auch bei zu frühem Kommen des Exzenters die beiden Boden hälften zu weit auseinanderstehen. Beim Versetzen des Falzschienen-Exzenters sei noch darauf aufmerksam ge macht, daß sich dadurch auch die Größe des Boden quadrates verändert; wenn z. B. das Exzenter vorgesetzt wird, schiebt sich die Falzschiene früher unter den Schlauch und faßt somit weniger Papier, infolgedessen ist das Bodenquadrat kleiner. Diese Verkleinerung zieht auch Verstellung des Kleistermusters l1 und der beiden Boden bruchbleche P und P nach sich, sonst werden die Boden lippen ungleichmäßig gebrochen und zugeklebt. Dasselbe tritt beim Verstellen der Gabel m 5 an der Lyra n 3 ein. Der Zug der Falzschiene soll im allgemeinen nur so stark sein, daß sie das Papier zum Abschnitt mäßig straff spannt, zieht sie zu stark, so wird der Boden unter der Nase vorn auseinandergezogen, auch wirft der Boden beim Falz Beulen. Bei zu schwachem Ziehen, namentlich wenn große Beutel gearbeitet werden, wird der Schlauch nicht durch geschnitten ; ebenso wird der Beutel durch die Beulen im Boden von der Falzschiene wieder zurückgezerrt. Das Exzenter der Falzschiene ist außer in seinem Schlitz auch noch durch Drehen auf der Welle verstellbar. Namentlich bei dem Versetzen von einer kleinen Beutel sorte auf eine große ist der Uebergang zu groß, und in diesem Falle muß die Befestigungsschraube des Exzenters auf seiner Welle gelöst und dieses in der erforderlichen Richtung verschoben werden. Sollen große Beutel von 5 Pfd. Inhalt aufwärts gearbeitet werden, so ist das bei gegebene große Exzenter zu verwenden, da durch den größeren Ruhepunkt desselben die Länge des Vorschubes der Falzschiene ausgeglichen und besserer Abschnitt wie auch Bodenfalz erzielt wird. Geht die Falzschiene nicht gleich nach dem Erfassen des Beutels durch die Musterwalze wieder zurück, so ent stehen in den beiden Ecken des Bodenquadrates Falten, welche den Boden schief ziehen. Diese Faltenbildung ent steht ebenso leicht bei trockenen wie bei feuchten Papieren. In diesem Falle muß die Falzschiene weniger ziehen. Ferner kann die Falzschiene mit ihrer Vorderkante etwas tiefer gesetzt werden, dann entsteht ein besserer Bruch. Diese Verstellung geschieht an beiden Seiten ihrer Befestigung nach Lösen der Stellringe, jedoch achte man darauf, daß hierbei keine ungleiche Spannung der Falz schiene entsteht, die den gleichmäßigen Gang derselben behindern würde. Entstehen nur in einer Bodenecke Falten trotz genauer Nasenstellung, so steht entweder der Schlauch an dieser Seite über die Mitte der Falznase hinaus, oder die Falz schiene steht schief. Zur Feststellung der Ursache lege man einen breiten Kartonstreifen unter die vor geschobene Falzschiene und schiebe ihn genau bis zum Treff punkt der Kleistermusterwalze l und Druckwalze P; hierauf ziehe man an der hinteren Kante der Falzschiene n vorbei einen langen Strich und messe nach dem Herausnehmen des Kartons auf demselben genau nach, ob die Entfernung des Strichs von der Kante überall gleichmäßig ist. Bei un gleichem Stande richte man die Falzschiene in den Schlitzen ihrer Führungsarme n 2 genau aus. Bei zu weitem Vorschieben der Falzschiene, besonders bei den großen Beutelsorten von 5—6 Pfd. Inhalt und höher, tritt die Falzschiene auch weiter zurück und schlägt mit ihren Seitenrollen leicht an die Oberkante des Gleitschienen kopfes n' an; ebenso stoßen sich auch dann die Arme n 2 an der Messer - Zylinder-Welle h 3 . Tritt vorgenannter Uebelstand auf, so schiebe man die Falzschiene durch Drehen der Maschine so weit vor, daß sie flach über dem Falztisch i steht ; hierauf werden die Schrauben in den Führungsarmen n 2 gelöst und die Falzschiene bis unter die Mitte der Befestigungsfläche der Nasenträger k® und k 2 geschoben und dann wieder befestigt. Jetzt geht die Falz schiene nicht mehr zu weit zurück. Bevor man die Schrauben löst, sind die Zugfedern der Falzschiene aus zuhaken und nachher wieder anzubringen. Falten im Papier und der Rest der Rolle legen sich durch die Falzschiene schlecht um, es entstehen dadurch faltige Ecken und gequetschte Böden. Tritt die Falzschiene vor Erfassen des Beutels durch Kleistermuster P oder Walze l wieder zurück, so zieht sie in ihrem Rückgänge den Beutel auch wieder mit, und die erste Bodenlippe wird zu kurz gefalzt. Dieses Zurückziehen des Bodens wird auch dadurch verursacht, daß trockene und störrige Papiere, namentlich bei großen Beutelsorten, sich bei der Bodenbildung bauschig umlegen ; in diesem Bausch des Bodenquadrats findet dann die Falzschiene einen Widerstand im Rück gänge und zerrt den Beutel zurück; in diesem Falle ist die Falznase etwas höher zu stellen. Ebenso sollen die Papiere einen mäßigen Feuchtigkeitsgehalt besitzen, dann ist diesem Uebelstande auch vorgebeugt. (Fortsetzung folgt) Eingänge Buchfalz-Einbrenn-Maschine von Georg Krauß in Berlin S, Alexandrinenstr. 93/94. In Nr. 92 von 1906 wurde unter diesem Namen eine Maschine beschrieben, welche das bis dahin von Hand ausgeführte Einbrennen der Buchfälze gleichmäßiger, schneller und wohl feiler auf mechanischem Wege ausführte. Diese Maschine wurde inzwischen, nachdem sie in vielen Buchbindereien praktisch erprobt war, für das Einbrennen der Falze an großen Geschäftsbüchern ver stärkt und vergrößert, auch wurde der Betrieb durch Vereinfachung der Heizvorrichtung wesentlich erleichtert. Die Maschine ist durch die Neuerungen so kräftig geworden, daß Bücher bis zu 60 cm Höhe mühelos gepreßt werden können. Die Maschine kann von Hand betrieben und mit Gas oder Dampf geheizt werden. Die arbeitenden Teile sind aus Stahl gefertigt und daher sehr widerstandsfähig. Büchertisch Die hier besprochenen Werke werden in die Bücherei des Papierhauses, Dessauer-Str. 2, eingereiht, welche wie der Lesesaal wochentäglich von io bis i und 3 bis 6 zur Benutzung frei steht. Damen-Almanach. Notiz- und Schreibkalender für 1908. 42. Jahrgang. Verlag der Haude 6• Spenerschen Buchhand lung in Berlin. Preis in Leinwand gebunden 2 M. Das kleine mit goldbedrucktem Leinenband und Goldschnitt ausgestattete Buch bietet für jeden Tag eine halbe Seite Notiz raum auf feinem gelblichem Schreibpapier, außerdem ist hinter diesem Kalendarium Raum für allerhand besondere Vermerke, Adressen, Geburtstage usw. vorgesehen. Eine Genealogie der europäischen Regentenhäuser, eine kleine Geschichte von B. Rittweger bilden den weiteren Inhalt. Das Ganze ist in seiner sorgfältigen Ausstattung sehr geeignet als Geschenk.