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4432 PAPIER-ZEITUNG Nr. ioo Gewinnung von Zellstoff aus Zuckerrohr und Maisstengeln Die Gewinnung von Zellstoff aus den genannten mark haltigen Pilanzenstengeln war bisher wegen des ver die Markzellen allmählich zu Boden setzen, während das klare Wasser sich oben befindet. Der Behälter D ist in frisch gefülltem Zustande dargestellt, während in dem Be hälter D l sich die schwereren Bestandteile schon gesenkt haben. Ist dies geschehen, so läßt man durch die Hähne p p' das obenstehende Wasser abfließen, worauf die übrige Masse durch die Rohre H und K mittels der Schleuderpumpe E zu der Naß maschine F befördert wird. Trockenzylinder Die bisher in der Papierfabrikation ge brauchten Trockenzylinder weisen den Mangel auf, daß der Mantel an den ver schiedenen Stellen verschieden heiß ist, so daß entweder ungleichmäßige Trocknung der nassen Papierbahn erfolgt, oder nur ein Teil der Mantelfläche zum Trocknen aus genutzt werden kann. Durch den in Bild i im Längsschnitt wiedergegebenen Trocken zylinder, für den Hermann Brinker in Hamilton, Staat Ohio, das amerikanische Patent 849 044 erhielt, soll dieser Mangel beseitigt werden. Bild 2 zeigt einen Teil des Endes der bis- herigen Trockenzylinder. Der Mantel z pflegt über die Stirnfläche 2 um ein Stück hinaus Bild 1 10 Bild 2 f schiedenen Verhaltens des Marks und der übrigen Pflanzenteile mit Schwie rigkeitenverknüpft. Die äußereSchale dieser Pflanzen hat eine ähnliche Zusammensetzung wie Holz und be sitzt einen hohen Gehalt an Fasern, während das Mark schwammig ist und aus länglichen Zellen besteht. Man nahm bisher an, daß zweimaliges Kochen erforderlich sei, um zunächst die Bestandteile des Markes und so dann die Fasern aus den übrigen Pflanzenteilen zu gewinnen. Nach vorliegender Erfindung, für welche Figgo Urewsen in New York, N. Y., das amerikanische Patent Nr. 853943 erhielt, genügt eine einzige Kochung, um alle verwendbaren Bestandteile zu gewinnen. Zunächst werden die Stengel gespalten und in Stücke zerschnitten, wodurch das Mark blos gelegt wird. Sodann werden sie in einen Kocher gegeben und mit einer Lauge gekocht, die etwa 15 v. H. Aetznatron, auf das Trockengewicht der Stengel berechnet, enthält. Man kocht etwa 6 Stunden bei einem Druck von 4 bis 5 Atmosphären. Sodann läßt man den Druck ganz oder zum Teil abblasen und den Inhalt in Abtropfkasten fließen. Die dunkle Lauge läßt man zu anderweiter (in der Patentschrift nicht näher bezeichneter) Verwendung ab fließen, spült mit Wasser nach und bringt die Masse dann in Waschholländer. In diesen Waschholländern sind die Siebe der W aschtrommeln derart gestaltet, daß die Mark zellen hindurchtreten können, während die Zellstoftasern zurückgebalten werden. Nachdem so alle Markzellen ent fernt, kann der Stoff auf eine Naßmaschine von üblicher gemäß weit weniger warm als die übrigen Teile des Mantels. Das Stück 4 ferner, bei welchem die Verbindung des Mantels mit der Stirnfläche 2 erfolgt, ist, um die nach dem Gießen des Zylinders eintretenden Spannungen auszu halten, stärker als die übrigen Wandungen und nimmt aus diesem Grunde ebenfalls eine andere Wärme zuragen. Dieses Stück 3, welches nicht durch den in den Zylinder eingeführten Heizdampf berührt wird, ist natur Beschaffenheit geleitet werden. Das die Markzellen ent haltende Wasser leitet man, wenn es dickflüssig genug ist, ebenfalls sofort zu einer Naßmaschine. Ist es zu dünn flüssig, so leitet man es zunächst in Absetzbehälter, läßt das oben stehende klare Wasser abfließen und bringt den unteren Teil auf die Naßmaschine. Der so gewonnene Stoff kann für sich allein oder in geeigneter Mischung mit dem Faserstoff verarbeitet werden. Die Abbildung zeigt eine zur Ausführung des Verfahrens geeignete Einrichtung. Der Waschholländer A ist mit zwei Waschtrommeln B B x und einer Mahl- oder Rührwalze W ausgestattet. Das durch die Siebe der Waschtrommeln tretende Wasser fließt durch die Röhren C C' in die BehälterDD*, in denen sich an als die übrigen Teile. Bei dem neuen Trockenzylinder, wie er in Bild 1 dargestellt ist, fällt das über die Stirn fläche hervorragende Stück 3 fort, und die Verbindung zwischen Mantels und Stirnfläche wird durch das gebogene, die gleiche Wandstärke besitzende Stück 10 bewirkt. Da bei kann sowohl Mantel und Stirnfläche 7 in einem Stück gegossen werden, wie Bild 1 an der linken Seite zeigt, oder, wie rechts dargestellt, die Stirnfläche 8 mittels Schrauben 9 an dem gebogenen Stück 10 befestigt werden. Die hohlen Zapfen 6 des Zylinders haben die übliche Ein richtung. Bei diesem Zylinder kann die Mantelfläche völlig zum Trocknen ausgenutzt werden, ohne daß ungleichmäßig 6 Trocknung der Papierbahn zu befürchten ist.