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PAPIER-ZEITUNG 4i39 Nr. 93 Geschäfts-Nachrichten Wir bitten unsere geschätzten Bezieher, uns von jeder Veränderung Kenntnis zu geben die für unsern Leserkreis von Interesse ist; wir werden dieselbe kostenfrei unter dieser Ueberschrift veröffentlichen Auszeichnung. Der Papierverarbeitungs-Berufsgenossen schaft ist von der Jury der Internationalen Ausstellung für Unfall Verhütung, Gewerbehygiene und Arbeiterwohlfahrt in Budapest für »hervorragende Durchführung der Unfall verhütung« das Ehrtndiplom als Grand-prix zuerkannt worden. Dem Geschäftsbericht der Arnsdorfer Papierfabrik Hein rich Richter, Aktiengesellschaft in Arnsdorf, Riesengebirge, über das Betriebsjahr 1906/07 entnehmen wir folgendes: Im vergangenen 10. Geschäftsjahre konnte die Papier-Er zeugung durch die Umbauten von etwa 5500000 kg auf 6000000 kg erhöht werden. Wir hoffen, durch die verbesserten Einrichtungen, deren wesentlichste eine neue Turbinenanlage in unserer Wasserschleiferei Querseiffen ist, auch entsprechend höhere Holzstofferzeugung erreichen zu können. Der geringe Betriebsgewinn ist zum Teil auf die ungewöhnlich schlechten Wasserverhältnisse zurückzuführen. Dann hatten wir unter den schlechten Preisen des Druckpapiermarktes zu leiden; besonders ungünstig aber empfanden wir die außerordentlichen Steige rungen aller Rohstoffpreise und die teuren Löhne. Trotzdem haben wir entsprechend unseren Grundsätzen den ungefähr gleichen Betrag für Abschreibungen beibehalten. Für Rück stellungen haben wir hauptsächlich für Sturmschäden, welche zwar erst im Oktober, wie das ganze Riesengebirge auch unsere Unternehmungen heimgesucht haben, eine angemessene Summe bestimmt. Wir haben die begründete Hoffnung, daß die Papier preise nunmehr den Tiefstand überschritten haben und dement sprechend Besserung zu erwarten ist. Der Aufsichtsrat beantragt in Uebereinstimmung mit dem Vorstande die Verteilung einer Dividende von 2 v. H. gegen 5 v. H im Vorjahre. Hariptzifern der Jahresrechnung (abgerundet). Soll: Grund stücke 68000 M., Gebäude 554000 M., Maschinen 506000 M., Wasserkräfte 179000 M., Eisenbahngleise und Chaussee 9000 M., Klärbassins und Wasserleitung 6000 M., Landwirtschaft 9000 M., vorausbezahlte Versicherungs-Beträge 17000 M., Bargeld 17000 M., Bankguthaben 80000 M., Beteiligungen 34000 M., Schuldner 108000 M., Disagio 15000 M., Aufgeld 18000 M., Bestände an versandfertigem Papier, Papier auf auswärtigem Lager, Fabri kationsmaterialien, Reserveteilen und Betriebsgegenständen 158000 M. Haben: Aktienkapital 1000000 M., Obligationsanleihe 600000 M., Aufgeld-Rückstellung 18000 M., Gläubiger 61 000 M., Reserve fonds 32000 M., Avalkonto 18000 M., Rückstellungen 24000 M, Gewinn abzüglich 40 00 M., Abschreibungen 25000 M. (Ver teilung desselben: Zuweisung zum Reservefonds 1000 M., 2 v. H. Dividende 20000 M., Vortrag 4000 M.) Gewinn- und Verlustkonto. Soll: Obligationszinsen 27000 M., Verbrauch an Fabrikationsmaterialien 503000 M., Fabrikations- und Geschäftsunkosten 604000 M., Betriebsgewinn 65000 M. Haben: Vortrag aus 1905/06 5000 M., Zinsen auf Bankgut baben usw. 500 M., Ueberschuß auf Landwirtschaftskonto 6000 M., Fabrikationskonto 1 186000 M. Rothschild, Behrens & Co., Geschäftsbücherfabrik, Papier- und Schreibwarengroßhandlung in Hamburg. Nach dem Tode des bisherigen Inhabers Herrn H Rothschild ist das Geschäft von Frau Betty Rothschild Witwe, geb. Heilbut, und Herrn Michael Max Wolffson übernommen worden. Herrn Julius Philip wurde Gesamtprokura erteilt; je zwei der Prokuristen, Herren Brunzel, Frankenthal, und Philip, sind gemeinschaltlich zeichnungsberechtigt. K. Vereinigte Stralsunder Spielkartenfabriken, Aktiengesell schaft in Stralsund. Die Dividende für das am 30. Juni be endete Geschäftsjahr wird der demnächst stattfindenden Generalversammlung mit 71/2 (7 v. H. in den drei letzten Jahren) vorgeschlagen werden. K. (L. T.) Die Werk- und Rohstoff-Genossenschaft für das Buchbinder gewerbe, e. G. m. b. H. in München, hat sich laut General- versammiungsbeschluß aufgelöst Liquidatoren sind die Herren Georg Freyberger, Fritz Gähr und Heinrich Hut macher, sämtlich Buchbindermeister in München. M. Anton Chr. Dießl Heraldische Anstalt Aktiengesellchaft in München. Der Vorstand berichtet, daß das Jahr 1906/07 sehr befriedigenden Verlauf nahm. Der Warenumsatz er höhte sich, und der Kundenkreis nahm zu. Das Zweig geschäft in Darmstadt wurde nach Heidelberg verlegt und 'n Leipzig ein neues Zweiggeschäft gegründet. Der Roh gewinn betrug 199156 M. (i. V. 165759 M.), der Reingewinn 86074 M. (70032 M.) Das Aktienkapital wurde von 500000 auf 700000 M. erhöht. Es wird vorgeschlageu, der Reserve 4304 M. (3501 M.) zuzuweisen, 8177 M. (6653 M.) vorweg für 20 Stück Vorzugsaktien zu verwenden, dann 10 v. H Dividende (wie i. V.) auf die Stammaktien zu be zahlen. Der Aufsichtsrat erhält 4759 M. (4829 M.), vorge tragen werden, einschließlich 3117 M. Vortrag vom Vorjahre, 6951 M. (3117 M.) Im Vorjahre wurden außerdem 4862 M. auf Geschäftsübernahmekonto abgeschrieben Innerhalb der Jahresrechnung wurden für Verluste 16941 M. (14445 M.) abgeschrieben. Die Schuldner sind von 546047 M. auf 745584 M. gestiegen und machen drei Vierteile sämtlicher Aktiven aus. Diese Außenstände verteilen sich auf 7346 einzelne Konti und werden vom Vorstande für gut gehalten. Die Verpflichtungen der Anstalt betragen 95608 (82697 M.) An Bankguthaben sind 87866 M. und an Waren 104847 M vorhanden. K. (M. Allg. Ztg.) Aktiengesellschaft Aristophot in Taucha, Bez. Leipzig. Im verflossenen Geschäftsjahre hatte die Gesellschaft einen wesentlichen Ausfall im Fabrikations-Umsatz zu erleiden, da bei einem zeitweisen Mangel an Papier es ihr unmög lich war, die gegebenen Lieferfristen einzuhalten. Der hierdurch und durch die unerläßlichen Abschreibungen auf Debitoren- und Warenkonto entstandene bedeutende Ver lust von 57945 t M. ist durch den Reservefonds von 129454 M. und das Sanierungskonto von 192332 M. bis auf 257 664 M. gedeckt worden. Unter den Abschreibungen (165227 M.) wurden 100000 M. für Verluste auf Konto-Kor- rent-Konto eingestellt; das Fabrikationskonto brachte einen Verlust von 75 326 M. K. (L. N. N) Dresdner Kunstanstalt, Aktiengesellschaft, in Dresden. Nach Abschreibung zweifelhafter Außenstände ergibt sich ein Rohgewinn von 44402 (40715) M. Davon sind 32703 (29 240) M. für Abschreibungen zu kürzen. Der Reingewinn von 11699 (11475) M. soll folgende Verwendung finden: Zum Reservefonds 600 (702) M., 6 (6) v. H. Dividende auf 80000 M. Vorzugsaktien 4800 M., 2 (2) v. H. Dividende auf 231 400 M. im Umlauf befindlicher Aktien 4628 M. Zum Vortrag auf neue Rechnung kommen 1671 (1345) M. Für das neue Geschäftsjahr hofft die Verwaltung, daß die Ent wicklung der Gesellschaft weitere Fortschritte machen wird. K. (L. T.) Kunstanstalt B. Grosz Aktiengesellschaft in Leipzig. Auf der am 14. November abgehaltenen Generalversammlung, welche der Verteilung von 7 v. H. Dividende zustimmte, fragte ein Aktionär die Verwaltung, ob räumliche Ausdehnung des Unter nehmens geplant sei. Ihm wurde geantwortet, daß für die nächste Zeit weder ein Neubau noch die Aufstellung weiterer Maschinen beabsichtigt sei. Auf die Bemerkung, daß die Ab schreibungen auf Lithographiesteine zu gering seien, erwiderte der Vorstand, daß jetzt von der Firma wenig Lithographien her gestellt würden, übrigens behalte sie sich immer das Verlags recht vor. Zu der bemängelten Höhe der Außenstände wurde bemerkt, daß die Kundschaft jetzt weit zahlungskräftiger sei, und sich das Giro-Obligo bedeutend vermindert habe, die Firma arbeite jetzt hauptsächlich mit Warenhäusern, während früher Abzahlungsgeschäfte, die meist langsame und säumige Zahler sind, die Hauptabnehmer waren. Derselbe Aktionär fragte, wie es sich mit der im Geschäftsbericht erwähnten Bürgschaft in Höhe von 109000 M. verhalte. Die Aktionäre müßten befürchten, daß von den Außenständen die Hälfte gefährdet seien. Vorstand Grosz erwiderte, daß nach dem eingeholten Sachverständigen Gutachten 109836 M. als un einbringlich anzusehen seien. Er, als Vorstand und Fachmann, sei anderer Ansicht, und um dies zu beweisen, hat er für den Eingang der fraglichen Außenstände bis zum 30. Juni 1908 selbst schuldnerische Bürgschaft übernommen und dafür seinen Aktien besitz dem Aufsichtsrat zur Verfügung gestellt. Die Versamm lung gab sich mit dieser Erklärung zufrieden. Die Verwaltung teilte mit, daß das Unternehmen auch im neuen Jahre gut be schäftigt sei und somit, wenn kein Umschwung eintrete, im nächsten Jahre auf ein gleich günstiges Ergebnis gerechnet werden könne, pk Kunstanstalt Grimme 6 Hempel, Aktiengesellschaft in Liquidation, in Leipzig-Schleußig. In der am 16. November abgehaltenen ordentlichen General versammlung erstattete der Liquidator Bericht über den Fort gang bezw. gegenwärtigen Stand der Liquidation. Daraus war zu entnehmen, daß nur noch ein Gläubiger, nämlich die All gemeine Deutsche Kredit-Anstalt, die 222378 M. zu fordern hat, vorhanden ist. Am 18. Juni 1907 betrugen die Passiven des Unternehmens 224 997 M. Hauptaktivposten ist das Gebäude- und Grundstückskonto mit der Zentrale für Dampfkraft und elektrischen Betrieb. Ein Käufer hat sich für das Grundstück