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4 I 3° PAPIER-ZEITUNG Nr. 93 Zedernholz und Bleistift-Fabrikation Nachdruck verboten Die forstliche Abteilung des nordamerikanischen Landwirt schaftsamtes hat Aber die künftigen Zedernholzvorräte der Ver einigten Staaten für die Bleistiftfabrikation folgenden Bericht veröffentlicht: In den Vereinigten Staaten werden jährlich nahe zu 320 Millionen Bleistifte hergestellt. Hierzu werden gebraucht 10000 Tonnen (1 amerikan. Tonne = 909 kg) oder 7300000 Kubikfuß Holz, täglich also 300 Tonnen oder 20000 Kubikfuß. Da fast nur rote Zeder verwendet wird, und die Bleistiftfabri kation fortwährend wächst, nehmen die Bestände an roter Zeder stark ab. Bis jetzt ist aber noch kein Ersatz dafür gefunden, daher dürfte es keine andere Industrie geben, die so stark von einer einzigen Materialsorte abhängig ist, wie gerade die Blei stiftfabrikation. Es erscheint demnach seltsam, daß bisher keine Vorsorge für die künftige Deckung des Bedarfs an rotem Zedern holz getroffen ist. Neuerdings hat sich die forstliche Abteilung des Landwirtschaftsamtes mit der Frage beschäftigt, und da sie ermittelt hat, daß namentlich in den Südstaaten der nord amerikanischen Union viel junges Zedernholz geschlagen wird, um als Zaunpfähle Verwendung zu finden, so wurde die Bevölkerung der Zedernholz-Gebiete darüber aufgeklärt, daß man die Bäume zu ihrer vollen Entwicklung kommen lassen soll, und daß man dann an ihnen eine gute Einnahmequelle haben wird. K. Addiermaschinen Welchen Umfang die Herstellung und der Gebrauch von Addiermaschinen in den Vereinigten Staaten von Amerika genommen hat, läßt sich aus folgenden Angaben in »Typewriter Topics« beurteilen: Die Addiermaschinen fabrik »The Burrough’s Adding Machine Company« in Detroit, Mich., hielt daselbst vom 1. bis 6. Juli eine Ver sammlung der etwa 200 Verkaufsleiter und Reisenden ihrer 49 Zweiggeschäfte ab. Zu diesem Zwecke wurden auf dem Gelände der Fabrik fünf Zelte errichtet, in welchen Be ratungen abgehalten wurden. Die Gesellschaft erzeugte in 1900 1500 und in 1906 180000 Maschinen. Die ver schiedenen Verwendungsarten der Burrough’schen Addier maschinen wurden durch Lichtbilder und die Bauart aller Maschinen durch Fachleute erläutert. Allabendlich fanden Unterhaltungen für die versammelten Mitglieder und ihre Familienangehörigen sowie für die Arbeiter der Fabrik statt. Unsere Schreibwarenhändler könnten durch den Vertrieb von Addiermaschinen, die sich auch bei uns in größeren Aemtern gut einführen, ihren Verdienst erhöhen. Amerikanische Schreibwaren Bleistifthalter von Raymond A. Koehler in Jasper^ Indiana. Amerik. Patent Nr. 833 744. Der vordere Teil von einer Metallhülse Bild 1 eines gewöhnlichen Bleistifts 2 wird 1 aufgenommen, von der sich unter spitzem Winkel ein Rohr 4 ab- zweigt, das vorn ein Stück Radier gummi s aufnimmt. Das Radier gummi ist daher bei etwaigem Verschreiben bequemer zur Hand, als wenn es, wie es üblich ist, an dem entgegengesetzten Ende des Bleistifts angebracht wird. Das vordere Ende 3 der Hülse 1 ist kegelförmig zugespitzt und läßt die Spitze des Bleistifts genügend weit durchtreten. Nach Beendi gung des Schreibens oder Zeich nens zieht man den Bleistift in die Hülse 1 zurück und verschließt das vordere Ende der Hülse durch eine federnde Klappe 6. Hier durch wird die Bleistiftspitze gegen Abbrechen geschützt. Aus Bild 2 ist die Verschlußklappe 6 deutlicher zu erkennen. Anordnung der Probenschau Kalender von Raphael Tuck 6• Sons, G. tn. b. H. in Berlin SIV 68, Wilhelmstr. 106. Die Sammlung umfaßt etwa 150 verschiedene Muster, wie Biedermeier-, Empire-, Jagd-, Sport-, Marine- usw. Kalender. Sie haben größten teils die Form des Abreißkalenders. Einen der uns be musterten Biedermeier-Kalender zeigt Bild 1, der durch seine frischen Farben aber in Wirklichkeit weit besser aussieht, als das schwarz-weiße Bild. Die stilisierte Zeich- Bild 1 Bild 2 nung ist in den Farben grau, graugrün, blau und schwarz gehalten, während das Medaillonbild volle Farben zeigt und daher sofort als Hauptsache auffällt. Als Empire- Kalender könnte man wohl den in Bild 2 dargestellten be zeichnen, denn die in den beiden Bildern sichtbaren Ge stalten tragen Empirekleider. Dagegen ist die übrige Or- namentierung diesem Stil nicht genau entsprechend. Immerhin sieht die ganze Zusammenstellung frisch und lebhaft in' den Farben aus, und auch hier bildet die Aus führung der Medaillonbilder in vollen Farben einen an genehmen Gegensatz zu den kräftigen Formen und Farben des übrigen Schmuckes. Ein sehr gefälliger Kalender ist als Attrappe ausgebildet; auf einem Postament stehen rechts und links je ein Rosen bäumchen, und rosa Seidenbän der schlin gen sich vom Stamm des einen zu dem andern, wäh rend an der dahinter auf steigenden Rückwand der Kalen derblock be festigt ist. Alle Papp teile sind hellblau überzogen undmitWeiß bedruckt, während die Rosenbäum chen aus künstlichen Blumen und Moos gefer ¬ tigt wurden. Den »Deutschen Städte-Almanach« zeigt Bild 3 Die Blätter sind 30 X 37 cm groß, aus gelblichem Kartol und rot und schwarz bedruckt, und jedes der 6 Blätter trägt ein nach künstlerischen Originalen gefertigtes Bild Solche Kalender sind mit Bildern aus jeder größeren deut schen Stadt erhältlich, das uns gesandte Muster enthielt sechs farbige Ansichten aus Berlin.