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PAPIER-ZEITUNG 4115 Nr.93 6500 m auf 5700 m, also um etwa 12 v. H., zurückgegangen und die Rechtfertigung des Werkmeisters zutreffend ist. Es handelt sich doch um ein sehr gutes Papier, das auf der Maschine jedenfalls sehr sorgfältig behandelt, mit schlaffen Zügen ge arbeitet wurde und daher sehr dicht in seinem Gefüge war. Bekannt ist, daß die Bogensatinage den Festigkeitseigenschaften der Papiere viel weniger als die Rollenglättung schadet. B. Antrieb und Schüttelung von Papierstoff- Sortierzylindern Marcel Lamort in Paris, Frankreich, erhielt das ameri kanische Patent Nr. 850021 für eine Vorrichtung, um die Zylinder von Papierstoff-Sortierern in Schüttelung zu ver setzen und dabei jedesmal um ein bestimmtes Stück um ihre Achse zu drehen. Die Abbildung zeigt den Sortier zylinder 1 von der Stirnseite. Beide hohle Hälse des Zy linders ruhen in Stahlbändern 7, deren eines Ende 8 mit dem unteren Ende einer Stellschraube 6 verbunden ist und mittels des Handrades 3 gehoben und gesenkt werden kann, während das andere Ende 9 an einem Hebel 2 be festigt ist, der auf eine Achse s gekeilt ist. Diese Achse 5 steht durch einen Hebel 4 mit einer Zugstange 10 in Ver bindung, die an ein auf der Achse 11 sitzendes Exzenter 12 angeschlossen ist. Bei jeder Umdrehung des Exzenters 12 hebt und senkt sich die Stange 10 und schwingen infolge dessen die beiden Hebel 2 auf und nieder. Da die die Hälse des Sortierzylinders umfassenden Bänder 7 an dem e inen Ende 9 mit den Hebeln 2 verbunden sind, so werden gleichzeitig die Enden 9 der Bänder gehoben und gesenkt, wobei jedesmal der Sortierzylinder um ein entsprechendes Stück gedreht wird. Damit die Erschütterung des Zylinders verstärkt wird, ist je ein Stahlklotz ij unterhalb der »ander 7 in dem Gestell befestigt, gegen welche die Zy- inderhälse bei jedem Niedergang stoßen. Mit Hilfe der Stellschrauben 6, an denen das andere Ende 8 der Stahl bänder befestigt ist, kann man den Ausschlag und den Grad der Schüttelung regeln. Pappenabschluß Unter dieser Ueberschrift wird in der Papier-Zeitung Nr. 90 ein Fall besprochen, der besonders bei der Trockenheit dieses Herbstes für jeden Pappenfabrikanten, der auf Wasserkraft an gewiesen ist, von Interesse sein muß. Es ist gewiß richtig, daß der Fabrikant den eingegangenen Lieferungsverbindlichkeiten, soweit es irgend in seinen Kräften steht, nachkommen muß und demgegenüber andern Aufträgen nicht den Vorzug geben darf. Es ist indessen zu berücksichtigen, daß die Kartonnagenfabriken Pappen von bestimmter Größe und Stärke gebrauchen, und diese können dem Lieferanten ausgegangen sein, während er an andern Sorten noch Lagerbestände hat. Dazu fallen bei der Handpappen fabrikation eine Menge Nebenstärken, wenn auch nach Möglich keit auf die gewünschte Nummer hingearbeitet wurde. Der Lieferant macht sich daher nicht immer schadenersatzpflichtig, wenn er neue Aufträge erledigt, während er mit seinem Ab schluß im Rückstände bleibt; denn weshalb soll er nicht, wenn bei wasserarmer Zeit die Pappen gesucht sind, alte Lager bestände, die vielleicht aus wer weiß was für Formaten und Dicken bestehen, sowie fallende, nicht im Abschluß einbegriffene Nebenstärken abstoßen, wenn die Gelegenheit dazu da ist. Es sollte auch nicht vergessen werden, mit welchen Schwie rigkeiten der Pappenfabrikant, abgesehen von der schwankenden Wasserkraft, zu kämpfen hat. Die Verbraucher werden durch den Wettbewerb zu immer größeren Ansprüchen gedrängt. Da kommen Festigkeit, Glätte, Färbung, Reinheit, richtiger Trocken gehalt, genaue Dicke und die verschiedensten Formate in Be tracht, wobei die Ladungen natürlich immer pünktlich abrollen müssen. Will man im allgemeinen den Ansprüchen genügen, so hat man etwa 20—25 Stärken herzustellen, und dazu kommen alle erdenklichen Formate. Das gibt eine Verwicklung, die kaum auszudenken ist. Pappenjabrik. Säurefeste Gefäße aus Aluminium Die in der Papier- und Sulfitstoff-Fabrikation zur Auf nahme und Fortleitung saurer Flüssigkeiten dienenden Be hälter und Rohre bestehen aus Kupfer, Bronze oder Blei. Die erstgenannten Metalle werden aber namentlich von heißen Säuren ziemlich angegriffen, während Blei für manche Zwecke zu weich ist. Vielleicht kann für gewisse Verwendungen Aluminium benutzt werden, über dessen hervorragende Säurefestigkeit die »Kraft« u. a. folgendes mitteilt: In den Militärwerkstätten in Siegburg werden seit zwei Jahren Versuche angestellt, bei Arbeiten mit Säuren Geräte aus Aluminium zu verwenden, und man hat damit sehr gute Erfolge erzielt. Das Aluminium hat sich als sehr widerstandsfähig er wiesen; Salpetersäure und Schwefelsäure, verdünnt und kon zentriert, ferner eine bei der Sprengkörperfabrikation zur Ver wendung kommende Mischung von beiden, die noch schärfer wirkt als die ungemischten Säuren, und auch die stark fressen den Säuredämpfe greifen Aluminium fast garnicht an. Nach zweijährigem Gebrauch sind die Aluminiumgeräte noch voll kommen gebrauchsfähig, und ihre Abnutzung ist so gering, daß sie voraussichtlich noch lange gebraucht werden können. Im gleichen Zeiträume mußten nach früheren Erfahrungen Geräte aus Kupfer, Messing und Bronze mehrfach durch neue ersetzt werden. Also scheint die Verwendung von Aluminiumgeräten beim Arbeiten mit Säuren erhebliche Ersparnisse zu ermög lichen. Dazu kommt, daß Aluminiumgeräte leicht und deshalb sehr bequem zu handhaben sind. Nach »Prometheus« hat man in Amerika neuerdings auch Aluminiumrohre an Stelle der früher gebräuchlichen Bleirohre zu Säureleitungen verwendet und damit In jeder Beziehung gute Ergebnisse erzielt. Japanische Papiere In Nr. 73, S. 3200, soll es in der dritten Zeile von oben heißen: grau oder gelblich, anstatt grau oder blau. Zellstoffabriken in Sommerfrischen. Die Gemeindeverwaltung von Tynderö in Schweden hat sich mit einer Eingabe an den König gewendet, in der ausgeführt wird, dem Vernehmen nach sei beabsichtigt, daß einige Firmen der Holzindustrie die Her stellung von Zellstoff aufnehmen. Diese Betriebe seien in der Nähe von Tynderö gelegen, aber es heiße auch, daß zwei neue auf verschiedenen Seiten der Stadt so angelegt werden sollen, daß die Stadt künftig nur bei Südwind reine Luft habe. Die Stadt müsse dagegen Protest einlegen, denn durch diese Be triebe würden die Sommergäste vertrieben und ein großer Teil der Bewohner um die Einnahmen aus der Fremdenindustrie ge bracht. K.