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4018 PAPIER-ZEITUNG Nr. 91 2. Mitteilung zur ^Bestimmung von Holsschliff nach dem Phloroglucin-Verfahrene. Dr. Carl G. Schwalbe in Darmstadt 1. Ueber $ Hydro- und Hydrat Cellulosen^. 2. eZur Chemie der Sulfitsellstoffbleichee. Ferner haben Vorträge oder kürzere Mitteilungen zuge^agt die Herren: A. D. Little in Boston, R. PPieselgren in Nyqvarn, Dr. Hans Hojmann in Berlin. Anmeldung weiterer Vorträge oder Mitteilungen ist er wünscht. An jedef Vortrag schließt sich freie Aussprache. Nötigenfalls wird die Versammlung am Dienstag, 10. De zember, vormittags, fortgesetzt. Am 9. Dezember, abends 6 Uhr, findet gemeinsames Festessen statt. Teilnahme von Damen erwünscht! Am Abend des Vortages, Sonntag, 8. Dezember, treffen sich die Mitglieder in einem noch näher anzugebenden Restaurant. Vorherige Anmeldung der Teilnehmer an den Schrift führer, Schriftleiter S. Ferenczi in Berlin SW ir, Papierhaus, ist erbeten. Mitglieder können Gäste ein führen! Der Vorstand: I. A.: Willi Schacht, Weißenfels a. S. Vorsitzender Keller-Denkmal. In Hainichen, Sachsen, wird dem dort ge borenen Erfinder der Holzschleiferei, Gottlob Keller, ein Denk mal errichtet, dessen Entwurf eine gemeinsame Arbeit des Bild hauers Künne in Berlin und des Architekten Ulbricht in Dresden ist. Das Denkmal besteht aus einer Bronzebüste Kellers auf hohem Postament. Als Standort ist das untere Ende des alten Kirchplatzes bestimmt. (Vogtl. Anz.) Schutzvorrichtung an Wasserrechen. Aus Anlaß eines tödlichen Unfalles, welcner sich beim Reinigen eines Wasserrechens von Laub durch Hineinfallen des Arbeiters in den Werkskanal er eignet hat, wurde von einem Gewerbeinspektor empfohlen, außer den nötigen Anstoß- (Fuß ) Leisten beim Rechen von Ober gräben von mehr als 1.5 m Wassertiefe Schutzvorkehrungen in der Form beizustellen, wie sie von Dachdeckern benützt werden. (Seil mit bicherheitsgürtel.) Das andere Ende des Seiles läuft mittels eines Ringes an einer parallel mit dem Wasserrechen angebrachten Eisenstange. Durch solche Einrichtung ist der Arbeiter in der Bewegung nicht behindert und kann die Be seitigung von Laub und dergl. sowie das Abeisen ohne Gefahr vornehmen. (Zentralbi. f. d. österr.-ungar. Papierind.) Wasserkraft in Kärnten. Das von Ingenieur Rüsch in Dorn birn veriadte Projekt der Errichtung eines großen Elektrizitäts werkes am Millstädter See in Kärnten geht dahin, die Möil in die Lieser und diese wieder in den Millstätter See einzuleiten, um elektrische Anlagen zu errichten, von denen eine zu 5000 PS, eine zweite zu 20000 PS, und eine dritte zu 5000 PS vorgesehen sind. Die Staatsbahnverwaltung hat mit der pro jektierenden Firma bereits einen Vorvertrag wegen Kraftlieferung für die neuen Alpenbahnen abgeschlossen. Wasserkräfte in Norwegen. Der König hat auf Vortrag der Regierung vor kurzem einen Beschluß des Sterlings genehmigt, wonach Aufdämmungs- und Senkungsarbeiten zur Reglung eines Wasserlaufes, selbst wenn zur Ausführung der Arbeiten die Abtretung fremden Grund und Bodens nicht erforderlich ist, nicht ohne vorher einzuholende Genehmigung des Königs vor genommen werden dürfen, sobald durch das Unternehmen die für industrielle Zwecke verwendbar werdende Wasserkraft um wenigstens 3000 PS gesteigert wird. (Kölnische Ztg.) 12 Spaniens Papier-Erzeugung ist nach einem österr.-ungar. Kon sularbericht durch die fortdauernden Neueinrichtungen von Fabrikanlagen auf einer Entwicklungsstufe angelangt, welche die Einfuhr von Papier, das überdies durch erhöhte Zölle geschützt ist, allmählich verdrängt. Nur noch Luxus-, Phantasie- und feinere Packpapiere gelangen zur Einfuhr, wogegen Karton papiere nur wenig Absatz finden, weil die inländische Erzeugung, wenn auch minder gute, so doch bedeutend billigere Ware auf den Markt bringt. Von großer Bedeutung ist jedoch heute noch die Einfuhr von Papier-Halbstoffen, besonders von Holzschliff und Zellstoff, da die spanische Erzeugung dieser Stoffe nicht hinreichend ist. Wasserstand. Die Vereinigten Elbschiffahrtsgesellschaften stellten am 9. November den Schiffahrtsverkehr infolge des schlechten Wasserstandes ein. Japanische Papiere Von B. Setlik, Vorstand der chem. Abteilung des technol Museums in Prag Fortsetzung und Schluß zu Nr. 85, S. 3738 Verschiedene Sorten japanischer Papiere Wie schon erwähnt wurde, dient das Papier in Japan zu mannigfaltigen Zwecken und ersetzt sogar oft Kleider stoffe, Wäsche, Leder, Glas usw. Die wichtigsten Gruppen sind folgende: 1. Dünne Papiere, a. Kopierpapiere. Hierher gehören Minogami, Tasogami, Usujogampi. Minogami (aus Kodzu) ist gelblich, sehr dünn und durchsichtig, es wird in der Provinz Mino hergestellt und viel nach Europa ausgeführt. Es konkurriert zufolge seiner Festigkeit mit den besten amerikanischen Kopierpapieren und dient auch zum Ersatz von Fensterscheiben. Im Jahre 1903 wurde in Japan Minogami im Werte von 1 818 869 Yen erzeugt. Tosogami (aus Kodzu und Dsuiko) ist weißlicher, doch nicht so dauerhaft. Tengu jo und Mon-tengu-jo (sehr dünn) wird auch zu Fensterscheiben für Laternen, Lampione und dergl. be nutzt. Tengu-jo (deutsch »das Bestmögliche«) wird oft mit weißen und farbigen Mustern bedruckt. Sein Erzeugungsort ist Könotam, es ist von hervorragender Festigkeit, dabei nur 0.03—004 mm dick (nach Müller) und enthält 08 bis 1.4 v. H. Asche. Es dient auch zur Verfertigung von künstlichen Blumen, verschiedenen Dekorationen, Vorhängen und oft auch als feines Packpapier für kostbare Gegen stände. In 6 Mustern dieser Papiere habe ich Holzzellstoff und Kodzu gefunden. b. Japanische Seidenpapiere eignen sich zum Illustrations druck, Fakturen, Brielabzügen und auch als feine Pack papiere, meistens aus Kodzu für Schmucksachen. Eine Sorte japan. Seidenpapier (Nr. 106 von der Firma Saenger in Hamburg) aus Gampi und Mitsumata war gelb lich, Format 22X28 (500 Bogen zu 1 M. 95 Pf.) Ein anderes Muster Japan. Tissue Seidenpapier von demselben Einfuhr haus war aus Kodzu hergestellt. Das sogenannte Schi-fu (Schi = Papier, Fu = Stoft) dient entweder direkt als Stoff für Kleider oder wird in schmale Streifen geschnitten, welche als Schuß zum Einweben in Stoffe benutzt werden, deren Kette von Seide ist. Die Baumwollstoffe haben jetzt meist das Papier-Gewebe verdrängt. (50 Bogen Schi-fu kosten 1 K 20 h.) Verschiedene Muster von Schi-fu enthalten Fladernstoff (Leinen und Baumwolle). 2. Schreibpapiere. Hierher gehört das bekannte, sehr guten Ruf genießende, aus Kodzu hergestellte Hanshi, das sowohl als Schreib- als auch als Druckpapier benutzt wird. Im Jahre 1903 hat man Hanshi im Werte von 4 859 959 Yen erzeugt. Kleineres Format heißt Kohansi, welches neben Kodzu auch Mitsumata enthält. Die Reißlänge schwankt zwischen 5100—7000 m und die Dicke zwischen 0.028—0.95 mm je nach der Herkunft. Hankire und Nishino uchi gehören zu derselben Gruppe, sie bestehen aus einem Gemisch von Gampi und Mitsumata. In einem Hankire-Muster fand ich auch etwas Holzzellstoff. Hosho ist das teuerste, meistgeschätzte Papier, das un gefähr unserm Kanzleipapier entspricht. Es ist glatt, regel mäßig, ziemlich dick, wird aus Kodzu und Mitsumata er zeugt und zum Druck farbiger Bilder (manchmal auch als Packpapier) benutzt. Drei Muster von Hosho-Papier von der Firma Ichikama, welche ich untersuchte, enthielten reine Kodzufaser. Hosho ist ein sehr gutes Fabrikat, meistens rauh, weich aus reinem Kodzu angefertigt. Die Reißlänge schwankt zwischen 3,4 und 4,9 km. Igomasa ist eine Art weichen Papiers. Hondura wird als Schreib-, Druck- und Illustrations papier verwendet. Insatsu-Kioku ist ein wolkiges, gelbliches, pergament artiges, aus Gampi und Mitsumata hergestelltes Papier. Reißlänge 8,6 km. Ich habe fünf Muster von Hanshi-Papier untersucht, darunter waren zwei nach alter Art hergestellt und drei von moderner Fabrikation. I (alt) gelblich, weich, gerippt, ohne Glanz, beim Zerreißen zeigte es sich als langfasrig Unter dem Mikroskop fand ich unversehrte Kodzufasern