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3996 PAPIER-ZEITUNG Nr. 90 Geschäfts-Nachrichten Wir bitten unsere geschätzten Bezieher, uns von jeder Veränderung Kenntnis zu geben die für unsern Leserkreis von Interesse ist; wir werden dieselbe kostenfrei unter dieser Ueberschrift veröffentlichen Herabsetzung des Preises für Rohschwefel. Aus Catania wird gemeldet, daß der Consorzio Zolfifero (die von der Regierung eingesetzte Verkaufsstelle) den Preis für Roh schwefel um io Lire die Tonne herabgesetzt hat. Da aber die Schwefel-Raffinerien vor kurzem 80000 Tonnen zu bis herigem Preise gekauft haben, ist unter ihnen eine Protest bewegung im Gange; sie halten sich angesichts der Preis herabsetzung für schwer geschädigt. K. Unter elsässische Papierfabrik Akt.-Ges. in Schweighausen i. Els. Das mit 1 Million M. Grundkapital ausgestattete Unternehmen erzielte in 1906/07 einen Fabrikationsgewinn von 1,70 Mill. M. (i. V. 1,47 Mill. M.). Nach Abzug der Un kosten ergibt sich ein Ueberschuß von 26490 M., wodurch sich die aus den Vorjahren übernommene Ünterbilanz von 46069 M. auf 19580 M. ermäßigt. Ob Abschreibungen vor genommen wurden, läßt sich aus der Bilanzveröffentlichung nicht ersehen. Eine Dividende hat das in 1893 gegründete Unternehmen bisher nicht verteilt. In der Bilanz stehen die Immobilien mit rund 800000 M. (i. V. 780000 M.) Ma schinen und Einrichtungen gegen das Vorjahr wenig ver ändert mit 1,23 Mill. M. zu Buch. Die Vorräte werden mit 544698 M. (i. V. 518188 M.) bewertet und an Schuldnern 243596 M. (301620 M.) ausgewiesen. Neben 819000 M. Obligationsschulden, 412000 M. (wie i. V.) Depositen und 426551 M. (351515 M.) Akzeptverbindlichkeiten werden noch 696990 M (714703 M.) Gläubiger in laufender Rech nung verzeichnet. Ein Amortisationskonto enthält 14000 Mark. Reserven sind nicht vorhanden. CI. (Frkf. Ztg.) Papierfabrik Weißenstein A.-G. in Dill-Weißenstein, Baden. In der am 31. Oktober stattgehabten Generalversammlung wurden die Anträge der Verwaltung genehmigt und der einschließlich Vortrag sich ergebende Betriebsüberschuß von 110 443 M. wie folgt verwendet: Abschreibungen 98445 M., Reservefonds 2000 M, neuer Vortrag 9998 M. G. F. Halbrock^ Papierfabrik in Hillegossen bei Bielefeld. Nach dem Tode des Papierfabrikanten Herrn August Hal brock sind dessen Witwe Rosa, geb. Delius, und sein Sohn Herr Ernst Halbrock in die Gesellschaft als persönlich haftende Gesellschafter eingetreten. K. Die Prokura des Herrn Hans Kodier für die Firma Johannes Heilert^ Dachpappenfabrik in Berlin, ist erloschen. K. Schlegel 6• Temme, Papiergroßhandlung in Münster i. W. Herr Kaufmann Hans Kolb trat am 1. November als Gesell schafter in die Firma ein und leitet die Geschäfte mit, dem bisher alleinigen Inhaber, Herrn Fabrik-Direktor Heinrich Temme. Cartonnagenmaschinenindustrie und Fa^onschmiede Akt.- Ges. in Liqu. in Berlin. In der Generalversammlung be merkte die Verwaltung, daß im vergangenen Geschäftsjahre infolge Umgestaltung eines Kesselraumes zu Kontorzwecken 3 bis 4000 M. Mehrkosten entstanden seien. Um etwa diesen Betrag würden sich die Mietseinnahmen im laufenden Jahre erhöhen, und die Aufbesserung der an die Aktionäre auszuschüttenden Quote könne auf 6 v. H. in Aussicht ge nommen werden. Die 58500 M. Anteile der Maschinen- und Kartonnagenwerke G m. b. H. werden zum Nennwerte vom Liquidator übernommen, wobei ein 5 jähriger Kontrakt mit der genannten Gesellschaft vereinbart worden ist. Die der Cartonnagen-Maschinen-Industrie-Ges. durch den Ver kauf der Anteile zufließenden Barmittel sollen u. a. als Reserve für fällig werdende zweite Hypotheken dienen. Die Läden und andere Räumlichkeiten sind, abgesehen von einer kleinen Wohnung, sämtlich vermietet. Die Versamm lung genehmigte den Abschluß und die ab 10. November erfolgende zweite Rückzahlung einer Quote von 5 v. H. Der Aufsichtsrat wurde durch die Wahl des Herrn Oskar Siele auf vier Mitglieder verstärkt. (Berl. Tagebl.) Dem XX. Geschäftsbericht -der Berlin-Neuroder Kunst anstalten Actiengesellschaft in Berlin über das Betriebsjahr 1906/07 entnehmen wir folgendes: Die General-Versammlung vom 15. November 1906 beschloß zwecks Schaffung einer einheitlichen Aktiengattung den Rück kauf von 6 Stammaktien und die Umwandlung der verbleibenden 366 Stammaktien zu Vorzugsaktien im Verhältnis von 3:2. Nach Maßgabe des Beschlusses der General-Versammlung vom 21. April 1906 sind aus dem Sanierungs Reserve-Konto vom 1. Juli 1906 von rund wie alle folgenden Zahlen, 52 co M. für Lasten, welche noch mit der Sanierung Zusammenhängen oder aus Anlässen vor der Zeit derselben herrühren 23000 M ver wendet, sodaß 29000 M. verblieben; dazu tritt der Buchgewinn aus der Umwandlung der restlichen Stammaktien in Vorzugs aktien mit 128000 M. Hieraus sind bestritten besondere Un kosten anläßlich der Umwandlung der Stammaktien in Vorzugs aktien 1000 M., Kaufpreis für 6 zu vernichtende Stammaktien 4000 M , Extra-Abschreibung auf Beteiligungs-Konto 8000 M , sodaß 73000 M. verbleiben, welche wir dem gesetzlichen Reservefonds zu- führten. Diese Umwandlung unterlag somit weder in Einnahme noch in Ausgabe der Berechnung auf General-Ertrags-Konto. Die befriedigende Entwicklung der ersten 3 Monate des ab gelaufenen Geschäftsjahres hat auch im weiteren Geschäftsjahre angehalten. Das Gebäude-Konto erfuhr einen Zugang durch den Bau eines zweiten Kesselhauses mit Zubehör in Branden burg; die Anschaffungen von verschiedenen Hilfsmaschinen kamen vornehmlich der Ausgestaltung unserer Prägerei in Neu- rode und Braunau zugute. Die Warenbestände stehen mit 389 000 M. zu Buch. Die Verluste an Buchforderungen sind bereits von den Schuld nern gekürzt, und für etwaige fernere Ausfälle ist eine stille Reserve vorgesehen; außerdem ist das im Vorjahre gebildete Delkredere-Konto in gleicher Höhe aufrecht erhalten worden. Das Handlungsunkosten-Konto ermäßigte sich ebenso wie das Gehälter-Konto durch die verschiedentlich geschaffene Neu- Organisation, während anderseits gewisse Mehrausgaben an Provisionen usw. bereits vor Ermittlung des General-Ertrags Berechnung gefunden haben; auch die Ergänzung der statuten mäßigen Vergütung an den Aufsichtsrat ist zu Lasten des Be richtsjahres auf dem Handlungs-Unkosten-Konto verbucht. Dem erhöhten Umsatz entsprechend würde das Roh-Erträgnis von 638 oco M. selbst bei den hohen Abschreibungen die Verteilung einer höheren Dividende als 4 v. H. ermöglichen; wenn die Verwaltung trotzdem nur eine 4prozentige Dividende beantragt, so geschieht dies in Rücksicht auf die weitere innere Kon solidierung des Unternehmens, und weil wir am 1. Juli 1907 eine Hypothek von 155000 M. zurückgezahlt, während wir nur 50 oco Kronen auf unser Braunauer Grundstück hypothekarisch aufgenommen haben. Wir schlagen ferner vor, 50000 M. einem Spezial-Reservefonds zuzuführen und den Rest von 23000 M. auf neue Rechnung vorzutragen. Die ersten 3 Monate des neuen Geschäftsjahres zeigen normalen Verlauf; es liegen zurzeit Auf träg in befriedigendem Umfange vor. Hauptzißern der Jahresrechnung (abgerundet). Soll: Grund stücke 127000 M, Gebäude 548000 M., Maschinen, Utensilien und Inventar 255000 M., Steine 200000 M., Photogr. Betriebs- Einrichtung 17000 M., Effekten 55000 M., Bargeld 15000 M- Wechsel 74 000 M , Schuldner 727 000 M , Bankguthaben 235000 M, Rohmaterial 120000 M., Waren 389000 M. Haben: Kapital 2000000 M., gesetzlicher Reservefonds 81000 M, Hypotheken 250000 M., Gläubiger 185 000 M., Delkre dere-Konto 45000 M., Interims Konto 15500 M., Arbeiter-Unter stützungfonds 14000 M., Gewinn 171000 M. Gewinn- und Verlust - Konto. Soll: Handlungs - Unkosten 86000 M., Gehälter 104000 M., Ausbesserungen 18000 M., Kranken, und Invaliden-Versicherung 11000 M., Unfall-Versicherung 4000 M., Steuern 8000 M., Grundstück-, Gebäude- und Fuhrwerks- Unkosten 1000 M., Zinsen 3000 M., Abschreibungen 230000 M-, Gewinn 171 000 M. (Gewinn-Verteilung: Reservefonds 9000 M1 Tantieme an Vorstand und Beamte 8000 M., an den Aufsichtsrat 1000 M., 4 v. H. Dividende 80000 M., Spezial-Reservefonds 50000 M. Gewinn-Vortrag 23000 M.) Haben: General-Ertrag 638000 M. Die Firma Wilhelm Langenbruch Graphische Kunstansta^ G. m. b. H. in Berlin wurde in eine Gesellschaft mit be schränkter Haftung umgewandelt. Das Stammkapital beträgt 40000 M. Geschäftslührer sind die Herren Fabrikant Wilhelm Langenbruch und Chemigraph Paul Herzog in Berlin. Jedem der Geschäftsführer steht die selbständig 6 Vertretung der Gesellschaft zu. Der Gesellschafter Herr Wilhelm Langenbruch bringt in die Gesellschaft ein das von ihm unter der Firma Wilhelm Langenbruch Graphische Kunstanstalt betriebene Fabrikgescbäft nebst Zubehör nach dem Stande vom 30. September zum festgesetzten Wert von 20000 M. unter Anrechnung dieses Betrages auf seine Stammeinlage. Die Graphische Kunstanstalt L. Handorff in Kie hat die Buchdruckerei der früheren Schleswiger Tages zeitung mit sämtlichen Setz-, Druck- und sonstigen Ma schinen käuflich erworben. Die Buchdruckereiabteilung des Handorffschen Geschäftes, in der vor 3 Jahren 4 Schnell pressen standen, hat jetzt 12 Schnellpressen und 2 Setz maschinen.