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3956 PAPIER-ZEITUNG Nr. 89 Sogenannte „Ausstellungen“ Den mannigfachsten Veranstaltungen, die mit Wesen und Zweck der Ausstellungen nichts zu tun haben, muß deren Name als Deckmantel dienen. Irgend ein dringendes volkswirtschaft liches Bedürfnis, allgemeiner Natur oder zur Förderung be stimmter Gewerbezweige, pflegt dabei als Vorwand benutzt zu werden. Dringend ist aber zumeist nur der Wunsch der häufig recht vorurteilsfreien gewerbsmäßigen Ausstellungsunternehmer, auf möglichst bequeme Art Geld zu verdienen. Auf diese Weise erscheint der Sinn des Ausstellungswesens, in erster Linie dem Gewerbefleiß zu dienen, in sein Gegenteil verkehrt, und es er geben sich daraus ebenso seltsame wie bedenkliche Folgen, von denen die »Ständige Ausstellungskommission für die Deutsche Industrie« aus ihren jüngsten Erfahrungen berichtet: Von einer privaten, für die freiwillig übernommene Aufgabe kaum kom petenten Vereinigung werden Gewerbetreibende, die an unlängst beendeten hiesigen Ausstellungen beteiligt waren, zur kosten losen Ueberlassung der Ausstellungsobjekte für eine »Ausstellung von Gegenständen iür die Reise und den Aufenthalt in Bädern und Sommerfrischen« aufgefordert, die im Dezember (!) in Berlin — nähere Lokalbezeichnung fehlt — stattfinden soll. In dem Aufforderungsschreiben beißt es u. a.: »Die Beteiligung an dieser Ausstellung und Preiskonkurrenz ist vollständig kostenlos, falls die betreffenden Gegenstände in das Eigentum des Vereins zur Deckung seiner Unkosten übergehen. Andere Vereinbarungen sind zulässig.« Die Veranstalter lassen sich also die Aus stellungsgebühren gleichsam in natura vergüten, indem sie sich aus den Ausstellungsobjekten selbst bezahlt machen. Medaillen einer unter solchen Bedingungen veranstalteten Ausstellung können naturgemäß in keiner Weise den Charakter einer »Aus zeichnung« für sich in Anspruch nehmen. Es verdient daher — auch im Hinblick auf den bekannten Ministerialerlaß vom 5. April 1904, betr. die strafbare Reklame mit gewissen Aus stellungs-Auszeichnungen — nachdrücklich betont zu werden, daß die Veranstalter es anscheinend besonders auf medaillen lüsterne Interessenten abgesehen haben. Dabei berufen sie sich auf die bei früheren gleichartigen Ausstellungen in ver schwenderischer Fülle verliehenen Goldenen Medaillen und fügen bezeichnenderweise hinzu: »Bei dem uns bekannten guten Ruf Ihrer Firma hoffen wir, daß Ihnen bei der diesjährigen Ausstellung in Berlin die Goldene Medaille zuerkannt werden würde.« Was der heimische Gewerbefleiß von derartigen An erbietungen zu halten hat, ergibt sich von selbst. Frühschluß an Sonnabend-Nachmittagen hat sich in gewerb lichen Betrieben Barmens sozusagen allgemein eingebürgert. Nach amtlichen Erhebungen schließen zur Zeit 331 Firmen mit 17 765 Arbeitern und Arbeiterinnen Sonnabend-Mittags zwischen 1/21—1/22 Uhr ihre Betriebe. —t. Berger & Wirth, Furbenfabrfken, Leipzig Telegr.-Adr. : Filialen: Berlin, Barmen, Budapest, Florenz Telephon Bergerwirt " London, New York, Faris, St. Petersburg ** Nr. io8u. 408 Farben für alle graphischen Zwecke Spezialität: Walzenmasse „Victoria“ u. „Bianca“ in Würfelform — = Lichtdruck-Walzenmasse und Tropenmasse [192 Neuheiten: Victoria-Druckbronze für Buch- und Steindruck, Platin deckfarben (helle Farben auf dunklem Grunde), Metaton- farben.(Duplexfarben, verbessert), Prägedruckfarben, Viscosine, Zusatzmittel Perfektine (unentbehrlich für Chromo-Druck). 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