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Nr. 80 PAPIER-ZEITUNG 3503 Pappenmaschine Bei der üblichen Herstellung von Pappen aus Papier stoff oder Asbestfasern unter Zusatz von Zement oder an- deren sehr feinkörnigen Stoffen geht ein großer Teil des Zements dadurch verloren, daß er durch die Maschen des Siebzylinders dringt, auf dem der Stoff sich absetzt, oder daß er in der Stoffbütte wegen seines höheren spezifischen Gewichtes sich zu Boden setzt. Nach vorliegender Er findung, für welche IVilliam Sillman in New York, N. Y., das amerikanische Patent Nr. 840386 erhielt, wird der Zement erst später auf die schon gebildete Schicht aus Asbestfasern oder Papierstoff gestreut, und es geht kein Zement verloren. Bilder 1 und 2 zeigen die beiden Enden der Pappenmaschine. In den Stoffkasten 24 (Bild 2) werden nur die Asbest- oder Papierstoffasern gegeben und durch zwei Rührer 46, 4J fortwährend schwebend erhalten. Auf dem Siebzylinder 2^ von üblicher Beschaffenheit setzt sich die Asbestschicht wie üblich ab, wird von dem um die Gautschwalze 27 laufenden Filz 2 aufgenommen und zu Gestrichene Papiere Chromopapier dient zur Aufnahme lithographischer Farbendrucke und wird durch Bestreichen von Papier auf einer Seite mit Mischungen von China Clay, Blanc fixe, Leim usw. hergestellt. Der geleimte Aufstrich muß meistens so beschaffen sein, daß er den flüssigen Teil der Druck farbe leicht aufsaugt. Der Aufstrich wiegt durchschnittlich 50 g auf das Quadratmeter. Kunstdruckpapier. Man bemüht sich seit vielen Jahren, den teuern lithographischen Druck durch den billigeren Buchdruck zu ersetzen und benützt zu feinem schwarzem und farbigem Buchdruck zweiseitig gestrichenes Papier. In dem Strich dieser Papiere wird das schwere und teure Blanc fixe (schwefelsaurer Baryt) vielfach durch leichteres und billigeres China Clay und gefällte Kalk-Tonerde und der Leim ganz oder teilweise durch Kasein ersetzt. Die Leimung muß derart sein, daß die Buchdruckfarben nur wenig eingesaugt werden. Der Aufstrich wiegt meistens 10 bis 15 g auf das Quadratmeter. der Formatwalze 9 (Bild 1) geleitet. Dicht hinter der Walze 27 ist ein Kasten 52 mit Siebboden angeordnet, der durch einen besonderen Mechanismus beständig geschüttelt wird. Dieser Kasten enthält fein gepulverten Zement, der auf diese Weise ununterbrochen auf die nasse Asbest- oder Papierstoffschicht gestreut wird. Der Filz 2 läuft sodann über einen Saugkasten 2p, von da über eine einstellbare -eitwalze 5 hinweg zu dem zweiten Saugkasten 2}, wo durch die Schicht aus Asbest und Zement möglichst ent wässert wird, und geht dann zwischen den Walzen 7 und 9 hindurch, von der die untere in feststehenden Lagern 8 ruht, die obere in dem Lager 10 einstellbar gelagert ist und unter dem Druck des Gewichtshebelsystems ij, ip, 16 steht. Auf der oberen, der Formatwalze der üblichen Rappenmaschinen entsprechenden Walze 9 wickelt die Stoffschicht sich auf, bis die gewünschte Dicke erreicht ist, und wird dann, wie üblich, der Länge nach aufgeschnitten. Der Filz 2 läuft weiter über Leitrollen 3, 4, wird von dem Klopfer ij und dem Spritzrohr 59 gereinigt und passiert dann die beiden Trockenwalzen 37, 39, von denen die obere durch das einstellbare Gewicht 44 mittels des Hebels 42 an die untere gepreßt wird. Von hier gelangt der Filz über die Spannrolle 6 und die Leitrolle 3 zu der Gautsch walze 27 (Bild 2) zurück. Die auf dem Siebzylinder 2p haften g e bli e benen, von dem Filz 2 nicht aufgenommenen Stoffteilchen werden von der als Schaber wirkenden Walze 48 entfernt. Sat'inpapier. Neuerdings kommt vielfach unter der Be zeichnung Satine- oder Satinpapier Druckpapier auf den Markt, welches nur mit Kalk-Tonerdemasse gestrichen ist. Nach Weichelt Seiten 115—118 entsteht der Farbstoff aus einer Mischung von gelöschtem Kalk und schwefelsaurer Tonerde nach folgender Formel: 3CaH,O, + A1,3SO, = AlH,O,+3CasO, gel. Kalk Schwefels. Tonerde- schwefelsaurer Tonerde Hydrat Kalk d i. Gips In Gewichtszahlen ergeben (nach R. W. Sindall) 168 Teile Kalk 222 Teile gelöschten Kalk oder Kalkhydrat, und diese liefern bei ihrer Mischung mit 343 Teilen schwefelsaurer Tonerde 390 Teile Satinweiß. Trockenes Satinweiß enthält: Wasser 10,5 Tonerde 29,5 Gips 56,5 Kalk und Verunreinigungen 3,5 100,0 Der Aufstrich wiegt etwa 30 g auf das Quadratmeter. Kunstseide. Die Erzeugung an Rohseide in der ganzen Welt betrug 1904 21145000 kg, die an Kunstseide für 1906 wird auf 2400000 kg geschätzt. Italien erzeugte 1904 5900000 kg Seide, Frankreich 624000 kg, sodaß die Erzeugung der Kunstseide die Rohseiden-Erzeugung von Frankreich etwa viermal übertrifft und nahezu die Hälfte der von Italien beträgt.