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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 15.10.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-10-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-189910158
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-18991015
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-18991015
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-10
- Tag 1899-10-15
-
Monat
1899-10
-
Jahr
1899
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 15.10.1899
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Hohenzollernstraße noch zu bezahlen und rette Wohnung m d r Friedrich-Wilhclm- ^st^rdam per 100 Lt. fl. 2'/,°/, i 'l. s. S. ^w-ttz-rPlätzepr. 100FrS.4'.,° U. s. 1l p- Lextsche RrichSbank: DiScont 6" „ — Loinbard-Z^F. 7°/, - o e 80,95 G. 80,15 G. p- p- p- p- <1. k. 8 T. 3 M. 8 T. 8 I 3 M. - Ver- Zeimar «gesetzt rotest- wurde , daß -icher- tigkeit p. 1t) T. p. 3 M. p. 10 T. p. 8 r. p. 3M 169,40 G. 167,45 G. 80,60 G. 79,80 G 75,25 G. 80,65 G. 20,47 G. 20,22 G. te er- tutter Jn- uung l be tteln abrik ona- !chen lität enso Itter INN. ' in lige lien mitkommen." Ein sehr wirksames Mittel, das in Amerika Eingang gefunden hat, ist, die Frachtzüge mit Anzeigen zu bedecken, so daß diese „wandernden Handclsvögel", wie sie poetisch genannt werden, in jeden Theil des Festlandes, zwanzig Meilen in der Stunde, das Lob von Cacao und Eiercreme, Seife und Serge tragen. Den kühnsten und originellsten Kniff erfand aber ein bekannter englischer Pillendreher. Als der „Toudroyant" in Blackpool strandete, benutzte er die Abwesenheit der Schiffsmannschaft, um die Seiten mit einer Reklame seiner Pillen in großen Buchstaben zu bedecken. Dann wurde eine Photographie des Schiffes angefertigt, und so sind die letzten Tage dieses historischen Kriegsschiffes unauflöslich mit den Tugenden von „N.'s Pillen" verbunden. * Jugendliche Raucher. Ein amerikanischer Arzt Dr. Jay Seaver kam an der Hand von Beob achtungen, die er bei 187 Studenten anstellte, zu interessanten Ergebnissen über den Einfluß des Rauchens auf die körperliche Entwicklung der Jugend. Beim Nichtraucher nahm das Körpergewicht um durchschnittlich 10,4 Proc. mehr zu als beim Ge wohnheitsraucher und um 6,6 Proc. mehr als beim Gelegenheilsraucher. Im Längenwachsthum war der Nichtraucher um 24 Proc. gegenüber dem Gewohn heitsrancher und um 14 Proc. gegenüber dem Ge legenheitsraucher im Vorsprung. Der Brustumfang ist bei Nichtrauchern 26,7 Proc. stärker als beim Gewohnheitsraucher und um 20 Proc. beim Gelegen heitsraucher. Der größte Unterschied aber fand sich bei dem Brustumfang, der bei Nichtrauchern um 77,5 Proc. günstiger als bei Gewohnheitsrauchern und um 49,5 Proc. größer als bei Gelegenheitsrauchern war. Seavers Mittheilungen werden bestätigt durch die Untersuchungen des Professors Httchcvk. Dieser stellte seine Beobachtungen ebenfalls an Studenten an. Bei einein bestimmten Jahrgange wurden die Raucher von den Nichtrauchern getrennt und constatirt, daß die letzteren um 24 Proc. schwerer, um 37 Proc länger gewachsen und um 42 Proc. stärker im Brust umfänge waren als die Raucher. Gbenso war auch da der Umfang der Brust bei den Nichtrauchern viel günstiger als bei den Rauche,.». Diese ärztlichen Wahrnehmungen zeigen zur Genüge, daß namentlich jüngeren Leuten der Tabak schädlich ist. Nicht die Erfüllung unserer Wünsche, sondern die Er füllung unserer Pflichten gewährt unS wahre Befriedigung. , ^Lydia Spaur. Mancher liegt schon lang*im Grade und beherrscht noch diese Welt. Unterdessen schläft der and're, der zum Herrschen ist bestellt. W. Müller. Vermischtes. Gute Gedanke». Gleiche Loose. Wie könntest zürmn du rem Baume, der k>ine goldnen Früchte trägt, wenn ihm die holden FrühlingSblüthen herab ein wilder Sturmwind schlägt? Sv zürn auch nicht dem armen Herzen, dns Hvh es nicht und Edles beut, wenn rauhen Schicksals blindes Wüthen ihm a l fein Jugendglück verstreut. Theod. Renneberg. * * Dai Leben hat sür jeden, der eS sehen mag, in all seiner Prosa eiien .dealen Kern. Denselben herauszuheben, von ihm anhaftende, Erdenstnube zu befreien und ins rechte Licht zu stellen, da er sein Prisma in allen himmlischen Regenbogen farben le'chten lassen kann, ist Sache der Kunst. Helen» v. Eötzendo.ff-GrabowSki. ü T. 2 M. 8 c. 3 M. rnssct und Antwerpen pr. 100 Francs I talienische Plätze pr. l'X> Lire i 0/, II § S <1. s k. S. ,k. Z. W P. p- 5 ! gemacht lld aufzu- b-r damit -b-nschön. >eren Be igen, der e, zurück- . Ulanen- hier hat, oldat im reiwillige t. uff dem indem leer ins ugSloco- rgedrückt Maschine öppelten inbruch, big ab- -fügt. »enau > durch Augen m bei wird urtheilten Verbrecher überredete, seine Hüte vom Ichaffot herab anzupreisen, hat ein Gegenstück in Kentucky gefunden. Ein Mann, der des Mordes überführt worden war, sollte seine Schuld auf dem Schaffst büßen. Auf seine Bitle erlaubte man ihm, einige Worte vor seinem Tode zu sprechen, aber zum Erstaunen der Zuhörer waren es nicht Worte der Reue, die er au sie richtete: „Was ich Ihnen noch sagen wollte, meine Herren, ist Folgendes: Nehme» Sie N.'s Pillen, wenn Sie mein Schicksal vermeiden wollen. Hätte ich sie nur genommen, so iväre meine Leber nicht erkrankt, ich hätte meine Gemüthsruhe nicht verloren und stände heute nicht hier." Die Wittwe des Sträflings soll 2000 Mk. für diese un heimliche Reklame bekommen haben. Die Verfertiger eines amerikanischen Suppenextrattes verfielen aus eine höchst eigenartige Idee, um Reklame dafür zu machen. In New IorksStraßen sah man mehrere Wochen folgen den Aufzug: Zuerst kam ein Mann, der in einer un geheueren Flasche mit der Auffchrift: „N.'s Columbia Suppenextrakt" eingeschlossen war und einen Banner schwang, auf dem man las: „Ich führe den Weg". Hinter ihm kam eine riesenhafte Plattenmenage aus Nädern, in der ein Fläschchen leer war und im Nach trab zwei Jungen in kleineren Flaschen mit der Etiquette: „Anderer Leute Sauce, wir können nicht "o verlo-en; er hatte nur 1000 Mk. baar bei sich, und da hat ihm v. Kröcher nach und nach einige Tausend Mark zum Weiterspielea geliehen. Er ist noch Schuldner des Angeklagten v. Kröcher in Höhe von 4000 Mk und von diesem keineswegs gedrängt morde'. Zeuge hat einmal den Gewinn des Angeklagten v. Kröcher an jenem Abende auf 15—20OM Mk. geschätzt und hat an einem anderen Abend, wo v. Kröcher nirt an wesend war, auch wieder 10 MO Mk. verloren und beziffert seinen Gesammtoerlust aus dem Spiel mit den verschiedenen Personen auf etwa 80M Mk. E-. hat fämmtliche Thcilnchmcr der Spiclab nde kür ehren- merthe Herren gehalten unö den Eindruck gehabt, laß m jeder Beziehung intact g.spielt wurde. Bezüglich der „Bank" beim Spiel giebt v. Kröcher auf Befragen die Auskunft, daß dieselbe meistbietend vergeben wurde. Die Höch le Bank, die er selbst ge halten, habe den Betrag von 60 >0 Mk. erreicht, die er baar einzusetzen hatte. L.utnaut v. Fischer hat an einem Abend von Herrn v. Kröcher 5M0 Mk. ge wonnen; die Regulun nz hat ganz glatt startgeiuuden. Der Oberleutnant v. Heppke gehört zu denjenigen Zeugen, die in der Voruntersuchung und in ihren Antworten auf die durch Herrn v. Mameuffel brieflich unterbreiteten Fragen eine höchst ungünstige Schilderung von dem Angeklagten entworfen und eine ganze Reihe anscheinend belastender Thatsachen angegeben hat. Er bleibt dabei, daß die Herren v. Kayser und v. Schacht- meyer recht viel Glück hatten, mehrfach zusammen die Bank gehalten haben (wie dies auch andere thaten) und auch einmal mit Wolff zusammen hielten. Geg^n das gemeinschaftliche Bankhalten im allgemeinen ist mehrfach Protest erhoben worden. Der Zeuge Hai im Spiel etwa 15,000 Mk. verloren. Er halte alles, was er damals gesagt, an sich aufrecht; jetzt er scheinen ihm aber die Dinge vielfach in anderem Lichte. Durch die Zeitungsartikel und den Gang der Voruntersuchung sei er damals fest von der Schuld der Angeklagten überzeugt gewesen und habe es für Pflicht gehalten, Leute, die aus guter Familie sind und den besten Gesellschaftskreisen angehören und sich so vergangen haben, nicht zu schonen. Unter diesem Eindrücke habe er damals nur an die belasten den Momente und nicht an die entlastenden gedacht; sowie aber der Verdacht des Falschspiels falle, fallen auch diese Momente weg; denn sie seien nur auffällig unter der Voraussetzung, daß die Angeklagten be trogen haben. Hsovcl «uv Industrie. Wolle. Antwerpen, 13. October. Lermimwürungen. Eontract 8 äc>-Plktt^Kamnnuq. October 5,85 Frcs., November 5,87* Frcs., December 5,90 Frc»., Ianusr 5,92* FrcS-, Februar 5,95 Frcs., März 5,95 Frcs. Umsatz: 210,000 i-x. SNm, -iung: Ruhig. KarrmwöÜO. Liverpool, 13. October. Umsap. 12,000 B., davon für jpeculatton und Export 10.19 B. verkauft. Amerikaner schwä cher, 1/32 niedriger, ,'ostindische ruhig. Middling amerikanische öiclenlng-u October-Nooember 8.50 64 Verkäufer, December- Zanuar 3.48 64 do., Februar-März 3.48 64 do., Slpril-Mat 1.48 64 4 Käufer Bremen, 13. October. Ruhig. Upland middling loco 37'/» Mg. New-Nork, 12. October. Erster Bericht. Der Markt aas Lieferung eröffnete stetig. November 6,96, Januar 7,05, März 7,11, Mat 7,15. — Zweiter Bericht. Amerikanische aui Liefer ung November 6,87, Januar 6,98, März 7,05, Mat 7,10. Dte heutigen Ankünfte von Baumwoll- in allen?>äfen iverden auf 28,000 Ballen geichäm. — Dritter Bericht. Stetig. No vember 6,88, Jannar 6,9Z, März 7,05, Mat 7,10. Kaste». Hambnri 13. October. - Uhr. October 27,50, November 27,75. December 28,00, Januar 28,25, Februar 28,50, März 28,50, April 28,75, Mat 29,00, Juni 29,00, Juli 29,25, Au- zust 29,50, September 29,75. Ruhig. Bremen, 13. October Kaffee unverändert. Reis stetig. Betrat»««, Breme», 13. October. Rasfinirtes Petroleum. Far ire. Loco 7,95 B. -ndon pr. 1 Pfd. Sterl. 3 Elb und 7krceiouü pr 154 Pesetas 6 -,rts pr. ipk Francs . 8 -etcrsburg pr. 100 Rubel 5 '.garschau Pr. >00 Ruoei ü Ren pr. 140 fl. Oe. W. 5 Berlin, 13. October. (Die „Harmlosen" vor Gericht) Als erster Zeuge wird heute der Schneider- meister Schw-rz vernommen, der für die Familie v. Kröcher feit langer g-it arbeitet. General v. K. hat dem Zeugen einmal nahe gelegt, daß er feinem Aelt- sten, der ihm Sorgen mache, weil er spiele, zum vuten rathen möge. Im Vertrauen hat der alte Herr dann hinzugefetzt, daß er ja schließlich im Rothfalle bezahl-, »aß der Sohn aber nicht ohne weiteres darauf pochen soll:. Einige Zeit darauf ist der Angeklagte v. Kröcher mit feinem Bruder bei dem Zeugen gewesen und hat ihn in groß r Aufregung bestürmt, ihm 2000 Mk. zu leihen, da er Spielverluste gehabt hab: und seinem Vater jetzt nicht kommen dürfe, weil er diesem erst kurz vorher gebeichtet und quasi das Verspreche» g'- geben habe, nicht mehr zu spielen. Da dem Zeugen nahe gelegt wurde, daß sich event. der Angeklagte v. Kröcher eine Kugel durch den Kopf schießen müßte, oder der Vater am gebrochcnen Herzen sterben würde, so hat der Zeuge die 2000 Mk. hergegeben und in zwei Raten zurückerhalten. — Der Oberstaatsanwalt stellt durch Befragen des Angeklagten v. Kröcher fest, daß dieser für die Zeit Januar-April 1899 die Woh nung in der schon die zweite straße gemiethet, also ein Vierteljahr lang zwei große Wohnungen zu bezahlen hatte. Leutnant v Schatz, der alsdann vernommene Zeuge, ist, wenn er auf de» Reise durch Berlin kam, wiederholt in dem Spielerkreise gewesen. Eines Abends, als v. Kröcher die Bank hielt, hat er an diesen 7M0 Mk. Nachmittag '/,2 Uhr Golt^dienst zur Eröffnung des Con- firmandenunterrichts. Abends 6 Uhr PredtgtgotteSdteuft. Donnerstag, den 19. October, Abend» '/,9 Uhr Bibel» stunde im Waisenhaussaale, f Ev.-luth. JüugliugSVeret»: Abends 8 Uhr im Verein». locale. Ev.-luth. Juugfraueuveret«: Abends '/,8 Uhr im V-r. einSlocale. Btbelniederlage aus dem Pfarramte: Traubibel zu 5 und 8 Mk., Eonfirmandenbtbel zu 1,80 Mk., Schulbtbel zu 1,50 Mk., Reue Testamente zu 80 und 80 Pf. BtbellesezetteWnd auf dem Pfarramte zu haben. Parochie St. Triattatt- za Hohevsteta-Ernstthal. Am 20. Sonntag nach TrinitattS früh 7 Uhr Beichte und heil. Abendmahl; insbesondere auch für die Rekruten. Herr HilfSzetstlicher Seidel. Vormittag 9 Uhr PredlgtgottcSdtenst. Herr Pastor Schmidt. Nachmittag 7,2 Uhr kirchliche Unterredung mit den Jünglingen. Abends v>8 Uhr Jungfranenveretn im Cantorat. Wochenamt: Herr HtlfSgetstlicher Seidel. vo« Oberlungwitz. Am "0. Sonntage nach TrinitattS, 15. October, vormittag 9 Uhr Predigtgottesdtenst, Apostelgesch. 21, 8—14. Herr Pastor Laube. Nach der Predigt Beichte und heil. Abendmahl- Abends 6 Uhr Predigtgottesdtenst. Herr Diaconus Tammenhain. Collette für dte Heidenmtssion. Abends 8 Uhr Jungfrauenverei« in der Herberge. Wochenamt: Herr Pastor Laube. So« GerS-ors. Am 20. Trtnltatissonntage, den 15 October, früh ' ,9 Uhr Beichte und nach der Predigt Commnnion. Herr Hilssgcistlicher Marx. Da mit dieser Woche der Confirmandenunterricht beginnt, so soll tn diesem Gottesdienst der wichtigen Arbeit an unseren Konfirmanden gedacht werden und eS ergeht an alle Eltern und Pathen der Confirmanden die herzliche Bitte, an diesem Gottesdienst sich vollzählig zu betheiltgen. Nachmittag ' ,2 Uhr Katechismusunterredung mit den Jungfrauen. K. p. 14 T. S. fl 2M. /k. L. p. 8 T. ' p. 3M. Ätlich war kurz vorher plötzlich gepo-'oen, uid dessen Leiche ist vor einigen Tagen ex-umirt Worten Die Untersuchung wir' eifrig geführt. Die Fälle erregen in der ganzen Um regend Aufsehen. — Bemerkt sei, »aß Arsenik m der Glatfabrikatio» Verwendung findet. * Erschossen. RaÄ dem Tose des Herrn o Simpson sind 7 Pferde, w-lche in Georgenburg »as Gnadenbrot erhielten, erschoss:» worden. * Eine der originellste« Methode«, Reklame z« mache», wird jetzt aus Ceylon gemeldet. Ein neuer Whisky sollte bekannt gemacht werden und zu fiesem Zweck engagirte die Firma einen Lustschiffer, der mit seinem Ballon eine Reihe von Aufstiegen machte. Während der Luftreifen läßt der Schiffer Hunderte von Probeflaschen dieses Whisky, die an steinen Fallschirmen befestigt sind, herabfallen; und um ja recht sicher zu gehen, daß die Aufmerksamkeit erregt wird, brennt er aus halben Wege ein Feuer werk ab. Im übrigen läßt sich natürlich Amerika den Ruhm, das Hervorragendste auf dem Gebiete der Reklame zu leisten, nicht streitig machen. Biele Amerikaner bedienen sich jetzt des Kürbis als eines * Eine rSthselhafte Biehkraukheit hat sich allmählich in Frankreich ausgebreilet und beherrscht schon 47 Departements; wegen der außerordentlich ansteckenden Natur und dein stets ernsten Verlaufe derselben herrscht bereits unter der ganzen Landwirth- scyaft des Nachbarlandes eine große Beunruhigung. Der Krankheitsverlanf ist derart, daß sich zunächst Fieber einstellt, worauf auf den Schleimhäuten im Maule oder auf der Brust, in den heftigsten Fällen auch aus den Achmuugs- und Verdauungsorganen, ein eigenthümlicher schwammiger Ausschlag erscheint. Die Krankheit besällt Rinder, Schafe, Ziegen und Schweine. Die ansteckende Kraft muß eine ganz außerordentliche sein. Leute, die von einem Stalle zum andern gehen, auch Hunde und Katzen, dir selbst für die Krankheit unempfänglich sind, vermitteln die Uebertragung. Es genügt sogar, daß die dafür empfänglichen Thiere über eine Weide getrieben werden, die zuvor von kranken Thieren besucht war. Di? Pariser „Gazettte medicale", der die vorstehenden Angaben entnommen, hält es vorläufig für das einzige Mittel zur Bekämpfung der Seuche, alle Weiden, von denen eine Ansteckung nachweislich ausgegangen ist, sowie auch alle erkrankten Thiere auf das forgfä tigste abzusperren. Uebrigens besteht für den Menschen keinerlei Gefahr. * Giftmord. Die Kunde von einem neu«: Giftmorde kommt au« WicSau bei Sagau, b»S durch seine GlaSsabrikation einen Rus genießt. Unter ver süchtigen Symptomen ist der 20Mrige Gmsmachrr Adolf Linke daselbst plötzlich gestorben. Li»ke fühlt Unwohlsein, ging darauf etwas in die frifche Luft, um sich zu erholen, mußte aber bald znrückkehreu uu» starb wenige Stunden später unter entsetzlichen Qaaleu. Man vermachet, daß abermals ei»c Arfcuikocrgiftu»g und im Zusammenhang damit ein Verbreche» vorliegt; dies war seit kurzem der dritte Fall. Vor einigen Wochen starb an Arseuikvergiftuug der S'aSmachei Walsch, ebeus» erkrankte der Glasmacher Juagwinh, welcher sich indessen wieder erholte. Der Vater des Eirchiiche Nachrichten ParochttLt. Ckrrstsfihorizu Hoheusteiu-Srustthal. Am 20. Sonntag nach TrinitattS, vormittag '/,9 Uhr Beichte. Vormittag 9 Uhr HanptgottesdterR mit Predigt über Apostelgesch. öl, 8—14. Herr Pfarrer Albrecht. Nach der Abends 7z8 Uhr Jungfrauenverei« tn der Pfarre. Montag, den 16. October, Abends 8 Uhr Fraueuveretn im grünen Thal. Wegen emer sehr wichtigen Besprechung wird um zahlreiches Erscheinen gebeten. Dienstag, den 17. October, Abends 8 Uhr Btbelttunde. Donnerstag, den 19. October, srüh 9 Uhr Wochen- communion. Die Woche sür Begräbnisse und Hauscommunionen Hot verr Hilfsgeistltcher Marx, für Tausen und Trauungen Herr Pastor Böttger. Bo« Wüstmbraud. Am 20. Sonntage nach TrinitattS, 15. October 1899, vormittags 9 Uhr Predigtgottesdienst. (Text: Apostelgesch. 21, 8 -14.) Bou Langenchursdorf. Am 20. Sonntag nach TrinitatiS, den 15. October 1899, vormittag 9 Uhr Predigt (Text: Apostelgesch. 21, 8—14). Nachmittag ',',2 Uhr Bibelstunde. (2. Petri I, 19-21.) Bou Bernsdorf. Sonntag, den 15. Oktober (Dom. 20. p. Trin.), Vormittag 9 Uhr Hauptgottesdienst mit Predigt über Apostelgesch, 2l, 8 14. Nachmittag 2 Uhr kirchliche Unterredung für die er- erwachsene männliche Jugend, Donnerstag, den 19. October, Vormittags 9 Uhr Wochen- eommunio». Literarisches. 100 Volkslieder — 100 Freunde, alte, liebe, er probte, vereint in einem schmucke», hübsch cartonnirten Bändchen, das sich bequem in die Tasche stecken läßt und überall zur Hand ist, wenn man sein bedarf im tille» Heim oder im Kreise mng-Sfroher Genossen, er- cyie» im Verlag von P. I. Tanger, Köln zu >em billigen Preise von Mk. 1.—. Die leichte Clavier- tkglcitung (Melodie auch in der rechten Hand) ermög- acht auch »emger geübten Svielern d>S Bändchen z« gebrauche». Mittels, um den Werth ihrer Waaren anzupreisen. Die Kürbisse bekommen noch während des Wachsthums eine paffende Inschrift, und wenn sie dann in den Handel gebracht und in den Schaufenstern des Grün- kcamhändlers ausgestellt werden, kann man in großen Buchstaben lesen: „N.'s Pillen heilen jedes Leiden", „N.'s Seife wird das Metall scheuern" usw. Ein erfinderischer Schneider kam kürzlich auf einen kühnen Gedanken, um seine fertigen Anzüge anzupreisen. Er bekleidete eine auf öffentlichen Platze flehende nackte Statue mit einem seiner auffallendsten 30 Mark Anzüge. Natürlich war alle Welt über diese Entweihung ent rüstet, und der Schneider mußte eine hohe Geldstrafe bezahlen; aber d e Welt kannte jetzt feine Anzüge, wie die nächsteJahreseinnahme zur Genüge bewies. Originell ist oft die Sprache, die für solche Reklamen gewählt wird. Im vorigen -Herbst erschien ein Plakat mit großen Buchstaben in einem Gastzimmer in Manila: „Wie ist Dem Puls? Ist Deine Zunge trocken? Wenn das der Fall ist, mein Sohn, paß auf!! N.'s Bier wird Dich heilen und in Dein Heim Glück bringen. N.'s Bier brauchst Du so nöthig wie das liebe Brot. Bestehe darauf, daß Du es bekommst, und schlage den nieder, der es Dir verweigert!" Die Geschichte des New-Dorker Kaufmanns, der einen ver- aber Engels geschrieben: „Alter, du und ich, wir beide find die einzigen Jungen." Und er sagte weiter: Es giebt Conservative, welche sagen: „Gebt Acht, die Katastrophe kommt bald." (Unruhe.) Wenn Bebel den Standpunkt von 1891 ablehnt, so zeigt das, daß die Verhältnisse sich geändert haben. Vollmar ließ man 1891 nur so noch durchschlüpfen. Heute hat er gesiegt und seine, Taktik beherrscht die Partei. Die „Berl. Korr." schließt einen „Die social- demokratisch- Heerschau in Hannover" überschriebenen Artikel folgendermaßen: Bebel spottet über den be stehenden deutschen und preußischen Staat uod scheint dessen Widerstandskraft sehr gering einzuschätzen. Die geringe Meinung sollte eigentlich schon durch deu Um stand widerlegt werden, daß innerhalb unseres Staaten- gebicteS ohne Erschütterung der öffentlichen O'duung eine große, aus allen Theilen des Vaterlandes beschickt» Versammlung tagen kann, deren einziger Zweck die Berathung der geeigneten Mittel und Wegc zur Ver nichtung eben dieses bestehenden StaateS ist. Und in der Stunde schicksalsschwerer Entscheidung wird fichs zeige», wie sehr die Socialdemokratie die sittliche Kraft und den idealen Gehalt des deutschen StaateS unterschätzte, den das lebende G schlecht als ein kostbares, unveräußerliches Erbe einer großen Zeit und ihrer geistesgewaltigen Zeugen überkomme» hat. Netreidk Lttd ^att»r«ttt«1. Pest, 13. Oktober. Weizen loco flan, October 8,16 G., 8,17 B., April 8,62 G., 8,63 B. — Roggen October 6,55 G^ 6,56 B., April 6,96 G., 6,97 B. — Hascc October 4,91 G- 4,92 B-, Slprit 5,36 G., 5,37 B. Mais Mai 5,15 >«., 5,1- S. — Kohlraps August 11,85 G., 11,95 B. New-Port, 13. October. (Ansang). Aeizen December 77, stetig. — Mats december 39'/,, ruhig. Cylcaao, 13. October. (Ansongj. Weizen December 72>/z. Mais December 31'/,. — Schmalz October 5,82. Wechsel Zahlungseinstellungen. Konkurs wurde eröffnet: über daü Vermögen des Gärtners Emst Eduard Deberip iu "öderau, über das des Handelsmanns E. F. Kühnel ln Sebnitz und über den Nachlass des Fahrcadfabrikanten Anton Heinrich Bock in Cölln bei Meisten. Aum Sächsischen. (Fortsetzung aus dem Hauptblatt). Ä — Die „Nat. Lib. Corr." bemerkt zu den Be- «thungen der außerordentlichen Generalversammlung Hs konservativen Landesvereins im Königreich Sachsen: Hie conservative Generalversammlung hat sich dahin Msgesprochcn, die Herstellung neuer Bahnstrecken, die ün Interesse des Verkehrs nothwendig erscheinen, nicht vurch die Rücksicht auf die geringe Rentabilität Ver zögerung erleiden zu lassen, da die erhöhte Steuer- »eistung der dem Zugsverkehr geöffneten Gegenden leicht den Ausfall in den Bahnerträgniffen wettmache. Es ist das die nämliche Forderung, die das conser- pative „Vaterland" bereits unterm 22. September mit den Worten zum Ausdruck brachte, „daß man mit dem Bau von Localbahnen ein schnelleres Tempo, Wie das bisher üblich gewesene einschlagen sollte." Die Forderung ist schön und gut, sie wird in allen den Kreisen, die seit längerer oder kürzerer Zeit eine Localbahn wünschen — und es werden recht viele gewünscht — sehr angenehm berühren, ob sie dagegen praktisch sich bethätigen läßt, und die conservative Fraktion ihre ausschlaggebende Mehrheit für den Gewünschten Umfang und das „schnellere Tempo" in oie Waagschale zu legen in der Lage ist, möchte zu bezweifeln sein. Hierfür kann in erster Linie nur das Budget, der Staatshaushalts-Etat maßgebend sein, der dem Landtage erst bei seinem Zusammentritt zugeht. Wenn es richtig ist, daß dieses Budget eiu keineswegs Münzendes sein wird — wir glauben hier gut uuter- -richtet zu sein —, so wird eben auch die conservative .^Mehrheit der zweiten Kammer über eine gewissenhafte 1 Prüfung des Soll und Haben des Budgets nicht i hinwegkommen und hiernach ihre Entschlüsse fassen müssen. Ob sie alsdann die an und für sich wünschens- Iwerthen Forderungen der conservativeu Generalver sammlung und des „Vaterland" wird erfüllen können, dahimer machen wir, wie gesagt, vor der Hand noch ein großes Fragezeichen. Die unabweisbar noth wendige Neubeschaffung vollendeten Materials und die im Interesse der Betriebssicherheit, sowie einer rascheren Bewältigung des gesteigerten Frachtverkehrs unauf schiebbaren Bahnhofsunibauten werden aber den außer ordentlichen Etat in einer Weise belasten, daß sich, was neu? Bahnlinien anlangt, nur die allerdringlichsten «Wünsche werden befriedigen lassen. Zieht man iu Betracht, daß die Bahnhofsumbauten sich nicht ver zinsen und die Eisenbahnverwaltung aus den hier . investirten Summen direct nichts erlöst, so spricht das ^ebensosehr für die sorgfältigste finanzielle Gebahrung, ^wie der Umstand, daß der sächsische Staatshaushalt leider, wie der aller anderen Bundesstaaten durch die Matrikularbeiträge dem Reiche tributpflichtig ist, und der Ausgleich durch die Ueberweisungen des Ruches an seine einzelnen Glieder gerade gegenwärtig weniger denn je vor unliebsamen Ueberraschungeu gesichert erscheint. Daß die conservative Generalversammlung dem Finanzminister von Watzdorf Fehde angesagt hat, ist nach den Erörterungen in der conscrvativen Presse über die Regelung der 3prozentigen 80 Millionen- Anleihe im Sommer d. I. nicht weiter verwunderlich. - Schärfere Gegensätze zwischen der confervativen Kammermehrheit aus der juristischen Finanzverwaltung traten ja schon im letzten Landtage zu Tage, in welchem die wichtigsten Finanzgesetze, nachdem sie weidlich zerpflückt waren, glatt unter den Tisch fielen. Verschärft sich der Gegensatz noch weiter, so ist nicht abzusehen, was an gedeihlicher positiver Arbeit in deu j nächsten Monaten geleistet wirv. Es kommt hinzu, daß die conservative Generalversammlung sich mit Verordnungen des Justizministeriums hinsichtlich der Anlegung von Mündelgeldern, auf die zurückzukommen fein wird, keineswegs einverstanden und auch hier einen Widerstand bei Berathung des bezüglichen Aus führungsgesetzes zum Bürgerlichen Gesetzbuch ange kündigt hat. Das Barometer zeigt also für die Finanz- und Justizverwaltung auf Sturm; es wird zunächst ihre Sache sein, dagegen diejenigen Vorbereitungen zu treffen, im ihn mit Erfolg bestehen zu können. 169,— G. 167,— G.
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