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Erscheint MMW Inserate jeden Wochentag abends für den folgenden Tag und ^WW MM MM MD nehmen außer der Expedit on auch die Austräger auf kostet durch die Austräger pro Quartal Mk. 1,40, MM M «M W^. M^ dem Lande entgegen, auch befördern die Annoncen- durch die Post Mk. 1,50 frei in's Haus. IW Expeditionen folche zu Originalpreisen. für Hohenstein-Ernstthal, Oberlungwitz, Gersdorf, Kugau, Hermsdorf, Kernsdorf, Langenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf, Rüßdorf, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Erlbach, Kirchberg, Pleißa, Reichenbach, Callenberg, Tirschheim, Kuhschnappel, Grumbach, St. Egydien, Hüttengrund u. s. w. für den Verwaltungsbezirk -es Stadtrathes zu Hohenstein-Ernstthal Organ aller Gernernöe-Verwaltrrngen öer unrlregenöen Ortschaften. Nr. 241. Sonntag, den 15. October 1899. 49. Jahrgang. Hohcnsteiner Stadtanleihe. Bei der gemäß des Tilgungsplanes erfolgten Ausloosung von Schuldscheinen der Z^procentigen Anleihe vom Jahre 1886 sind auf das laufende Jahr Lit. 8 Nr. 88 Md 89 zu je 1»»» Mk. — Ps., „ L „ 149, 151 «n» 397 zu je 39» Mk. — Pf. gezogen worden. Die Auszahlung der auf vorerwähnte Schuldscheine entfallenden Beträge erfolgt gegen Rückgabe dieser Scheine nebst den dazu gehörigen Zinsbogen vom 31. Dezember dieses Jahres ab bei der hiesigen Stadtkasse. Mit diesem Tage hört die Verzinsung der betreffenden Kapitalbeträge auf. Von den zur Rückzahlung für Ende des Jahres 1898 ausgeloosten Schuldscheinen der vor bemerkten Anleihe ist der Schuldschein Lit. L Nr. 318 über 300 Mk. «och «fitzt eingelöst worden, weshalb der Inhaber wiederholt zur Einlösung aufgefordert wird. Hohenstein-Ernstthal, den 6. Juni 1899. Der Stadtrat h. OnPolstrv, Bürgermeister. Bekanntmachung. Der Monteur Herr Ernst Max Lange ist als Hilfswassermeister in Pflicht genommen worden. Hohenstein-Ernstthal, am 14. October 1899. Der Stadtrath. vr. Polster. Bekanntmachung. Alle Gebühren für kirchliche Handlungen (Taufen, Trauungen, Beerdigungen), sowie für Zeugnisse, Grabstellen, Grabdenkmäler u. dergl. sind von jetzt an unmittelbar an den Kirchrechnungsführer, Herrn OrtSrichter Me«ka«er zu bezahlen. Hierbei wird zur Nachachtung daran erinnert, daß gemäß ß 8 und 8 22 der Gottesackerordnung, etze ein Grabdenkmal gesetzt wird, dies dem Ortspfarrer anzuzeigen ist, welchem auch die Inschriften, da fern sie mehr als Namen, Stand und Alter enthalten, vor deren Ausführung vorzulegen sind. Denk mäler und Inschriften, die nicht passend erscheinen, hat der Kirchenvorstand zurückzuweisen, bez. deren Wiederbeseitigung anzuordnen. Auch hat die Aufstellung des Denkmals nicht eher zu erfolgen, als bis die Gebühren an die Kirchkasse entrichtet worden sind. Die Bescheinigung des Kirchencassirers, daß die Ge bühren bezahlt sind, ist dem Ortspfarrer vorzuzeigen. Oberlungwitz, den 13. October 1899. Der Kirchenvorstand. Kautze, Pf., Vors. Auktion. Montag, den 16. Oktober, von vormittags 16 Uhr an sollen im Auftrage des Königl. Amtsgerichts Hohenstein-Ernstthal die Nachlaßgegenstände von den Ehe leuten Henschke in Laubegast, in der Wohnung des Hausbesitzers Moritz Oestreich Nr. 275 in Ober lungwitz, Nähe der Herrmannstraße, gegen Baarzahlung öffentlich versteigert werden. Unter den Nachlaß gegenständen befinden sich verschiedene Möbel, als: 1 Nerttr««», Schranke, 1 Koptza, MohrftÄhie, 1 Regulator, KettsteUe«, Matratze«, Kette«, Masche, verschiedenes Ha«s- und Mirttz- schaftsgeräthe u A m Neubauer, Ortsrichter. TVüstenbrnrrö. Bom 17. bis «0. ». Mts. findet eme «achtüvung der Frei». Feuerwehr statt. Brandstelle wird durch Buntfeuer markirt werden. Wüstenbrand, am 16. October 1899. Der Gemeindevorstaud. Schubert. r««es>eschichte. Deutsches Keich Zur Englandreise des Kaisers wird der „Rheinisch Westfälischen Zeitung" von sehr beachtens- werther Seite geschrieben: Berliner Blätter verbreiten sich seit längerer Zeit in bestimmter Angabe ober eine angeblich bevorstehende Reise deS Kaiser- nach England. Wie wir «uS bester Quelle hören, steht eine solche Reise überhaupt nicht in Aussicht, da daraus auf die Haltung in d-m bevorstehenden südafrikanischen Kriege Schlußfolgerungen gezogen werden könnten, die sich mit den Anschauungen des Kaisers nicht decken würden. Die „Kreuzztg." constotirt, daß die zahl eichen aus London hcrüberkomminden Gerüchte und Er zählungen über eine demnächstige Reise d.s Deutschen Kaisers nach England nur Gerüchte aus englischen Quellen sind. Rach älterer Erfahrung wird der Eng länder immer dann besonders empfänglich für deutsche Freundschaft, wenn anderswo die Schwierigkeiten für ihn sich mehren. Die deutsche Reserve gegenüber der Transvaal-Angelegenheit möge den englischen Interessen wenig entsprechen, und wenn man sie thatsächlich auch nicht umgestalten könne, so wäre doch der Schein einer deutschen Billigung des englischen Vorgehens in Süd afrika 'chon werthvall. Und so sollte der Besuch des Deutschen Kaisers als erwünschte Folie dienen, als ein Beweis, daß Deutschlands Politik mit jener Groß britanniens in Südafrika nicht in direktem Widerspruch stehe. Zweierlei erhofft man u. A dadurch: eine Er kaltung des russisch-deuttchen Verhältnisses und die Schädigung des DemschthumS in Südafrika, vor dessen einst vielleicht dort führender Rolle in London heim liche Sorge herrscht. Berlin, 13. Octobsr. Dc.S „Militärwochen- blatt" veröffentlicht die Beförderung des Prinzen Johann Georg von Sachsen zum Oberstleutnant. U ber England kommen betrübende Nachrichten aus Kamerun, die ober anderweit noch nicht bestätigt sind. Der Dampfer „Niger", welcher aus Ri, del Rcy in Liverpool eingetroffen ist, bringt die Meldnnc von der Niedermeselung dcs Distriktco nmissars Lcot nant von Quiese, des Herrn Lohmeyer von der dcut scheu Handel-zeselljcha't und von hundert deutsche Soldaten und eingeborenen Trägern. Dieselben wau> von Rio del Rcy bis zum Croß Fluß hinouigegange um einen Aufstand unter den Eingeborenen im Hut c land von Kamerun zu unterdrücken. Die Mehrzahl der Truppen waren Träger. Der Croß-^lnß bildet dic Grenze zwischen dem deutschen und dem englische» Gebiet Die deutsche Expedition nahm al- Führer / en Häuptling eines Dorfes, an dem sie vorüber!-.«!, wit. Der Häuptling lockte sie vcrrätherisch in den Hinterhalt, und so wurde sie beim.Ueberjchreiten einer Brücke beschossen. Der Häuptling wurde infolgedessen von den Deutschen sofort medergeschosfen, worauf die Eingeborenen einen erbitterten Angriff auf die Deut- 'ch-n begänne«. Die Deutschen kämpften mit großem Muthe; aber sie erhielten nur wenig Hilfe von den eingeborenen Trägern und sollen von der Ueberzahl der Feinde sämmtlich masfacrirt worden sein. Der Eisenbahn-Salonwagen des verstorbenen Fürsten Bismarck, den der „V-rcin deutscher Eisenvahn- Berwaltungen dem Altreichskanzler bekanntlich in den siebziger Jahren zum Gesch-nk machte und der auf allen deutschen Bahnen Fahrsreiheit qcnoß, wird, wie uns aus Harburg geschrieb..: w rd, j-tzt abgebrochen, da er im Rahmen des regelmäs, reu Waggons nicht mehr zu verwenden ist. Einzelne Theile des prächtig eingerichteten Salonwagens, wie z. B das Schreib zimmer, werden dem Schönhausener BiSmarck-Museum überwiesen. Ein neues Bismarckdenkmal / Eine zahlreich be suchte Versammlung in Görlitz beschloß die Errichtung eines BismarckthurmeS auf dec LandeSkrone. Der Prozeß von Thüngen. Der wohl weltbekannte 300jährige Waldstreit der Frhrl. von Thüngen'schen Familie in Burgsinn (Unterfranken) gegen die Gemeinde Burgsinn fand, wie wir schon gestern kurz meldeten, vor dem Obersten Landgerichts hofe in München feine endgiltige Erledigung. Der Prozeß, der wie eine Ruine aus uralter Zeit in unsere Tage hineinragt, hat bereits die Wirren des dreißigjährigen Krieges gesehen. Er ruhte dann von 1638 an und wurde vor nunmehr über 300 Jahren von beiden Theilen mit gleicher Ausdauer und Zähig keit wieder ausgenommen, bis er endlich am 11. Oct. 1899 seine Ruhe für immer fand. Es handelte sich um eine Waldfläche im jetzigen Werthe von 800000 Mk., die jede Partei für sich als alleinige Besitzerin in Anspruch nehmen zu können glaubte. Der Oberste bayrische Gerichtshof hat nun den strittigen Wald endgültig der Gemeinde Burgsinn zugesprochen und 'ne Gesammtfamilie von Thüngen zu den selbstver- üändlich nicht geringen Kosten verurtheilt. In der Begründung heißt es, daß der Gemeinde Burgsinn -echt zu geben sei, indem sowohl die außerordentliche, als die ordentliche Ersitzung des Waldes durch die Gemeinde > !:> gegeben zu erachten sei. In die Kosten haben sich nun 9 Freiherren von Thüngen, zwei davon mit je 1/4 zu theile«. Der Prozeß beschäftigte und ernährte ausschließlich mehrere Rechtsanwälte Zeit ihre- Lebens. Hannover, 13. Oktober. Der socialdemckratische Parteitag sprach sich mit 216 gegen 21 Stimmen für die Resolution Bebels aus. Im Anschluß an den Besuch der Königin Wil helmina der Niederlande in Potsdam war vielfach von Hcirathsprojecten die Rede. Wie jetzt versichert w.rd, soll sich die Königin bezüglich ihrer einstigen Ver mählung dahin geäußert ha^eo, daß sie in den ersten Jahren ihrer Regierung noch crn 'h:c Jugend und ihre Freih it genießen wolle, bevor sie sich nach einem Gem. hl umsehe. Grsterveich-U«-«»«. Graf Clary crilärte der von ihm empfangenen Deputation czechischer Abgeordneten, daß die Aufhebung rer Sprachenerlasse bedingungslos erfolge, weil diese mit Recht die Deutschen verletzen müßten und ein Hinderniß der gesetzlichen Ordnung seien. Die Auf- h-bung der Sprachcnverordnnngen solle am 17. d. M. amtlich veröffentlicht werden. Krlgte«. Das belgische König-paar erhielt bisher keine ossicie e Anzeige von der Absicht ihrer ochter der Erzherzogin Stephanie de« Grafen Lonyry zu ehelichen. Damit ist aber nicht gesagt, daß diese Absicht nicht dennoch wahr sein kann. Dar belgische KönigSpasr nämlich steht schon seit Jahren allen Plänen einer Wiederocrmählung der Tochter feindlich gegenüber. Auch verzeihen ihr die Eltern nicht die lebhafte Partei nahme für ihre Schwester Louise Koburg. Da» ist der Grund, daß Erzherzogin Stephanie seit endlos langer Zeit jeden Verkehr mit den Eltern mied, und al- sie diesen Sommer auf der Durchreise nach Eng land hier einen kurzen Besuch machte, trat der König Sine Reise an, um eine Begegnung >u vermeide». Nur Eese Weise lernte die Tochter der Erzherzogin Stephanie, lerzherzogin Elisabeth, ibre .Großeltern erst kennen. a!S sie 13 Jahie zählte; ober sie hat noch nie das Brüsseler Palais betreten. Fr««k»,tch. Paris, 13. Oktober. Durch eine Verfügung dcs KriegtministcrS wird den Officieren aller Grad: da, Civiltragen verboten; ausgenommen sind nur die auf Urlaub d-stadlichen.und dic z r Garnison Pari« gehörigen Officiere, sobald sie nicht im Dienst sind. G«gla«-. Der „Voss Zig." wird aus London gemeldet: Der Einfall der Buren in das britische Gebiet scheint sich nur langsam zu vollziehen. Dic „Times" spö tela über dic bisherige» Errusgcnschaftcn der Bure« „Daily Mail" sagi, die Besetzung von LaiozSaek usd Newcastle werde dcn Baren nicht das mindeste nütze»; es sei eine höchst u«ange«chme Uederraschvng für Krüger in Vorbereitung (nämlich die Mobilisiruug eines weitern Armeecorps). Dic Birminghamer „Post" die ost Anschauungen Chamberlain« vertritt, erfährt, nach der Ansicht militärischer Sachverständiger seien die gegenwärtig in Südafrika stehende« britischen Truppen hinreichend für die Aufgabe, in Transvaal einzufallcn und Prätoria eiuzunehmen; die Entsendung eines Armeecorp» sei dem Entschluß dcs Cabincts, keine Gefahr zu laufen, zuzuschrcibm.— Der «monistische Abgeo-dnete Courtney sagte in seiner in LiSkear > ge haltenen Rede, er bedauere das Ultimatum der Buren, aber könne es, ehrlich gesproche n, nicht verdammen. Die Wirren in Transvaal hätten durch ein Schieds gericht beseitigt werden sollen. Die Wähler Courtneys verweigerten ihm ein Vertrauensvotum, weshalb er wahrscheinlich sein Mandat nicderlegen wird. Sächsisches. Hohenstein-Ernstthal, 14. October 1899. NtttheUungen von allgemeinem Interesse werden dankbar ent- g«gengenommen und eveotl. honor'rt.> — Der Landtag tritt am 7. November dieses Jahres zusammen — Stsllberg. Pastor Brehme in Hartmannsdorf rei F auenstein wurde für daS Pfarramt zu Hormers dorf gewählt. — Dresden, 12. October. Der Verein sächsischer Schuldirektoren brachte durch eine Deputatton, be stehend auS den Herren Richter-Freiberg,Vogt I-Chemnitz und Pfeifer-Gersdorf, Herrn Geh. Rath Kockel hierselbst, dem hochverdienten Chef des sächsischen Volksschulwesens, anläßlich seines 25jährigen AmtS- jubiläums am Dienstag die herzlichsten Glück- und Segenswünsche dar und überreichte gleichzeitig dem erfreuten Jubilar eine sinnige Ehrengabe. — Der Rath wird in nächster Zeit eine Befragung der Eltern über den 7- oder 8-Uhr-Beginn des Frühunterrichts in den Volksschulen in die Wege leiten. — Dresden, 12. October. Auf erneute Vor- tellungen durch den Rath zu Dresden hin trat gestern klbend der Gemeinderath zu Löbtau erneut zu einer Sitzung zusammen und beschäftigte sich mit der Ekn- Verleihung der Gemeinde Löbtau in die Stadtgemeinde Dresden. Nach eingehenden Verhandlungen beschloß der Gemeinderath unter dem Vorsitz des Herrn Ge- meindevorstands Weigert, mit dem Rath zu Dresden wegen der Einverleibung in Verhandlungen zu treten. Nach der Einverleibung Löbtau« wird Dresden etwa 33,000 Einwohner mehr zählen. — Dresden, 14. October. Die feierliche Er öffnung der Jubiläumsausstellung deS LandeS-Obstbau-