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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 23.09.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-09-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-189909236
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-18990923
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-18990923
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-09
- Tag 1899-09-23
-
Monat
1899-09
-
Jahr
1899
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 23.09.1899
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Eine Flc das U - Z m Fächer eingeführt worden. rnrd am- Linie —7--- - DDM, WM, WWW WWW tobe Feb 28,c Mit« Sol« dl 8 La-? Fres., b,92»s mung: boje gezeichnet „Andrees Polarexpedition" gefunden worden ist. Aus dem Telegramm geht nicht mit Sicherheit hervor, ob der.Capitän der „Martha" auch der Finder der Boje war Auch vermißt man eine Angabe, von wo aus der Führer des Kutters nach — In Levtttz find am letzten Sonntag 39 Perfonen in die evangelische Kirche ausgenommen worden. Die Uebergetretenen find meist Bewohner der Stadt Klostergrab. Specu ostind. temb» do., ° 33°/. S aui L MSrz Lieser Die k aus 3 6.13, Bruch gehst, bist Du ein Lump, wenn ich Dich treffe, pucke ich Dich an" zu bestimmen versucht, an der Arbeitseinstellung Theil zu nehmen und ihn gleichzeitig widerrechtlich durch Bedrohung mit dem Mrgehen der thätlichen Beleidigung zu einer Handlung zu nöthigen versucht. — Durch die König!. Amtshauptmannschaft zu Döbeln erhielt der Gemeindevorstand zu Ostrau folgendes Schreiben: Die im Bezirk der Königlichen „N< zucke- duct Sack bare I nc zucke mah hi — Chemnitz. Der von hier verfchwundene Garnhändler Fuhrmann sollte sich bei Bodenbach in der Elbe ertränkt haben, wenigstens wurden Kleider von ihm am Ufer gefunden. Hierorts glaubt man aber nicht an einen Selbstmord. Fuhrmann soll starke Verluste beim Spielen und Wetten erlitten haben. — Die kaiserliche Ober-Postdirektion Chemnitz hat die Handels- und Gewerbekammer Plauen ge beten, Erörterungen darüber anzustellen, ob und in welchem Umfange etwa An den Städten Crimmit schau, Plauen, Reichenbach, Werdau und Zwickau eine Benutzung der Briefabholungsfächer (letter boxes bei Erhebung einer Gebühr eintreten würde. Bishe sind in Deutschland nur bei zwei Postämtern, und zwar in Bremen und Mannheim, Briefabholungs- Die „Deutsche TageS-Ztg." meldet: Bon den Landrätheu, denen der Vorstand des Bundes der Landwirthe ihr Ausscheiden aus dem Bunde auheim gestellt hatte, hat die Mehrzahl mit dem Ausdruck des Dankes für das loyale Vorgehen des Bundesvorstandes und der Zusicherung fernerer Sympathien ihren Aus tritt erklärt. Eine nicht unerhebliche Minderheit hat aber von dem Auheimstelleu keinen Gebrauch gemacht, sondern der Meinung Ausdruck gegeben, daß keine Veranlafiung zum Austritt vorliege. sich die Ruder, ! ihrem R Unt hat die Thätigkei Schaupli aber im das Res der Heu Rolle, scheu R Carolin« Revolve der Za nachdem Durch Restaurl geben ein F, Morgen einen S brochen Revolv Genosse zum W Sie fm Partie waren rateur war n Knüttel treffen, Waffe, ohne z zwar hörten nicht o von G bis Räube Bermischtes. * Brrlin, 20. Sept. Einem Stück aus dem Banditenleben Italiens gleicht der räuberische Ueber- fall, der. in der vorigen Rächt auSgeübt, die Be völkerung unsere östlichen Vororte in Ängst und Schrecken versetzt hat. Das idyllisch am nördlichen User des Müggelsees gelegene Etablissement „Rübezahl" war der Schauplatz. Eine Schaar von fünf bewaffneten Männern überfiel nächtlicherweile das einsame, von aller Welt abgeschiedene Haus, das nur von seinem Besitzer, Herrn Giesler und dessen Gattin bewohnt wird, verwundete den Hausherrn durch Revower- schüfse, zwang ihn zur Herausgabe seiner Baarschaft und machte sich mit der Beute aus dem Staube, nach dem sie vorher an dem vorhandene» Lebensmittelvor- rath sich gütlich qethan hatte. ES war etwa zwei Uhr. Kurz nach Mitternacht, nachdem sich die letzten Gäste verabschiedet hatten, war das Gieslersche Ehe paar zur Ruhe gegangen. Plötzlich wurde es durch lautes Geschrei und abgefeuerte Revolverschüsie aus tiefen Schlummer aufgeschreckt. Herr G., ebenso wie feine Gattin, kleidete sich sofort an, zündete ein Licht an und eilte zum Schlafzimmer hinaus an die Thür, um nach der Ursache der Störung zu sehen. Da krachte wiederum ein Schuß, durchschlug die Füllung und verletzte den Unvorsichtigen an der Schulter. Gleichzeitig wurden Stimmen laut, die das Ehe paar mit dem sofortigen Tode bedrohten, falls es sich zur Wehr setzen und um Hilfe schreien würde. Dann kam die Hauptsache: Die Banditen wollten Geld. Der bestürzte Wirth legte sich aufs Parlamentiren und bot, in der Meinung, es mit ^anz gewöhnlichen Strolchen zu thun zu haben, 20 Mark. Die Ban diten verlangten 150 Mark, und Herrn Giesler blieb angesichts der drohend erhobenen Sechsläufer nichts Anderes übrig, als ihnen den ganzen Inhalt seines Portemonaies, etwas mehr als 60 Mark, zu überlassen. Frau Gießler selbst begab sich in den anstoßenden Buffetraum und öffnete die Läden, um den Männern die Summe auSzuhändigen. Hatte sie jedoch gehofft, nun Ruhe zu bekommen, so sollte ihr jetzt eine arge Enttäuschung zu theil werden, Während zwei von den Angreifern vor dem Schlafstudenfenster Posto faßten, traten die anderen an das Buffet, nahmen die dort niederbelegte Summe in Empfang und verlangten dann, mit Schinkenbröten bewirthet zu werden. Die geängstete Frau sah, wie sich die Läufe der Revolver auf ihre Brust richteten; sie be eilte sich, den Imbiß für ihre Peiniger herzurichten, fortwährend von ihnen mit einer Kugel bedroht, fall» sie versuchen würde, Gist unter die Speise zu mischen — Denjenigen Eltern aus unserem Leserkreise, deren Söhne sich in Leipzig in Stellung befinden oder denen daran gelegen ist, diese behufs weiterer Ausbildung in den Eomptoiren der Großstadt unter zubringen, dürft von Interesse sein zu erfahren, das im Leipziger Vereinshause lRoß st r. 14 jüngeren Kaufleuten wie Studenten Ge legenheit zur Theilnahme an einem Mittagstisch geboten ist. Zu feiner Empfehlung sei darauf hin gewiesen, daß den Tischgästen reichliche, kräftig" Kost (Suppe, Braten mit Gemüse, Salat oder Compo , Amtshauptmannschaft Oschatz in den an der Jahna gelegenen Gemeinden festgestellten Typhuserkrankungen, welche darauf Hinweisen, daß der Bach der Träger des Krankheitsstoffes ist, die in Ostrau in letzterer Zeit festgestellten Typhuserkrankungen, sowie die daran geknüpften Beobachtungen, mahnen zur größten Vor sicht. Die Königliche Amtshauptmannschaft Döbeln nimmt deshalb Veranlafiung, aus gesundheitspolizei lichen Gründen das Publikum vor dem Baden im Jahnawafier, vor dem Waschen mit demselben, vor dem Gebrauch desselben zu Wirthschastszwecken in un gekochtem Zustande eindringlichst zu warnen. — In Kamenz feiert am 22. d. Herr Rentner Johann Traugott Müller mit seiner Gattin das 60jährige Ehejubiläum. Im Juli war das 60jährige Bürger- und Meisterjubiläum Müllers vorausgegangen. — Die „Sächsische Kirchliche Conferenz" am 4. October in Chemnitz ihre Herbstzusammen- kuuft abhalten. AIS Gegenstände der Berathung sind in Aussicht genommen: die Stellung der Kirche zur Frage der Feuerbestattung und die Bedeutung des alten Testaments für den Religionsunterricht. Die bisherigen Verhandlungen der Sächsischen Kirchlichen Conferenz habeu bewiesen, daß sie berufen ist, einer der bedeutendsten Faktoren im kirchlichen Leben unseres Landes zu werden. An Mitgliederzahl hat sie bereits in zwei Jahren ihres Bestehen alle anderen kirchlichen Conferenzen Sachsens übertroffen. Auch diesmal läßt die Wohl der Themen, sowie der Herren Referenten einen zahlreichen Besuch, auch seitens der Laien, und «inen vollen Erfolg der Berathung erwarten. — Aalkenftei«, 20. Sept Gestern Nachmittag ist der sechs Jahre alte Sohu des Schmiedemeisters Blechschmidt a« Alkoholvergiftung gestorben. Der ragesgeschichte. Metrisches Kelch. Braunschweig, 20.September. Der52.Haupt- versammluug des Gustav Adolf-VereinS wurden durch den Präsidenten des Landes-ConfistoriumS, den Vor sitzenden des Braunschweigischen HauptvereiuS und Andere Festgaben an Geld im Gesammtbetrage von nahezu 35000 Mk. überreicht, einschließlich einer persön lichen Gabe deS Regenten von Braunschweig. Der Präsident des HauptvereiuS der Gustav Adolf-Stiftung, Geheimer Kirchenrath Professor vr. Fricke-Leipzig forderte in seiner einleitenden Rede Achtung des prote stantischen Bekenntnisses von den katholischen Brüdern. Redner führte auS: Der Bürgermeister habe von Kampf gesprochen. Ju der That sei es ein schwerer Kampf, eine Zeit, in welcher Millionen wohlgeführt und ein heitlich organisirt diese „greuliche pestilenzialische Secte" auSzurotten sich bestreben, wie wir aus päpstlichem Munde an wichtiger Stelle vor den Cardinälen genannt worden sind. Wir müssen aufmcrken, theure Brüder, und unsere Kräfte zusammenfafsen. Wir wollen die Ueberzeugung auch unserer katholischen Brüder achten unter der Bedingung, daß sie auch unsere Ueberzeugung ehren und nichtbeschimpfen. In der braunschweigischen Kirche herrsche der Geist der Kraft, der Entschiedenheit und zugleich der Liebe, die den Ausgleich sucht. Redner erinnerte an das Gustav Adolfsfest von 1854 in Braun schweig, dem er als Vertreter von Holstein beigewohnt hat und an die Entwickelung des Vereins seit jener Zeit. Damals hatten wir 275 Gemeinden mit kaum 200000 Mk. unterstützt, jetzt sind es im Jahre zwei Millionen, die zur Vertheilung gelangen und die Zahl der unterstützten Gemeinde» beträgt 756. Damals zitterte sowohl die politische Erschütterung von 1848—50 noch nach, als auch die inneren Kämpfe des Vereins, welcher die Abweisung der freien Gemeinden mit er heblicher Einbuße an Mitgliederzahl hat bezahlen müssen. Dennoch ist er gewachsen und sein Werk ist gesegnet und wenn der BonifaziuLverein für diezerftreut lebenden Katholiken bisher 24 Millionen ausgegeben . hat, so konnte der Gustav Adolf-Verein für die zer streuten Glaubensbrüder in den 67 Jahren seines Be stehens bisher 35 Millionen Mk. aufwenden. Redner erinnerte an die Reformationsgeschichte Braunschweigs, an Bugenhagen, der 1528 die evangelische Kirche hier organisirt hat, an Martin Chemnitz und au andere Zeugen und schloß mit Segenswünschen. — Diebeiden Festgottesdienste fanden im Dom und in der Katharinen- Knabe hatte wiederholt von dem Schnaps getrunken, welcher ihm von zwei böhmischen Maurern, die bei dem Umbau der Serkstätte seine» Vater» beschäftigt waren, gereicht wurde. Al»b«l nach dem Grünste ist der Knabe gestorben. Die beiden Maurer wurden in Haft genommen. — GrSnhwt«, 20. Sept. Infolge Bruchs de» Gerüste« stürzten zwei beim Eifenbahnbrückenbau be schäftigte Schlaffer au» Dortmund 16 Meter in die Tiefe. Schwerverletzt trug man die BedaneruSwerthen in die Wohnung de» Herrn vr. Reumann, wo ihnen die nöthigen Verbände angelegt wurden. ES machte sich die Ueberführung ins Krankenhaus nach Scheiben berg vöthig. — Döbel«, 20. Sept. Beim Heben de» GüterfchuppevS in der Nähe der Bahnmeisterei er eignete sich ein schwerer Unalückrfall. UmstürzendeS Bauholz traf den daselbst beschäftigten Zimmermann Zschoche aus Tronitz und den Maurer Zieger aus Neudorf, wodurch beide schwere innere Verletzungen erlitten und ins hiesige KraukenhauS übersührt werden mußten. Heute früh 9 Uhr ist Zschoche, welcher eine Frau und mehrere Kinder hinterläßt, seinen schweren Verletzungen erlegen. Die Verletzungen ZiegerS sind leichterer Art. — Für eine mit 1600 Mk. Anfangsgehalt aus geschriebene Lehrerstelle in Roßwein fanden sich 78 Bewerber. — Schandau, 20. Sept. Es ist naumehr er wiesen, daß man es bei dem am vergangenen Sonn abend zu Kleinzschachwitz aus dem Elbstrom gezogenen männlichen Leichnam unt dem bei der 1897er Hoch- fluth ertrunkenen Stadtrath Müller von hier zu thun hat. AIS hauptsächlichstes Erkennungszeichen diente dem Vernehmen nach ein falscher Zahn. — Der Gewerbeverein zu Crimmitschau be schäftigte sich in seiner letzten Sitzu g mit der Frage der Erbauung der elektrischen Bahn Crimmitschau- Glauchau und erklärte sich damit einverstanden, eine Petition an die Kövigl. Staatsr-gierung abzusendeu, damit die Bahn auch ohne die Forderung der Regierung, eine Ueberführung über die StaatSbahn bei Dennheritz anzulegen, erbaut werden kann. Bish'r machte die Staatsregierung die Genehmigung der Bahn von dieser Forderung abhängig. — Aus dem Bogtlaude. Wegen der Geld knappheit bei den vvgtländischen Sparkassen geht der Zinsfuß immer mehr in die Höhe. Vom 1. Januar 1900 an werden die meisten vogtländischen Spar kassen den Zinsfuß für Sparkafienanlagen auf 3^, dagegen den Zinsfuß für ausgeliehene Hypotheken darlehen auf 41/4 Procent erhöhen. — In Folge der immer mehr überhandnehmenden Unsicherheit in der Umgebung von Dresden, der steten Zunahme von Verbrechen rc. soll von der Re gierung beim Landtage eine Vorlage, betreffend die Vermehrung der Landgendarmerie, unterbreitet werden. — Ein sehr beklagenswerther Unglücksfall hat sich dieser Tage in der 4. Bürgerschule in Dresden ereignet. Das kleine Söhnchen des dortigen Schul hausmannes kletterte in einem unbewachten Augen blicke über den Zaun des au der Bürgerschule be stehenden Schulgartens; in diesem befinden sich die- enigen Pflanzen und Gewächse, die zur Unterstützung des botanischen Unterrichts dienen. Die Schulkinder lernen dort in natura die Getreidearten, Nutzpflanzen und nicht minder auch die schädlichen und giftigen Gewächse aus eigener Anschauung kennen, letztere um ie zu vermeiden. Es ist das eine sehr zweckmäßige Einrichtung. Der Knabe hat nun m dem Schul- garten eine oder mehrere Tollkirschen gegessen, worauf r heftig erkrankte, so daß er nach etwa 12stündigen Schmerzen gestorben ist. Die erst nach 11 Stunden »erbeigeholte ärztliche Hilfe konnte das arme Kind nicht mehr retten. — DerBergarbeiterstreik im Plauenschen Grunde hat in Dresden bereits eine Steigerung der Kohlen- ireise zur Folge gehabt, eine Thatsache, die namentlich etzt beim Eintritt der kälteren Jahreszeit von unbe mittelten Familien sehr schmerzlich empfunden werden wird. — Das kgl. Landgericht Zwickau verhängte über den Sticker und Barbier Franz Ernst Gündel in Obrr- schlema wegen Vergehens gegen 8 153 der Gewerbe ordnung und versuchter Nöthigung im Sinne von 8 240 deS Strafgesetzbuchs eine Strafe von 2 Monaten Gefängniß. G. hatte Ende Mai d. I einen Arbeiter des Stark'schen StcinbruchS in Oberschlema, der es abgelehvt hatte, sich an der von einem Theile der Stark'schen Arbeiter beschlossenen Arbeitseinstellung zu betheiligen, durch die Aeußerm g: „Wenn Du in den Preise von SO Pfg. gereicht wird. Dabei ist Niemand genöthigt etwas zu trinke« oder Trink- aeld zu geben. Zeitaugen liegen in großer Anzahlzur Einsichtnahme bereit, über 250 TageS- blätter und illustrirte Zeitschriften dienen zur Unterhaltung der Tischgenoffen. Da der Reinertrag des Mittag-tisches den LiebeSwerken des Verein« fiir Innere Mission za Leipzig zu statten kommt, so ist die stetige Ver mehr u u aber Zahl der Gäste recht wünschen«, werth. Jeder von aurwärt« kommende junge Mann sollte hieraus Veranlassung nehmen, an dem Mittagstische sich zu betheiligen und damit die vielverzweigte Arbeit de» Vereins indirekt an seinem Theile zu unterstützen. irche statt. In der ersten öffentlichen Abeudversammlung wurde die Lage der Evangelischen in der Diaspora von mehreren Rednern geschildert. Pfarrer Felden-Albersch- weiler führte auS: Er komme aus einer 350 Quadrat- Kilometer großen,380Evangelische umfassenden Gemeinde, die, nur 100 Meter von der frauzössischen Grenze entfernt, mitten in einer streng katholischen Bevölkerung liegend, von den Wohlthaten der evangelischen Glaubens gemeinschaft so gut wie abgeschlossen sei. Ihr kirch liches Leben sei ein fortwährendes Ringen und Kämpfen. Redner dankt dem Gustav Adolf-Verein, dessen Liebes arbeit die Verhältnisse in der lothringischen Diaspora, besonders in den Gemeinden Alberschweiler, Dieben. Hofen, Deutschrod rc. sehr zu Gunsten der Evangelischen gebessert habe. Fast in jedem Jahre entstünden zwei bis drei neue Kirchen, dagegen fehle cS noch sehr an Schulen deren Bau aus Mangel an Toleranz auf Seiten der Katholiken in den lothringischen Ge meinden. — Hierauf berichtete Pfarrer WachLmuth- Wchrstadt über die Verhältnisse in der benachbarten hannoverschen Diaspora, die ca. 20 Gemeinden um faßt und jährlich 14000 Mk. Aufwand erfordert. Er ei noch viel im Hannoverschen zu thuu, so in Nörten, Hildesheim und Twistringen. — Pastor Fliedner-Madrid schilderte die Zustände in Spanien. Das jetzige Ministerium sei von dem Beichtvater der Königin ge bildet worden, der dadurch zu seinem Amte kam, wei eS der einzige Mönch war, der auch deutsck spreche» konnte. Der Minister des Krieges in diesem Ministerium sei jener General, der sein Schwert der Jungfrau von Arragon weihte, deren Statue nach Ansicht der Arragonesen vom Himmel gekommen ist. Der CultuSmiuister sei ein ausgesprochener Feind der evangelischen Kirche und versuche diese mit Decreten aller Art zu beschränken. Wie in Lothringen, so sei auch der spanischen Schuljugend der Haß gegen den Protestantismus eiugeimpft wordeu. Redner schloß mit der Bitte um rege Unterstützung der spanischen Diaspora. — Pastor AntheS-Parir schilderte dann Sie - Verhältnisse der Evangelischen iu der französischen, Pastor Spröckel diejenigen in der westprcußischen Diaspora, worauf die Versammlung auSeinanderging. mangelhaft gelöst! Nicht so hier. Herr Wengeseld begleitete di-cret, mit feiner Anpaffuug und doch bestimmt leitend, ein Piauinobegleiter, wie er sein soll, aber nur selten ist. — Wie s. Z. mitgetheilt, wurde bei Herrn Gast- bofbes. Unger in Wüstcubraud am 27. Juni d. I. der Sekretär erbrochen und eine Summe Geldes von 900 M. entwendet. Als Thater wurde einige Zeit später der bei einer Theater-Truppe weilende Hand- arbeiter Heinrich Hermann Pietzsch aus Berbisdors ermittelt. Der Spitzbube stand dieser Tage vor der Straflammer des Königl. Landgerichts'Chemnitz und wurde wegen dieses sowie wegen zweier weiterer schwerer Diebstähle im Gasthof zu Kändler zu 6 Jahren HuchthauS verurtheilt. Hr. Unger hat nicht einen Pfennig von dem Gelde wieder bekommen; der Spitzbube hatte es in Chemnitz in leichtsinniger Ge sellschaft innerhalb weniger Tage vergeudet. — Der L.-C. Auz. berichtet, daß das Project der G«fter*erch-M»gar«. Prag, 21. September. Den tschechischen Abend blättern zufolge ist die Errichtung einer tschechische« technifchen Hochschule in Brünn von dem Kaiser ge nehmigt worden. Die Jngemeurabtheilung wird so fort eröffnet werden. Frmrltrrich. Paris, 21. September. Der Kriegsminister Gallifet hat aus Anlaß der Begnadigung Dreyfus' an das Heer einen Tagesbefehl erlassen, in welchem eS heißt, die Angelegenheit sei nunmehr erledigt, vor der Thatsache der Begnadigung müsse sich jeder beugen, wie alle sich vor dem Urtheilsspruch von Rennes ge beugt haben. Bon irgendwelcher BergeltungSmaßregel dürfe nicht mehr die Rede sein. „Ich richte an Euch die Aufforderung und würde eS auch erforderlichen Falles oefehlen, vergeßt das, was gewesen ist und denkt nur an die Zukunft. Es lebe das Heer, welches keiner Partei angehört, sondern einzig und allein Frankreich." Carpentras (Departement Vaucluse), 21. Sept. Dreyfus traf heute Vormittag hier ein und stieg bei seinem Verwandten ValabrLque ab. Ktattr«. Rom, 21. September. Der „Secolo" behauptet, die englische Regierung habe bei der italienischen Be- schwerde erhoben, daß deutsche Kriegskontrebande für Transvaal in italienischen Häfen eingeschifft werde. Die italienische Regierung habe Wachsamkeit versprochen. Norwegen. Bon Andree ist nach langer Pause wiederum Stockholm über den Fund Meldung gemacht hat, so daß sich zunächst nicht ersehen läßt, wann genauere Aufschlüsse zu erwarten sind. Eine Prüfung der Spezialkarten ergiebt, daß die Boje an einer Stelle zum Vorschein gekommen ist, die von dem Aufstiegs punkte Andrees in der Luftlinie etwa 400 Kilometer entfernt liegt. Bevor man aber die der Boje anver traute Botschaft selbst nicht kennt, ist es unmöglich, irgend welche Schlüsse auf das Schicksal des kühnen Forschers zu ziehen. Denn es kommt bei Erörterung fieser Frage darauf an, wo und zu welcher Zeit der Aeronaut seine Nachricht aus dem Ballon fallen ließ. Es ist ebensogut möglich, daß die Boje erst nach langer Frist an diese Stelle gelangte, wie nichts der Möglichkeit widerstreitet, daß sie durch Eis, Klippen u. dergl. dort, wo man sie herabgelassen hatte, festge- -alten blieb. Von Spitzbergen ist König-Karl-Land )urch die Olgastraße getrennt und liegt östlich von dem Aufstiegland Andrees. Wie man sich erinnern wird, war bei Island erst vor einiger Zeit ein Lebenszeichen Andrees aufgefischt worden. Die in jener Boje ent- halten gewesene Botschaft war aus den ersten Tagen der kühnen Fahrt datirt. Stockholm, 21. September, vr. Ekholm, Professor Nathorst und Kapitän Andree nehmen nach den vorläufigen Mittheilungen an, daß die im Eis meer gefundene Boje eine sogenannte Polboje ist, welche Andree auswerfen wollte, wenn er den Nord pol paffiren würde. Die übrigen mitgeführten Bojen sind nämlich bedeutend kleiner. Der Inhalt der Bojen ist noch nicht bekannt. Errichtung eines Elektrizitätswerkes in der Stadt Lichtenstein feiten» der „Helios" Elektrizitätsgesell schaft wohl kaum zur Ausführung gelangen dürfte, da selbst bei reger Behelligung seitens der Einwohner der Stadt der Consum dieser allein denn doch kaum ein genügend großer sein wird, um em Unternehmen, wie da- von der genannten Gesellschaft geplante, lebens fähig zu machen. Glücklicherweise hat aber Lichtenstein Ersatz m dem von der Elektra, Aktiengesellschaft in Dresden, gemachten Angebot. Diese Gesellschaft hat sich bereit erklärt, unsere Stadt au das von ihr in un mittelbarer Nähe der Gewerkschaft Deutscher d er richtete Elektrizitätswerk anzuschlicßen. AuS dieser riesigen Ueberlaud-Centrale wird eine große Reihe von Städten und Ortschaften im Umkreis bis zu 25 km mit elektrischer Energie versehen; dieselbe ist infolge ihres ungeheueren Umsatzes und der äußerst günstigen Lage der Verhältnisse bezgl. Beschaffung deS Feuerungs materials in der Lage, den elektrischen Strom zu Preisen abzugeben, wie sie niedriger bisher wohl noch nicht erzielt worden find. — Für die den Bezirk der Königl. Amtshauptmann- schaft Glaucha«, sowie die Stadtbezirke Glauchau, Hohenstein-Ernstthal, Lichtenstein, Meerane und Walden burg umfassende Section 30 der FuhrwerksBerufs. aenossenschaft sind die Herren Fuhrwerksbesitzer Richard Ludwig Klopfer in Glauchau als Vertrauensmann und Fuhrwerksbesitzer Robert Hesse in Gersdorf als Stellvertreter für die Zeit vom 1. October ds. Js. ab gewählt. — Glauchau. Die Kgl.AmtShauptmaunschaft giebt bekannt, daß in Maumchswalde (Sachsen-Alten burg) die zum Schutze gegen die Maul- und Klauen seuche verhangene OrtS- und Flursperre wieder auf gehoben ist. Der NeuauSbruch der Seuche ist erfolgt aut dem Schlachtvichhofe zu Meerane und in Wüsten brand. — Rach dem amtlichen Bericht der Commission für das Veterinärwesen find in der ersten Hälfte des September innerhalb unseres amtshauptmannschaftlichen Bezirks 25 neue Fälle von Maul- und Klauenseuche coustatirt worden, und zwar betrug die Zahl der neu verseuchten Gehöfte in Oberlungwitz 4, Niedermülsen 1, Staugendorf 1, Thurm 1, Lichtenstein 2, Tetau 3, Harthau 5, Schönberg 1, Mülsen St. Michael 1, Mülsen St. RiclaS 2, Niederarnsdorf 1, Weidevsdorf l und Gersdorf 2. — D r 20 Jahre alte, früher in Langenchursdorf beim Gutsbesitzer Kirste als Knecht bedienstet gewesene, jetzige Fabrikarbeiter Hugo Otto Wurdinger in Niederwtnkel wurde vom kgl. Laudgericht Zwickau wegen Thierquälerei mit 4 Wochen Haft bestraft, weil er in den Monaten April und Mai d. I. von seinem damaligen Dienstherrn ein Pferd durch Stoßen mit dem Stiefel in den Leib und Schlagen mit dem Peitschenstocke derart gemißhandelt hat, daß eS an einer Lungen- und Rippenfellentzündung erkrankte, an der eS auch verendete. — Waldenburg. Der Gutsvorsteher der gräflich Schönburgischen GutSbezirks zu Wechselburg, Herr Kammerrath Albert Kligge, wird nach 27jähriger AmtSthätigkeit im Schönburgischen Dienste am 1. October in den Ruhestand treten und nach seiner Heimath Paderborn übersiedeln. Kammerrath Kligge war ehe mals, bevor er v n weiland Sr. Erlaucht dem Grafen Karl in sein dortiges Amt berufen wurde, Officier in päpstlichen Diensten. Die phänomenale Technik, eine bewundernSwerthc geniale Beherrschung der 4 Saiteu iu allen Lagen und Stchharteu, der schmiegsame weiche, wie mächtige, immer ßber deine Strich, die geläufige Sicherheit im Freispm uud die wahrhaft vomMiche, edle Auffaffuug und seilfiche Vertiefung wirkte» geradezu hinreißend. Am kärglichsten in jeder Rccenfiov kommt in der Regel der Pinnist »eg. Und da» sehr mit Unrecht; ist sein doch vielfach die unentbehrliche Basts des Hamburg, 21. September. Rach der „He burgischen Börsenhalle" hat die Hamburg-Amerika-Li heute einen für ihre Rechnung in England im Bau , . ,, , Compo - befindlichen Dampfer mit einem Rutzen von 1. Mill, in einem geräumigen Saale zu de» mäßigen! Mk. anderweitig verkauft. > eine Botschaft aus hohem Norden zu uns gedrungen. L Das Stockholmer Blatt Aftonbladet erhielt von dem Führer des norwegischen Kutter „Martha" Larsk Ask, eine Drahtmeldung, der zufolge am 11. September auf der Nordseite der König-Karl-Jnsel eine Anker-
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