Suche löschen...
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 31.08.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-08-31
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-189908314
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-18990831
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-18990831
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-08
- Tag 1899-08-31
-
Monat
1899-08
-
Jahr
1899
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 31.08.1899
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
seitigt haben. — Der Standard hebt die Wichtigleit der Rede Chamberlain-hervor und daraus weist hi , daß der ZtaatSminister der Kolonieen nicht nur in seinem, sondern auch im Rainen aller Minister gesprochen hat Johannesburg, 29. August. Die von allen Zeiten eintreffenden Meldungen berichten, daß sich die Boeren mit größter Regsamkeit ans den Krieg vorbe- reitcn. Augenblicklich sind sie damit beschäftigt, die Martiniqzewehre in Mausergewehre umzuäodern. Bergan enen Freitag sind aus Utrecht 300 Mauser- gcwehre und eme große Menge Munition eingetroffen. Kapstadt, 28. August. ES wird gemeldet, daß eine Abthcilung der Garnison von Kapstadt binnen 14 Stunden nach Mafcking abrückt und ebenso eine starke Truppenmacht von Pietermaritzburg nach LaingS- nek (?), um die weitere Entwickelung d-r Dinge abzu- wartcn. (Rach einer neueren Depesche ist diese Nach richt amtlich noch nicht bestätigt.) Der „Köln. Ztg." wird aus Johannesburg tele- graphirt: Die Stimmung in Transvaal ist eine sehr gedrückte. Alle Vorbereitungen für eine bewaffnete Auseinandersetzung werden in aller Stille getroffen. An die Buren im Freistaat wurden bereits Gewehre und Munition vertheilt. Es fand eine gemeinsame Besprechung aller Commandirenden in den Bezirken statt, um wegen der Mobilmachung und der Vertheil- ung der Streitkräfte zu berathen. gebung von Oporto zwei Pestfälle, der eine in Zam- mja, der andere in Otalaya, vorgekommen. Beide Ortschaften liegen an der Bahn von Oporto nach Lissabon. In Oporto selbst kam nur ein gelinder Erkrankungsfall vor. sahrtSsperrfignal überfahren worden ist. Hierdurch ist da- Unglück herbeigefü^rt worden. Eine Anzahl der Verletzten ist bereits vollständig wieder hergestellt. Telegramme vom MoMsche« Knrea« RenneS, 30. August. Die Sitzung wird um ! Uhr 40 Min. eröffnet. Das Mitglied des Insti tute de France und Director des Ecole der Charles Paul Meyer, wird) vernommen. Derselbe erinnert an die von ihm angestellten Untersuchungen, die ihn zu dem Schluffe führten, daß das Bordereau die Schriftzüge Esterhazys aufweise uno nur von seiner Hand geschrieben sei. Professor Giry von der Ecole des CharteS schließt sich dem Urtheil der Professoren Meyer und Molinier an und erklärt, es bestehe zwischen den Handschriften Dreyfus und Esterhazy eine gewisse Aehnlichkeit, die cs erkläre, wie man dem Angeklagten die Urheberschaft am Bordereau zuschreiben konnte. Die Analyse der beiden Handschriften zerstö e jedoch diesen Eindruck und ent hülle ei.ie Menge von Verschiedenheiten. Professor Meyer widerlegt am Schluß seine Aussagen. Dann wird Professor Molinier an der Ecole des Charles vernommen, welcher sich für die Schlußfolgerung Meyers ausspricht und besonders die Wichtigkeit des Briefes hervorhebt, den Esterhazy am 17. August 1894 bei seiner Rückkehr aus dem Lager von Chalons geschrieben hat. In diesem Briefe finde man dieselben graphischen Eigenthümlichkeiten wie im Bordereau, auch ließe sich in diese»» Briefe die Er klärung finden für den Satz im Bordereau: „Ich werde zu den Manöver» abreisen." Auf eine Frage Laboris erklärt der Zeuge Giry, daß eine Aenderung der Handschrift Esterhazy'- seit 1894 nicht besonders hervortritt. Nach längerem Zwiegespräch zwischen Labori und General Mercier über diesen Gegenstand wird die Sitzung unterbrochen. Apia, 30. August. Bon Kriegsschiffen liegen hier jetzt nur die englische Corvette „Torch" und der deutsche Kreuzer „Cormoran". Auf den Inseln herrscht vollkommene Ruhe, die Geschäfte sind im Aufschwung begriffen. Die Beamten arbeiten in voller Harmonie mitemander. Die Pestgefahr in Europa. Nach Depesche,» sind in Oporto bisher 39 Pest fälle festgestellt. Davon verliefen 13 tödtlich. Hunderte fliehen täglich aus Oporto, der militärische Cordon wird immer fester gezogen. Die Eisenbahnen nach Lissabon und nach dem Norden wurden geschlossen. Die Totalabsperrung wird sich auf 46 Kilometer um Oporto erstrecken. Die Quarantäne wird in Granja und Ermezinde etablirt. Reisende, welche die Er- laubniß erhalten, Oporto zu verlassen, müssen 40 Stunden in der Quarantäne-Station zubrinaen. Es herrscht die größte Unzufriedenheit unter den Ein wohnern über die veralteten Absperrungswaßregeln, und es wird eine Hungersnoth, die schlimmer als die Pest wäre, befürchtet. Die vornehmsten Kaufleute hielten eine Versammlung ab und überreichten der Regierung einen Protest gegen den Cordon. Der einzige Ausweg aus Oporto ist jetzt zur See. Der Präfect von Oporto ordnete die Schließung »er Lchulen an. Nach Meldungen aus Madrid soll Or. Jorge bereits am 28. Juli der Regierung die Pest notificirt und am 8. August den bakteriologischen Be weis vorgelegt hab n. Trotzdem publicirte die portu- iesijche Regierung den PcstauSbruch nicht vor dem 5. August. Die Bewohner Oportos verlangten die Verheimlichung wegen der Schädigung de» Handels. Madrid, 26. August. Nach einer Meldung des spanischen Consuls in Lissabon sind in der Um Oporto, 30. August. Heute sind zwei schwere Erkrankungen an der Pest vorgekommen. Der Güter verkehr auf der Eisenbahn ist nach vorheriger Des infektion wieder freigegeben. * * * Das von den portugiesischen Behörden nach mehr monatiger Ableugnung endlich eingeräumte Auftreten der asiatischen Pest m Oporto hat bereits in den verschiedenen Staaten Vorsichtsmaßregeln gegen die Provenienzen aus Portugal zur Folge gehabt. Nach dem der Senat zu Hamburg di« Einführung be stimmter Gegenstände aus Portugal verboten oder eingeschränkt, ist auch deutscherseits eine kaiserliche Verordnung veröffentlicht, die die Beschränkung der Einfuhr aus Portugal vorsieht. Um in- LlgesseWchte. Deutsches Keich. Aus Berlin, 29. d. wird gemeldet: Die Kai serin wird, wie verlautet, sich mehrere Monate hin durch eine sorgfältige Schonung ihres kranken Fußes wegen auferlegen müssen, der in der letzten Zeit über- angestrengt worden zu sein scheint, so daß sich jetzt nachtheilige Folgen bemerkbar machen. Generalarzt Or. Zunker, der Leibarzt der Kaiserin, hat auch dre heutige Nacht im Neuen Palais verbracht und ist erst mittags nach Berlin zurückgekehrt. Die „Kreuzzeit« g" vestätigt heute, daß der con- sewative Landtagsabgeordnete Or. Irmer mit dem Ablauf dieses Monats aus seiner Thätigkeit als Hilfs arbeiter im Kultusministerium entlasten wird, und daß seine Abstimmung gegen die Canalvorlage den einzigen Grund seiner Entlassung b.ldet. Das Blatt bemerkt hierzu: Durch eine derartige Maßregel, welche die ge- sammt« conservative Parte» schwer kränken müsse und auch von den übrigen Parteien des Abgeordneten hauses gemißbilligt werde, würden die Aussichten aus einen günstigeren AuSgang einer etwaigen nochmaligen Berathuog der Vorlage in der nächsten Tagung sicher lich nicht gebessert. Es wird ferner bestätigt, daß eine Anzahl von preußischen Verwultungsbeamten, welche gegen die Canalvorlage gestimmt haben, zur Disposition gestellt werden; die Zahl ist indeß, wie die „Berl. N. N." wissen wollen, nicht so groß, wie verschiedentlich an genommen wird, sondern dürfte kaum 30 erreichen. Soeben ist in New-Ao rk von dem amerikanischen Generalpostmeister Charles Emory Smith und dem deutschen Gesandten Mumm von Schwartzenstein ein Vertrag unterzeichnet worden, demzufolge vom 1. Oct. ab zwischen beiden Staaten der Postpacket-Verkehr eingeführt wird, jedoch nur bis zu dem Gewicht von 6 Der Tarif beträgt dem Confectionär zufolge von den Vereinigten Staaten nach Deutschland 12 Cents für jedes Pfund; von Deutschland nach den Vereinigten Staaten werden für jedes Packet bis zum Gewicht von 5 2,40 Mark berechnet. Hamburg, 30. August. Der diesjährige Ver- bandStag des »All-Deutschen Verbandes" wurde gestern durch einen, von der hiesigen Ortsgruppe veranstalteten BegrüßungSabend eröffnet. Zahlreiche Theilnehmer aus Deutschland und dem Zustande, insbesondere aus Oesterreich, Belgien, den Niederlanden und der Schweiz sind hier eingetroffen. Gesterreich-Mngarn. Wien, 27. August. Seit einigen Abenden kommt es im Bezirke Hernals zu heftigen Reibereien zwischen czechischen Turnern und Deutschvolklichen. Am 25. d. war der Zusammenstoß besonders arg. Kurz vor 10 Uhr marschirten eine Anzahl Czechen durch die Straßen, wobei ihnen ein Trupp Dentsu entgegenkam. Die C cchen waren sämmtlich mit Stöcken versehen Rasch entwickelte sich eine blutige Schlägerei, der die Wache in Ende 'achte. In Böhmen dauern die Kundgebungen weiter an In Asch kam cs zu einer von Tausenden veranstalteten Kundgebung. Die Thcilnehmer sangen nationale Lieder, zogen vor das Regierungsgebäude und die Lanüjägerkaserne, stießen Rufe gegen die Regierung aus und gaben ihrer Empörung wegen der Grasbtze. Vorgänge Ausdruck. — In Hohenelbe durchzoren Hunderte von Deutschen die Hauptstraßen unter Pfeifen und Singen und warfen in der Bezirkshaupt mannschaft die ffcnstcr ein. Mehrere Personen wurden durch die mit gefällte u Bajonett vo'rückenden Land jäger verhaftet. In Graslitz hielt der Gemeinderath am Sonntag Vormittag eine außerordentliche Sitzung ab Die sämmtlichen Mitglieder legten ihre Mandate nieder. Auch der erkrankte Bürgermeister ließ erklären, daß er ein Amt niederlege und zurücktreie. Dieser Schritt erfolgte, weil die Gemeindevertretung auf das tele- , graphische Gesuch um Entlassung der Verhafteten vom Statthalter und Ministerpräsidenten keine Antwort er- ! hielt und nicht länger die Verantwortung für di Ruhe und Ordn ng tragen kann. Die Ausregung in der Stadt wächst immer mehr. Trautenau, 29. August. Die für gestern an- »eraumte Versammlung des politische»» Vereins „Frei zeit" wurde wegen eines Formfehlers verboten. Die zahlreich erschienenen Theilnehmer, verstärkt durch N"Ugie-jge, inSgesammt etwa 3000 Personen, zogen ingend mehrmals um den Ringplatz und sodann vor oaS Versammlungslocal, wo sie sich ohne Eingreifen der Gendarmerie zerstreuten. Nach 10 Uhr cbends wollten etwa 200 halbwüchsige Burschen dcmonstrireri, sie wurden jedoch auseinander getrieben. Um 11 Uhr abends war die Ruhe wieder hergestellt. * * * Welch tiefe Wurzeln die -vangelische Bewegung besonders im Tep itzer Thale ge.chlagen hat, bewies u. a. der letzte Sonntag, an welchem nicht nur in Teplitz, sondern auch in Turn, Karbitz, Klostergrab i nd Graupen evangelischer G tteSdienst stattfanü. Die Predigtstationen Dux und Modlan gingen dabei noch leer aus. Alle Gottesdienste erfreuten sich eines zahl- der plebiscitürea Republik sei und an einer royalirti- scher» Bewegung theilnehmen wolle. Er sei gleichwohl überzeugt, daß der Gerichtshof, der au» politische» Gegnern bestehe, ihn veurtheilen werde; er verlange, daß die sogenannte gerichtliche Untersuchung, welch- nur eine Maske für bereit» begangene» Unrecht bilde, nicht weiter in die Länge gezogen werde. London,30.August. Wieder „Daily-Telegraph" au- Johannisburg von gestern meldet, zeigen mehrere hervorragende Mitglieder des Raad Beunruhigung tber die gegenwärtige Laße. Gerüchtweise verlautet, daß alle Hoffnungen auf eine friedliche Regelung auf gegeben sind. Nachtrag. Forst i. L., 30. August. Zu der am 7. Sept, stattfindenden Wollauktion, welche durch die Firma Ge- brüder Herzberger in Forst veranstaltet wird, sind 6500 Ctr. deutsche Dominial-Schweißwolle und Rückenwäsche angemeldet; darunter befinden sich Elek- toralwollen, Kamm,- Stoff- und Tuchwollen, Lamm wollen, ferner ungar ische Schweißwollen und Rücken- und überfeeische Wollen. Ischl, 30 August. Kaiser Franz Joses ist heute srü, zu den Manövern nach Reichstadt in Böhmen abgereist. Paris, 30. August. Däroulöde richtete an den Präsidenten Loubet ein Schreiben, in welchem er eS als eine Verläumdung erklärt, daß er ein Anhänger reichen Besuche». Die jüngste Predigtstatiou ist die altehrwürdige Bergstadt Graupen, wo am Sonntag der evangelische Gottesdienst auf der Wilhelm-Höhe stattfand. Graup-n war einst eine aiuz «vaugellsche Stadt, bi» man sie mit Gewalt katholisch machte. Wie „der weltliche Arm" der römische Kirche in Oesterreich zu Hilfe kommt und Schergendienste leistet, zeigt folgender „Hausdurchsuchungsbefehl" an Herren B. n Cilli, den wir in vollem Wortlaut wieoergeben: „Nachdem Sie dringend verdächtig sind, im Besitze »er mit Erkenntniß des Landgerichts Graz vom 16. Januar 1899 verbotenen, im Verlage von Carl Braun in Leipzig erschienenen Druckschriften: 1) .Protestant, der herrlichste Ehrenname', 2) ,Die Wahrheit auch frei zu machen, ein Wort für die Bibel', 3), WaS thut uoth? Glaube, evangelischer Glaube' — zu sein und dieselbe weiter zu verbreiten, und zu besorgen steht, daß Sie diese Druckschriften auf eine der Untersuchung hinderliche Weise wegschaffen könnten, so erlasse ich diesen Hausdurchsuchungsbefehl zum Zweck der Auf findung der Druckschriften. Dagegen steht Ihnen das Beschwerderecht an die Rathskammer des hiesigen Kreisgerichts zu. Doch hemmt die Beschwerde nicht die Vornahme. K. K. Kreisgericht Cilli, Abthcilung VIII, vom 30. Mai 1899. Der Untersuchungsrichter (Name unleserlich)." Schwei;. Die serbischen Emigranten in Genf bereiten, wie ihr dortiges Organ mittheilt, ein Memorandum an die Mächte vor, worin sie verlangen, daß Milan durch einen Beschluß der Mächte aus Serbien entfern werde. Falls dies nicht geschehe, sollen in Serben Unruhen hervorgerufen werden, damit eine diplomatische Intervention eintreten müsse. Frankreich. Die „Köln. Ztg." meldet aus Rennes: Der Ur- theilsspruch dürfte, wie an zuständiger Stelle verlautet, zwischen dem 6. und 8. September erfolgen. Der Antrag des Regierungscommissars, Paty du Clam commissarisch vernehmen zu lassen, wird in unterrich teten Kreisen dahin aufgefaßt, daß er nicht auf eigene Anregung, sondern auf eine Weisung der Regierung infolge der Aussagen Freystätters erfolgt ist. Dasselbe Blatt versichert, in Pariser gut unterrichteten Kreisen herrsche großes Vertrauen auf einen für Dreyfus gün stigen Ausfall des Processes. Amerika. Washington, 30. August. Dem Staatsdeparte ment ist vom amerikanischen Consul in Puerto Plata die telegraphische Meldung zugegangcu, daß alle Städte in dem Districte v^n Puerto Plata mit Ausnahme von Monte Christi, in den Händen der Aufständischen seien. Puerto Plata selbst habe sich ihnen gestern ergeben. Zar Transvaal-Frage. London, 29. August. In allen Arsenalen wird mit fieberhafter Thätigkeit an der Instandsetzung der Flotte gearbeitet. Eingeweihte militärische und politische Personen halten eine bewaffnete Expedition, wie der Krieg mit Transvaal ironisch bezeichnet wird, für eine beschlossene Sache. Die letzte Rede Chamber- lainS wird, wenn noch Zweifel bestanden, dieselben be- der hier läng» de- Ufer- angebrachten Ringe, die zum Befestigen der vor Auler gehenden Fahrzeuge dieueo, gestürzt. Der Schwerverlrtzte, der sich durch seinen Fall einen Gehirnschalenbruch zugezogen hatte, fand un städtischen Krautenhause zu Schandau Aufnahme, woselbst er gestern Mittag verstarb. — Buchholz, 29 August. Große Aufregung herrscht unter der Einwohnerschaft de- benachbarten Reudorf über da- Auftreten eine- an der Tollwuth erkrankten Hundes. Derselbe hat am Sonnabend den 12 Jahre alten Knaben Kunzmann in der Nähe der elterlichen Wohnung in den rechten Unterarm gebissen, so daß er mehrere 2 cm lange, tiefe Wunden erlitt. Be» der gestrigen Seziruog des Hunde- durch den Annabcrger BezirkSthierarzt constatlrte derselbe Toll- wuth und ordnete die sofortige Unterbringung des be- dauern-werthen Knaben in dem Pasteurscher Institut in Berlin an. Leider hat da- tolle Thier, wie der „Obererzgebirgischen Zeitung" berichtet wird, auch noch drei andere Hunde gebissen, die gestern erschossen und dadurch unschädlich gemacht worden sind. — Leipzig, 28. August. (L. Z) Im Ausstande befinden sich zur Zeit in Leipzig ungefähr 600 Möbel- ur.d Bautischler, 450 Former und einige 20 Schlosser. — Leipzig, 29. August. Heute Vormittag wurde der 26jährige Schreiber Wilhelm Karl Fauth, der in einem hiesigen Speditionsgeschäft bedienstet ist, von seinem Chef mit 9000 Mk. zur Post geschickt, um daS Geld einzuzahlen, welches theil» zu Postanweisungen gehörte und in Geldbriefen sich befand. Fauth ist von diesem Ausgange noch nicht zurückgekehrt. S ist wahrscheinlich anzunehmen, daß er Leipzig verlassen hat — Leipzig. Der Rath hat beschlossen, „eingedenk der hohen Bedeutung des Tages, an welchem vor 150 Jahren Goethe dem deutschen Volke geschenkt wurde", aus den Mitteln der Grassi-Stiftung 10,000 Mk. zur Errichtung eines GoethedenkmalS zu bewilligen. — Tödtlich verunglückt ist am Sonnabend Abend in der Nähe von Schleußig der Geschirrführer Zschimmer, welcher auf dem Rittergute in Kleinzschocher bedienstet war. Er hatte den Auftrag, den Transport einer Lokomobile, die nach L.-Reudnitz gebracht werden sollte, zu leiten. Während der Fahrt stürzte er infolge eines plötzlichen Ruckes vom vorderen Theile der Maschine herab, nachdem er sich noch einige Augen blicke, den Tod vor Augen sehend, hatte festklammern können. Als bereit- das Vorderrad über den Un glücklichen hinweggegangen war, richtete er sich noch mals in die Höhe. Gleich darauf wurde er jedoch von einem der Hinterräder erfaßt und abermals über fahren, waS den Tod des bedauernswerthen Mannes zur Folge hatte. — Lanfigk. Am Sonntag Nachmittag brannte in Kitzscher das dem Gasthof gegenüberliegende früher Reivhold'sche jetzt zum Rittergut gehörende Gut, aus Wohnhaus und Scheune bestehend, vollständig nieder. Zwei Schweine verbrannten mit. Man war in der Scheune mit Abladen eines Fuders Hafer beschäftigt, als das schnell um sich greifende Feuer auf bis jetzt unbekannte Weise entstand. — Ein eigenartiges Fest, eine Art Manöver, veranstalteten am Sonntag Nach- mittag die Militärvereine zu Grimma und Groß- bardan in der Nähe des letztgenannten Ortes. Auch ein gegen Abend bezogenes Bivouak, bei dem die Herdfeuer lustig prasselten, fehlte nicht. Entgegen den wirklichen Manövern, bei denen dann Abends im Lager Ruhe herrscht, fand zum Schluffe im Ortsgast hofe großer Festball statt. — Die Maul- und Klauenseuche macht in diesem Jahre auch den Landwirthen in der AmtShauptmann- schalt Grimma schwer zu schaffen. Bis jetzt wurden in 55 Ortschaften etwa 5400 Thiere in 320 Gehöften von ihr besauen und noch immer ist die Seuche nicht geschwunden. Viele Thiere fallen der recht bösartig auftretenden Krankheit zum Opfer. So verendeten in einem Dorfe 25 Rinder. Auch auf den Milchertrag wirkt die Seuche bei wieder gesundeten Kühen nach und tragende Thiere v rwcrfen. Die behördlichen Schutzmaßregeln haben wenig Erfolg gezeigt. Die Seuche wi d durch Viehhändler, Fleischer, Handelsleute und da» Gesinde tro-dem verschleppt. — In einer Versammlung der Landwirthe wurde beschlossen, eine Petition an den Landtag zu richten, die die Errichtung einer staatlichen Vichversicherung gegen die Maul- und Klauenseuche, sowie gegen die sogen. Bm naische Pferde- krankhe.t, die 98 Procent der von ihr befallenen Pferde vernichtet, anstrebt. — Der im Schützenhaue zu Mutzschen von einer auSwältigen Theatergesellschaft geplanten Auf führung von „DrcyfuS Rückkehr von der Teufelsinsel" wurde von der AmtShauptmannschast die Genehmigung versagt. — Am Sonntag früh »ab cs in der Gegend von Plaue« i. B. EiS, so im Steiner Mühlengrunde zwischen CunSdorf und Leinivgen. In Leiningen sind Garteoblumen und die Blätter der Kürbisse erfroren In der Umgebung von Falkenstein sank in derselben Nacht die Temperatur so tief, daß am Morgen die Fluren von Hammerbrücke und Muldenberg mit dem ersten Reif überzogen waren. — Seitens der Gmeraldirektion der Staatsbahne werden betreffs des Pirnaer Eisenbahnunglücks immer noch eingehende Untersuchungen gepflogen. So haben auch noch in der letzten Zeit mehrfache Besichtigungen und Vernehmungen durch die Kgl. Staatsanwaltschaft stattgefunden. E» ist nunmehr festgestellt worden, daß die tz-ignale richtig gestellt waren und daß das Ein- MK» M Hmnk Schweinschlachten. Karl Rirfr, Hüttengrundstr. M aculatur "MW zu haben in N«hrs Zeitungsgeschäftsstelle. Specialhaudluug für vrrstlkrrtr Maare«. -sf/sks/vrssrsn, MU WM" ra»-«/Ho^a 'MU WM" Gediegene Geschenk-Artikel von Mk. S.— an. W MteWnzen» zur jetzigen Pflanzzeft in besten Sorten empfiehlt Theod. Wächter, Gärtnerei, Goldbachstr. Gin Hausknecht oder Tagelöhner, welcher auch die Feldarbeit kann, wird sofort zu miethen gesucht im Gasthofz. grün. Linde, Hermsdorf M. Z-fch Am Arsche», 15 bis 16 Jahre, suchen sofort «ekrüker Müller, Badstraße 3. Ei« Arbeiter welcher selbständig auf Cotton- Maschine arbeiten kann, wird zum sofortigen Antritt gesucht. Herm liWMim in Rutzvorf. 1 W-tt Wtrzestke wird gesucht. WaisenhanSstr. 25, 1 Tr. Zwei geräumige Milm-Wohmte« 1. Etage, Altmarkt 17 zu vermiethen. Zu vermiethen sind zum 1. October im Hause Verbindungstraße Nr. 2, 1 Erker wohnung, Stube mit Kammer und Stube mit Schlafftube u. Kammer. Näheres Limbacherstratze Rr. 8. KMur zu haben in M'S MMWWt.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)