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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 31.08.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-08-31
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-189908314
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-18990831
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-18990831
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-08
- Tag 1899-08-31
-
Monat
1899-08
-
Jahr
1899
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 31.08.1899
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Sedanfeier Anläßlich der Wiederkehr des Tages von Keder« soll im Saale des Kchützr«ha«ft* Attstadt ein r; abgehalten werden. i I W - > WWW «-MW i» befind nr.d 8 kS - - Jahre schalt in 56 von i geschn auftre einem wirkt und Schuf Seuch und Versa Petiti einer Klaue krankh vernit -U Der Stadtrath vr. Polster. Hrerzu werden «Ue patriotisch gest««te« Gi«moh« er unserer Stadt mit ihren Frauen, sowie alle kaiserliche«, KSuigliche«, Kirche«-, Kch«t- und sonstige» BekSrde«, alle Uer- ei«e und Corporatioue« nur hierdurch zu recht zahlreicher Theilnahme freundlichst eingeladen. An Eintrittsgeld werden 1v Pfg. erhoben. An die gesammte Einwohnerschaft richten wir noch die Bitte, durch Kestagge« der AS«ser zu einer würdigen Feier des TageS beizutragen. Hohe«stein-Gro stlhal, am 30. August 1899. 'e als dl unbeki eine i mittac barda ein g Herds wirkli Lager Hofe c einer führui wurde versag Pla, zwiich Garte In t Nacht Flure ersten werde noch auch ' und l wurde der i von s daSG gehör« diesem wahrs erkrav 12 I elterli so da Bei ! Anna! wuth dauer! in Be „Obe, drei a dadurl aufbeschwören. ES ist Zeit, daß der Friede in die Gemüther wiederkehre. Auf eine Frage des Beisitzers Brogniart fährt er fort: Ich habe mir über den Fall Dreyfus nie mals eine persönliche Meinung gebildet. Meine Vor gänger haben sich tiefen Studien darüber hingegeben, um zu einem genauen Nrtheil gelangen zu können. Sie alle waren gegen die Wiederaufnahme. Als ich Minister wurde, war die Wiederaufnahme beschlossen und im Gange. Unsere Aengstlichkeit ging so weit, daß wir nicht einmal die Untersuchung des Höchsten Gerichts lesen wollten. Demange und Lobori: Wir bitten Herrn Frey- cinet, uns zu sagen, ob ihm ein einziges Faktum be kannt ist, das andeutete, daß ausländischer Geld in der Campagne eine Rolle gespielt habe. Freycinet: Nein, nein. Darauf beginnt der Expert Belhomme, der zweite des Trio aus dem Esterhazy-Proceß, seinen un interessanten Vortrag. — Gegen 12 Uhr wird der Proeeß vertagt. in Hohenstein-Ernstthal im Hotel zu den „Drei Schwanen" angesetzt worden, in welchem auf alle Fälle der Zuschlag ertheilt werden wird. Ich ersuche alle Kaufsinteressenten, zu diesem Termine zu erscheinen und ihre Gebote zu thun. Schriftliche Gebote werden bis zum 5. September angenommen. Zu näherer Auskunft bist ich jederzeit gern bereit. Hoheustelrr-Gimstlhal, den 30. August 1899. Rechtsanwalt vr. Dierk«, als Liquidator der Firma A. Albert. der k 150 l wurde 10,00 bewill Abent Zschir bedien einer. sollte, eines Masch blicke, könne: glückli malS von e fahren zur g in Ki Reinh Wohn 8 Sonnabend» de« 2. September 18SS, Abends 8 Uhr der hi B-f-st gestür Fall im st wosell - Sächsisches. Hohenstein-Ernstthal, 30. August 1899. Mttheilungen von allgemeinem Interesse werden dankbar ent gegengenommen und eventl. honor'rt.s — Nachdem in den letzten Wochen von den ver schiedenen Schützengesellschaften die üblichen Königs-, Preis- und Vogelschießen "«-gehalten worden sind, be gann am letzten Sonnabend als den 26 August daS diesjährige 76. Preis- und Königs- Schießen der an Zahl zwar kleinen, aber unent wegt ihr Banner hochhaltenden Hohen stein- Ernst thalerSchützengesellschaft Garde- Compagnie. Mit einem Zapfenstreich durch die Stadt, an welchen sich sodann ein gemüthlicheS Bei sammensein im Restaurant BergmannSgruß schloß wurde daS Fest eingeleitet Den ergangenen in- ladungen Folge leistend trafen am Sonntag ver- schiedene fremde Corporationen hier ein, so die Ober- »rohnaer Schützenzesellschast und die Sckützcngesillschasi Neustadt bei Chemnitz, welche in ansebnlicher Slärk- mit ihren Damen auf dem Festplatze erschienen, wo selbst sich gar bald rin fröhliches Treiben entwickelte und die Festthei nehme, sich köstlich amüsirten. Der eigentliche Festtag war der Montag und schon zerstört. — veithai«, 29. August. Heute Nachmittag sind fünfzehn an der Kolkaer Straße stehende, reich mit Erntevorräthen gefüllte Scheunen niedergebrannt. — Rochlitz. Aus ganz sicherer Quelle erfährt daS hiesige „Tageblatt-, daß der Bau der Chemnitz- thalbahn bestimmt roch in diesem Herbste begonnen wirb. — Schandau, 28. August. Tödtlich verunglückt ist am Sonnabend am Elbuser bei Schandau Herr Lehrer Lehmann aus Kleinhennersdorf. Erst am Sonntag fano man den Verunglückten blutüberströmt, aber noch lebend am ^lbufer auf. Höchstwahcsche nlich »st der BedauernSwerthe in der Dunkelheit über einen Man schreibt uns von juristischer Seite: Ganz irrthümlicher Weise wird in der deutschen Presse die Ansicht vertreten, daß die eigentliche DreyiuSaffaire mit dem KriegSgerichtSurthül in RenneS erledigt ist, und daß höchstens nach dem UrtheilSspruch, je nachdem der selbe auisäüt, auf der einen oder der anderen Seite Tumu'te größeren oder kleineren UmfangS statthaben und die eigentliche Astaire noch dieses oder jenes Nach spiel zeitigen dürfte. Seltsamerweise ist aber biShci noch garnicht hervorgrhoben worden, daß im Fall« einer Verurtheilung DreymS' die Affaire durchaus nicht erledigt wäre. Dem Angeklagten stände zunächst ma' wiederum daS Recht auf R Vision zu und von diesem Rechte könnte und würde er um so leichter Gebraut machen, als die Casstrung des UrtheilS ohn. weitere- stattfinden müßte, denn das Renner Kriegsgericht begeht fraglos täglich und stündlich einen groben processualen Fehle, der ohne weiteres nachzu weisen ist. Der CassationShof hat erklärt: Dar Bordereau ist von Esterhazy geschrieben. DaS Bordereau ist also eine abgethane Sache und daS ganze Zeugen verhör darüber, ob Drey-uS daS Bordereau geschrieben oder nicht, ist null und nichtig. Gleichzeitig versäumt der Gerichtshof aber darüber sich Klarheit zu ver schaffen, ob Dreyfus die angeführten Docamente ge liefert hat, ohne aber daS Bordereau geschrieben zu haben, und da- ist gerade die Aufgabe, die der CassationShof dem Renner Kriegsgericht gestellt. Nur einmal, meines Wissens ist sich Oberst Jona ist seiner eigentlichen Ausgabe bewußt geworden, als er nämlich einen Zeugen frug, ob Esterhazy auch ein gestanden habe, die im Bordereau angeführten Docu mente geliefert zu haben. Mit einer Verurtheilung Dreyfus — und dies« ist trotz der Aussige FreystätterS noch immer seh, wahrscheinlich — ist noch nicht aller Tage Abend und die Herren Corresponde iten, die gefliss.ntlich von des „DramaS" letzten Act sprechen — richtiger würde ich für meine Person an und für sich schon die Bezeich nung „Komödie" finden — befinden sich in einem ge waltigen Jrrthum. Wird Dreyfus schu d g gesprochen, so hat die nunmehr fünfjährige Seeschlange noch immer ihr Ende nicht erreicht, die „Affaire" wird weiter blühen und gedeihen. Wie gesagt, glaube ich nicht an eine Freisprechung und diejenigen tä stchen sich, die glauben, von Tag zu Tag breche die Anklage immer mehr und mehr in sich zusammen. Das mag für Lute der Fall sein, die ganz unbefangen, weitab vo u Schuß der Sache gegen über stehen, trifft aber nicht für diejenigen zu, die die Sache gründlich studiren. ES steht Zeugnis gegen Zeugniß und man muß zugeben, daß mehr Zeugnisse für die Schuld sprechen als gegen. Dem Gefühl der Richter ble.bt es nun überlassen, abzuwägen, wer mehr Glaubwürdigkeit verdient, weß Zeugniß wahrer klingt. Mercier schwört, die Pannizardi-Devesche habe dem 94er Gericht nicht Vorgelegen, Frcystätter beschwört das genaue Gegentheil. Die anderen Mitglieder des da malige Kriegs erichtS werden sich wahrscheinlich unter irgend welchen Vorwänden hinter Schweigen verschanzen. Da ist die Entscheidung nicht so einfach, zumal wenn mau bedenkt, daß die Richter Officieresind, keine BerufS- richter, L-ute, die in der DiScipl n — oh, auch in Frankreich glebt es w nigsteoS eine gewisse militärische Dicizlin — groß geworden sind. Giebt es in den nächsten Tagen, was man ja allerdings nicht wissen kann, nicht noch einige große Ueberraschungen, so dürft: DreyfuS fraglos wieder ver- urth-ilt werden uad dann eine Fo tsetzung der fämmt- lichen Wirren folgen. — Kirchberg. Unglücklich überfahren wurde in diesen Tagen die Mutter des GasthofbesitzrrS Herrn Junghänel im nahen Saup.rSdo f von einem Rad fahrer. Die ä!t:re Frau erlitt erhebliche Verletzungen in einem Arme, die genäht werden mußten, ferner solche auch am Kopfe u,d an den B:inea Die Be dauernSwerthe mußte vom Platze wcggctragen werden und liegt ichwerkrank darnieder. — Werdau. Die bei dem hiesigen Bahnbau beschäftigten Kroaten, die mit der übrigen Bevölkerung fast gar nicht in Berührung kommen, verursachten am Sonnabend einen förmlichen Aufruhr. Als einer ihrer Genossen, der einen anderen mit einem Knüppel bearbeitet hatte, verhaftet werden sollte, widersetzten sie sich in der Stärke von 100 Mann ver hiesigen Polizei. Durch Verhaftung der Rädelsführer wurde die Ordnung bald wieder hergestellt. — Mülsen Gt. Jakob wird den Zw. N. R. geschrieben: Nachdem wir anscheinend vor der Theilung der Zwickauer Kreishauptmannschaft stehen, würde bei dieser Gelegenheit ein Vorschlag für die drei Gemeinden Mülsen St. Niclas, St. Jacab, St. Micheln ganz zeitgemäß sein. Bekanntlich gehören die drei genannten Gemeinden zur Zeit zur Amtshauptmannschaft Glau chau, zum Amtsgerichte Lichtenstein und zur Kreis hauptmannschaft Zwickau. Nach erfolgter Theilung der Kreishauptmannschaft kommen wir nun sicher zur neuen Kreishauptmannschaft Chemnitz. Ein Weg nach Chemnitz ist aber von uns aus für viele Einwohner erstens beschwerlich und zweitens sehr kostspielig. Alle damit zusammenhängenden Umständlichkeiten wären aber nun mit einem Schlage zu Ende, wenn die drei Mülsen- orte dem Amtsgerichte und der AmtShauptmannschast Zwickau zugewiesen würden. ES sei hierdurch den drei Ortsbehörden genannter Gemeinden zur Pflicht gemacht, sich in der Zeit zu regen und bei den zu ständigen Oberbehörden die nöthigen Schritte zu thun. - Mülsen St. Michel«, 28. August. Der hiesige Lehrer Müller ließ gestern auf der im Garten des Restaurateurs Flämig hier aufgestellten, dem Weber Richter aus St. Jakob gehörigen Lustschaukel die ämmtlichen dabei stehenden Schulkinder auf seine Kosten auch einmal schaukeln, wodurch leider eine solche Ueberlastung der Schaukel eintrat, daß sie zu sammenbrach und die zahlreichen Kinder herunter- stürzten. Hierbei ist nun leider das 11 Jahre alte Töchterchen des Lehrers Wünschmann an beiden Beinen chwer verletzt worden. Andere Unfälle sind glück licherweise nicht vorgekommen, was als ein wahres Wunder zu bezeichnen ist. Das Zusammenbrechen der Schaukel soll auch eine Folge der aus weichem Holze hergestellten und bereits etwas morschen Welle sein. tä'Swerk zu -»richten, um eine elektrische Bahn ab Chemnitz (Fabrikstroße, Schloßstraße, Theunertstrage, am Schloßteich vorüber, Mat he.'straße, Leipzigerstraße) über Borna, RöhrSdorf, Löbenhain, Kändler nach Lim- bach und eine Zweiglinie ab Kändler über Hartmanns vorf und GöpperSdork nach Bargstädt zu betreiben und sämmtliche in diesem Distrikt liegenden Ortschaften mit elektrischem Strom für Licht- und Kraftzwecke zu versehen. Die bisher angestellten Erörterungen haben bereit- ergeben, daß eine gute Rentabilität zu erwarten ist, zumal die Abnahme von Strom für Licht und Kraft bedeutend sein wird. Die Baukosten betragen für d,S gesammte Unternehmen rund 3 Millionen Mark. Eine Anzahl Firmen hat sich um den Bau der Anlage beworben; man ist geneigt, den Abschluß mit der Aktiengesellschaft Siemens L Halske in Berlin her beizuführen, deren Finanzkreise sich bereit erklären wei den, wmn erforderlich, den größten Theil der Aktien zu übernehmen. Nach Lage der Sache werden, nach dem noch die weiteren Unterlagen beschafft sein werden, sicher auch die Kapitalisten von Chemnitz und des in Krag« kommenden Distrikts alles aufbieten, um so viel als möglich Kapital für daS Unternehmen hier auszubringen. Ein Consortium hoch angesehener Männer hat sich dcS Unternehmens warm angenom men. Die Führung der Geschäfte besorgt vorläufig Herr Kaufmann Rudolf Kunath, Oberlungwitz, in Ge meinschaft Mit Herrn Rechtsanwalt Moritz Beutler, hier DaS Unternehmen wird zweifellos einen großen Fortschritt in der Entwickelung der Großstadt Chemnitz bedeuten." — Der Sonntag, den 10. September von Chemnitz nach Leipzig, Bayerischer Bahnhof verkehrende Sonderzug zu ermäßigten Preisen bietet eine günstige Gelegenheit zum Be suche derLeipzigerMichaeliSmesse. Dieser Zug wird am genannten Tage 7 Uhr 50 Minuten vormittags von Chemnitz, 8 Uhr 6 Minuten von WittgenSdorf und 8 Uhr 14 Minuten von Burgstädt abgehen und 9 Uhr 51 Minuten in Leipzig, Bayerischer Bahnhof eintreffen. Die Rückfahrt der SonberzugeS von Leipzig, Bayerischer Bahnhof erfolgt abends 9 Uhr 45 Minuten und die Ankunft in Chemnitz 12 Uhr 20 Minuten nachts. Von Limbach aus bietet der daselbst 5 Uhr 42 Minuten vormittags abgehende Personenzug Nr. 1721 in WittgenSdorf Anschluß an den Sonderzug, während bei der Rückreise der Per sonenzug Nr. 1732 in WittgenSdorf die SonderzugS- Passagiere aufnehmen wird. Die ermäßigten Fahr kartenpreise für Hin- und Rückfahrt von Chemnitz, Limbach und WittgenSdorf betragen bei eintägiger Giltigkeitsdauer der Karten 3,50 M. in ll. Kl. und 2,50 M. in lll. Kl., bei einer zehn tägigen Giltigkeitsdauer aber 4,50 M in II. Kl. und 3,20 M. in lll. Kl.; ab Burgstädt dagegen bei eintägiger Giltigkeitsdauer 3,50 M. in ll. Kl. und 2,50 M. in lll. Kl., bei einer zehntägigen Giltig keitsdauer aber 4,00 M. in ll. Kl. und 3,00 M. in lll. Kl. Die ein tägigen Fahrkarten gelten zur Rück- fahrt nur im Sonderzuge, die zehn tägigen Fahrkarten aber zur Rückfahrt entweder am 10. Sep tember nur im Sonderzuge oder vom 11. bis mit 19. September mit gewöhnlichen Personenzügen über Borna oder Lausigk. Die Benutzung der Schnellzüge zur Rückreise ist selbst gegen Lösung von Ergänzungs karten nicht gestattet, ebenso ist Fahrtunterbrechung nicht zulässig. Der Fahrkartenverkauf beginnt an den Fahrkartenschaltern, sowie bei Herrn Richard Zschacke in Chemnitz (Moritzstraße 25) bereits Freitag, den 8. Sevtember und wird Sonnabend, den 9. September abends 10 Uhr geschlossen. — ES wird beuchtet, daß ein zweites OberlandeS- gericht in Sachsen errichtet werden soll und dabei de, RegicrunaSbezirk Z vickau in Frage kommen könnte. — Limbach, 29. August. Gestern Nachmittag in der 6. Stunde zog über unsern Ort ein schweres Gewitter. Im benachbarten Kaufungen schlug der Blitz in das Anwesen des Gutsbesitzers Schramm und zündete. Dem Feuer fielen die mit Erntevorräthen gestillt: Scheune sowie der Stall zum Opfer, das Wohnhaus konnte durch schnelles Eingreifen der Orts feuerwehr gerettet werden. — Stollberg, 27. August. Begünstigt vom schönsten Wetter fand heute Nachmittag im Saale des Gasthofes „zum weißen Roß" die diesjährige Gau verbandsversammlung mittelerzgebirgischer Gewerbe vereine unter sehr zahlreicher Betheiligung statt. Der Verbandsvorsitzende Or. mett. Erler hier eröffnete den Gaulag und begrüßte die Erschienenen, besonders die Ehrengäste, urter denen sich die Herren Stadtrath Jäger-Chemnitz (2. Vorsitzender der Gewerbekammer), Handelskammersekretär Or. Herrl und Bäckermeister Mauersberger-Chemnitz befanden. Der Jahresbericht, den Herr Kürschnermeister Tzschiernsch-Stollberg sehr sorgfältig ausgearbeitet hatte, theilte mit, daß der Ver band gegenwärtig 9 Vereine mit 1012 Mitgliedern umfaßt, und gab dann eine Uebersicht der Thätigkeit in den einzelnen Vereinen im verflossenen Berbands- jahr. Der Antrag Ehrenfriedersdorf, begründet von Morgens 5 Uhr wurden sowohl die Schützenbrüder als auch manch' ahnungslos Srstummernder durch die den Tag einleitend- Fcstreveille aufgeweckt. Obwohl saS Wetter gerade am Montag übermäßig unfreundlich war, «and doch um 1 Uhr der Festauszug durch du Stadt nach dem Festlokal statt woraus die Mittags- täfel, die sich seitens der Mitglieder einer regen Theil nahme erfreute, abgehalt-n wurde Wenn auch das andauernde Regenwetter so manchen lieben Gaste von dem Besuche deS Festes abhielt, so vermochte dasselbe! Idoch nicht störend auf die Festes immung einzuwirken und eS wurde an diesem Tage auch recht viel und gut geschossen. Am Dienstag endlich fanden sich Vor- ' mittag« 11 Uhr die Schützenbrüder nebst zahlreichen Gästen zu dem ange,etzten Früostück rm, wobei es sehr - lebhaft z> ging. Der Schützenhauptmann gedachte in i beredten Worten deS fürsorglichen w altens und Wirkens ! unseres geliebten Landesderrn, sowiedeS deutschen Kaisers ' und auch der städtischen Behörden und begeistern! wurden die von ihm aus gebrachten Hochs ausgenommen Auch der den Abschluß des Dienstags bildende Commers ! vereinigte eine Anzahl der Mitglieder und hielt die- i selben bis in die späten Abendstunden zusammen. — 1 Heute findet daS Fest durch den Freiball für die i Schützen und geladenen Gäste sein Ende und werden ! wir morgen unsren Lesern noch die Ramen sowohl i ves neuen Schützenkönigs, als auch die der glücklichen : Schützen, denen die in der Schießhalle ausgestellten - Preise z fielen, mittheilen. — Das „EheM«itzer Tageblatt" schreibt: „ES ist nun definitiv best mmt, daß eine Aktiengesellschaft : mit dem Sitze in Caemnitz gegründet wird, welche be- i zweckt, in der Nähr von Chemnitz ein großes Elektrici- j Herrn Fabrikant Massalsky, lautet: Verein „Ehren friedersdorf wünscht Aussprache über Beitritt des Gauverbandes zum deutschen Bund für Handel, In dustrie und Gewerbe zu Leipzig." Ueber denselben wurde nach längerer Aussprache, an der sich die Herren Stadtrath Jäger-Chemnitz, Schulze-Lößnitz, Or. Erler und Schindler-Stollberg betheiligten, dahin entschieden, daß man, wie der Landesverband bereits beschlossen, zu dieser Frage sich abwartend verhalten wolle. Angesichts der Opfer, die dabei jeder Verein zu bringen habe, sei es vielmehr zu empfehlen, mit diesen Mitteln an jedem Orte selbst im Sinne deS deutschen Bundes für Handel, Industrie und Gewerbe zu wirken. — Der Antrag Grünhain ging dahin, „Erhebungen anzustellen, inwieweit Heimarbeiter aus Grund des Kranken- und JnvaliditätsgesetzeS ver sicherungspflichtig sind, insbesondere, ob dabei ins Gewicht fällt, ob die Heimarbeiter dem Fabrikanten gehörige Maschinen benutzten oder nur für einen Fabrikanten, Verleger rc. Handarbeit verrichten, z. B. Gorlnäher." Hierzu sprachen, nachdem Fabrikant Hüttel-Grünhain den Antrag begründet, Fabrikant Franke-Crottendorf und Assessor Or. Vodel. Man ließ die Sache, um sich erst Aufklärung zu verschaffen, bis zur nächsten Jahresversammlung auf sich beruhen. Damit war die Tagesordnung erledigt. — Am Freitag beschäftigte sich in Fraukeuhause« ein junger 17jähriger Mann mit einem kleinen ge ladenen Revolver, welchen sich derselbe vor kurzer Zeit gekauft hatte. Der Revolver versagte beim Abdrücken. Beim Nachforschen der Ursache des Versagens entlud sich jedoch der Revolver, die Kugel traf den jungen Mann in die Herzgegend und konnte bis jetzt noch nicht aus dem Körper entfernt werden. Das Be finden des Patienten soll glücklicherweise ein gutes sein. — Crimmitschau, 28. August. Auf seinem Turnplätze, wo sich bereits ein schönes Denkmal für »ie im deutsch-franzöfischea Kriege gefallenen Turner, sowie eine Körner-, Luthe:- und Wettin-Eiche, schließ lich eine Schiller-Linde befindet, pflanzte der hiesige Männerturnverein heute eine Goethe-Eiche. — Waldheim, 27. August. Zwei 5jährige Knaben spielten hier mit einem scharfgeschliffenen Beile, wobei der eine seinem Spielqenossen 3 Finger abhackte. — JeriSau, 29. August. Gestern Abend kam in einer zum hiesigen Pfarrgute gehörigen, aus Fach werk aufgebauten Scheune Feuer an-, durch welches daS Gebäude nebst den darin aufgespeicherteu Ernte- vorräthen vernichtet wurde. — Plaue«, 28. August. In der dritten Stunde trat heute ein sehr starkes Gewitter auf. Infolge Blitzschlags ist die Knorr'sche Scheune mit Ernte ab gebrannt. Ein Blitzstrahl wurde von der elektrischen Leitung ausgenommen und setzte beide Motore eines Straßenbahnwagens außer Thätigkeit. Der Wagen stand plötzlich in Hellem Feuer. Raketenartig fuhr dieses in die Höhe und schlug durch den ganzen Wagen. Hierbei wurde ein älterer Mann, der aus dem Hintertritt stand, zur Erde geschleudert, glücklicher weise hat er Schaden nicht erlitten. DaS Gewitter war das heftigste, das man hier seit längerer Zeit gehabt. Schloßen fielen in der Größe von Hasel nüssen. In OelSnitz soll der Blitzstrahl ebenfalls gezündet haben. Auch in der Fabrik der Firma Robert Zöbisch Söhne hat der Blitz eingeschlagen, dort einen Arbeiter betäubt und die Fernsprechleitung > - «nsschutz für »«terlündische Festlichkeiten. Aermau« Ferdinand KSuberlich. Mehrkietungstermin. Für das A. Alkert'sche Hausgrundstück nebst Garten in Hohe«stei«-Cr»stthal, Karl straste C, find 12 000 Mk. Kaufpreis geboten worden. Zur Abgabe höherer Gebote ist ein Mehrbiet ungstermin für den 7. September 18SS, Nachmittags 2 Uhr, ' --
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