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Seite 4 Nr. 227 Pulsnitzer Anzeiger — Ohorner Anzeiger Montag, 28. September 1942 ?ul8nitr, am 27. 8spt. 1942 !osiiok Vir Koben un8 verlobt M^Ispelc 7N MLS77/cksa ro Die heutig« Nummer umfaßt 4 Seiten ^ise Ikomss Lrksrl ^Vsrmutk lkre VerlobunZ geben beksvoi Hauptschriftleiter: Walter Mohr, Verlag: Mohr K Hoffmann. Pulsnitz. Drucks Buchdrnckereien Karl Hoffmann und Gebrüder Mohr, Pulsnitz. — Preisliste Nr-' Dresden. Vom Güterwagen tödlich üb er fah ren. Im Dresdner Alberthafen stürzte ein 53jähriger Ran giermeister so unglücklich auf die Schienen, daß er von nachfol genden Güterwagen ersaßt und tödlich überfahren wurde. Pirna. 96 Jahre alt. In bemerkenswerter Rüstigkeit konnte Frau Margarete Voigt ihren 96. Geburtstag begeh,- Bischofswerda. IVOjähriger Gesangverein. P Gesangverein „Liedertafel" kann im Herbst auf ein hundert jähriges Bestehen zurückblicken. Aus diesem Anlaß wird eine Iubiläumsveranstaltung durchgeführt. Lür ckis un8 ru ua8srsr Verrn3lil«aA ckaegebrgchtea OlücLvüa- 8chs aaä Qs8chsake cksn- kso vir im dlsmso beider Litera auk äs8 ksorlimsts lleior 8ckierr u. ffrou Lili, geb. 8chöos lautevsläe r. Lt lm k«Me Pulsnit? iA. 8. im 8eptsmbsr 1942. Wir dürfen vor lauter Objektivität und Gerechtigkeits sucht am Ende nicht ungerecht gegen uns selchst werden! Kupferfarbenes SeMvntuek mit weißen Punkten vei-loi-e» von Bachstr. nach Polzenberg. Abzugeben ia der Polizeiwache »Mle anständigen Seutschen werden LlattonalsoMUsten! Mur die besten Nationalsozialisten find Parteigenossen!" Feier und Aufnahme der 18jährigen in die NSDAP, und Ueberführung in die Gliederungen und NS.-Frauenschaft 0 5 10 ' M X HelZs Voixt QskrPan8 Knauber r. 2!t. bei äse Lulkvslle pulsaitr Ick. 8. Orsbäen cksa 26. 9. 42. Vertliches und Süchfisüies Ohorn. E e s u n de n 1 Schlüsselbund und anderes mehr. Abzuholen Rathaus, Zimmer 5. Erweiterter DersichernngLschich gegen Lcitungswasserschäden. Der Präsident des Reichsaufsichtsamtes für Privatvcrsicherung gibt die vom l. November 1942 ab von den von ihm beaufsichtigten Versicherungsunter- nehmen — mit Ausnahme der kleineren Verstchcruugsvereine aus Gegen seitigkeit — bei Neuabschlüssen in der Leitungswasscrschädenversicherung zu verwendenden Vcrsichsrungsbedingungen im Deutschen Neichsanzeiger vom 22. September bekannt. Nunmehr muß der Versicherungsschutz auch Bruch- und Frostschäden, einschließlich Nebenarbeiten und Auftaukosten, an den innerhalb der Versicherungsgebäude befindlichen Rohren der Kalt- und Warmwasserversorgung und der Zentralheizung sowie an den außerhalb der BPsicherungsgebäude, aber innerhalb des Versichsrungs- grundstiicks befindlichen Wasserzuleitungsrohren enthalten. Ebenso um faßt der Schutz nunmehr Frostschäden an Badeeinrichtuntzen, Wasch becken, Spülklosetts, Wasserhähnen und Wassermessern sowie an Heiz körpern, Heizkesseln, Boilern und Herdschlangen der Zentralheizungen und Warmwasserversorgung. Wann wird verdunkelt? Von heut- abend 19,53 Uhr bis morgen früh 6,32 Uhr Letzte Meldungen Das Eichenlaub mit Schwertern für Hauptmann Helbig Berlin. Der Führer verlieh als 20. Soldaten der? deutschen Wehrmacht dem Gruppenkommandeur in elne^ Kampfgeschwader, Hauptmann Helbig, das Eichenlaub mit Schwertern zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes. Italienischer Außenminister zum 2. Jahrestag des Dreimächte- Abkommens Rom. Anläßlich des 2. Jahrestages des Abschlusses des Dreimächtepaktes empfing der italienische Außenminister Gras Ciano am Sonntag in der Villa Madame in Rom die politi schen Vertreter der -.m Dreimächtepakt 'verbündeten Staaten. Graf Ciano kennzeichnete in einer Ansprache die Bedeutung, der Aufgaben und Ziele dieses Bündnisses. Dabei wies er auf die beiden großen Gefahren hin, gegen die sich der Drer- mächtepakt zu wehren hatte, die Imperien, die die Reichtümer der Welt für sich monopolisiert hatten und das knlturzerstörende Regime des Bolschewismus. Graf Ciano unterstrich die Größe des Zieles dem der gegenwärtige Kampf gelte: Der Welt eine gerechtere Ordnung und den Völkern eine gerechtere Verteilung der Reichtümer der Welt zu geben, und so ein friedliches Zu sammenleben der Völker zu garantieren. t Ministerpräsident Tojo und Außenminister Tani zum 2. Jahres ¬ tag des Abschlusses des Dreimächtepaktes Tokio. Im Mittelpunnkt der Veranstaltung aus Anlaß des 2. Jahrestages des Abschlusses des Dreimächtepaktes staud am Sonntag eine große Kundgebung in der Hibiya-Hälle in Tokio, die sich zu einem stolzen Bekenntnis der Freundschaft und der Schicksalsgemeinschaft der Völker des Dreimächtepaktes gestaltete. Die Ansprachen, die hierbei von Ministerpräsident Trio und Außenminister Tani gehalten wurden, wurden immer wieder von einem stürmischen Beifall und den Banzai-Nufen d ff Menge unterbrochen. Japanischer General gefallen Togio. Wie das Kriegsministerium bekannt gibt, ist Ge neralleutnant Naotsugu Sagai, Befehlshaber einer Armeeg- gruppe, in Mittelchina gefallen. Pflichten, die euch erwarten, unterwiesen worden. Vergeßt nie, daß die Aufnahme allein noch nicht den Parteigenossen macht, dan ihr das Recht zum Tragen des Parteiabzeichens täglich neu erwerben müßt. Eure Umwelt betrachtet euer Leben und euer Tun kritisch und erwartet auf allen Gebieten von euch höhere und bessere Leistungen als von anderen Volksgenossen.^ Bei uns ist kein Platz für Mitläufer oder eigensüchtige Krämer seelen. Hier geht es um Dienst und nicht um Verdienst, um Leistung und wieder Leistung. Der junge Parteigenosse und die junge Parteigenossin werden dabei ihre Pflicht mit besonderem Eifer erfüllen. Sie werden die Begriffe der Ehre und der Pflicht--,der Treue und des Gehorsams, der Tapferkeit und der Kameradschaft, der Wahrhaftigkeit und der kämpferischen Auf opferung stets besonders Hochhalten. Sie werden dafür sorgen, wie es der Führer befahl, daß das Parteiprogramm bis ins Letzte erfüllt wird." Zum Abschluß seiner Ansprache verlas der Hoheitsträger Pg. Tzschupke die vom Führer bereits 1927 schriftlich nicdev- gAegten Forderungen, die er an seine Mitkämpfer stellte und worin er von ihnen ein Vorbild von Kühnheit, Opfer- willigkeitund Disziplin verlangte. Ein FaUfarenruf kündigte das Bekenntnis der Parteian wärter an, das sie dem Hoheitsträger gegenüber ablegten: ,,W:r bekennen uns zu den Forderungen des Führers und versprechen sie getreulich und verantwor- tun gsbcwußt zu erfüllen solange wir leben. Wir wollen uns des Vertraens würdig er weisen. das der Führer in uns setzt". Während verhalten der 2. Satz der Sonate für Violine und Klavier von Mozart erklang, nahm Hoheitsträger Pg. Tzschupke die Iungep und Mädel der Ortsgruppe Pulsnitz durch Handschlag in die Parte iauf, während die 11 Jungen aus den Ortsgruppen Ohorn und Obersteina ihrem Ortsgruppenleiter Pg. Ullrick» gegenüber ihr Bekenntnis durch Handschlag bekräftigten. In Vertretung des dienstältesten Gstederungsführers nahm SA-Scharführer Pg. Philipp die Ueberführung der 18jährigen in die Erwachsenen-Gliederungen vor und gab dabei der Erwartung Ausdruck, daß sich die 18jährigen mit der ganzen Kraft ihrer Persönlichkeit für die Aufgaben einsehen -werden, die ihnen vom Führer gestellt werden, komme, was kommen mag. Die Frauenschafts MH re rin Pgn. Thiele nahm mit den besten Wünschen die Mädels als Jugendgruppenmitglieder in die Nationalsozialistische Frauen schaft auf und schloß ihre Worte nut dem Bekenntnis, als deutsche Frauen und Mädel in der Gemeinschaft unseres Vol kes zusammenzustehen und ihr zu dwnen, solange sie leben. Mit der Ehrung des Führers und dem Gesang unserer Weihelieder, dem sich unter Fanfarenklängen der Fahnenaus- marfch anschloß, fond die Feierstunde ihren Ausklang. Junge tatenfrohe Menschen traten damit ourch ihre Auf nahme in die Partei an die Stelle derjenigen, die durch ihren Tod Lücken hinterlassen haben, traten vor allem an die Stelle der Parteigenossen, die auch aus unserem OrMruppenbereich in diesem großen Schicksalskampf unseres Volkes bisher den Helden tod fanden. Sie werden ihr Erbe aufgreifen, sich ihrem großen heldischen Vorbild würdig erweisen und immer eingedenk fern des Wortes unseres Hans Schemm: „Die besten Nationalsozialisten sind immer die, welche die meisten Opfer zu bringen bereit sind." Alfred Schuster, OG-Presseamtsleiter. Heftige Luftkiinivle über Murmansk Bisher 24 feindliche FluMuge abgeschossen. Im Laufe des Sonntags kam es im hohen Norden über M u rmansk zu heftigen Luftkämpfen. Deutsche Jäger schossen nach bisher beiin Oberkommando der Wehrmacht vorliegenden Meldungen 24 feindliche Flugzeuge ab. London hat die Welt an der Nase hcrumgcführt. Es ist bezeichnend, daß selbst in der amerikanischen Presse scharfe Kritik an der englischen Indienpolitik geübt wird. So schreibt die USA.-Zeitschrist „Time", das Londoner Indien- Ministerium habe in seinen amtlichen Verlautbarungen über die Unruhen in Indien die Welt an der Nase herumzusührerr versucht. Während man in London so getan habe, als sei in Indien alles ruhig, hätten dort Unruhen und Erschießungen, Peitschenhiebe und Hinrichtungen die innere Lage des Landes erschüttert. In Massen sei das Volk ausgestanden sind habe in Boykotts, Streiks und Demonstrationen seinen Unwillen der britischen Herrschaft gegenüber zum Ausdruck gebracht. Trotz der Londoner Methoden und der Irreführung der Presse habe aber die Welt wohl gemerkt, was in Indien vor sich gehe. Es sei ein gellender Schrei nach Freiheit, der aus dem Kindischen Volk hervorv^he. Zer RuMM am Dienstag Reichsprozramm: Lilia d'Albvre und Hubert Giesen spielen von 11.00 bis 11.30 Uhr eine Violin-Sonate von. Caesar Franck. Die Welt der Oper von Mozart bis zu Pfitzner von 16.00 bis 17.00 Uhr. Frohe Klänge zeitgenössischer Unterhaltungsmusik von 17.15 bis 18.30 Uhr. Der im Kriege gefallene, begabte Komponist Helmuth Bräutigam mit seiner volkstümlichen Folge „Wenn die Spielleute kommen" im Programm der Rundfunkspiclschar Leipzig von 20.20 bis 20.45 Whr. Kammermusik von Mozarl und Haydn von 20.45 bis 21 00 Uhr. Melo- dien aus bekannten und unbekannteren Operetten von 21.00 bis 22.00 Uhr. Deutich'„nölender: Walter Schulz spiel! Haydns neuauf gefundenes Cello-Konzert von 17.15 bis l8 30 Uhr. ferner symphonische Werke von Freseobaldi und Beethoven. Bekannte und unbekanntere Unterhaltungsmusik unserer Zeit von 20.15 bis 21.00 Uhr. Im gesamten Reichsgebiet waren am Sonntag, den 27. Sep tember 1942 die Jungen und Mädel angetretcn, die nach jahra- langcr Bewährung in den Reihen der HI nun dazu guscr- sehen waren, in die Gemeinschaft der Partei ausgenommen zu werden. In den Jahren vor dem Kriege erfolgte die Aufnahme in die Partei jeweils aus den Reichsparteitagen, durch den Führer selbst im großen feierlichen Rahmen. Im Kriege aber wird die Aufnahme durch den zuständigen Hoheitsträger in den Ortsgruppen durchgeführt, der aber gerade >m Hinblick auf den gewaltigen Kampf unseres Bolles, in dem sich die jungen Ge neration so vielfach bewährt hat, besondere Bedeutung zukommt. Die Feierstunde der Ortsgruppe Pulsnitz fand gestern um 10 Ahr in Menzels Gasthof statt. Ihr hatten sich gleichzeitig die Ortsgruppen von Ohorn und Obersteina angeschlossen. Durch die Teilnahme der politischen Leiter, Gliederungen und Ver bände, und vor allem der Eltern und Angehörigen der Jungen und Mädel erhielt die Aufnahmefeier, die zu einem bedeutsamen Vorgang in unserem Volksleben geworden ist, die gebührende Würdigung. Auch die wirkungsvolle Ausschmückung'dcs Saales mit leuchtendem Grün, mit Blumen und den Fahnen der Be wegung und der Jugend unterstrich dies in ansprechender Weis^ Am Anfang dieser Feierstunde, die durch Fanßarcnklänge zind den Fahneneinmarsch sowie dem Kampflied der Beweguna „Siehst Du im Osten das Morgenrot" eröffnet wurde, stand eine schlichte Ehrung unserer Helden, die mit dem Lied vom guten Kameraden ausklang. In einem Wort des Führers, ge sprochen von Pg. Kick el Hahn, kam Sinn und Bedeutung der Aufnahme der 18 jährigen in die Partei zum Ausdruck. Der 1. Satz des Klaviey-Trio von Beethoven op. 1 leitete übeu zur Verabschiedung der 18jähri en durch den Gefolgschafts führer P g. Warmuth. Er erinnerte seine Kameraden und Kameradinnen daran, daß sie mit 10 Jahren den ersten Schritt in die Gemeinschaft der nationalsozialistischen Bewegung getan haben, erinnerte sie an die unbeschwerte Jugendzeit im Deutschen Jungvolk oder im Iungmädelbund, an die schöne Schulzeit, die dann mit der „Verpflichtung der Iu- o;nd" ihren Abschluß fand und damit zum erstenmal in ein drucksvoller Weise ihre Aufgaben in Dienst und Beruf, als Glieder der Bewegung und des deutschen Volkes vor Augen geführt hatte. Nunmehr habt ihr euch^ s osagte er weiter, m den weiteren Jahren als die Besten und Würdigsten be währt und sollt als politische Kämpfer in die Reihen der NSDAP treiten. Mit den besten Wünschen verabschiedete «. sie und meldete dann dem Hoheitsträger Ortsgruppenleiter Pg. Tzschupke 33 Jungen und Mädel, davon waren bere'ts 3 Mäzen n -er Wehrmacht, znr Aufnahme in die NSDAP sowie 13 Mädel zur Ueberführung in die NS- Fraucnschaft. Der Hoheitsträger Ortsgruppenleiter Pg. Tzschupke würdigte in einer klar umrissenen Ansprache den Weg, den die Jungen und Mädel bisher in den Einheiten der Hitler-Jugend durchlaufen sind, sprach davon, daß sie be reits dort wiederholten Prüfungen ausgesetzt waren, in denen - sie beweisen mußten, daß sie den harten Forderungen der Jugend des Führers gewachsen sind, schilderte di« großen Mög- llchkeiiem die federn tapferen Jungen und Mädel in der Ge mein sMst unseres Volkes offenstehen. Ortsgruppenleiter Pg. Tzschupke führte weiter aus: „Ihr habt euch aus innerem An trieb und freiwillig zum Eintritt in die NSDAP gemeldet. In den vergangenen Wochen und Monaten seid ihr in den Der Kampfraum am oberen Terek. (Weltbild-Gliese.) OiilskonikiDe Kilometer / F,, ". Zterdriiszzen' Vrrri» sucht für Pulsnitz und Umge bung nebenberufl. WMIM zwecks Inkasso und Werbung gegen Provisionsvergütung. Angebote an H.. V. 8. durch Annoncenbüro kieeatmsaa, Berlin W 9, Linkstraße 13. Anzeigens ch lutzUlhr Stalin besteht ans seinem Schein Neuer Verzweiflungsruf nach der „zweiten Front" Der hinterlistige Versuch Churchills, sich um die Ein lösung des Moskäu gegebenen Hilfcversprcchens herumzu- drücken, Hal den Kreml in Hellen Zorn versetzt. Die Bolsche wisten wollen sich mit den papiernen Zusagen nnd -den Ver tröstungen bis zum nächsten Jahr nicht zufriedengeben und bestehen aus sofortiger Hilfe. Auf Stalins Verlangen mußte sein Statthalter in London, Sir Stafford Cripps, das von ihm gegründete Wochenblatt „Tribune", das deut linken Flügel der Arbeiterpartei nahesteht, der Sowjetboljchaft als Sprachrohr für ihre erneulcn Verzweiflungsrufe nach der Offensive im Westen zu Verfügung stellen. Die Sowjetunion, so heißt es in einem Artikel dieses Blattes, fürchte, daß die Offensivmöglichkeiten der Sowjet armeen gefährlich zusammenschrumpfcn könnten, wenn es nicht gelänge, innerhalb der allernächsten Zeit die zweite Front in Europa zu errichten und damit Hitler zu zwingen, 30 bis 40 Divisionen von der Ostfront abzuziehen. Das Blatt er innert daran, daß diese Forderung schon in den Moskauer Besprechungen zwischen Churchill, Harriman und Slatin gel tend gemacht worden sei. Die Bolschewisten seien h ö ch st u n z u f r i e d e n darüber, daß England und die USA. noch immer zögern, «zumal die Lage der Sowjetarmee im Augenblick zweifellos höchst kritisch sei und mir dem Fall Stalingrads eine gefährliche Aufteilung der Fronten eintrelen müsse. Um das zu verhindern, forderten, wie die „Tribune" fortsähn, die Sowjets nach wie vor die Molotow bereits im Mai zugesagle Entlastung, die nunmehr lebens wichtig geworden sei. Nach der Darstellung der „Tribune" gibt man in sowjeti schen Kreisen zu, daß eine wirkliche Offensive in Westeuropa mit großen Schwierigkeiten verbunden sei, aber, so meint Moskau, die F u r ch i v o r c i n e m z w c i t e n T ü n k i r ch e n sei doch der Ausdruck eines liefen Pessimismus. Wenn cs nicht gelänge, noch 1942 die zweite Front zu schaffen, würden die Deutschen die Ostfront stabilisieren und mit 120 deutschen und 40 bis 45 verbündelen Divisionen halten, womit 80 Divi sionen gul ausgebildeter- deutscher Fronttruppen jetzt im Westen frei würden. Ob Churchill sich durch diesen neuen Notruf Moskaus ver anlaß! fühlen wird, die vieivcrsprochcnc zweite Front noch vor Ablauf des Jahres zu errichten, bicibt mehr als fraglich. Die „Generalprobe" von Dieppe und die Neuauflage bei Tobruk sind so kläglich gescheitert, daß den Engländern jede Lust zu einer Wiederholung dieses mit größten Blut- und Maierial- opscrn verbundenen Erpcriments vergangen sein dürste. Man wird sich wie bisher mit papierecken Hiiseversprechungen be gnügen, so etwa wie die kanadischen Gewerkschaften in Torenio cs getan haben, die Stalin telegraphisch zugesichen haben, alles zu lnn, „um die baldige Errichtung der zweiten Front im Westen zu beschleunigen und damit in vereinter Krafl den Feind zu schlagen". Inzwischen geht in der britisch-amerikanischen Presse die Debatte über die Nützlichkeit oder die Unzweckmäßigkeit der zweiten Front Weiler. Churchill, der sich mit Händen und Füßen gegen die Erfüllung der sowjetischen Forderungen sträubt, läßt durch Neuler fcststellen, daß es sich um „eine der meist umstrittenen Fragen" handele. Auch daraus geht her vor, daß es England nur darum zu tun ist, die Meinungs verschiedenheiten zwischen London und Moskau eher zu ver schärfen, als mit der Durchführung der zweiten Fron! Ernst zu machen.